Fünf Wochen hatten wir zur Verfügung um bis nach Mauretanien zu reisen. Ausser Dave war noch keiner von uns in dieser Gegend gewesen. Eine Woche vor Weihnachten ging es los. Mit der Fähre von Sete nach Nador und von der Mittelmeerküste immer auf der Ostseite des Atlas bleibend nach Süden. In den höheren Lagen war es Nachts empfindlich kalt, aber das Wetter meinte es recht gut mit uns.
Die ehemalige West Sahara Region bietet landschaftlich nicht sehr viel und deshalb durchquerten wir diese Gegend in langen Teeretappen.
Mautetanien erwartete uns mit warmen Temperaturen aber leider auch viel Wind. Der Höhepunkt der Reise war aber sicher die Route durch dieses für uns weitgehend unbekannte Land. Zwar sind die Distanzen nicht so gross wie man es von Algerien und Libyen kennt, aber dafür kann Mauretanien mit der schönen Strecke am Meer entlang nach Nouakchott aufwarten. Die Aus- und Fernsicht im Adrar Gebirge wurde leider vom vielen Sand in der Luft getrübt, war aber trotzdem eine schöne und abwechslungsreiche Landschaft. Der Eisenbahnlinie mit den längsten Zügen der Welt entlang ging es zurück an die Küste.
Auf unserem Weg nach Norden blieben wir nun auf der Westseite des Atlas machten aber einige Abstecher in grössere Höhen ohne dabei auf Schnee zu stossen. Ein Kurzaufenthalt in Marrakesch war eine interessante Unterbrechung von den ansonsten eher ruhigen Gegenden der Reise.
16.12.2006 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Pfeffingen-Genf-Lyon-Montpelier-Sete
Autofähre Marrakesch |
Schön und kalt, später regnerisch
T min -4 °C Tmax 15 °C |
Total 740 Km
Asphalt 740 Km Gravel Track |
Ob es die Nervosität der Abfahrt oder was immer war, ich stand schon um halb Sechs auf und machte einen Kaffee. Die letzten Sachen wurden im Auto verstaut die Wohnung für die längere Abwesenheit vorbereitet und um halb sieben ging’s früher als eigentlich geplant los. Eine sternenklare Nacht begleitete mich bis nach dem Belchen Tunnel, wo ich vom für das Mittelland typischen Nebel erwartet wurde. Dieser begleitete mich dann bis nach Genf.
Kurz vor Yverdon begann die Funkantenne bei einer bestimmten Geschwindigkeit so stark zu schwanken, dass ich befürchtete sie könnte gar abbrechen. Ich hielt deshalb auf dem Pannenstreifen an um sie zu demontieren. Als ich aber den Fuss auf den Asphalt setzen wollte, rutschte ich unvermittelt aus und landetet unsanft auf einem Gitterrost, wobei ich mich zum Glück nur leicht an der Hand verletzte. Es stellte sich heraus, dass der Pannenstreifen von blankem Glatteis überzogen war. Das hätte auch ins Auge gehen können.
In der Raststätte La Cote gönnte ich mir einen Kaffee bevor ich kurz darauf die Grenze nach Frankreich überquerte. Ich hatte zwar nicht die grösste Menge an alkoholischen Getränken an Bord, aber ich war trotzdem froh, dass die Grenzstation schon gar nicht besetzt war.
Ich kame zügig voran und war schon südlich von Valance als ich eine kurze Mittagsrast hielt. Ich meldete mich per SMS bei Chnoche um zu erfahren, dass er und Dave auch noch etwa 2 h von Sete entfernt waren. Ich erreichte die Hafenstadt dann kurz nach 2 Uhr. Ich spritzte das Auto noch kurz ab, da sich auf der Fahrt durch den Regen einiges an Schmutz angesammelt hatte und ich vermeiden wollte, dass wir schon zu Beginn der Reise bei der leisesten Berührung schmutzig würden. Das wird sich dann eh bald einmal nicht verhindern lassen.
Bei einem Kaffee in der Altstadt trafen kurz nach mir Chnoche und Dave ein. Ueli und Ruth weckte ich per Telefon aus einem Mittagschläfchen, welches die Beiden in Arles abhielten. Auch sie trafen dann aber frühzeitig im Hafen ein so dass wir die Tickets abholen konnten und kurz darauf auch schon zum Verlad vorfuhren. Nach einer kurzen Wartezeit, die Jungs vom Schiff hatten noch etwas Mühe beim Sortieren der verschiedenen Autotypen, waren wir auch schon im Trockenen. Wie es sich herausstellte, hatten wir so ziemlich die Polposition gezogen was bei der Ankunft in Nador sicher kein Nachteil sein sollte.
Um uns auch wirklich auf Afrika einzustellen, hatte die Schiffsmannschaft ein kleines Durcheinander mit den Zimmern veranstaltet, so dass wir erst mal an der Rezeption für unser Recht auf zwei Doppelkabinen kämpfen mussten. Weiter ging es mit anstehen um die Reservation eines Tischen für die Essen zu tätigen. Wir wurden in der zweiten Schicht untergebracht: Nachteil, spätes Abendessen, Vorteil, ausschlafen wegen des späteren Frühstücks. Natürlich mussten wir dann auch noch mal zum Essen anstehen, da die Mannschaft nicht zur versprochenen Zeit für uns bereit war. Das Essen selber war dann aber, wie eigentlich fast immer auf den Afrika Fähren recht gut und die Bedienung, wenn auch ein wenig tollpatschig, dann doch sehr freundlich und zuvorkommend. Auf Grund der langen Anfahrt und der kurzen Nacht zuvor war ich dann schön reif für die Heia.
17.12.2006 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Auf See
Autofähre Marrakesch |
Schön
T min ca.10 °C Tmax ca. 18 °C |
Total auf See
Asphalt Gravel Track |
Wir trafen uns zum Frühstück um neun. Eigentlich hatten wir gedacht, dass eine halbe Stunde nach öffnen des Restaurants das Morgenessen in vollem Gange wäre. Der Afrika Faktor zwang uns aber trotzdem noch ein paar Minuten zu warten. Anschliessend trafen wir uns in der Bar um unsere GPS mit Daten zu füttern und die morgige, erste Etappe zu planen.
Die Zeit verging recht schnell mit plaudern, planen und dem Geniessen der warmen Sonne an Deck. Und schon bald war es schon wieder Zeit fürs Mittagessen. Diesmal war unsere Vorausschau auf die erwartete Verspätung schon sehr präzis, denn nur zwei Minuten nach unser Ankunft wurde die Tür zum Restaurant geöffnet und kurz darauf wurde uns der Viergänger serviert.
Den Nachmittag verbrachten wir meist mit nichts tun oder lesen. Die Ostküste Spaniens kam gegen vier Uhr wieder näher, da es galt eine der östlichsten Landzungen zu umschiffen. Unter anderem kamen wir in Sichtdistanz an Benidorm vorbei, eine Stadt welche sogar auf die Distanz Massentourismus ausstrahlt.
Vor dem Nachtessen erwischte uns die Crew auf dem linken Fuss, da wir dachten es bleibe genug Zeit für einen Apéro, die Restaurant Mannschaft aber zu unserer Überraschung pünktlich mit dem Service begann. Auch das Nachtessen war vorzüglich. Heute gab es als Hauptgang die Nationalspeise Tajine und zwar den Klassiker Lamm mit Zwetschgen.
Ein Schifffahrt die macht müde und darum gingen wir nach einem kurzen Besuch an Deck um frische Luft zu schnappen ins Bett.
18.12.2006 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Nador- Hassi Berkane-Taourirt-Debbou-Plateau du Rekkam
Buschcamp Pl. du Rekkam |
Schön
T min 15 °C Tmax 20 °C |
Total 214 Km
Asphalt 205 Km Gravel 14 Km Track |
Pünktlich um neun Bordzeit, acht Uhr marokkanische Zeit, legte die Fähre in Nador an. Mit der Poleposition war dann doch nichts, denn wir hatten nicht berücksichtigt, dass die Marrakesch nur einen Eingang hatte und wir deshalb wieder über das Heck entladen mussten. Deshalb waren wir effektiv wohl im Bug platziert, aber eben waren nicht die ersten die rausfahren konnten. Aber einen grossen Unterschied machte es eh nicht. Bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen fuhren wir von Bord und begannen mit den Formalitäten. Chnoche holte für uns alle den notwendigen Stempel im Pass und anschliessend mussten die Autofahrer anstehen um ein Formular des Fahrzeugs in einen Computer eintragen zu lassen. Nach einer guten halben Stunde waren wir soweit, uns von einem Zollbeamten das Auto inspizieren und das Formular visieren zu lassen. Keines der Autos wurde gefilzt und die vorbereiteten Formulare für Kommunikationsgeräte wollte Heute niemand sehen. Kurz nach zehn folgte noch die Endkontrolle am Hafenausgang und schon waren wir auf Marokkos Strassen unterwegs. Wir fuhren ins 10 Km entfernte Nador. Hier tankten wir alle noch Diesel und Chnoche auch noch zusätzlich Wasser . Ausserhalb der Stadt hielten wir an um Mittagsrast zu machen. Noch war alles etwas umständlich da wir noch nicht richtig organisiert und routiniert waren. Das wird sich aber in ein paar Tagen eingespielt haben.
Durch eintönige Steinwüste fuhren wir südwärts, vorbei an der Barrage Mohamed V, einem Stausee mitten in der Wüste. Eine neue Strasse führte uns bis nach Taourit von wo aus wir auf einer Nebenstrasse weiter nach Süden fuhren. Der kleine Ort Debbou liegt in einem Talkessel auf drei Seiten umgeben von Bergen. Die Strasse führte durch Föhren und Thuja Wälder bergan, um auf einer Höhe von über 1500 m auf ein Plateau zu treffen. Das Teerband wand sich nun durch die Hochebene von Rekkam. Kurz nach vier bogen wir auf eine kleine Piste ab und begannen einen geeigneten Übernachtungsplatz zu suchen. Viel Optionen gab es auf der zugigen Ebene nicht und so brauchten wir nicht lange um uns für einen etwas geschützten Flusslauf zu entscheiden. Ein paar Büsche und das etwa einen Meter tiefer gelegene Bachbett boten den drei Fahrzeugen genügend Raum um uns einzurichten. Da es kalt und recht windig war, stellten wir Chnoches riesiges Tunnelzelt auf um uns etwas Schutz zu bieten. Nachdem das Camp fertig eingerichtet war, offerierte die Küche einen Soupdrink und Chnoche bald darauf einen Absinth.
Zum Nachtessen gab es das noch zu Hause gekochte Chili con Carne, ein Menu das hervorragend zum kalten Wetter passte. Der anschliessende Kafi Lutz wärmte aber dann noch kurz und so zogen wir uns bald einmal zurück um ins warme Bett zurück.
19.12.2006 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Plateau du Rekkam-Oulad el Haj-Rich-Errachidia-Meksi
Camping Source Bleu |
Leicht bewölkt
T min -5°C Tmax 17°C |
Total 364 Km
Asphalt 360 Km Gravel 4 Km Track |
Niemand wollte scheinbar als erster aufstehen. Kein Wunder eigentlich, denn die Temperatur war auch nach Sonnenaufgang um den Gefrierpunkt. Aber schliesslich machte ich den ersten Schritt und es dauerte dann auch nicht lange bis die andern auch auftauchten. Wir stellten den Tisch an die warme Sonne nicht zuletzt auch weil es im Zelt ziemlich ungemütlich von der Decke tropfte. Bald einmal trafen die ersten neugierigen Besucher ein, welche unser tun mit grossem Interesse verfolgten. So waren aber doch recht zurückhaltend und liessen uns weitgehend ungestört. Wie üblich auf solch einer Reise dauerte das zusammenpacken an den ersten paar Tagen länger, da die Routine noch etwas fehlte. So war es 10 Uhr bis wir zur Abfahrt bereit waren. Nach ein paar hundert Meter querfeldein erreichten wir die Teerstrasse wieder. Auf dieser fuhren wir bis auf die Hauptstrasse. In Outat Oulad el Haj fuhren wir kurz in die Stadt hinein um Brot zu kaufen. Um die Mittagszeit herum suchten wir uns wie üblich einen Platz etwas abseits der Strasse um Rast zu machen. Danach ging es weiter Richtung Errachidia. Aber erst galt es die schneebedeckten Bergketten zu überqueren. Bis auf 1900 m führte uns die Passstrasse. Pinienwälder und tiefverschneite Hänge kontrastierten mit dem blauen Himmel. Rich kam einigen von uns bekannt vor, da hier eine wichtige Tankstelle war, welche bei verschiedenen Raid de l’amitie eine wichtige Versorgungs-stelle gewesen war. Hinter Rich durchquerten wir die landschaftlich sehr schönen Gorge du Ziz. Wir hatten beim Mittagessen beschlossen Heute bis zu den Source Bleu zu fahren, da der dortige Camping als sehr angenehm beschrieben ist. Wie es sich herausstellte, war die Quelle für ein Bad in dieser Jahreszeit bei weitem zu kalt. Aber der Campingplatz selber ist ganz nett. Wir wurden vom Verwalter des Platzes nicht nur herumgeführt, sondern er spendierte uns auch noch einen Tee. Danach bauten wir das Camp auf und genossen eine heisse Dusche. Zum Nachtessen gab es Heute Fried Rice mit Poulet und viel Gemüse. Da es Heute nicht gar so kalt war hielten wir es dann auch bis gegen 10 Uhr auf.
20.12.2006 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Meksi-Erfoud-Merzouga-Taouz-Rtg. Zagora
Buschcamp vor Remlia |
Leicht bewölkt
T min -2°C Tmax 19°C |
Total 179 Km
Asphalt 119 Gravel Track 60 Km |
Noch einmal war die Temperatur unter Null gefallen. Zudem hatte es mitten in den Palmengarten und nahe des Flusses auch sehr starke gefeuchtet. Wir stellten den Tisch kurzerhand an die Sonne, auch wenn die sich erst mal nur zögerlich zeigte. Entlang dem Tal des Ziz fuhren wir Richtung Erfoud. Immer wieder kamen wir durch kleine Dörfer in welchen Palmen bewirtschaftet werden. Das ganze Tal war immer wieder bedeckt von Palmengärten. Kurz vor Erfoud stoppte uns Ueli, da er an der Hinterachse plötzlich ein ungewohntes Geräusch gehört hatte. Wir fuhren schliesslich zu einer Garage um die Geschichte überprüfen zu lassen. Nach einigem suchen und einer Testfahrt durch den Mechaniker fand man die Ursache in der Handbremstrommel. Dort hatte sich eine Rückhaltefeder verabschiedet, so dass die eine streifende Bremsbacke das störende Geräusch verursachte. Nach gut zwei Stunden war der Schaden behoben. Der Mechaniker schlug, wie üblich in diesen Ländern, gehörig zu und verlangte 900 Dirham, um gerechnet etwa 130 CHF. Er liess sich zwar noch auf 800 D runterhandeln, aber auch das war noch mehr als genug. Auf der Teerstrasse führte die Strecke Richtung Merzouga. Auf etwa halbem Weg ging die Strasse in ein Netzwerk von Pisten über, so dass die Navigation zur Gefühlssache wurde. Und so kam es dann, dass wir etwas abdrifteten und schliesslich dem Erg Chebbi entlang nach Merzouga kamen. Dort trafen wir wieder auf eine Teerstrasse, welche bis Taouz fertiggestellt war. In diesem kleinen Dorf endete sie aber definitiv und wir fuhren auf steinigen Pisten Richtung Zagora. Lange führte die Strecke einem Flussbett entlang und immer wieder trafen wir auf feuchte Stellen. Wir begegneten auch den Schweizer Quadfahrer wieder, welche wir auf der Fähre getroffen hatten. Etwa 12 Km vor Remlia wurde es Zeit einen Biwakplatz zu finden. Wir fuhren nach rechts in die Dünen hinaus um ein schönes Plätzchen zu finden. Chnoche wollte mal hinter den Dünen einen Standplatz erkunden als Dave, er fuhr zu der Zeit, das Auto im Weichsand versenkte. Mit Hilfe von Verlängerungsseilen und meiner Winde am Troopy gelang es, ihn wieder auf festeren Grund zu bringen. So dunkelte es schon fast bis wir unser Camp bezogen hatten. Wir richteten uns ein und starteten sofort ein Lagerfeuer. Bald schon brutzelten Folienkartoffeln im Feuer. Dazu gab es einen frischen Rüeblisalat und fantastische Pferde Entrecotes.
Nach dem Essen löteten wir das Windenseil wieder an die Endhülse, da sich das Stahlseil beim Abwickeln ausgerissen hatte. Nach einer halben Stunde war die Seilwinde aber wieder einsatzbereit. Wir sassen alle noch ums Campfeuer. Die Temperaturen fielen nicht gar so tief so dass wir es bis gegen zehn Uhr draussen sassen.
