Plant man den Ausbau eines Campers stellt sich früher oder später die Frage, wieviel Solarpower und wieviel Batteriekapazität man benötigt. Auch wenn man, wie wir, einen professionellen Umbau machen lässt, sollte man prüfen ob man für "alle Fälle" gerüstet ist.
Grundsätzlich müssen folgende zwei Bedingungen erfüllt sein, will man auch über längere Zeit Strom unabhängig campieren:
Dabei gilt es zu beachten, dass eine kalte Nacht nicht nur die Batteriekapazität verringert, sondern da die Heizung läuft, der Stromverbrauch u.U. markant höher ist. Dafür wird der Kühlschrank wiederum weniger Strom fressen. Ist es tagsüber grau oder steht man im Schatten, verringert sich die Ladeleistung der Solarpanels stark, sodass die Batterien schon mit einem Defizit in die Nacht gehen. Es gilt auch zu beachten, dass wenn ein Panel auch nur eine geringe Beschattung, zum Beispiel durch einen Ast, erfährt, sich die Leistung schnell mal unter die Hälfte absenkt!
Um verschiedene Szenarien durchspielen zu können, habe wir ein EXCEL Tool geschaffen, welches an dieser Stelle kostenlos zur Verfügung steht. Dabei sieht man aber auch, dass wenn man ALLE Worstcase Situationen meistern will, sehr viel Reserve verbaut werden muss. Wir wollen aber grundsätzlich versuchen der Sonne nach zureisen, müssen also nicht während langen, kalten Nächte und kurzen, grauen Tagen wochenlang autark bleiben.
Check das Tool mal aus, ein Feed-Back würde mich freuen.
Updatet November 2019 - Um nicht in jedem Land eine lokale SIM Karte besorgen zu müssen, haben wir eine Daten SIM in einem Router eingebaut besorgt, welche folgende Vorteile bietet:
Man kann, wie wir, die SIM Karte in einem vorinstallierten WLAN Router kaufen, aber auch nur die SIM in einem (z.B.) geeigneten Tablet betreiben.
Auf der Website des Anbieters Keepgo gibt es alle Detailinformationen
Juli 2018 - Im ersten Teil unserer Panamericana Reise sind wir immer wieder auf Campingplätzen gewesen, wo der WiFi Empfang nur in der Nähe des Eingangs/Büros einigermassen gute Signalstärke hatte. Nun musste man entweder nah an diesem Punkt stehen, was nicht immer die beste Wahl war, oder eben kein oder schlechtes Internet in Kauf nehmen.
Aus Gesprächen mit anderen Reisenden haben wir dann eine Lösung gefunden, welche diese Situation verbessern kann: Eine WiFi Antenne, welche das Signal aufgrund der höheren Empfindlichkeit viel besser empfangen kann und ebenso verstärkt wieder verschickt. Anlässlich unseres Heimaturlaubs haben wir daher die notwendigen Komponenten beschafft und diese dann bei Bedarf jeweils in Betrieb genommen.
Unser Fazit:
In den meisten Fällen hatten wir ein eindeutig besseres Signal. Aber manchmal, vor allem bei offenen Netzen, konnten wir wohl verbinden, es wurden aber keine Daten übertragen. Zudem ist zu beachten, dass man wohl das Signal verstärkt, aber eine bessere Bandbreite erzeugt man damit natürlich nicht. Ein langsames WiFi bleibt immer noch langsam. Etwas gewinnt man trotzdem, denn bei sehr schwachem Signal muss die Datenübertragung zum Teil mehrfach wiederholt werden, sodass dadurch das Netz langsamer erscheint. Dies entfällt dann mit der Zusatzantenne.
Wie funktioniert das Ganze?
Die Antenne übernimmt das Signal und überträgt die Daten via USB-Kabel auf einen WiFi Router. Dieser wiederum strahlt das verstärkte Signal an die Umgebung ab und bildet ein privates WiFi. An diesem kann nun jeder, der das Passwort besitzt, andocken
Was braucht man dazu?
Grundsätzlich benötigt man folgende Komponenten:
1 Antenne mit Verstärker (z.B. ein TUBE-UN WLAN USB Adapter von ALFA mit passender Antenne)
1 Router um das Signal in ein WiFi zu verteilen (z.B. ein R36 von ALFA)
1 USB Verbindungskabel um die beiden Komponenten zu verbinden
Wir haben uns für eine einfache Paketlösung entschieden: ALFA WiFi Camp Pro
Dieses Paket ist für den mobilen Einsatz wie eben ein Camper oder auch Schiffe optimiert und beinhaltet alle notwendigen Komponenten.
Wie richtet man das WiFi ein?
Als erstes muss die Anlage betriebsbereit gemacht werden, das heisst,der Router muss an die Versorgung angeschlossen und über das USB Kabel mit der Antenne verbunden werden. Die Antenne ist so konstruiert, dass man sie auch draussen installieren kann. Da wir ein Stelldach mit Zeltwand haben, installieren wir die Antenne jeweils im Innern. Das hat Vorteile: Man braucht keine Kabeldurchführung nach draussen, die Antenne ist unsichtbar von aussen und dem Wetter nicht ausgesetzt. Man sollte sie aber hoch genug installieren können, damit die Bewohner nicht der recht starken Strahlung ausgesetzt sind.
Danach verbindet man den Computer mit der Einrichtung. Dazu gibt man in der Adresszeile des üblichen Internetbrowsers die folgende IP-Adresse ein: http://192.168.2.1 Verbindet man sich nun, startet ein Hilfsprogramm, mit welchem man das gewünschte WiFi sucht und verbindet. Man kann aber natürlich auch auf gut Glück die Umgebung nach offenen WiFi scannen und eines dieser einrichten.
Vor dem ersten Gebrauch muss man das eigene, private WiFi noch konfigurieren. Man gibt im einen Namen und ein Passwort und das wars dann auch schon.
Ein häufig benutztes Tool auf Reisen ist unser Multimeter. Die meisten Pannen und Störungen unterwegs hatten bisher eine elektrische Ursache. Aber auch um die Funktion von elektrischen
Ausrüstungsteilen, Batterien, Solaranlagen, etc. zu prüfen ist ein Multimeter unabdinglich.
Speziell interessant ist auch die Möglichkeit Verbraucher- oder Ladeströme messen zu können. Dafür sollte eine "Stromzange" am Multimeter verfügbar sein.
Wir haben das sehr kompakte und auch robuste (5x5x18 cm grosse) Multimeter von VC-330 von Voltacraft mit dabei. Für etwa 50 CHF ist das Teil im Handel erhältlich.
Das Gerät ist sowohl im Niederspannungsbereich wie auch bis 600 V einsatzfähig. Die Stromzange misst bis zu 100 A, genug um die meisten Solaranlagen und auch den Alternator auszumessen.
Uns interessiert was ihr so an mehr oder weniger Wichtigem mitschleppt und freuen uns auf Tipps und Kommentare
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sven (Montag, 17 Juni 2019 19:40)
Eine ganz schöne Variante ist das glocal me , welches fast in allen Ländern der Welt für Daten tauglich ist. Man kauft sich jeweils über eine App Datenpakete zum jeweiligen Land. Das ganze Sim karten kaufen pro Land fällt damit weg.
Alternativ um besseren Empfang zu bekommen gibt es kleine router von zB Huawei mit Antenne.
Gute Fahrt, wir sind 2019-2020 auf der Panamericana > Instagramm free.on.the.road
Schöne Grüße, Steffi und Sven
Isabelle (Donnerstag, 19 März 2020 14:08)
Hi es ist eine gute Idee mit dieser SIM im Router für alle Länder. Habe jedoch die Erfahrung gemacht dass es kostengünstiger ist die Landessim zu kaufen und Daten kaufen. 8$ für 1 GB ist viel z.b. Mexico Telcel 3 GB Daten plus telefonieren Whatsup etc. für $9 ist günstiger. Wir sind durch fast alle Südamerikanischen Länder gereist jeweils mit der lokalen Simkarte z.b. Claro
Ein Double sim Handy ist von Vortel. Gute Homepage gute Infos Gruss Isabelle
Ueli (Donnerstag, 19 März 2020 14:14)
@ Isabelle. Du hast natürlich recht, eine billige Lösung sind alle diese Multiländer SIM nie, lokale immer, zum Teil viel billiger. Aber es gibt Länder, z.B. Chile, wo die Registrierung auch mal mühsam ist, oder man ist nur ein paar Tage im Land so dass es sich kaum lohnt.
Wir haben unsere dann auch nur im Notfall eingesetzt.
Gruss, Ueli