21.12.2006 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
W von Taouz-Remlia-Zagora-Rtg. Foum Zguid
Buschcamp 35 Km n. Zagora |
Schön
T min 6°C Tmax 20°C |
Total 209 Km
Asphalt 5 Km Gravel Track 204 Km |
Zwar wehte noch ein kühler Wind am Morgen beim Aufstehen, aber trotzdem waren wir Heute schon vor neun Uhr wieder unterwegs. Nach wenigen Km erreichten wir Remilia, ein kleiner Ort welcher uns vom Raid de l’Amitié sehr wohl bekannt ist. Auch dieses kleine Kaff hat sich in den vergangenen Jahren extrem entwickelt. Die Querung des angrenzenden Oueds war zwar kein Problem, aber auf Grund der kürzlichen Regenfälle war der Pistenverlauf nicht immer offensichtlich. Wir mussten deshalb ein paar Mal aussteigen um den besten Weg durch die Büsche zu suchen. Schliesslich erreichten wir aber das andere Ufer ohne Probleme und trafen auch auf die weiterführende Piste. Meist folgte die Strecke einem breiten Flusstal mal steinig, mal sandig aber meist ziemlich langsam. Kurz vor Tafraout kamen wir an die Stelle, wo ich glaubte die Abzweigung zum bekannten Wüstenbiwak des Raid de l’Amitié sein müsste. Bei Tafraoute hatte sich ein See gebildet den wir umfahren mussten. Wir kamen aber ohne Schwierigkeiten vorwärts und waren um Mittag noch etwa 60 Km vor Zagora. Wir machten Mittagspause, kurz nachdem wir einen Ort passiert hatten und konnten dadurch das Essen ohne neugierige Besucher geniessen. Die steinige Piste wand sich langsam einem Pass entgegen, welchen wir auf fast 1000 m.ü.M. erreichten. Grobe Steine verunmöglichten ein schnelles Vorankommen und so war schon fast drei Uhr als wir Zagora erreichten. Chnoche füllte seinen Tank und ich ging mit Ruth zum Gemüsehändler um einiges Tomaten und Mandarinen einzukaufen. Wir entschlossen uns, noch etwa eine Stunde weiterzufahren und dann eine Übernachtungsstelle zu suchen. Das ganze Tal Richtung Foum Zguid ist relativ stark besiedelt, so dass wir bis kurz vor Sonnenuntergang fahren mussten um einen abgelegenen Platz zu finden. Geschützt durch ein paar Bäume richteten wir uns schliesslich etwas abseits der Piste für die Nacht ein. Wir stellten das Zelt auf um es trocknen zu lassen, aber da der Wind unangenehm auffrischte, waren wir schlussendlich froh windgeschützt unser Nachtessen einzunehmen. Es gab Heute Spaghetti Carbonara und einen Tomatensalat.
22.12.2006 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Foum Zguid-Tata-Guelmim-Fort Bou Jerif
Camping Bou Jerif |
Schön
T min 6°C Tmax 22°C |
Total 552 Km
Asphalt 452 Gravel 45 Track 55 Km |
Beim Zusammenpacken kamen dann doch noch zwei Besucher vorbei um uns zu beäugen. Die beiden hatten eine Ziegenherde zu betreuen und ihr Camp war ganz in der Nähe errichtet. Wie es Gestern geendet hatte, begann es wieder: Steinig und rumplig. Immer wieder sahen wir einfache Zelte am Wegrand in welchen Familien unter einfachsten Verhältnissen hausten. Sobald sie uns hörten, kamen sie an die Piste gerannt und winkten uns zu oder aber bettelten.
Mitten in der Wüste sahen wir bereits gebaute Ent-wässerungsrohre, welche bei der geplanten neuen Strasse Regenfälle unter der Strasse hindurch leiten sollen. Nach fast zwei Stunden Rumpelfahrt erreichten wir überraschend eine super Piste. Auf dieser ging es die verbleibenden 45 Km nach Foum Zguid hinein. Dort erhöhte ich den Luftdruck wieder und Ueli und Ruth ergänzten ihren Cola Vorrat. Auf halben Weg nach Tata machten wir Mittagsrast und vertraten uns die Füsse etwas. Immer einem breiten Tal folgend gelangten wir nach Tata, wo ich das erste Mal seit Nador tankte. Der Ort weckte aber auch Erinnerungen, hatten wir doch hier auch schon zweimal Etappenhalt auf der Raid de l’amitié gemacht. Da wir noch immer so schnell wie möglich Richtung Mauretanien vorankommen wollten, fuhren wir ohne gross anzuhalten bis nach Guelmim durch. Wir hatten in Betracht gezogen, im hervorragend geleiteten Camping des Fort Bou Jerif zu übernachten . Dieses liegt fast an der Küste, etwa 40 Km von Guelmim. Mit dem Sonnen-untergang erreichten wir das Fort. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machte ich mich schleunigst ans Nachtessen, da dieses fast 2 Stunden kochen sollte. Ich hatte Suppe mit Spatz geplant, bei den kalten Temperaturen ein ideales Nachtessen. Ich hatte den grössten Topf zu drei Viertel voll gemacht und gedacht, dass man entweder noch eine Vorspeise oder gar ein zweites Hauptgericht aus machen könnte, aber weit gefehlt. Nachdem alle mindesten 3 Mal geschöpft hatte, war die Pfanne leer. Auch eine Möglichkeit dem Koch ein Kompliment zu machen.
Nach dem Nachtessen gingen wir ins Restaurant und genehmigten uns noch einen Drink
23.12.2006 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Fort Bou Jerif- Guelmim-Tan Tan-Laayoune
Buschcamp 10 Km nach Lay. |
Schön
T min 2°C Tmax 22°C |
Total 491 Km
Asphalt 482 Km Gravel Track 9 Km |
Man merkte, dass wir nun einige Km nach Süden und Westen vorangekommen waren, denn die Sonne ging erst gegen halb Acht Uhr auf. Entsprechend waren wir auch etwas später als bis anhin unterwegs. Wir hatten uns entschlossen, wieder zurück nach Guelmim zu fahren und von dort aus auf der Teerstrasse nach Süden zu reisen. Ueli R beklagte heute ein Unwohlsein und es schien auch als ob er Fieber hatte. Ein weiterer Grund nicht die Piste entlag der Küste zu wählen.
Zurück in Guelmim verpasste Chnoche die Abzweigung auf die Hauptstrasse und so fuhren wir eine Extrarunde durch das Stadtzentrum. Schliesslich landeten wir in den Feldern südlich der Stadt und es dauerte eine geraume Zeit, bis wir endlich auf die Hautstrasse zurück fanden. Nun ging es darum, Km zu „fressen“ da landschaftlich wenig Abwechslung geboten war. An einem kleinen Pass noch vor Tan Tan lag ein komplett zerschellter Lastwagen am Abhang. Damit das Wenige was noch zu gebrauchen war vor Dieben zu schützen, war ein Aufpasser vor Ort zurückgelassen worden.
In Tan Tan kauften wir Brot und Getränke und waren bald wieder unterwegs. Unterbrochen wurde die Fahrt nur durch regelmässige Polizei Kontrollen. Unser Formular mit allen Fahrzeug und Personen Informationen halfen uns zwar die Kontrollstellen ohne grossen Zeitverlust zu passieren, aber trotzdem verloren wir immer wieder Zeit und der Rhythmus war gebrochen. Bald kamen wir an die Küste und die Strasse führte meist dem Meer entlang. Immer wieder erhaschte man einen Blick auf die meist steile Küste. Viele Fischerhütten, meist nur primitive Verschläge, waren entlang der Küste aufgereiht. Nach etwa 150 Km kamen wir durch eine schöne Dünenlandschaft und an einem grossen Salzsee wurde gar Salz abgebaut. Einzelne Queds, welche die Strasse quert hatte es viele Vögel unter anderen, auch Flamingos und Löffelreiher. Wir entschlossen uns, noch über Laayoune hinaus zu fahren, damit die morgige Etappe nach Dakhla nicht allzu lange wird. In Laayoune angekommen, verpassten wir eine Abzweigung, da die Beschilderung nicht klar war. Ein Fahrzeug der Surete National erkannte unser Problem und setzte sich kurzerhand als Lotse vor uns und führte uns zur Stadt hinaus. Da es unterdessen schon langsam spät geworden war, entschlossen wir uns, in den Dünen neben der Strasse unser Camp aufzuschlagen. Bald waren wir unweit der Strasse an einem gut geschützten Ort untergebracht und kurz darauf war auch schon ein Apero auf dem Tisch. Zum Nachtessen gab es Rösti mit Spiegelei und alle bekamen zusätzlich noch eine Cervelat vom Grill.
Da wir am Morgigen Tag frühzeitig starten möchten, wurde noch so viel wie möglich vorverpackt. Die meisten von uns gingen dann auch bald in die Heia.
24.12.2006 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Laayoune-Boujdour-Abzw. Daklah-Rtg.Grenze
Buschcamp ca.130 Km S Daklah |
Schön, später etwas Schleierwolken, windig
T min 6°C Tmax 24°C |
Total 636 Km
Asphalt 636 Km Gravel Track |
Schon beim Morgengrauen standen wir wie abgemacht auf und entwickelten ein reges Tun um wie geplant um 8.30 Uhr wegzukommen. Die Nacht war ziemlich windig gewesen und auch jetzt am Morgen wehte der Wind aus allen Richtungen.
Heute galt es wenn möglich Daklah am Nachmittag zu erreichen um Idealerweise die Ausreiseformalitäten noch Heute zu erledigen. Wir liessen es deshalb mit ca. 120 Km/h fliegen und machten auch gut Kilometer. In Marokko musste man allerdings sehr aufpassen, um nicht in einer der vielen Geschwindigkeits-kontrollen hängenzubleiben. Wie in der Schweiz hat der Staat scheinbar herausgefunden, dass man mit Verkehrssündern Geld verdienen kann. Die Polizei ist mit modernen Radarpistolen ausgerüstet und in grösseren Städten des Nordens sieht man auch haufenweise festinstallierte Radarfallen. Es wird zwar nicht lange dauern bis die Geräte kaputt sind, aber bis dann ist Vorsicht geraten. Bei der ersten Tankstelle, noch vor dem Hafen von Laayoune, hielt ich kurz an um zu prüfen ob die Treibstoffpreise bereits günstiger waren. Tatsächlich kostete der Diesel anstatt der üblichen 7.70 Dirham hier nur noch 4.40, also knapp 60 Rappen pro Liter. Wir tankten aber erst vor Boujdour. Ich füllte alle Fässer und wunderte mich darüber, dass mein Zusatztank auf einmal Platz für 178 Liter hatte. Normalerweise gehen nämlich nur gerade 170 Liter rein. Wie es scheint, zählen die Durchflussmesser hier etwas grosszügiger. Man muss den Jungs wohl mal das Eichamt vorbeischicken!!
In Boujdour kaufte ich noch Brot, genügend für das geplante Fondue zum Nachtessen. Dann war wieder kilometerfressen bis zur Mittagspause angesagt. Die Landschaft bietet wenig Abwechslung. Manchmal sieht man die Küste, ein paar wenige Oueds sorgen für Abwechslung, aber ansonsten ist die Fahrt recht eintönig. Unterbrochen wurde die Fahrt weiterhin regelmässig durch Polizeikontrollen. Die vorbereiten Formulare ersparten uns aber jeweils längere Wartezeiten.
Kurz nach zwei Uhr erreichten wir die Abzweigung nach Daklah. Die dortige Polizeikontrolle erklärte uns, dass die Zollformalitäten nicht mehr in Daklah sondern nun and der Grenze selber erledigt werden können. So gab es für uns keinen Grund den 40 Km Abstecher nach Daklah zu machen. Stattdessen fuhren wir noch weiter Richtung Grenze. Etwa um vier Uhr begannen wir Ausschau nach einem geeigneten Übernachtungsplatz zu halten. Trotz der flachen und eintönigen Landschaft fanden wir bald einen sehr schönen Platz am Rande eines Salzsees. Etwa 1 Km neben der Strasse richteten wir uns einigermassen geschützt vor dem allgegenwärtigen Wind ein. Wir stellten aber trotzdem das Zelt auf um unser Nachtessen windgeschützt geniessen zu können. Es stellte sich heraus, dass es hier Feuerholz im Überfluss hatte. So erlaubte ich mir, das Weihnachtsmenü umzustellen und nicht ein Fondue, sondern einen Lammbraten im Campoven zu machen. Bald schon brutzelte das feine Stück Fleisch auf dem Feuer. Später legte ich noch Karotten und Zwiebeln dazu und nach gut einer Stunde war der Braten gar. Während ich mit kochen beschäftigt war, hatte Ruth und Ueli einen „Weihnachtsbaum“ gesucht und diesen mit Alufolie und meiner mitgebrachten Beleuchtung geschmückt. Chnoche hatte sogar extra ein weisses Tischtuch dabei, so dass unsere Weihnachtstafel doch recht festlich aussah. Als der Braten fertig war, stellten wir diesen mit dem Gemüse an die Wärme, während dem ich die Bratkartoffeln im Campoven zubereitete. Das Festtagsmenu kam bei meinen Reisegefährten gut an und der 1,5 Kg schwere Braten wurde sauber weggeputzt. Zum Dessert gab es dann noch Birnen mit Schoggi Creme von Stalden. So gegen zehn Uhr war die Küchenarbeit erledigt und man zog sich zurück.
25.12.2006 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Camp 07- Mauretanische Grenze-Nouadhibou
Camping Abba |
Bedeckt mit Schleierwolken
T min 10°C Tmax 25°C |
Total 244 Km
Asphalt 240 Km Gravel Track 4 Km |
In der Nacht hatte der Wind nachgelassen und am Morgen war es ziemlich Windstill. In der Ferne hörte man nun sogar die Brandung der nahen Küste. Ueli war schon früh auf den Beinen und hatte das Feuer schon in Gang gesetzt, so dass der Billi schon bald sang und heisses Wasser für Tee und Kaffee zur Verfügung stand.
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die Grenzstation. Wir standen relativ weit hinten in der Kolonne von Lastwagen, aber als wir uns erkundigten, wurden wir nach vorne gewinkt. Als erstes galt es die Formalitäten der Police zu erledigen. Man nahm uns die Pässe ab und bat um etwas Geduld. Nach nicht mal einer Stunde wurden wir gerufen und die notwendigen Formulare wurden für uns noch ausgefüllt. Anschliessend ging es mit den gestempelten Pässen zum Douane. Das Büro begann aber genau jetzt mit der Mittagspause als wir eintrafen. Man sagte uns, dass das Büro um drei wieder aufmachte. Deshalb wollten wir nun auch gemütlich etwas essen. Mitten drin, kamen aber die Zöllner überraschend auf uns zu und wollten uns abfertigen. Das war dann auch bald einmal geschehen und wir hätten eigentlich zur Mauretanischen Station weiterfahren können. Nun hatte aber die Gendarmerie Royal Mittagspause und so war niemand da um die Kette zu öffnen. Erst nach einer halben Stunde wurden wir endlich durchgelassen. 100 m weiter war eine Art Vorkontrolle der Mauretanier. Wir konnten dem Beamten eine unserer Gruppendaten Formulare übergeben und wurden sofort und freundlich weiter gewunken. Direkt hinter der Grenze ging der Asphalt in eine rumplige Piste über. Nach ein paar Kilometern erreichten wir das die Mauretanische Grenzstation. Hier begann dann auch wieder eine Teerstrasse. Erst wurden wir ins grosse Buch der Gendarmerie National eingetragen. Dann ging es 100 m weiter wo wir ins Buch der Police eingetragen wurden und zudem einen Stempel in den Pass bekamen. Als letzte Station war der Zoll an der Reihe. Hier galt es eine Devisendeklaration, interessanterweise eine pro Fahrzeug, und eine Ehrerklärung, welche uns verpflichtet das Auto auch sicher wieder auszuführen, auszufüllen. Nachdem wir 10 Euro für aussergewöhnliche Abfertigungssaufwände entrichtet hatten, natürlich ohne Quittung, waren die Grenzformalitäten abgeschlossen. Da wir nicht wussten, ob die Banken bei unserer Ankunft in Nouadhibou noch offen hatten, wechselten wir erst mal etwas Geld. Der Kurs war auch bei der National Bank Verhandlungssache. Erst wollte man uns 300 Ouguyas pro Euro geben, schliesslich kriegten wir aber 320. Ueli R machte noch eine Versicherung, wir andern sparten und die Mühe, da erfahrungsgemäss diese Versicherungen eh kaum Schutz gewähren. Bald erreichten wir die Hauptstrasse nach Nouadhibou und nach nur ein paar Hundert Metern tauchte einer der berühmten langen Erzzüge auf. Dieser verliess die Küste leer, um in der Mine wieder beladen zu werden. Minutenlang ratterte der Zug an uns vorbei. Vereinzelt lugten schwarze Köpfe aus den Eisenbahnwagons, offensichtlich schwarze Passagiere, im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Durchfahrt durch die Stadt war geprägt von einem Wirrwarr von Leuten, Tieren und
Fahrzeugen aller Art. Die ganze Stadt schien unterwegs zu sein. Im Camping Abba in Mitten der Stadt bezogen wir Quartier. Erst mal galt es den Staub vom Körper zu waschen und dann genossen wir
einen Apéro. Da wir uns entschlossen hatten, auswärts essen zu gehen, hatte ich als Koch Heute frei. Ganz in der Nähe des Campings war uns ein Lokal empfohlen worden. Wie es sich herausstellte
ein guter Tip. Das Essen war sehr fein und obwohl es in Mauretanien keinen Alkoholausschank gibt, wurde uns Bier und Wein angeboten. Ueli R sah gar einen Mitarbeiter mit einer ganzen Kiste Johnny
Walker Whiskey hantieren.Nachdem Essen zog ich mich ins Auto zurück um das Tagebuch zu schreiben und die erste Serie Photos auf den Laptop zu übertragen.
26.12.2006 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Nouadhibou-Cap Blanc-Küstenroute n. Nouakshott
Bushcamp CA 09 |
Bedeckt, dann zunehmend schöner, Schleierbewölkung
T min 16°C Tmax 30°C |
Total 213 Km
Asphalt 40 Km Gravel 273 Km Track |
Die Nacht war nach all den Wüstencamps doch eher lärmig gewesen. Auch hinter den hohen Mauern hörte man das Brummen der Stadt. Am frühen Morgen kamen dann noch die vielen Muezzins dazu die lautstark zu Gebet riefen. Die Temperaturen war zwar angenehm geblieben, aber die enorme Feuchtigkeit liess alles tropfen. Nach dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen einmal mehr und bevor wir wegfuhren füllten wir die Wassertanks noch auf. Wir fuhren erst noch zum Cap Blanc hinaus. Bis zur Raffinerie war die Strasse geteert, von da aus ging es auf einer holprigen Piste weiter. Auf dem weiteren Weg passiert man die Erzverladeanlage, wo riesige Haufen von Erz auf die Verladung auf Schiffe wartet. Die ganze Umgebung ist rostrot vom Erzstaub.
Am Cap Blanc waren wir kaum ausgestiegen als auch schon ein altes Männchen, scheinbar ein Nationalparkangestellter, auf uns zu kam und uns erst mal am Schauen und Fotografieren hindern wollte bevor wir den Eintritt nicht bezahlt hätten. 1200 Ouguiya wollte er pro Person einziehen. Das entspricht etwa 6 CHF und ist mehr als wir eben für die Übernachtung bezahlt hatten. Im Reiseführer war noch von 500 Ouguiya die Rede gewesen. Ich schoss trotzdem ein Bild von einem Schiffswrack und dem verlotterten Leuchtturm. Auf die Robbenkolonie die es angeblich noch geben soll, verzichteten wir und fuhren zurück in die Stadt. Dort besorgten wir noch Früchte und Brot für die nächsten Tage. Ueli R kaufte sich einen neuen Schech und dann ging es langsam durch die quirlige Stadt weiter. An einer Strassenkontrolle ausserhalb wollten die Beamten unsere Autoversicherung sehen. Einzig Ueli R hatte aber eine abgeschlossen. Chnoche und ich hatten uns die Mühe und Kosten gespart. Nun, hier mussten wir das Problem mit einem Bakschich lösen und wir konnten trotzdem weiterfahren. Kurz nach der Abzweigung zur Grenze bogen wir von der Asphaltstrasse ab um querfeldein die Piste nach Süden anzufahren. Im ersten Sandfeld versenkte Ruth den Landcruiser, da sie nicht mit der Auswirkung des weichen Sandes auf das Auto gerechtet hatte und deshalb zu langsam und im falschen Gang reingefahren war. Ueli brachte das Fahrzeug aber zum Glück ohne weitere Aktionen sicher auf festen Boden. Kurz darauf machten wir Mittagspause und besprachen dabei die weitere Route. Diese folgte einer meist gut sichtbaren Piste, zum Teil steinig, manchmal etwa sandig. Ein paar Walfischrückendünen boten zwischendurch etwas Abwechslung, aber generell ist die Gegend sehr flach. Bei einem Wrack eines altes Campers hielten wir noch kurz für einen Fotostop an. Wie üblich war ausser der Carosserie nichts mehr am Fahrzeug vorhanden. Am späteren Nachmittag kamen wir in eine Region wo das topfebene Gelände Geschwindigkeiten bis 100 Km/h zuliess. Etwa um fünf Uhr wollten wir nach einem Camp Ausschau halten und wie bestellt kamen wir zu einer Stelle wo sich links und rechts der Piste Dünenzüge anboten. Wir fuhren hinter den westlichen Dünenzug und richteten uns an dessen Fuss ein. Da wir noch altes Brot hatten, schlug ich vor, Heute das Fondue zu machen. Schnell stellten wir den Fendant in die Kühle und machten es uns gemütlich. Selbst der leichte Wind war bei den nur sehr angenehmen Temperaturen nicht störend, sondern schon eher willkommene Kühlung. Alle waren mit sich selber beschäftigt, mit lüften der Bettwäsche, mit besteigen der nahen Düne und ich verstaute mein Winterduvet erst mal wieder.
ährend das Fondue schmolz, kochte ich für Chnoche seine obligaten „Gschwellti“. Erst mal hatte ich 800g warm gemacht, aber es zeigte sich, dass wir vier auch noch einmal 400g zusätzlich wegputzen konnten.
Nach dem Essen und Abwasch schauten wir uns noch die Bilder vom ersten Teil unserer Reise an. Bis wir ins Bett gingen, blieben die Temperaturen nun endlich angenehm warm.
27.12.2006 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Nördl. Ten Alloul-Südl. Mouamghar
Buschcamp 5 Km S Dorf |
Dunstig
T min 15°C Tmax 28°C |
Total 149 Km
Asphalt Gravel Track 149 Km |
Da unser Camp auf der Westseite einer Düne lag, dauerte es bis uns die Sonne erreichte. Da es aber auch Heute angenehm warm geblieben war, störte dies nicht weiter.
Der weitere Verlauf der Piste war wie schon Gestern flach und schnell, so dass wir gut voran kamen. Das Camp Arkeiss liessen wir rechts liegen und fuhren auf der Hauptpiste weiter. Nach Ten Alloul teilte sich die Piste und wir blieben weiterhin auf der Hauptpiste, welche die Küste erst weiter südlich wieder erreicht. Nachdem wir ein paar Kilometer in holperigem Gelände querfeldein gefahren waren, trafen wir wieder auf eine Piste, welche ein schnelleres Tempo zuliess. Auf der Höhe des an der Küste gelegenen Camp Tessot durchquerten wir einen kleinen Dünengürtel welcher doch ein bisschen Konzentration beim Fahren forderte. Wir hatten uns entschlossen bis kurz für Nouamghar zu fahren und dort ein Camp zu suchen um die morgige Ebbe abzuwarten. Wie es sich herausstellte, war aber das Gelände in der Gegend nicht wirklich für ein Camp geeignet, da auf der einen Seite das Meer mit einem sehr flachen Strand und einer dahinterliegenden Salzebene lag und auf der andern ein flaches mit kleinen Hügeln und Büschen bestandenes Gelände lag. Wir machten vor einem kleinen Fischerdorf erst mal Halt um die Mittagsrast einzulegen. Dabei entdeckte Ueli R, dass an meinem Troopy mit dem hintern Federnpaket etwas nicht stimmen konnte. Eine genauere Inspektion zeigte, dass zwei Federblätter gebrochen und nach vorne zum Packet heraus gewandert waren. Wir bockten das Auto hinten auf, um die Federn zu entspannen und Chnoche brachte die gebrochenen Blätter zurück in die korrekte Position. Mit einer Schlauchbride und einem Spannset versuchte er sicherzustellen, dass die losen Blätterhälften nicht wieder herausrutschen konnten. In der Zwischenzeit fuhren Ruth und Ueli R in das in Sichtdistanz gelegene Dorf um zu versuchen, frischen Fisch zu kaufen. Eben als die Notreparatur zu Ende war, kamen sie mit drei wunderbaren Fischen zurück. Diese hatten sie direkt vom Fischerboot kaufen können, frischer geht es kaum. Ein Dorfbewohner kam zu uns heraus gefahren um uns zu belehren, dass wir ausserhalb von offiziellen Camps oder eines Dorfes „aus Sicherheitsgründen“ nicht übernachten durften. Ha, ha....
Wir fuhren bis nach Nouamghar weiter, ohne eine gescheite Übernachtungsstelle zu finden. Im Nationalpark Büro entrichteten wir 1200 Ouguiya per Person Eintrittsgebühr für den eben durchfahrenen Banc d’Arguin National Park. Dort erklärte man uns auf Nachfrage, dass das Übernachten im Bereich des Nationalparks mit einer Gebühr belastet würde, während die Übernachtung südlich des Park wieder ohne Einschränkung und Kosten möglich sei. Da die Leute, vor allem aber die Kinder, in Nouanghar sehr aufdringlich nach Geschenken gebettelt hatten, hatte wir nicht gross Lust, hier auch noch die Nacht zu verbringen. Etwa 5 Km südlich des Dorfes fanden wir einen netten Platz etwa 500 m hinter dem zur Zeit überfluteten Starnd. Aber beim hinfahren gerieten Chnoche und Ueli R hintereinander in ein butterweiches Fesch-Fesch Feld und versenkten die beiden Autos. Nach etwas schaufeln und sandblechen waren aber beide wieder frei und konnten zum Campplatz hinfahren.
Da es noch nicht allzu spät war, hatten wir wieder einmal etwas Zeit um nichts zu tun oder aber ein wenig zu „noschen“. Gegen sechs starteten wir ein Lagerfeuer und ich machte mich daran, das Nachtessen vorzubereiten. Ruth machte den Salat und ich das Fried Rice. Ueli würzte und verpackte die drei Fische in Alufolie. Wegen des Windes wollten die Dinger aber nicht gar werden. So dauerte es fast eine Stunde bis die Fische wirklich durch waren. Wir vertrieben die Zeit mit einer Suppe als Vorspeise. Schliesslich war es aber dann soweit und der Fisch konnte von Ueli R „seziert“ und serviert werden. Zusammen mit dem Fried Rice und der von mir gemachten Weissweinsauce wurde das ein feines Nachtessen. Dreimal konnten wir schöpfen bis alles rübis-stübis weggeputzt war. Der Abwasch war dann auch ein Grossereignis, da ich fast alle Pfannen gebraucht hatte, um das Nachtessen zu kochen.
28.12.2006 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Mouamghar-Strand-Nouakshott
Auberge Metata |
Morgen bedeckt,dann dunstig
T min 16°C Tmax 30°C |
Total 169 Km
Asphalt 9 Km Gravel Track 160 |
Die Strecke zum Strand querfeldein bewältigten wir ohne Probleme. Der harte Streifen hatte mit einsetzender Ebbe markant an Breite gewonnen, so dass das fahren ohne Schwierigkeiten möglich war. Die Bedingungen hätten für diese Fahrt besser nicht sein können, der Wind war ablandig, der Seegang sehr gering und auch die Mondphase versprach eine eher tiefe Ebbe. Mit 50 Km/h, manchmal auch etwas schneller, ging es den Strand entlang nach Süden. Die ausgewaschenen Wellen im Sand verhinderten eine zu hohe Geschwindigkeit und ich hatte gar der Eindruck, dass ich nach einer Weile fast wie Seekrank wurde, verursacht durch das regelmässige Geschaukel.
An wenigen Stellen, kamen grosse Dünen bis an den Strand hinunter, aber selbst da sah man, dass vermutlich Einheimische immer eine Inlandroute kannten, um auch bei Flut die Strecke zu befahren. Ein erstes Hindernis stellte eine Felsbarriere dar, welche bis ins Wasser reichte und durch den Tiefsand umfahren werden musste. Chnoche als vorderstes Fahrzeug scheuchte immer wieder riesige Vogelschwärme aus, welche sich am Strand niedergelassen hatten. Es waren meist Möwen, aber auch Reiher und Pelikane, wie auch kleinere Wasservögel waren im Überfluss zu sehen. In Ufernähe waren Fischer mit ihren kleinen, offenen Booten an der Arbeit und von Zeit zu Zeit kam man an einer Fischersiedlung vorbei. Dieses waren einfache Bretterhütten Ansammlungen oder gar nur Zelte. Die gefangenen Fische gelangen mit Pickups nach Nouakshott und von dort werden die Produkte in alle Welt verschickt. Die Fischgründe vor Mauretanien gelten als sehr Artenreich und versprechen noch immer gute Fänge. Das sollte sich eigentlich nicht ändern, solange man sich der heutigen, einfachen Fangmethode bediente.
Zwischen einem Steinfeld musste man sich dann einen Weg suchen, möglichst ohne ins Wasser fahren zu müssen. Das Salzwasser ist logischerweise nicht optimal für die Fahrzeuge. Kurz vor Nouakshott kamen uns zwei deutsche Motorräder entgegen, die ersten Touristen die wir begegneten. Wir machten am Strand noch Mittagsrast, bereits in Sichtdistanz zur Mauretanischen Hauptstadt. Beim Fischmarkt verliessen wir die Strandpiste und fuhren ins landesinnere zum Stadtzentrum. Als erstes suchten wir die kleine Auberge Metata auf, wo man auch campieren kann. Sie liegt mitten in der Stadt und ist wegen der Umfassungsmauer trotzdem recht ruhig. Nachdem wir ums eingerichtet hatten, ging ich mit Chnoche zu einem Mechaniker der uns von Olivia, der Besitzerin der Auberge, empfohlen worden war. Nach etwas suchen, fanden wir die Garage. Wobei das ein grosses Wort ist, denn gearbeitet wird auf einem staubigen Platz mitten in einigen Autowracks welche, soweit wies noch möglich ist, auch als Ersatzteillager dienen. Boubba, des Chef des Ladens, schaute sich die gebrochenen Federn an und machte sich unmittelbar an die Arbeit. Da alle „Arbeitsplätze“ im Hof bereits belegt waren, wurde halt auf der Strasse am Troopy gearbeitet. Ein alter Motorblock diente als Bock um das Auto aufzubocken. Drei Jungs arbeiteten zügig unter dem Auto und nach nicht einer halben Stunde war das Federpaket ausgebaut. Nachdem man im eigenen Schrottlager keine passenden Federblätter gefunden hatte, schickte Boubba zwei Leute mit den Mustern weg, um für Ersatz zu sorgen. Nachdem die Teile gefunden und angepasst waren, wurde das Paket wieder zusammengebaut und schliesslich montiert. 60 Euro kostete der Spass.
Auf dem Rückweg hielten wir noch bei einer Autowaschanlage, um das Auto vom Salz befreien zu lassen. Nach einer Viertelstunde war auch das erledigt und das Auto glänzte wieder blendend weiss.
Eigentlich hätten wir noch gerne unsere Wäsche waschen lassen, aber die Lady zog es vor, für Heute Feierabend zu machen. Morgen, sagte sie, würde sie sich darum kümmern. Daran änderte sich auch nichts, als wir erklärten, dass wir morgen wieder weiterreisen würden. Nun dann halt nicht. Erst nahm ich noch eine Dusche und dann sassen wir im Schatten zusammen und diskutierten, ob wir Heute Abend auswärts essen wollten. Das Restaurant Marisco, geführt von einem Franzosen, wurde uns empfohlen, nicht billig aber gut und spezialisiert in Meerfrüchten und Fischen. So liessen wir uns von einem Taxi hinfahren und wurden nicht enttäuscht. In einer netten Atmosphäre, bedient von hübschen und fröhlichen Kellnerinnen genossen wir ein feines Nachtessen mit Langusten als Hauptgang. Nur Chnoche hatte etwas Pech. Die ersten drei ausgewählten Menüs waren allesamt nicht erhältlich. Erst als er die vom Chef empfohlenen Fischfilets bestellte, kam auch er zum Essen. Das Essen war wirklich hervorragend auch wenn der Preis von 120 Euro für Mauretanische Verhältnisse sicher nicht billig war. Wir waren schon im Gehen begriffen, als uns der Chef noch einen Armagnac offerierte. Da Alkohol ja verboten war, bat er uns noch einmal Platz zu nehmen und den Schnaps nicht an der von aussen einsehbaren Bar zu geniessen. Serviert wurde der Drink im Übrigen in Espressotassen, Tarnung halt.
Zurück zum Camping spazierten wir, so quasi ein Verdauungsspaziergang. Die Stadt war noch immer am pulsieren, die Läden fast alle noch offen.
29.12.2006 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Nouakshott-Rtg. Atar via Bou Naga
Buschcamp 12 70 Km O von Agulal Fai |
Leicht bewölkt
T min 16°C Tmax 29°C |
Total 241 Km
Asphalt 55 Km Gravel Track 186 Km |
Bevor wir die emsige Stadt verliessen, mussten noch einige Besorgungen erledigt werden, denn für die nächsten Tage werden wir wieder in die Wüste eintauchen. Der Verkehr in Nouakshott ist ziemlich chaotisch und jeder kämpf sich auf seine Weise durch. Endlich war das Gewimmel von Fahrzeugen und Menschen hinter uns und der Verkehr lichtete sich. Etwa 50 Km ausserhalb bogen wir von der Hauptstrasse auf eine Piste ab. Ein Auto kam uns ganz zu Beginn noch entgegen, das war es dann aber für den ganzen restlichen Tag. Die Piste war zu Beginn gut ausgebaut, aber besser fuhr man noch rechts davon durch den Sand, da die Hauptpiste schon ziemlich voll Wellblech ist. Die Route folgt zumeist einem mit Bäumen und Büschen bestandenen Dünental. Alles in allem eine sehr schöne Landschaft und eine gut zu befahren Piste.
Beim Brunnen Tiniere machten wir Mittagsrast. Ein paar Leute waren am nahen Brunnen Wasser holen gegangen. Auch dem Rückweg kamen sie nah bei uns vorbei, aber anstatt dem üblichen Betteln, grüssten sie uns nur freundlich und zogen ihres Weges. Wir waren der Zivilisation offensichtlich wieder entronnen. Nach der Rast hatten die Autos etwas zu leisten, denn für die nächsten 30 Km suchte man sich seinen Weg durch die Dünen. Ein paar Spuren von anderen Fahrzeugen halfen uns bei der Orientierung. Bei einem kleinen Sandhaufen hatte Ueli R den falschen Gang drin und schon streckte er fest. Als es sich herausstellte, dass er aus eigener Kraft nicht wieder frei kam, umfuhr ich ihn und zog ihn mit dem Snatch Strap heraus. Nachdem der Sand wieder hinter uns lag, trafen wir auf eine zügig befahrbare Piste, so dass wir gut vorankamen. Beim Brunnen Aguil Fai hielt ich kurz an. Der Wasserspiegel war sehr weit unten zu sehen, 63 m laut Karte, aber das angrenzende Becken enthielt Wasser für die Tiere. Der Untergrund wechselte nun in Reg Reg, einer Kiesebene. Wir beschlossen noch etwa eine halbe Stunde zu fahren, um dann einen Übernachtungsplatz zu finden. Abseits der Piste richteten wir uns in den Dünen ein, ein weiterer sehr schöner Camping. Holz hatten wir beim Abbiegen noch geladen, so dass wir auch ein zünftiges Lagerfeuer entfachen konnten. Dies brauchen wir auch, denn Heute wollten wir wieder grillieren. Hohrücken Steaks mit Folienkartoffeln und einem frischen Tomatensalat war das Geburttagsmenü für Ueli R der nämlich Heute seinen Geburi feierte. Als Dessert gab es eine Vanillecreme mit frischer Ananas
30.12.2006 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Nouakshott-Rtg. Atar via Bou Naga
Buschcamp 13 Oued el Mejra |
Schön, windig
T min 14°C Tmax °30C |
Total 209 Km
Asphalt Gravel Track 209 Km |
Ein kräftiger Wind war auf gezogen und auch im Schutz der Dünen sorgte er für unangenehme Kälte am Morgen. Wir setzten unsere Reise Richtung Osten fort. Wenn immer wir eine der weissen Schwemmtonebenen querten, verschwanden die vor mir fahrenden Autos buchstäblich im Staub. Man sah kaum noch die bodennahen Strukturen, sondern es sah fast aus, als ob die Autos schwebten. Bei einem Autowrack der letztjährigen Paris Dakar Rallye hielten wir an, um die traurigen Überreste des Rennautos zu inspizieren. Während wir noch fotografierten und diskutierten was wohl die Ursache des Unfalls gewesen sein mag, passierten uns zwei Autos. So wie es aussah, ein Tourist mit einem einheimischen Führer. Vor der verlassenen Mine Bou Naga wurde das Gelände etwas hügelig und die Piste steinig. Wir bogen von der Piste ab um die kümmerlichen Überreste der Mineneinrichtung zu besichtigen. Ausser ein paar rostigen Tanks und den zusammengefallenen Trägern einer Halle war aber nicht viel mehr zu sehen. Zum Mittagessen war es uns hier zu windig und so fuhren wir noch ein Stück weiter. Vorbei an einer Sebkah, welche früher als Flugplatz diente, fuhren wir nun immer wieder zwischen Bergen hindurch. Bei einem Übergang fanden wir eine etwas geschützte Ecke um das Mittagessen einzunehmen. Ich hatte gestern Abend noch ein Thonmousse gemacht, welches wir nun in die Baguettes füllten. Seit der Mine gab es nun keine Piste mehr, bestenfalls traf man auf einige alte Spuren. Viel Verkehr war aber auf dieser Route definitiv nicht. Mit Hilfe der Waypoints und Routenbeschreibung kamen wir aber gut zurecht und fuhren, nun natürlich nicht mehr so zügig, ohne Schwierigkeiten weiter Richtung Atar. Zur Abwechslung galt es zwischendurch ein kleines Dünenfeld zu durchqueren, aber auch das war kein wirkliches Hindernis. Schon bevor wir das Oued el Mejra erreichten mussten wir unser Tempo weiter vermindern, denn nun führte die Strecke durch holprige Ebenen querfeldein. Das Oued selber war im letzten Winter gemäss Küre Müllers Routenbeschreibung wegen Regenfällen unpassierbar geworden. Unterdessen kann man zwar wieder im Oued fahren, aber von der Piste sieht man nur hin und wieder ein paar Überbleibsel. Trotzdem zogen wir vor im zum Teil weichen Sand zu fahren anstatt, wie Küre damals, uns durch die Steine am Hang zu quälen. Als die Stecke einen Knick nach Osten machte, mussten wir entweder in den Dünen oder den groben Steinen fahren. Auch hier wählten wir die „weiche“ Variante. Nach einem weiteren Knick, nun nach Norden, begannen wir nach einem Biwak Ausschau zu halten. Da wir eben noch ein Nomadenlager und kurz darauf ein grösseres Dorf passiert hatten, wollten wir noch ein paar Kilometer weiterfahren um ungestört zu sein. In einem Oued, von grossen Bäumen einigermassen geschützt vor dem Wind, wurden wir fündig. Als wir schon beim Apéro sassen, kamen drei Männer mit Kamelen vorbei. Wir gaben ihnen Wasser und Ruth verarztete die Augen des Ältesten und bald zogen sie wieder von dannen.
Zum Nachtessen kochte ich Heute ein Szegeder Goulasch, welches bei den Leuten nach anfänglicher Skepsis sehr gut ankam. Ueli gelüstete nach einem käsigen Dessert. Also tischte ich noch einen Roquefort auf. Nach dem Abwasch sassen wir noch etwas am Feuer, aber lange hielt ich es nicht aus, denn mir fielen immer wieder die Augen zu.
31.12.2006 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Via Oujef-Terjit-Atar
Camping Bab Sahara |
Schön, windig
T min 18°C Tmax 27°C |
Total 164 Km
Asphalt 35 Km Gravel 40 Km Track 89 Km |
Beim Frühstück machen bekamen wir erneut Besuch. Diesmal waren es zwei Frauen, welche aus dem nahen Dorf gekommen waren und nun ihre Handarbeiten kurzer Hand mitten im Camp auslegten und zum Kauf anboten. Einfache Schmucksachen und andere Kleinigkeiten waren in ihrem Angebot. Ruth tauschte eine Kette gegen ein T-Shirt, so dass sie nicht ganz vergebens den weiten Weg gekommen waren.
Die Strecke verlief nun durchgehend im sandigen Flussbett was den Motoren Höchstleistung abforderte. Wohl als landschaftlicher Höhepunkt kann das Durchfahren der Gorge el Hnouk bezeichnet werden. Die enge, sandige Schlucht windet sich durch eindrückliche Felsformationen und steile Wände. Nach der Schlucht öffnet sich das Tal wieder und das Flussbett wird begleitet von hellen Dünen. Immer wieder kamen wir nun an kleinen Siedlungen vorbei. Im Dörfchen Ouagchodda war die Piste mitten im Dorf tief eingesandet. Das schien aber niemand weiter zu stören. Am Dorfausgang wählten wir dann die falsche Seite und mussten uns durch die Büsche schlagen um wieder auf die Piste zu gelangen.
Dann erreichten wir den Punkt an welchem wir uns zwischen zwei Varianten zu entscheiden hatten. Wegen des nach wie vor anhaltenden Sandsturms und mangels jeglicher Spuren, entschlossen wir uns nicht die direkte Route aufs Plateau zu nehmen,
sondern im Oued entlang zu fahren. Das stellte uns dann auch nicht vor allzu grosse Probleme auch wenn man immer Schwung halten musste um nicht einzusanden. Als wir in einer engen Kurve von einem steilen Anstieg überrascht wurden, schaffte es Chnoche nicht im ersten Anlauf hochzukommen. Jeder von uns benötigte dann in der Folge zwei und mehr Versuche um den nun auch noch zerwühlten Hang zu schaffen. Beim Parken meines Troopys auf vermeintlich hartem Untergrund versenkte ich diesen auch noch. Ueli R erwischte es dann ebenso und wir mussten einigen Aufwand betreiben, um die beiden Land Cruiser wieder im Bewegung zu bekommen. Mit vereinten Kräften und unter Einsatz der Seilwinde waren wir aber bald wieder flott. Noch immer fuhren wir in den Dünen beziehungsweise dem weichsandigen Flussbett was sich im Treibstoff-verbrauch niederschlug. So um die 30 Liter oder gar mehr haben sie auf 100 Km sicher verbraucht. Bei einem Dorf verliessen wir das Tal und zuckelten auf einer steilen, steinigen Piste zum Hochplateau hinauf. Oben angekommen ging es Richtung Oujeft wo wir wieder mit der anderen Streckenvariante zusammentreffen sollten. Bei einer Kreuzung folgten wir der meistbenutzten, da die Richtung beider einigermassen stimmte. Es stellte sich dann aber hinaus, dass die von uns gewählte nicht direkt nach Oujeft, sondern nach Jouali führte. Die Piste war sehr steinig, so dass wir nur langsam voran kamen. Die Mittagspause fiel Heute kurz aus, denn der Wind blies uns ständig Sand auf unser Essen. Vor Jouali galt es noch ein mit Dünen besetztes, sandiges Oued zu durchqueren was aber ohne Schwierigkeiten verlief. Im Dorf trafen wir dann auf die neue Piste welche uns im Nu nach Oujeft führte. In diesem Dorf waren aber alle Strassen so zugesandet, dass man nicht mehr wusste wie man auf der andern Seite das Dorf wieder verlassen sollte. Nach einigem herumirren und nach dem Weg fragen, leitete man uns durch eine schmale Gasse von welcher aus wir dann den Ausgang tatsächlich fanden. Allerdings wären wir nie selber darauf gekommen, denn der „Weg“ führte über meterhohe Dünen nach Osten zum Dorf hinaus. Dort standen dann unvermittelt einige Mercedes auf einer breiten, guten Piste, welche aber unmittelbar vor den Autos zugesandet war. Die Autos ohne Allradantrieb werden daher bis kurz vor das Dorf gefahren und dort stehen gelassen. Wir folgten nun dieser Piste Richtung Norden. Sie war gut im Stande und ich nehme an, dass sie noch nicht allzu alt sein kann. Bei den drei Häusern, welche in der Streckenbeschreibung von Küre erwähnt sind, trafen wir wieder auf diese Route. Die Piste war dann durchgehend sehr gut und wir genossen die fantastische Aussicht vom Plateau in die Canyons des Adrar Gebirges hinunter. Wir machten dann noch einen Abstecher in die Oase Terjit. Diese ist sehr nett und die Palmen bilden einen schönen Kontrast zu der ansonsten steinigen Landschaft, aber sie wird touristisch entsprechend ausgeschlachtet. So bezahlt man unterdessen 1000 Ouguiya Eintritt schon nur um die Schlucht zu besichtigen. Wir stiegen noch bis auf einen Hügel über der Oase um die Aussicht zu geniessen. Auf dem Rückweg liess sich Dave nicht nehmen, kurzerhand in ein betonierten Becken einzutauchen um den Staub abzuwaschen. Ueli R tat es im in einem flachen, natürlichen Becken nach. Durch ein kaltes Cola erfrischt machten wir uns auf den Weg nach Atar. Dort quartierten wir uns im Camping Bab Sahara ein. Der Platz war zwar schon ziemlich voll, aber man stellte die Autos ein wenig um für uns , so dass wir uns in einer praktischen Ecke einrichten konnten. Die nur kalte Dusche war kein Problem, da die Temperatur von Luft und Wasser erträglich war. Als Sylvestermenü gab es Wildschweinpfeffer mit Spätzli und einen Gurkensalat. Ueli R machte sein Magen nach wie vor etwas zu schaffen und so zog er sich bald nach dem Essen zurück. Wir andern vier hielten es noch bis kurz vor Mitternacht aus, beglückwünschten und noch und gingen dann auch zu Bett. Den kühlgestellten Fendant zum Anstossen rührten wir nicht mehr an, wir hatten eigentlich schon genug beim Essen gehabt.
1.1.2007 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Keine
Camping Bab Sahara |
Schön, windig
T min 14°C Tmax 24°C |
Total 0 Km
Asphalt Gravel Track |
Da Heute ein Ruhetag war, blieben wir logischerweise auch etwas länger im Bett liegen. Heute hatte Dave Geburtstag, nach Ueli R bereits der zweite in der Gruppe. Am Morgen waren alle etwas am flicken, putzen oder besorgen. Bei mir war der Inverter ausgestiegen und eine nähere Untersuchung zeigte auf, das der Schalter zum Einschalten defekt war. Ich schloss diesen kurzerhand kurz mit dem Nachteil, dass ich das Gerät nun jeweils mittels Sicherung im Motorraum ein- bzw. ausschalten muss. Wir gingen alle noch tanken und er Stadt, damit wir am morgigen Tag ohne grosse Verzögerung aufbrechen können. Ich füllte zudem den 90 Liter Wassertank wieder auf. Wir hatten zwar nur etwa 40 Liter verbraucht seit Nouakshott, aber das Wasser war nicht besonders gut gewesen, so dass ich nun alles alte Wasser erst leerte. In der Stadt besorgte ich uns noch etwas Gemüse, aber das Angebot und die Qualität waren durchwegs bescheiden. In einem Souvenirladen erkundigte ich mich nach Touareg Schmuck, da ich noch versuchen wollte meine Kreuzsammlung zu erweitern. Viel Spezielles hatten sie nicht anzubieten, aber ich kaufte schliesslich ein ganz nettes Stück.
Im Camping zurück kümmerte ich mich noch um die Wäsche, welche wir zum Waschen gegeben hatten. Der Angestellte hatte aber ein riesen Durcheinander verursacht, indem er die Wäsche aller Kunden frisch fröhlich gemischt hatte, und nun ein Socken bereits trocken der zweite aber erst gerade aus der Maschine gekommen war. Nun, bis zum Abend hatte ich meine sieben Sachen wieder zusammen.
Zum Nachtessen kochte ich Spaghetti marinara mit einem Rüeblisalat. Da der Wind noch immer nicht nachgelassen hatte und die Temperatur schon empfindlich gefallen war, blieben wir nicht allzu lange auf.
2.1.2007 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Atar-Amogjar Pass-Chinguetti-Ouadane
Buschcamp 25 Km v. Ouadane |
Schön, windig, dunstig
T min 14°C Tmax °C |
Total 229 Km
Asphalt Gravel 150 Km Track 89 Km |
Wir kauften noch Brot auf dem Weg durch die Stadt und fuhren dann los, Richtung Chinguetti. Wir wählten dabei nicht die gute neue Piste, sondern bogen von dieser ab, um der alten Strecke über den Amogjar Pass zu folgen. Am Anfang war auch diese Strecke wenig interessant, aber als wir dann den Bergen näher kamen änderte sich die Landschaft schnell. Leider wurde auch Heute die Sicht stark getrübt durch den vielen Sand und Staub in der Luft, eine Folge der nun seit Tagen anhaltenden starken Winde. In einem Canyon ähnlichen Tal begegneten wir einer grösseren Herde Kamele, welche von zwei Begleitern in zügigem Tempo vorangetrieben wurde. Beim Anstieg zum Amogjar Pass wurde es dann richtig steinig und steil, so dass wir nur noch im Kriechgang voranzuckelten. Auf dem Plateau angekommen, besichtigten wir die alte, französische Ruine des Fort Saganne. Auf der Hochebene pfiff der Wind dann auch wieder ungehindert, so dass der Aufenthalt eher ungemütlich ausfiel. Nachdem wir die letzten Spitzkehren des Passes überwunden hatten, wurden wir zur Kasse gebeten. Und zwar nicht etwa für die Pistenbenutzung, sondern für den Besuch des Forts. Von hier oben hatte man uns beobachten können, wie wir zum Fort hinfuhren. So bezahlten wir halt die 300 Ouguiyas. Der Typ empfahl uns dann auch noch die nahen Felszeichnungen zu besichtigen, natürlich für weitere 300. Wir gaben ihm zu verstehen, dass uns das zu viel sei und wir lieber verzichten wollten. Mit einem Lachen im Gesicht offerierte er uns dann den Besuch kostenlos, weil wir die ersten Besucher seien an diesem Tag. Er stieg zu mir ins Auto und wir fuhren ein paar Hundert Meter weiter um von dort aus die Zeichnungen zu besichtigen. Er zeigte sich als witziger Führer, auch wenn die Zeichnungen nicht sehr eindrücklich sind. In einer sehr gut geschützten Felsnische mit herrlicher Aussicht, nahmen wir dann auch noch gleich unser Mittagessen ein. Bis zur Hauptpiste nach Chinguetti war es nun nicht mehr weit und auf dieser kamen wir dann wieder flott voran. In Chinguetti wollten wir eigentlich noch die Abott Bibliothek besichtigen, aber in Anbetracht der ziemlich aufdringlichen Händlern und des wiederum für mauretanische Verhältnisse hohe Eintritt von 1000 Ouguiya verzichteten wir. Aber nicht nur, sondern auch weil wir eigentlich nicht recht wussten, was wir zu erwarten hatten.
Von Chinguetti wollten wir dem Oued nach Oudane fahren. Diese sehr sandige Variante versprach landschaftlich interessanter zu sein. Also folgten wir dem sandigen Flussbett. Durch die anhaltenden Winde war viel neuer Sand verfrachtet worden, der sehr weich war und die Motoren zu Höchstleistung zwangen. Spuren waren natürlich auch keine mehr zu sehen und so kam es, dass Chnoche im Führungsfahrzeug einige Mal von einer im Sandsturm unsichtbaren Stufe überrascht wurde. Nach etwa 10 Km entschlossen wir uns deshalb, zurückzufahren und die normale Piste zu nehmen. Auf dem Rückweg sandete Chnoche dann auch noch ein, was einen kurzen Einsatz der Seilwinde erforderte.
Erst mussten wir etwa 20 Km zurück so wie wir gekommen waren und dann bogen wir nach Osten Richtung Ouadane ab. Abgesehen von etwas Wellblech war die Piste gut zu befahren, allerdings ist die Landschaft nicht sehr beeindruckend: Eine weite Steinwüste mit gelegentlich ein paar Büschen und Bäumen. So gegen fünf begannen wir einen Campingplatz zu suchen, aber in dieser Landschaft hatten wir wenig Chancen auf einen windgeschützten Platz. Wir fanden schliesslich in einem flachen Oued eine Stelle wo ein paar Bäume etwas Schutz boten. Wir entschlossen uns aber, das Zelt aufzubauen. Das war bei diesem Wind auch eine Übung, welche den Einsatz aller fünf Leute notwendig machte. Als es aber stand, hatten wir einen gemütlichen Ort wo wir den Abend verbringen konnten. Heute wurde das Wunschmenu unseres gestrigen Geburtstagskindes nachgeholt: Grillbratwürste. Dazu machte ich noch ein paar Cervelats mit Käse gefüllt und Speck umwickelt. Eine Suppe voraus und ein Tomatensalat danach, vervollständigten das heutige Nachtessen.
3.1.2007 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Ouadane-Guelb er Richat
Buschcamp 15 |
Schön, windig, gegen Abend stärker
T min 11°C Tmax 23°C |
Total 173 Km
Asphalt Gravel 30 Km Track 143Km |
Der Wind hatte in der Nacht nicht nachgelassen und daher gestaltete sich das Abbrechen und Verpacken des Zeltes als eine Herausforderung. Mit Hilfe aller gelang es das Zelt ohne Schaden zu versorgen. Zurück auf der Hauptpiste fuhren wir nach Ouadane hinein. Dort tankte Chnoche sicherheitshalber mittels Handpumpe and der Tankstelle noch 20 Liter Diesel nach. Das permanente fahren gegen den starken Wind hatte den Verbrauch merklich erhöht. Durch ein sandiges Oued und dann über flache Dünen machten wir uns auf Richtung Guelb er Richat. Dieser ca. 45 Km grosse, flache Krater soll laut neuesten Theorien durch eine Absenkung wegen einer oberflächen-nahen Magmablase entstanden sein. Man merkt aber bei der Einfahrt kaum, dass es sich um einen Krater handelt. Die aus dem Weltall sichtbaren Ringe sind am Boden kaum auszumachen. Mitten im Krater hat sich einer sogar eine einfache Herberge aufgebaut in der Hoffnung dass der eine oder andere Tourist eine Rast einlegt. Wir durchfuhren den Krater ohne grosse Rast. Der Ausstieg auf der Nordseite war dann extrem steinig und ziemlich steil, so dass wir in den Untersetzungen langsam hoch krochen. Oben auf dem Plateau angekommen, hatte man noch einmal eine Aussicht auf den Krater. Wir kamen nur langsam voran, da die Piste sehr steinig blieb. Eine Abzweigung verpassten wir trotz GPS Punkt, da von unserer Seite kommend scheinbar nicht mehr in diese Richtung abgebogen wird. Wir hoppelten noch bis zur Mittagsrast über das steinige Plateau. Der Abstieg hinunter ins Tal war wiederum sehr langsam anzugehen, denn grobe Steine formten hier die steile Piste. Im Tal angekommen wurde unsere Route zusehend sandig, da man sich entlang eines trockenen Flussbeetes bewegte. Der Wind kanalisierte sich hier unten und kam direkt von hinten. Oft konnten wir nicht schneller fahren wie der Wind blies und waren deshalb permanent von unserem eigenen Staub eingehüllte Nach vier Uhr versuchten wir einen etwas geschützten Platz zu finden, hatten aber keine Chance. Der Wind hatte unterdessen dermassen aufgefrischt, dass wir den Versuch das Zelt wieder zu stellen abbrechen mussten. Im Windschutz des Troopies war der einzige einigermassen erträgliche Platz und so sassen wir nachdem die notwendigsten Arbeiten in und ums Auto erledigt waren in den Fahrzeugen.
Um die Kocherei kurz zu halten entschloss ich mich Heute Kartoffelsalat und Emmentalerli zu machen. Dazu gab es einen Soupdrink um doch noch etwas warmes im Magen zu haben. Das Essen nahmen wir noch draussen am Tisch ein. Danach zogen sich aber bald alle in ihr individuelles Schlafzimmer zurück.
4.1.2007 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Nach Atar
Camping Bab Sahara |
Schön, windig
T min 8°C Tmax 24°C |
Total 198 Km
Asphalt 10 Km Gravel 20 Km Track 168 Km |
Wir hatten gestern Abend zwar noch gesehen, dass nicht weit von unserem Camp ein Nomadenzelt stand, hatten aber nicht sehen können, ob dieses bewohnt war. Heute früh kamen aber dann zwei Frauen zu uns ins Camp, um uns ihre Souvenirs anzudrehen. Vor allem die eine war eine offene, witzige Persönlichkeit, welche immer wieder ein Spass mit uns machte. Beim Losfahren bemerkte ich an Chnoches Auto vorne zu wenig Luftdruck. Interes-santerweise konnte er nur Luft nachfüllen und der Druck hielt sich den ganzen Tag.
Unsere Reise ging weiter, dem Tal folgend. Links Tafelberge und rechts immer weiter zurückweichende Dünen. Die Piste blieb etwas holprig bis wir die riesige Sebkhet Chemcham erreichten. Für die nächsten 50 Km verlief die Pist mitten auf diesem Salzsee und wir kamen entsprechend gut voran. Die Landschaft wechselte immer wieder, zum Teil grosse Reg Reg Ebenen, dann wieder kleine Dünenfelder. Je näher wir Atar kamen, desto häufiger kamen wir auch an permanenten Siedlungen vorbei. Bald kamen auch wieder die Berge des Adrar in Sicht. Allerdings waren sie im Dunst des Sandsturms nur als Silhouette knapp erkennbar. Bei einer Ruine etwas abseits der Piste nahmen wir unser Mittagessen ein. Von Windschutz war allerdings auch da kaum die Rede. Nachdem wir auf eine breite Piste gestossen waren, kamen wir an einem Einheimischen vorbei, welcher sein Auto im Sand versenkt hatte. Wir hielten an, um mit stossen und schieben gelang es uns den Wagen wieder flott zu bekommen.
Kurz vor Atar erreichten wir die Teerstrasse, welche Richtung Choum führt und nach wenigen Kilometern waren wir wieder im Camping Bab Sahara. Die Dusche nach drei Tagen Wüste tat auch diesmal wieder gut, auch wenn das Wasser nur kalt war.
Zum Nachtessen gab es Heute Rindsragout mit Kartoffelstock. In der Nacht musste an sich wieder an die typischen Geräusche der Zivilisation gewöhnen. Anstatt des Windes waren nun kläffende Hunde, meckernde Ziegen und lärmende Esel angesagt. Gegen Morgen stimmten krähende Hähne und der zum Gebet rufende Muezzin mit ein. Aber trotz all diesen potenziellen Störenfrieden liess ich mich nicht vom Schlaf abhalten und hatte eine geruhsame Nacht.
5.1.2007 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Atar-Choum-Eisenbahn Piste.
Buschcamp CA 18 |
Schön, nachmittags bewölkt, windig
T min 14°C Tmax 28°C |
Total 273 Km
Asphalt 23 Km Gravel 25 Km Track 225 Km |
Nachdem wir gepackt hatten, bereiteten wir uns für ein paar Tage in der Wüste vor. Der Wassertank wurde gefüllt, Diesel getankt und frisches Brot für drei Tage gebunkert. Dann fuhren wir nordwärts zur Stadt hinaus. In einem der Aussenbezirke kamen wir an einen stark rauchenden Feuer vorbei. Es stellte sich heraus, das einer der kleinen Mercedes Busse in Brand geraten war. Feuerwehr gibt es nicht in Atar sondern nur ein Tankwagen mit einem Wassertank war vor Ort. Mit Wasser ohne Druck und gescheite Spritzen ein wohl fruchtloser Versuch das Feuer zu löschen.
Die ersten 20 Km der Strasse waren noch geteert, dann ging die Strasse in eine Piste über. Wir erreichten eine Kante von wo wir in einigen Serpentinen die erste Höhenstufe nach unten fuhren. Einige Kilometer weiter überwanden wir noch einmal einige Höhenmeter. Ein keuchender Lastwagen kam uns entgegen und wir machten Platz um ihn vorbeizulassen. Nur wenig weiter stand ein weiterer LKW mit einer Panne mitten auf der Piste. Ein zweiter war bereits rückwärts herangefahren um die Ladung zu übernehmen. Die Reparatur schien etwas langer zu dauern. Die Piste verschlechterte sich nun zusehends und wir suchten immer wieder dem schlimmsten Wellblech auszuweichen, indem wir auf parallel verlaufende Spuren wechselten. Kurz vor Choum erreichten wir die parallel zur Eisenbahn verlaufende Piste, welcher wir bis fast an die Küste folgen wollten. Wir kamen recht gut voran, nur in den immer wieder auftauchenden Weichsandfeldern und Dünen bekundete ich etwas Mühe, da ich den Luftdruck noch nicht wieder abgesenkt hatte. Fast immer in Sichtdistanz zu den Eisenbahngeleisen fuhren wir westwärts. Auf der Höhe des Berges Ben Amira überquerten wir die Geleise um an den Fuss des Felsen hinzufahren. Nach dem Ayers Rock in Australien soll es sich dabei um den zweitgrössten Monolithen der Welt handeln. Erst wenn man nah am Berg dran ist, bekommt man einen Eindruck der Grösse.
Während in der Nähe von Choum immer wieder schwarze Berge die Piste gesäumt hatten, wurde die Landschaft zusehends flacher. Nur ab und zu flache Dünen sorgten für etwas Abwechslung. Am Ben Amira hatte ich etwa ein halbes Bar Druck abgelassen und nun war das befahren des weichen Sandes auch wieder ohne Schwierigkeiten möglich. In einem Dünenfeld passierten wir eine Gruppe Italiener, welche Mittagsrast hielten. Dies waren dann auch die einzigen Fahrzeuge, welche wir zu Gesicht bekamen. An einer Stelle waren Arbeiter mit Gleisarbeiten beschäftigt. Dutzende von Männern schufteten an den Schienen. Schweres Gerät und Ersatzmaterial war auf einem Zug geladen.
Von Zeit zu Zeit kommt man an einer einfachen Siedlung entlang der Bahnlinie vorbei. Die Kinder kamen von allen Seiten gelaufen in der Hoffnung ein Cadeau zu ergattern. Diese Sitte hat auch in Mauretanien schon weite Verbreitung gefunden. Auch in entlegenen Regionen sind bereits viele Kinder, aber auch Erwachsene sofort zur Stelle, um nach irgendwelchen Geschenken und Mitbringseln zu betteln.
Gegen fünf Uhr suchten wir und etwas Abseits der Piste im Schutz einer kleinen Düne ein Camp. So richtig windgeschützt waren wir aber auch hier nicht, aber da die Temperaturen wieder auf fast 30°C gestiegen waren, konnte man den Wind aushalten. Feuerholz war in dieser Gegend keines zu finden. Deshalb entluden wir unsere „Notreserve“ welche wir seit Marokko auf den Dach mitgeführt hatten um ein gescheites Feuer zu machen. Heute wollten wir nämlich unsere Schweinshalssteak grillen. Dazu gab es eine Mischung von Rösti und Bratkartoffeln und als Dessert schon wieder Schoggicreme mit Birnen. Trotz des Feuers war es wegen des anhaltenden Windes recht ungemütlich, so dass wir wieder recht früh zu Bett gingen.
6.1.2007 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Eisenbahnroute bis vor Nouadhibou
Buschcamp CA 19 |
Leicht bewölkt, windig
T min 10°C Tmax 31°C |
Total 340Km
Asphalt 90 Km Gravel Km Track 250 Km |
In der Nacht hatten zwei Erzzüge unser Camp passiert. Ich habe davon allerdings nichts mitbekommen. Die Eisenbahnstrecke führt in etwa 1 Km an unserem Übernachtungsplatz vorbei und nun beim Frühstück kam einer ohne Ladung aus dem Westen. Von einer Düne aus konnten wir den gewaltigen Zug beobachten. Es dauerte eine geraume Zeit bis alle Waggons vorbeigezogen waren. Und selbst als der Zug schon nicht mehr zu sehen war hörte man die schweren Loks brummen und die Wagen rumpeln.
Da wir in den Dünen campiert hatten, gab es an dieser Stelle keine definierte Piste, sondern jeder sucht sich seinen Weg selber. So kam es, dass auch wir für die nächsten 25 Km querfeldein fuhren. Die Dünen trugen gut und so machte es Spass sich seinen Weg selber zu suchen. Später fanden wir die Piste wieder in der Nähe der Bahnlinie. Die Landschaft änderte sich nicht mehr gross sondern bleib flach, ein Gemisch von Reg Reg Ebnen und sandigen Abschnitten. Zum Teil hatte es etwas Wellblech, aber meist konnte man diesem ausweichen. Bei einem Dorf schlug die Streckenbeschreibung Küre’s einen Bogen nach Süden vor um ein Dünenfeld zu umfahren. Irgendwie erwischten wir aber eine falsche Piste, welcher wir für ein paar Kilometer folgten. Erst als wir sicher waren, dass sie nicht nach Westen drehte, kehrten wir um. Vor dem Dorf schnitten wir nach Nordwesten und fanden dann die richtige Piste ohne Probleme. Bei einem weiteren Navigationspunkt waren wir den besten Spuren folgend ein paar Hundert Meter südlicher gelandet. Nach der Mittagsrast und nachdem wir den Brennholzvorrat wieder ergänzt hatten fuhren wir weiter. Die Piste drehte aber nicht wie erhofft nach Nordwesten, sondern blieb westlich, tendenziell sogar eher südwestlich. Da die Piste gut zu befahren war und auch viele frische Spuren aufwies, folgten wir der Piste weiter. Ich hatte beobachtet, dass wir auf diesem Kurs nicht weit von einer Konfluenz vorbeikommen würden. Und tatsächlich führte die Piste nur etwa 10 Km nördlich des Koordinatekreuzes 25°N/16°W vorbei. Wir entschlossen uns hinzufahren, denn das Gelände war eine offene Reg Reg Ebene auf welcher wir ohne Schwierigkeiten vorankamen. Bald erreichten wir die Position und schossen die obligaten Bilder um den Besuch zu dokumentieren. Mal sehen ob wir die ersten waren, wenn wir nach Hause kommen.
Die Piste verlief nach wie vor hauptsächlich auf gut befahrbarem Reg Reg und hatte auch kaum Wellblech. Etwa 40 Km südlicher als ursprünglich geplant erreichten wir die neue Teerstrasse welche von Nouakshott nach Nouadhibou führt. Auf dieser ging es nun Richtung Grenze. Kurz vor der Kreuzung schlugen wir uns ein paar Kilometer südlich der Strasse hinter einer schönen Düne in die Büsche um die letzte Nacht in Mauretanien zu verbringen. Dave ging es zu diesem Zeitpunkt gesundheitlich nicht gut. Ihm war übel und auch sein Magen schien verstimmt zu sein. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, verschwand er in seinem Zelt um zu schlafen. Chnoche und ich erhöhten den Luftdruck wieder rauf Teerstrassen Niveau. Dabei stellte sich heraus, dass ein weiterer Reifen am Mitsubishi Luft verlor. Beim Hantieren, war dann auch bald klar warum, denn Chnoche hatte auf einmal das Ventil in der Hand. Die Vulkanisierung hatte nicht mehr gehalten. So blieb im nichts anderes übrig, als den Schlauch zu tauschen.
Ich machte mich in der Zwischenzeit ans Kochen. Heute gab es Risotto Milanese mit Schweinbratwürsten. Da Dave vorsorglich aufs Nachtessen verzichtete, hatten wir vier verbleibenden mehr als genug. Zur Abwechslung schlief der Wind beim Eindunkeln fast gar ein und durch die angenehme Wärme des Tages blieb es am Abend angenehm warm. Trotzdem gingen wir aber alle relativ früh zu Bett, man gewöhnt sich irgendwie daran....
....
7.1.2007 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Grenzüberquerung nach Marokko, ca. 160 Km nach N
Buschcamp CA 20 |
Leicht bewölkt, windig
T min 6°C Tmax 28°C |
Total 204 Km
Asphalt 198 Km Gravel Km Track 6 Km |
Dave ging es am Morgen trotz Medikamenten nicht besser. So musste er erneut auf eine Mahlzeit verzichten. Der Morgen war recht angenehm, da der Wind etwas nachgelassen hatte. Zurück auf der Teerstrasse ging es Richtung Grenze. Wir hatten bewusst relativ nahe des Übergangs übernachtet, um am Morgen frühzeitig die Grenz-formalitäten erledigen zu können. Auf der Mauretani-schen Seite waren wir denn auch die Einzigen und die Formalitäten dauerten bei allen drei Stellen zusammen gerechnet kein 20 Minuten. Interessanterweise wurden die Devisendeklarationen zwar eingezogen, aber kein Mensch interessierte sich in irgendeiner Weise an der Buchhaltung der Devisen. Auch die Ehrenerklärung, welche wir hatten ausfüllen müssen, mit dem schriftlichen Versprechen das Auto nicht in Mauretanien zu verkaufen wurden wieder eingezogen. Das Fahrzeug wurde beim Zoll wieder aus dem Pass ausgetragen, die Police stempelte denselben und die Gendarmerie National registrierte unsere Ausreise wieder in ihrem grossen Buch. So nebenbei verarztete Ueli R des einen Kopfwunde mit etwas Desinfektionsmittel und Chnoche bestätigten den Jungs, dass die von einem Passanten geschenkten Lebensmittel OK seien für Muslime und erledigt waren unsere Ausreiseformalitäten. Beim Marokkanischen Posten sah es ein wenig anders aus, da von Norden her bereits eine lange Kolonne Schlange stand. Vor der Police hatte sich schon eine grosse Menschentraube gebildet. Wir gaben unsere Pässe ab und dann begann das Warten. Nach gut einer Stunde wurden unsere Namen ausgerufen und nachdem wir die Formulare noch ausgefüllt hatten, waren die Police erledigt und die Pässe gestempelt. Beim Douane, dem Zoll, wurde nun die temporäre Einfuhrbewilligung für die Autos ausgefüllt. Der Beamte bat mich, ihm dabei zu helfen, was darin endete, dass ich die Arbeit für ihn machte. Er bat mich dann, auch für die andern Beiden zu unterschreiben und schon waren auch die Formalitäten erledigt. Er kam mit uns zu den Autos und wünschte uns eine gute Reise und bedankte sich bei mir nochmals freundlich für die Zusammenarbeit. Gern geschehen... Als letzte Station wurden wir noch ins grosse Buch der Gendarmerie Royal eingetragen. Nachdem wir einen unsere Fiche de Group abgegeben hatten, waren auch die Herren zufrieden und wir konnten einreisen.
Auf der Teerstrasse ging es nun wieder nordwärts auf der selben Route wie bei der Anreise. Wir beschlossen, wieder am selben Ort zu campieren, da in der Gegend wenig wirklich schöne Möglichkeiten bestanden. An der ersten und einzigen Tankstelle auf Marokkanischem Boden füllten wir genug vergünstigten Diesel nach um sicher bis Laayoune zu kommen. Eine Stunde später fuhren wir von der Hauptstrasse weg um uns für die Nacht einzurichten. Da wir früh dran waren und hier Holz in Hülle und Fülle vorhanden war, buken wir noch Brot. Chnoche versuchte sich zudem mit einem Pain du Sable. Der starke Wind machte die Backerei zu einem schwierigen Unterfangen, da es sehr schwierig war die Temperatur zu kontrollieren. So kam es, dass eines der Brote eher zu stark, das andere aber zu wenig gebacken war. Schlussendlich waren aber beide ganz akzeptabel. Einzig beim Pain du Sable hatte die Hitze gar nicht gepasst, so dass eine Seite ziemlich dunkel, die andere aber noch nicht durch war.
Sobald der Campoven wieder frei war, machte ich mich daran ein Tajine zu kochen. Diese Marokkanische Spezialität war einwandfrei auch
auf dem Feuer zu kochen. Anstatt des geplanten Cous Cous assen wir vom frischen Brot dazu. Da die Portion ja für sechs Leute geplant gewesen war, unterdessen aber nur vier davon assen, hatte es
mehr als genug Fleisch und das frische Brot dazu war ein Genuss. In Anbetracht der gesunkenen Temperaturen und dem nach wie für heftigen Wind wurde noch Wasser für ein Kafi Lutz aufgesetzt. Bei
den Weihnachtsguetzli kam es dann zu interessanten Tauschgeschäften, da jeder ein unterschiedliches Gebäck sein liebstes nannte. Allzu lange bleiben wir auch Heute wegen des widrigen Windes nicht
auf.
8.1.2007 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Nach Norden-Boujdour-La Marsa
Buschcamp CA21 vor La Marsa |
Leicht bewölkt windig
T min 10°C Tmax 24°C |
Total 601 Km
Asphalt 595 Km Gravel Km Track 6 Km |
Ein feurig roter Sonnenaufgang erwartete uns Heute. Der Wind hatte sich über nach etwas gelegt, so dass der Morgen recht angenehm war. Zur Feier des Tages gab es Heute Rührei mit Speck. Spiegeleier waren eh nicht mehr machbar, da die meisten Eier sich bereits zu Rührei vermischt hatten, ein bekanntes Phänomen wenn man mit Eiern an Bord viel Pisten fährt.
Der heutige Tag war ganz im Zeichen von Km fressen. Die Strecke bis nach Laayoune bietet wenig Abwechslung und die Distanz muss einfach überbrückt werden. Ausser ein paar Ausblicken auf die Küste, war die Landschaft meist flach und steinig.
In Boujdour hielten wir kurz an um ein paar Einkäufe zu tätigen. Dies war der erste grössere Ort seit Mauretanien. Ich ging Früchte und Gemüse einkaufen zu erstaunlich günstigen Preisen und recht guter Qualität in Anbetracht der entlegenen Region. Für je ein Kilo Tomaten, Zwiebeln, Bananen, Orangen und Mandarinen sowie drei schönen Gurken bezahlte ich rund vier Franken.
Der Plan war, dass wir noch etwa eine halbe Stunde über Boujdour hinaus fahren wollten, um dann nach einem Übernachtungsplatz Ausschau halten wollten. Nur war die Gegend so flach, dass wir uns nirgends verschlaufen konnten. So waren wir gezwungen, bis kurz vor El Marsa zu fahren bevor gegen das Meer zu einige Dünen eine Gelegenheit boten. Ich fuhr zu den Sandhaufen hin, um einen Platz zu erkunden. Etwas weiter senkte sich das Gelände noch weiter ab und bot eine recht geschützte Stelle an. Beim Hinfahren mussten wir aber noch einmal der 4x4 zuschalten, denn der Sand war recht weich. Da wir schon etwas spät dran waren, begann ich unmittelbar nach der Ankunft mit dem Nachtessen. Nach einer Suppe gab es Spaghetti Bolo. Da noch nicht alle wieder den vollen Appetit entwickelten, hatten wir mit den 750 g etwas Mühe. Nach dem Abwasch gab es dann noch einen Kaffee Lutz und einen Christ Stollen. Der Wind hatte sich unterdessen ganz gelegt und so blieben wir noch etwas draussen sitzen. Durch die Nähe zum Meer war aber die Luft sehr feucht, so dass es dann doch bald mal etwas ungemütlicher wurde.
9.1.2007 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
El Marsa-Laayoune-Tan Tan Plage
Strandparking Tan Tan Plage |
Leicht bewölkt, windig
T min 10°C Tmax 26°C |
Total 395 Km
Asphalt 395 Km Gravel Km Track Km |
Da die Einfahrt zum Camp relativ weichsandig gewesen war, schauten wir uns die Ausfahrt etwas genauer an, denn wir wollten ja nicht am Morgen früh schon schaufeln. Aber wir hatten keine Probleme und kamen ohne Schwierigkeiten auf die Strasse zurück.
In EL Marsa füllten wir die Tanks nochmals mit günstigem Treibstoff auf, da wir nicht genau wussten, ab wo er wieder teurer wird. Bei der Durchquerung von Laayoune hatten wir wieder die selben Schwierigkeiten wie schon auf dem Weg in den Süden. Die Beschilderung war so mager, dass wir zu einer grösseren Stadtrundfahrt kamen, bevor wir den nördlichen Ausgang fanden. Laayoune ist eine recht moderne und auch saubere Stadt. Man hat den Eindruck, als wäre es eine aufstrebende Metropole des Südens. Das ist aber kein Zufall, sondern wird, wie die ganze West Sahara im übrigen, mit riesigen Investitionen von der Regierung gefördert. Es wird alles daran gesetzt, um Leuten den Umzug in den Süden schmackhaft zu machen um so schliesslich auch die politische Macht zu festigen.
Entlang der Strasse hielt ich jeweils an den Tankstellen an, um herauszufinden, bis zu welcher Zapfsäule der Sprit subventioniert ist. Ich fand dabei heraus, dass die letzte günstige Tankstelle etwa 90 Km südlich von Tan Tan zu finden ist. Dort, mitten im Niemandsland, hat man gleich drei Tankstellen gebaut, ansonsten ist dort nichts zu finden.
Die Landschaft war nach wie vor eher eintönig, einzig wenn die Strasse am Meer entlang führt, konnte man einige Blicke auf die schöne Küste werfen. Nach Tarfaya macht die Strasse einen Bogen ins Landesinnere um die Sabkhat Tazra zu umfahren. In diesem Salzsee wird Salz abgebaut um in der Umgebung sorgen einige Dünenfelder für Abwechslung.
Bei El Quatia, auch Tan Tan Plage genannt, verliessen wir die Küste um nach Tan Tan hineinzufahren. Dort erkundigten wir uns nach Campingmöglichkeiten, wurden aber nach Tan Tan Plage verwiesen. Bei einer Polizeistreife vergewisserten wir uns noch wie die Dakar Rallye nach Tan Tan hinein und wieder hinaus fahren würde und wo das Camp aufgebaut sein wird. Wie üblich war dieses am Flughafen vorgesehen.
urück an der Küste richteten wir und auf dem Strandparkplatz ein. Dieser ist zu dieser Jahreszeit und unter der Woche nur von einigen Reisenden besetzt. Tan Tan Plage ist aber voll von netten Weekendhäusern, welche wohl reichen Leuten aus Tan Tan gehören um vor allem im heissen Sommer an der Küste der Hitze zu entfliehen.
Die sanitären Anlagen waren zwar sehr „basic“ aber nach ein paar Tagen ohne Dusche konnte ich mich auch mit kalten Wasser abfinden. Die Temperaturen waren mit 26°C wieder etwas angenehmer geworden und der Wind hielt sich auch in Grenzen, so dass wir den Abend wieder einmal draussen geniessen konnten. Interessant war, dass während dem Nachtessen der Wind auf einmal drehte und eine kühle feuchte Brise vom Meer her wehte. Schlagartig kam ein leichter Nebel auf und bis sich die Luftmassen beruhigt hatten, war es etwas ungemütlich. Dem Nachtessen tat das aber keinen Abbruch, sondern wir genossen die Gschwellti mit einer Auswahl an Käsen. Auch der Gurken-Tomaten Salat wurde weggeputzt. Chnoche begnügte sich dabei mit Kartoffeln und Mayo und überliess den Käse grosszügig den andern.
Nach dem Abwasch gingen Ruth und Ueli R zu Bett und wir andern drei schlenderten noch hinüber zum nahen Restaurant „Costa Blanca“. Ich genehmigte mir einen gar nicht so schlechten Espresso. Um halb elf herum begann man die Stühle zu stapeln, auch hier ein Zeichen dafür, dass man Feierabend machen wollte.
10.1.2007 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Tan Tan Plage-Tan Tan
Beim Flughafen |
Leicht bewölkt, windig
T min 12°C Tmax 26°C |
Total 35 Km
Asphalt 35 Km Gravel Km Track Km |
Heute blieben wir etwas länger liegen und erst gegen Mittag packten wir zusammen. Chnoche, Dave und ich fuhren noch nach Tan Tan hinein um Brot und Gemüse zu kaufen, während die andern Beiden direkt zum Flughafen fuhren um uns einen Platz zu reservieren. Im Markt von Tan Tan besorgte ich die Einkäufe, während die Jungs noch nach einem Barbier Ausschau hielten.
Zurück am Flughafen machte ich uns einen Thonmousse zum Mittagessen. Bei meinem ersten Besuch im Dakar Lager war es noch ziemlich leer. Aber schon Hunderte von Wohnmobilen hatten sich bei der Ankunftskontrolle eingerichtet. Ein Spalier von fast 1 Km hatte man entlang der Strasse aufgebaut. Wir hatten uns direkt neben der Control Arrive aufgebaut.
Um drei Uhr kam dann überraschend bereits Marc Coma, der erste Töfffahrer. Dann begannen die Fahrzeuge einzutrudeln und das Fahrerlager füllte sich langsam. Die LKW’s der Profiteams waren auch schon bald da und richteten das Camp für ihre Fahrzeuge ein. Aus einem leeren Feld wurde bald mal ein vollgepacktes, emsig werkelndes Fahrerlager. Wir hatten erstaunlicher weise nie ein Problem uns frei darin zu bewegen und konnten den Leuten im wahrsten Sinne auf die Füsse treten.
Beim Eindunkeln waren noch lange nicht alle im Ziel und selbst beim Briefing wurde informiert wie viele Teilnehmer um acht Uhr noch nicht am Ziel der Spezial angekommen waren. Ich blieb etwa bis zehn Uhr im Camp und ging dann zurück zum Auto. Aber noch bis ich einschlief, hörte ich immer wieder noch Teilnehmer ankommen.
Um Mitternacht klopfte jemand an mein Fenster. Ueli und Ruth hatten sich zum Schlafen ein paar Hundert zurück-gezogen. Der Wind war unterdessen so stark geworden, dass sie um das Dachzelt Angst hatten. Sie beschlossen daher zusammenzupacken und nach Tan Tan Plage zu fahren und dort zu schlafen.
11.1.2007 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Tan Tan-Guelmim-Fort Bou Jerif
Camping Fort Bou Jerif |
Bedeckt, windig, etwas Regen
T min 21°C Tmax 23°C |
Total 155 Km
Asphalt 145 Km Gravel Km Track 10 Km |
Die Dakar meinte es wahrlich nicht gut mit den Teilnehmern. Nicht nur blieb der orkanartige Ostwind die ganze Nacht bestehend, nein am Morgen kurz nach dem die Motorräder auf den Weg geschickt worden waren, begann es noch zu regnen. Nicht sehr stark, aber doch genug um die fast 500 Km lange Liaison noch ungemütlicher zu machen. Bei Tagesanbruch sah man das Ausmass des Sturmes etwas besser. Im Fahrerlager hatte es sämtliche Berberzelte umgeblasen und es herrschte Ausnahmezustand. Alles was nicht Niet und Nagel fest war wurde weggefegt. Die Küche servierte nach wie vor komplette Frühstücksmenüs. Wir stellten uns frech auch in die Schlange und wurden auch anstandslos bedient. Zum Eieromelett gab es Schinken und Fruchtsalat, frisch, nicht etwa aus der Büchse. Chnoche und Dave erzählten wie es nach Mitternacht im Camp zu und her gegangen war, als der Wind noch einmal eine Nummer zulegte. Nebst dem Sand und Staub in der Luft, welcher ein vernünftiges arbeiten fast verunmöglichte, hatte der Wind aus Reihenweise Zelte umgeblasen.
Als die ganzen Assistance Fahrzeuge sich aufmachten, kam es auf der Ausfallstrasse zu einem Megastau. Wir dachten erst, es seien die ganzen Wohnmobile welche nun auch wegfahren wollten. Es stellte sich aber heraus, dass die Ausgangskontrolle der Assistancefahrzeuge zur Verzögerung geführt hatte.
Am Eingang zum Flughafen-gelände warteten wir auf Ruth und Ueli. Als sie ankamen erfuhren wir, dass ihre mitternächtliche Flucht nicht lange geholfen hatte. Zwar sei der Wind in Tan Tan Plage tatsächlich bei der Ankunft bedeutend weniger stark gewesen, erzählten sie, aber nach etwa einer Stunde hatte er soweit aufgefrischt, dass sie einmal mehr das Zelt einpacken mussten. Die Nacht verbrachten sie schliesslich auf den Autositzen.
In Anbetracht des bedeckten Himmels, des drohenden Regens und des nach wie vor sehr heftigen Windes beschlossen wir den Camping Fort Bou Jerif via Teerstrasse anzufahren. In Guelmim kauften wir noch Brot ein und waren kurz nach eins im Camping. Nach den Mittagessen hatte jeder etwas zu tun, wir wuschen einige Kleider aus und genossen dann auch die erste warme Dusche seit Nouakshott vor etwa zwei Wochen. Ueli und Ruth hatten beschlossen ein Zimmer zu nehmen. Kann ich nachvollziehen nach der letzten Nacht.
Im Laufe des Nachmittags legte sich der Wind dann merklich und das Wetter war trotz Bewölkung ganz angenehm.
Ruth hatte uns zum Nachtessen ins Restaurant eingeladen, so dass für einmal weder Kochen noch Abwaschen notwendig waren. Das Essen war dann wirklich fein. Wir hatten Dreierlei Tajine, vom Huhn, vom Schaf und Kamel. Gegen neun füllte sich das Restaurant und es wurde ungemütlich laut. So dauerte es nicht lange bis wir uns zurückzogen. Der Wind hatte unterdessen wieder markant an Stärke gewonnen und selbst im Auto waren die Böen gut zu spüren.
12.1.2007 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Fort Bou Jerif-Sidi Ifni-Tiznit-Tiffermit
Buschcamp nach Tiffernit |
Morgens bedeckt, dann leicht bewölkt, schwach windig
T min 21°C Tmax 29°C |
Total 224 Km
Asphalt 184 Km Gravel Km Track 40 Km |
Ueli und Ruth nahmen ihr Frühstück im Restaurant ein, da in ihrem Zimmer Halbpension inbegriffen war, während wir andern drei das übliche Müesli zubereiteten. Um halb zehn waren wir zur Abfahrt bereit und machten uns auf Richtung Küste. Über steinige Pisten führte die Strecke durch hügeliges Gelände, immer wieder vorbei ein kleinen Siedlungen. Bis zum Oued Noun war die Piste schmal und hatte auch immer wieder steile auf und Abfahrten. Ab dem Oued war eine neue, breite Piste gebaut worden. Ein paar Kilometer weiter waren Arbeiter noch daran die Drainagerohre einzubauen und nicht viel weiter war die Piste sogar bereits fertig geteert. Nur an ein zwei Stellen mussten wir noch auf eine parallele Hilfspiste ausweichen und bei einigen grösseren Oueds wurde noch gebaut. In ein paar Monaten wird aber die Strasse sicher durchgehend fertig geteert sein. Nach knapp zwei Fahrstunden trafen wir in Sidi Ifni auf die von Guelmim kommende Hauptstrasse, welcher wir der Küste entlang folgten. Bei Gourizim bogen wir dann ins Landesinnere ab und hielten auf einem kleinen Pass vor Tiznit Mittagsrast. In Tiznit erhöhte ich den Luftdruck wieder auf Teerstrassenniveau bevor wir uns nach Tafraoute aufmachten. Erst ging es noch durch eine Ebene bevor die Strasse sich durch ein enges Tal den Bergen entgegen schlängelte. Stetig stieg die Strasse nun an, bis wir auf über 1300 m.ü.M anlangten. Die Temperatur war nun merklich gesunken aber noch immer angenehm warm. Die Aussicht zurück Richtung Küste war grandios. Die kleinen Dörfer entlang der Strasse machten einen gepflegten Eindruck und es fielen immer wieder grosse, sehr elegante Villen auf, welche wohl reinen Leuten aus den heissen Tälern gehören mussten. Nach Tiffermit wand sich die Strasse wieder in tiefere Regionen. Landschaftlich immer noch sehr schön waren die roten Berge mit den leuchtend grünen Bäumen und immer wieder kleinen Siedlungen mit farbigen Häusern. Als ich ein paar Kilometer voraus eine Zwischeneben sah, schlug ich vor, nach einem Camp Ausschau zu halten. In den steilen und engen Bergtälern wäre es fast unmöglich eine Platz abseits der Strasse zum Übernachten zu finden. Tatsächlich führte eine kleine Piste von der Strasse weg und wir fanden einen ganz netten Platz zum Übernachten. Mit Feuerholz war es allerdings nicht weit her und so waren wir einmal mehr froh einen Vorrat auf dem Dachträger mit dabei zu haben. Da wir recht früh dran waren, hatten wir gut Zeit etwas zu lesen. Chnoche beschäftigte sich mit dem rechten Vorderrad, welches seit einigen Tagen wenig aber regelmässig Luft verlor. Er fand tatsächlich ein kleines Loch im Schlauch. Zwar musste er den Schlauch noch einzweites Mal flicken, da er ihn beim Montieren verletzte, aber bald war das Rad geflickt und wieder montiert.
Ich machte mich langsam dran, das Nachtessen vorzubereiten. Auf dem Menüplan war Heute Gulaschsuppe. Dazu verarbeitete ich das letzte Frischfleisch und einen Topf voll Gemüse. Um den Vitaminhaushalt in Ordnung zu halten gab es einen gemischten Salat dazu und zum Dessert leisteten wir und die letzten zwei Büchsen Stalden Creme. Nach dem Abwasch sassen wir noch etwas am Lagerfeuer. Die Temperatur war zwar unterdessen auf etwas 13°C gefallen, da aber der Wind endlich eingeschlafen war, liess es sich gut aushalten.
13.1.2007 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Tafraoute-Igherm-Taroundannt-Asni-Marrakesch
Hotel Kenza |
Schön
T min 7°C Tmax 25°C |
Total 409 Km
Asphalt 409 Km Gravel Km Track Km |
Nach einer phantastisch ruhigen Nacht begann der Tag zwar kühl, aber die aufsteigende Sonne machte der Temperatur angenehm. Wir wussten, dass wir Heute ein lange Etappe vor uns hatten. Da wir Gestern relativ früh schon campiert hatten, waren wir noch immer etwa 400 Km von Marrakesch entfernt. Da die Route mehrheitlich auf schmalen Bergstrassen verlief war eine entsprechend lange Fahrzeit zu erwarten.
Im klaren Morgenlicht waren die rötlichen Berge spektakulär. Die roten Häuser der kleinen Bergdörfer leuchteten. Bis nach Tafraoute verlief die Strasse in einem schönen Tal. Nach überqueren eines ersten Passes erreichten wir ein karge, hüglige Hochebene. Die rote Steinwüste wirkte weitgehend verlassen und trotzdem sah man immer wieder kleine Siedlungen. Man wundert sich nur wovon diese Leute leben.
Nach Igherm fuhren wir nicht hinein, da wir die Strasse Richtung Taroundannt ausserhalb des Ortes erreichten. Je weiter wir vorankamen um so grüner wurde die Landschaft wieder. Wir verloren sukzessive an Höhe und erreichten in der Nähe von Taroundannt ein weites, flaches Tal. Entlang der Strasse waren beidseits Orangenplantagen und Treibhäuser zu sehen. Offensichtlich eine fruchtbare Gegend. Dann begann die schmale Bergstrasse zum Tizi n’Tit Pass anzusteigen. Als wir um eine Kurve fuhren, bemerkten wir einmal mehr Ziegen, welche in die Baumkronen geklettert waren, um das stachlige Grün zu fressen. Diese Eigenart haben sich viele Ziegen in Marokko angeeignet, ist es doch die einzige Möglichkeit, an das wertvolle Grünfutter heranzu-kommen. Es sieht aber schon sehr skurril aus, Ziegen in einer Baumkrone kletternd zu beobachten.
Langsam stieg die Strasse wieder an, um in 2100 m.ü.M. die Passhöhe zu erreichen. Grandios war die Blich zurück ins Tal und auf die Passstrasse auf welcher wir eben 1600 Höhenmeter geklettert waren. Nun kamen die schneebedeckten 4000er in Sicht. Lange zog sich die Fahrt ins Tal, nur langsam nahmen die Distanzen auf den Kilometersteinen ab. Bald folgten wir einem wasserführenden Fluss, welcher sich bald durch einer schöne Schlucht zwängte. Hinter Asni fuhr man durch eine rote Erosionslandschaft, welche grad im späten Sonnenlicht extrem rot leuchtete. Schliesslich erreichten wird die Ebene vor Marrakesch. Mit der untergehenden Sonne fuhren wir in die Stadt hinein. Nun begann die Suche nach einem Hotel. Als wir im Sofitel Hotel nachfragten, stellten wir nicht überraschend fest, dass dieses Hotel mit Zimmerpreisen vom fast 2000 Dirham nicht in unserer Preisklasse lag. Ueli R charterte einen Taxichauffeur welcher uns zu einem Mittelklasse Hotel führte. Nachdem wir uns einquartiert hatten, suchten wir in der Nähe ein Restaurant zum Nachtessen. Nicht weit vom Hotel fanden wir ein Schicki-Micki Italiener Restaurant. Die Preise waren für marokkanische Verhältnisse gesalzen, wenn auch das Essen bis auf die Pollo con Patate auch sehr gut war. Wir drei Jungs hatten uns auf Poulet Rôti gefreut, erhielten stattdessen eine Art Chicken Nuggets. Nun, das ist ja auch nicht wirklich eine italienische Spezialität, also kein Wunder, dass wir da etwas daneben lagen.
Nach dem Essen gingen Ruth und Ueli R ins Hotel zurück und wir andern Drei machten noch einen Erkundungsspaziergang durch die nähere Umgebung und gingen gegen Mitternacht auch zu Bett.
14.1.2007 |
Sonntag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Keine
Hotel Kenza |
Leicht bewölkt
T min ?°C Tmax ca. 22°C |
Total 0 Km
Asphalt Gravel Km Track Km |
Nach einem relativ späten Frühstück zerstreuten wir uns und gingen eigenen Tätigkeiten nach. Chnoche wollte mit Dave Ersatzteile für den Mitsubishi besorgen, um ein paar Kleinigkeiten zu reparieren. Aber noch während ich im Zimmer an den Photos und am Tagebuch arbeitete, kamen sie unverrichteter Dinge zurück, am Sonntag waren viele Geschäfte leider geschlossen. Gegen Mittag machten wir uns gemeinsam auf um ins Zentrum zu fahren. Mit einem Taxi waren wir in ein paar Minuten am Djemmna el Fna. Von dort aus durchstreiften wir die verschiedenen Souks. Nach Waren und Berufen ist das Labyrinth in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Hier findet man die Lederwaren, dort die Kleider. Wieder andere Strassen waren voll mit Kunsthandwerken, vor allem natürlich jene, welche am nächsten zum Hauptplatz gelegen waren. Gegen zwei Uhr meldete sich ein kleiner Hunger und wir fanden in den Souks ein nettes Restaurant, wo wir ein Poulet Frites assen, wie wir es uns Gestern schon gewünscht hatten. In verschiedenen Läden schaute ich mich nach Touareg Kreuzen um und konnte auch drei recht schöne Exemplare zu vernünftigen Preisen kaufen.
Um fünf Uhr hatten wir mit Ruth und Ueli auf der Terrasse des Cafe de France abgemacht. Mit etwas Verspätung trafen die Beiden ein. Auch sie hatten ausgiebig eingekauft und unter anderem je einen der traditionellen Mäntel gekauft. Der von Ruth wurde gerade erst noch nach Mass angefertigt und sie konnte diesen um sechs Uhr abholen. Als die Sonne unterging kam es wie jeden Tag auf dem Djemma el Fna zu einem Kulissenwechsel. Der Abend gehört in erster Linie den Essensständen welche bald einmal ihren Betrieb aufnahmen. Wir trafen uns wieder mit den beiden andern zum Nachtessen, welches wir in einem Restaurant direkt am Platz einnahmen. Witzig war dabei, dass mit den Speisekarten ein Zettel und ein Kugelschreiber gebracht wurde. Auf dem Zettel konnten die Gäste ihre Bestellung aufschreiben und darauf hin wurde serviert. Das Essen war hervorragend und wir alle genossen die Marokkanischen Spezialitäten. Und als zuletzt die Rechnung präsentiert wurde, bezahlten wir für uns alle zusammen gleichviel wie Gestern pro Person. Und für meinen Geschmack war das Essen wie auch die Umgebung eher besser.
Nach dem Essen fuhren Ueli und Ruth ins Hotel zurück, während wir noch in der Stadt herumschlenderten. Nun am Abend war der Platz ziemlich belebt und die wenigen Touristen gingen in der Menge unter. Etwas störend dabei war höchstens, dass wenn wir nur in der Nähe eine Show stehen bleiben oder die Kamera zückten sofort Geld erwartet wurde, während Einheimische weitgehend unbehelligt bleiben.
So gegen zehn Uhr nahmen auch wir uns ein Taxi zurück zum Hotel. Dabei beobachtete ein Polizist scheinbar, dass wir mit dem Taxifahrer über den Preis verhandelten. Dieser wollte 25 Dirham, am Morgen hatten wir pauschal zwanzig bezahlt. Der Polizist kam zum Taxi hin und forderte den Fahrer auf, den Taxameter einzuschalten und uns forderte er auf auch sicher nur den gemessenen Preis zu zahlen. Ich hatte dem Fahrer eigentlich 15 Dirham geben wollen. Das Taxameter bleib vor dem Hotel dann schlussendlich bei 13 Dirham stehen, ätsch..
15.1.2007 |
Montag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Marrakesch-Tamelet-Ouzoud-Beni Mellal-Kasba Tadla
Buschcamp CA 27 |
Schön
T min 8°C Tmax 23°C |
Total 331 Km
Asphalt 331 Km Gravel Km Track Km |
Wir trafen uns um 8 Uhr zum Frühstück und packten anschliessend unsere Sachen. In Marrakesch war auch beim Stadtauswärtsfahren ein reger Verkehr, so dass man nur langsam voran kam. Richtung Norden war die ganze Gegend mit Olivenplantagen bepflanzt und immer wieder kam man auch an einfachen Ölmühlen vorbei. Nach Tamelet bogen wir von der Hauptstrasse ab, da wir die Cascades d’Ouzoud besuchen wollten. Die Landschaft wurde nur merklich grüner und in den höheren Lagen wuchsen dichte Thuyawälder. Die grünen Bäume bildeten einen schönen Kontrast zu der roten Erde. Im Dorf Ouzould parkierten wir die Autos und gingen zu Fuss zu den bekannten Wasserfällen. Wir beschlossen auf der einen Seite des Tales hinunter zu wandern und dann auf der andern wieder hochzusteigen. Anfangs war der Weg noch recht klar definiert und einfach zu folgen. Dann aber verloren sich die Spuren mehr und mehr. Einer der Einheimischen überholte uns zielstrebig und wir folgten ihm eigentlich unbewusst. Auf einmal sass er in einer Sackgasse und schaute ins Tal. Zuvorkommend erklärte er uns aber dann den Weg zurück zur richtigen Abzweigung ins Tal. Freundlicherweise führte er uns dann weiter. Auf einmal begann er Bäume, Pflanzen und geschichtliches zu erzählen und es wurde Gewissheit, dass das alles ein abgekartetes Spiel war. Erst lotst er Leute in die Sackgasse und dann zeigt er sich hilfsbereit und am Ende im Tal wird dann Geld für die Führung verlangt. Ätsch, wieder ein paar Touris drauf reingefallen. Am Fusse des Wasserfalls spürte man die nasskalte Gischt der Fälle. Diese werden aus insgesamt 19 Quellen gespeist und die Wasserfälle führen daher das ganze Jahr über Wasser. Beim Aufstieg kommt man zwangsläufig an unzähligen Souvenirständen und Restaurants vorbei. Da aber wenig Besucher da waren, gings auch mit den Schleppern einigermassen. Im Sommer muss hier die Hölle lossein, wenn man beachtet wie viel Geschäfte, Restaurants und Campingplätze vorhanden sind. Oben angekommen fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter um dann ungestört Mittagsrast zu machen. Einzig ein Berberfrau mit zwei Mädchen kamen vorbei und wie üblich hatte sie Kopfweh und auch noch etwas Bauchweh. Ruth versorgte sie mit einigen Tabletten und schon zogen sie zufrieden weiter.
Die Strasse führte in der Folge durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Erst folgte sie der Gorges de l’O el Abid um dann nach einem kleinen Pass Ausblicke auf eine vielfarbige Erosionslandschaft zu eröffnen. Ich hielt ein paar mal an um ein paar Bilder zu schiessen. Nach Überquerung einer weiteren Bergkette erreichten wir die Hauptstrasse Richtung Fes wieder. Noch immer wurde die Strecke von riesigen Olivenhainen gesäumt. In Beni Mellal war ziemlich Betrieb in der Stadt. Hunderte von Leuten waren unterwegs und auch auf der Strasse war einiges los. Nach der Stadt besprachen wir, wo wir campieren wollten. Dies wurde in der Gegend immer schwieriger, da alle flachen Regionen bewirtschaftet und bewohnt waren. Wir folgten der Strasse in der Hoffnung, vor Sonnenuntergang einen geeigneten Übernachtungsplatz zu finden. Auf der Höhe eines neuen Stausees bemerkte ich im vorbeifahren einen kleinen Wegweiser, welcher auf einen Campingplatz hinwies. Ich meldete mich über Funk und wir drehten darauf um und folgten einer Piste bis ans Ufer des Stausees. Dort hatte man tatsächlich einen Campingplatz eingerichtet. Allerdings bestand ausser einer Hütte mit Getränkeausschank und ein paar Schilfhütten nichts. Aber die Lage direkt am See war recht schön. Ausser uns war nur noch ein deutsches Wohnmobil auf dem Platz.
Wir richteten uns ein und konnten gerade noch den Sonnenuntergang geniessen. Heute gab es einen weiteren kulinarischen Höhepunkt zu verzeichnen: Es gab nämlich Rindszunge und Rollschinkli mit Dörrbohnen und Salzkartoffeln. Da das Fleisch 1 ½ h Garzeit benötigte, setzte ich sofort Wasser auf um das Fleisch zu kochen. Nach einer Stunde legte ich Bohnen und Kartoffeln nach und nicht viel später konnte serviert werden. Alles wurde rübis-stübis weggeputzt.
Obschon es bald mal recht kühl wurde, war es nicht unangenehm, da kein Wind blies. So wurde es 10 Uhr bis wir uns ins Bett zurückzogen.
16.1.2007 |
Dienstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Khenifra-Ifrane-Fes
Camping International |
Schön, z.T. Schleierwolken
T min 7°C Tmax 23°C |
Total 223 Km
Asphalt 223 Km Gravel Km Track Km |
Wir hatten Gestern schon ausgemacht, dass wir um 9 Uhr unterwegs sein wollten um Fes um die Mittagszeit erreichen zu können. Bei Tagesanbruch standen wir den alle auf und trotz des kühlen Morgens war es ganz angenehm draussen das Frühstück einzunehmen. Alle hatten sehr gut geschlafen, es scheint als hätten wir uns daran gewöhnt draussen in der Natur und nicht in lauten Städten und engen Hotelzimmern zu schlafen.
Wir fuhren weiter der Hauptstrasse entlang Richtung Fes. Immer wieder sah man Störche. Auch auf vielen Dächern hatten die Vögel Nester gebaut und es schien, als ob sie zur Zeit auch brüten würden. Hinter Azrou begann die Strasse markant anzusteigen und bald tauchten wir in dichte Wälder ein. Nebst Föhren ist die Gegend vor allem auch mit Zedern bewachsen, aber auch kleine Eichenwälder durchquerten wir. Als Ifrane erreicht war, hatte man den Eindruck, in Europa gelandet zu sein. Die Architektur der Häuser, meist Ferienresidenzen reicher Marokkaner, erinnerte sehr an die Schweiz oder Deutschland. Auch hier fiel wieder auf, wie viele neue Quartiere mit modernen Häusern gebaut werden. Auch in dieser Gegend sah man prunkvolle, riesige Villen, ein deutliches Zeichen dass Marokko nicht nur ein armes Land ist. In Ifrane erreichten wir eine Höhe von 1650 m.ü.M. Von hier gings nur noch hinunter bis wir Fes erreichten. Nur einige Kilometer vor der Stadt war auf einmal ein riesen Betrieb. Hunderte von Leuten und überall Polizisten und Armee, Abschrankungen und Fahnen. Später erfuhren wir, dass der Marokkanische König erwartet wurde.
Wir fuhren direkt zum Camping International, einer von zwei Campingplätzen in Fes. Den anderen, Diamond Vert, kannten wir vom Raid de l’Amitie und wussten, dass er schon vor zehn Jahren etwas heruntergekommen war. Wie es sich aber herausstellte, ist auch der „modernere“ International auch schon ziemlich ramponiert. Aber es ist in Marokko, wie in den anderen Nordafrikanischen Ländern auch, an der Tagesordnung, dass solche Einrichtungen nie lange funktionieren und in kurzer Zeit verlottern. Einzige Ausnahme bilden teure Hotels von Internationalen Ketten, aber eben, da zahlt man die Qualität mit Preisen nicht billiger wie in der Schweiz.
Nach dem Mittagessen, machte ich mich auf, um eine Garage zu finden. Ich fuhr schliesslich zu einer Total Tankstelle in der Nähe, um das Auto waschen zu lassen und zugleich auch Ölwechsel und Abschmieren machen zu lassen. Bei der Innenreinigung der Kabine ging der Mann nicht zimperlich zur Sache, sondern spritze das Fahrerhaus kurzerhand mit dem Hochdruckreiniger heraus, Türeninnenseite inbegriffen. Nach zwei Stunden sah das Auto wieder ganz zivilisiert aus. Der ganze Spass kostete dabei nur gerade 75 CHF und das inklusive 11 l Öl.
Zurück im Camping reinigte ich noch alle Scheiben innen und aussen. Wie es sich herausstellte, hatte Chnoch wohl alle Teile für seinen Mitsubishi gefunden, aber feststellen müssen, dass diese eher mehr als in der Schweiz kosten würden. Er verzichtete deshalb darauf die Ersatzteile in Marokko zu beschaffen.
Allgemein war man gar nicht so sehr daran interessiert, nach Fes hineinzufahren. Deshalb kochte ich nach einem ausgiebigen Apéro Spaghetti Napolitana und wir machten im Teamwork eine Rüeblisalat dazu. Zum Dessert gab es Vermicelles aus der Tube, ein Krampf die dicke Pate herauszudrücken, insbesondere dann als das mitgelieferte Werkzeug zerbrach. Schliesslich hatten wir aber alles rausgedrückt und wer mochte träufelte noch etwas Kirsch darauf. Bei Ruth hatte man eher den Eindruck, sie wolle die Vermicelle Masse in Alkohol konservieren. J
Die Temperaturen fielen nach Einbruch der Dunkelheit markant. Es war zwar gemessen nicht kälter wie Gestern Abend, aber da die Luftfeuchtigkeit eindeutig viel höher war fühlte es sich sehr unangenehm an. Kein Wunder, dass gegen neun Uhr die Ersten bereits Richtung Bett zogen. Choche, Dave und ich schlenderten zum Camping eigenen Restaurant um noch etwas zu trinken. Die dunkle Bar war mit Einheimischen gut gefüllt, wohl vor alem weil hier Alkohol ausgeschenkt wird, und entsprechend auch voll mit Rauch, so dick, dass wir rechtsumkehrt machten. Man empfahl uns das Restaurant gleich nebenan, aber als sie merkten, dass wir nicht gross Alkohol bestellen wollten, war das Lokal auf einmal nur noch zum Essen verfügbar. So zogen wir halt wieder von dannen und kehrten zu unseren Autos zurück. Bald war Lichterlöschen angesagt.
17.1.2007 |
Mittwoch |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Fes-Tounate-Boured
Buschcamp nach Boured |
Schön
T min 3°C Tmax 22°C |
Total 209 Km
Asphalt 209 Km Gravel Km Track Km |
Da wir Heute nur eine relativ kurze Etappe geplant hatten, hatten wir es nicht eilig wegzukommen. Dazu kam, dass die Temperatur wieder relativ kühl gewesen war und wir gerne auf die wärmenden Sonnenstrahlen warteten.
Mitten durch die Stadt Fes suchten wir den nördlichen Ausgang Richtung Tounate. Sobald wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, fuhren wir durch eine helle, kahle Hügellandschaft. Nur Olivenbäume waren immer wieder bis hoch hinauf in die Hänge angebaut. Die Landschaft erinnerte mich immer wieder an die Toscana.
Nach Tounate bogen wir auf eine Nebenstrasse ab, welche uns auf direktem Weg nach Nador führen sollte. In Tahar Souk fragten wir nach einer Bäckerei, da in den voran passierten Dörfern noch kein frisches Brot erhältlich gewesen war. Wie der Zufall so spielt, führte uns ein Junge 20 m in eine Seitengasse hinein und schon am Duft konnte ich erkennen, dass es sich beim Gebäude um eine Bäckerei handelte. Das Fladenbrot war noch heiss als ich es von einem Mädchen in Empfang nahm. Die Familie war gerade am kochen des Mittagessens und offerierte mir spontan einige kleine, gebratene Fische.
Die Strasse stieg nun an und wir erreichten Höhen von über 1000 m. An einem schönen Plätzchen mit weiter Aussicht machten wir Mittagsrast. Überall in der Gegend hatten die Bauern kunstvolle Strohlager errichtet. Sie sahen aus wie langgestreckte, strohgedeckte Spielzeughäuser. Nach Boured wand sich die Strasse zum Col de Nador hoch, mit 1450 m.ü.M. die höchste Stelle dieser Strasse. Die Temperatur nahm daher auch merklich ab.
Da wir nicht wussten, wie sich im weiteren Verlauf Gelegenheiten zum Campieren ergaben, nahmen wir die eine gute Gelegenheit wahr. Einem trockenen Flusslauf folgend konnten wir die Strasse ein paar Hundert Meter hinter uns lassen und fanden in einem gutgeschützten Föhrenhain ein schönes Plätzchen. So hatten wir es uns gewünscht, für die letzte Nacht vor der Rückreise noch ein hübsches Plätzchen zu finden. Die Suche nach Holz gestaltete sich zwar etwas schwierig, da offensichtlich auch die Einheimischen die Wälder systematisch nach Brennholz durchsuchen. Aber mit etwas Geduld und nachdem wir noch einige dürre Äste abgebrochen hatten, reichte es gut für den Abend. Die Wärme des Feuers schätzten wir dann auch bald, denn sobald die Sonne untergegangen war, wurde es empfindlich kalt. Kein Wunder, den unser Camp lag auf über 1100 m.ü.M. Für einmal hatte ich noch Bratwürste und Cervelats im Kühlschrank und dazu gab es ein Wirsig-Kartoffel Gemüse mit Speckstreifen. Wir assen in zwei Gängen mit einer grossen Pause dazwischen. Dazwischen sassen wir am wärmenden Lagerfeuer und plauderten. So war es nach zehn Uhr als wir zu Bett gingen. Die Temperatur war bereits auf drei Grad gefallen.
18.1.2007 |
Donnerstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Kassita-Midar-Nador
Fähre Marrakesch |
Schön
T min 0°C Tmax 22°C |
Total 142 Km
Asphalt 142 Km Gravel Km Track Km |
Wir hatten Gestern schon festgestellt, dass unser Camp einen entscheidenden Nachteil hatte: Die Sonne am Morgen würde sich nicht sobald zeigen, da wir Nahe am Berg in einem schmalen Einschnitt befanden. Die Temperatur war dann beim Aufstehen bei kalten Null Grad. Das Eis an Chnoches Swag war aber Beweis genug, dass es in der Nacht in Bodennähe auch unter dem Gefrierpunkt gewesen war. Ich startete erst mal das Feuer und setzte den Billy an um schnellstmöglich einen heissen Kaffee zu haben. Am Feuer war es dann auch schnell wieder angenehm und langsam krochen alle aus ihren Betten. Nach dem Frühstück kam dann die Sonne doch langsam und bald konnten wir die warmen Kleider weglegen. Nun ging es darum, unsere Fahrzeuge so zu packen, dass wir direkt auf das Schiff fahren konnten. Zudem verteilten wir die übriggebliebenen Lebensmittel. Beim Müesli hatte ich mich voll verhauen bei der Kalkulation, es blieben über zehn Säcke übrig. Alles andere war recht gut aufgegangen, etwas Reserve muss man immer einkalkulieren.
Gegen zwölf Uhr war dann alles verstaut und gepackt und wir machten uns auf nach Nador. Noch einmal musste ein kleiner Pass überquert werden, noch einmal stieg die Strasse bis gegen 1400 m an. Dann aber gings nur noch bergab, Richtung Küste. Bei Kassita trafen wir auf die Hauptstrasse von Al Hoceima. Durch fruchtbare, bewässerte Felder führte die Strasse nach Nador. Dort tankten wir noch einmal an der selben Tankstelle wie schon bei der Ankunft. Ueli R hatte noch 1000 Dirham übrig und diese konnte ich genau noch brauchen um meine Tanks zu füllen. Zuletzt blieben mir noch etwa 80 Dirham. Der Troopy hatte auf den 1800 Km seit dem letzten Tanken vor Tan Tan nur gerade 12 l pro 100 Km gebraucht, so wenig wie noch nie. In Anbetracht der vielen Bergstrecken ganz beachtlich. Wir fuhren zum Hafen und Chnoche besorgte uns die Tickets für die Fähre am Schalter. Das späte Mittagessen genossen wir ungestört, da wir uns bereits auf dem Hafengelände befanden. Nach dem Essen ging ich mit Dave und Chnoche in ein Cafe und wir genehmigten uns einen Kaffee, das heisst, Chnoche bestellte natürlich eine Cola J.
Dann reihten wir uns in die Kolonne ein um die Ausreiseformalitäten zu erledigen. Chnoche stand für uns alle bei der Police an. Als er eine Ewigkeit nicht wieder auftauchte, ging ich mal nachschauen. Das Problem war, dass kurz nach Aufnahme der Arbeit das Computersystem abgestürzt war. Bis dieses wieder in Betrieb war ging erst mal gar nichts. Einer der Marokkaner in der Reihe sagte uns, dass er letztes Jahr drei Stunden gewartet habe bis es wieder vorwärts ging. Diesmal hatten wir etwas mehr Glück und bald war der Stempel in den Pässen. Nun konnten wir zum Zoll vorfahren. Dort wurde unsere temporäre Einfuhrbewilligung abgestempelt und nach einem flüchtigen Blick ins Auto war alles erledigt. Nun Mussten wir nur noch warten, bis alle weniger hohen Autos im oberen Deck verstaut waren und dann konnten auch wir aufs Schiff.
Heute war nicht mein Tag. Die Reiseagentur hatte wie schon auf der Hinreise die Innen- und Aussenkabine verwechselt, so dass wir Team intern tauschen mussten. Ich war nun allein in der Kabine und freute mich auf eine heisse Dusche. Nur waren in den Kabinen keine Frottétücher und ich hatte das meinige im Auto. Nach zweimal nachfragen hatte ich meine Wäsche und stand schon nackt in der Dusche als ich bemerkte, dass der Duschschlauch und die Brause fehlte. Also wieder anziehen und reklamieren. Nach nicht mal einer halben Stunde war alles bestens und ich stand wieder nackt in der Dusche. Nur unterdessen hatte wohl das ganze Schiff geduscht und das warme Wasser war alle. Also wieder anziehen und Dusche verschieben auf Morgen.
Das wie üblich feine Nachtessen entschädigte für den schlechten Start. Mit fast 4 Stunden Verspätung lief die Marrakesch endlich aus. Die See war aber sehr ruhig, so dass gute Chancen bestehen, dass die Verspätung wieder aufgeholt wird. Insch Allah....
19.1.2007 |
Freitag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Auf See Richtung Sete
Fähre Marrakesch |
Schön
T min ?°C Tmax Warm°C |
Total 0 Km
Asphalt Gravel Km Track Km |
Nach einer angenehmen und ruhigen Nacht erwachte ich noch in der Dunkelheit. Mit der Fahrt nach Norden werden die Nächte wieder länger, die Tage kürzer.
Ich nutzte die Zeit bis zum Frühstück um schon mal am Tagebuch und den Fotos zu arbeiten. Nachdem Morgenessen, kam Dave mit seinen Bildern noch vorbei um sie auf meinen Laptop zu überspielen. Zusammen sind über 1100 Bilder zusammengekommen und das ohne die von Ueli R. Seinen Memory Stick konnte der Adapter leider nicht lesen.
Die Zeit bis zum Mittagessen verging mit der Arbeit wie im Fluge und schon wieder hiess es „mangiare“. Auch der Nachmittag benutzte ich zur Nachbearbeitung der gesammelten Informationen und Dokumente. Viel lief nicht mehr an diesem Abend. Halt schon wieder essen und dann bald in die Heia, im zweiten Service beendet man das Nachtessen erst nach zehn Uhr, Vorteil, das Frühstück wird nicht zu einer unchristlich frühen Zeit serviert.
20.1.2007 |
Samstag |
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Strecke |
Wetter |
Km |
Sete-Lyon-Geneve-Pfeffingen
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Süden schön, dann bewölkt, etwas Nieselregen
T min 14°C Tmax ca. 10°C |
Total 747 Km
Asphalt 747 Km Gravel Km Track Km |
Ich wachte einmal kurz auf in der Nacht, nämlich als der nahe Leuchtturm des Cap Creus in die Kabine leuchtete. Sie See war vorübergehend etwas unruhiger, aber viel kriegte ich eh nicht mit davon. Der Morgen begann strahlend und ich ging vor dem Morgenessen kurz an die frische Luft. Mit einer heissen Dusche war wieder nichts gewesen, die erste Frühstücksschicht schien das Warmwasser bereits aufgebraucht zu haben, na ja, Heute Abend wird ja wieder zu Hause geduscht.
Das Frühstück wurde ab halb Neun serviert und noch während wir Kaffee schlürften lief die Fähre fast auf die Minute pünktlich ein. Nun musste das Schiff noch im Hafenbecken wenden und rückwärts parkieren. Die Einreiseformalitäten zogen sich dann aber noch etwas in die Länge und so war es bald 11 Uhr als wir uns auf dem Parkplatz voneinander verabschiedeten.
Bis zur Autobahn bleiben wir noch beieinander, aber dann hatte jeder seine eigene Reisegeschwindigkeit. Bis zu einem kurzen Pinkelstop bei Valence war Chnoche immer etwa in Sichtweite, danach ward er nicht mehr gesehen. In knapp sieben Stunden schaffte ich die 750 Km bis nach Hause.
Es reichte gerade noch für eine Dusche und dann musste ich mich auch schon wieder aufmachen um den Abend mit den Badminton Freunden zu verbringen. Heute war das
Jahresessen angesagt gewesen.