2005 Australien's Outback

Nun ist es endlich so weit! Nach gut drei Monaten vorbereiten, planen und Auto ausbauen kann es losgehen. Die Reise ist in drei etwa gleich lang dauernde Abschnitte aufgeteilt:

 

  • Von Sydney nach Perth via Broken Hill-Innaminka-Coober Pedy-Ann Beadell Hyw-Kalgoorlie
  • Von Perth nach Broome via Cervantes-Monkey Mia-Wiluna-Canning Stock Route-Halls Creek
  • Von Broome zurück nach Sydney via Kimberleys – Tanami – Simpson – Cairns – Fraser Island

 

Insgesamt habe ich etwa dreieinhalbe Monate zur Verfügung.

Sydney - Coober Pedy

 

31.5.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Sydney-Windsor-Lithgow-Bathurst


John Maguires Garten

 

Schön

 

 

T min 4 C

Tmax  21 C

Total 210 Km

 

Asphalt 210 Km

Gravel

Track

So das war also mein letzter Tag in Sydney. Nachdem ich in der leeren Wohnung noch einmal übernachtet hatte, fuhr ich zum Immobilien Makler um meine Hausschlüssel abzugeben. Da wurde mir doch tatsächlich noch 35.71 AUD verrechnet da ich die Schlüssel nicht am Vorabend sondern eben erst am 31. abgegeben hatte!! Deshalb verrechnete man mir einen weiteren Tag. Ich liess mir die gute Laune aber nur kurz verderben.

Der nächste Stop war beim Metzger im Maquarie Shopping Center. Ich hatte an Sonntag meine Bestellung aufgegeben und konnte nun das vakuumverpackte Fleisch abholen.

Nachdem ich das Auto vollgetankt hatte ging’s auf der M2 Autobahn Richtung Westen zur Stadt hinaus. Bei einem Reifenhändler kaufte ich noch zwei Schläuche und war dann endlich unterwegs.

Beim Anstieg in die Blue Mountains machte ich einen Fotohalt um noch ein Bild vom Sydney Bassin zu schiessen. Fast 60 Km entfernt konnte man die markante Skyline der Stadt im Dunst gerade noch ausmachen. Auf der Bells Line of Road, das ist die weniger befahrene Strecke durch die Blue Mountains, liess ich „The Big Smoke“ endgültig hinter mir. Um mir die Füsse etwas zu vertreten, entschloss ich mich eine kurze Wanderung zu den „Walls“ zu machen. Diese Seite der Blue Mts. Ist bedeutend weniger besucht, verglichen mit dem sehr touristischen Katoomba mit seinen berühmten Three Sisters. Ein schmaler Trampelpfad führt etwa 1,2 Km von einem Parkplatz zu einer senkrecht abfallenden Felswand von wo man eine schöne Aussicht ins Grose Valley hat.

Vorbei an Lithgow ging die Fahrt weiter bis nach Bathurst. Diese Stadt ist aus zwei Gründen berühmt: Einerseits ist es die älteste Stadt im Landesinnern von Australien und andererseits geniesst Bathurst in Australien den Ruf der Motorsport Metropole. Auf der spektakulären Mt. Panorama Rennstrecke werden jährlich einige Klassiker im lokalen Motorsportkalender abgehalten.

Später stattete ich dem lokalen E+H Vertreter einen Besuch ab. John Maguire hatte mich eingeladen einen gemeinsamen Abend mit ihm und seinen Mitarbeitern zu verbringen. Nachdem alle ihre Autos nach Hause gebracht hatten, traf man sich im Family Hotel zu Drinks und anschliessendem Nachtessen. Wir alle genossen den netten Abend und gegen 11 Uhr, der Pub wollte ja schliesslich auch mal Feierabend machen, verzogen sich die Leute langsam nach Hause. Ich legte mich im Garten von John im meinem Troopy schlafen.

 

1.6.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Bathurst-Orange-Parkes-Condobolin-Lake Cargelligo

 

Lake View Caravan Park

(AUD 11)

 

. leicht bewölkt

 

 

T min –4

Tmax 17 C

Total 416 Km

 

Asphalt 416 Km

Gravel

Track

Als ich gegen 7 Uhr aufwachte, herrschte draussen stockdicker Nebel und die Temperatur war auf minus 4 C gesunken.. Nun das störte mich im warmen Schlafsack wenig. Allerdings musste ich zum ersten Mal seit ich in Australien wohne Eis von der Windschutzscheibe kratzen !! Da sich bei den Maguires noch nichts rührte und ich unbedingt aufs WC musste, kletterte ich  kurzent-schlossen in die Kabine und machte mich Richtung Bathurst auf. Die weitere Fahrt Richtung Orange war faszinierend weil die Land schaft nach wie vor in zum Teil dichtem Nebel lag und die Wiesen und Bäume mit dichtem Raureif überzogen waren. Die Sonne zeigte sich aber bald und machte der eisigen Glasur den Garaus. In Orange gönnte ich mir einen Kaffe und drehte nach Westen Richtung Parks. Die ansonsten recht fruchtbare Gegend leidet wie eine Grossteil Australiens seit Jahren unter einer Dürre Periode. Nur wenige Schafe sind auf den mageren und ausgetrockneten Wiesen zu sehen. Auf Feldern auf welchen Wassermelonen gepflanzt worden sind, liegen Hunderte von Minimelonen, die allzu magere Ausbeute einer fehlgeschlagenen Ernte.

In Parkes stattete ich den nahegelegenen Radioteleskop einen Besuch ab. Diese Riesenschüssel hatte in den 60er Jahren Berühmtheit erlangt, weil die Signale und Bilder der ersten Mondlandung über diese Station empfangen worden sind. In der Stadt kaufte ich noch Früchte und Gemüse ein, da Parkes die letzte grössere Stadt war bevor ich mich in den Busch schlagen werde. In dieser Gegend herrscht bereits kaum noch Verkehr und die Landschaft bietet  wenig Abwechslung.

Als ich in Lake Cargelligo ankam, drehte ich erst mal eine Runde durch die kleine Stadt. Es war dann auch kein Wunder, dass ich and er Tankstelle Gera und Don beim Tanken traf. Die Beiden waren schon gestern angekommen und hatten sich bereits auf dem Campingplatz einquartiert. Da sie noch Freunde nördlich von Dubbo besuchen wollten, waren sie schon am Sonntag in Sydney gestartet und wir hatte ausgemacht, dass wir uns hier treffen wollten.

Kurz nachdem auch ich mich im Campingplatz eingenistet hatte, stellte ich fest, dass der rechte Vorderreifen sehr wenig Luft hatte. Ich pumpte den Reifen wieder auf und stellte aber bald fest, dass er definitiv Luft verlor. Eine Überprüfung liess mich vermuten, dass das Ventil die Ursache des Luftverlusts war. Ein kurzer Besuch beim Reifenhändler löste das Problem. Er tauschte das Ventil aus und überprüfte ob nicht noch ein anderes Leck vorhanden war. 5 Dollar sparten wir ein Haufen Ärger und Schweiss. Bevor ich zurück ins Camp fuhr kaufte ich mir noch die Zutaten um ein Chili con Carne zu kochen.

Nach dem gemeinsamen Nachtessen sassen wir noch zusammen und redeten über vergangene Reiseerlebnisse bis es uns dann doch zu kalt wurde und wir uns in die „warme Hütte“ zurückzogen.


2.6.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Lake Cargelligo-Hillston-Mossgiel-Mungo NP

 

Main Camp (Mungo NP)
AUD 3.00

Meist bedeckt mit Aufhellungen

 

T min 3 C

Tmax 14 C

Total  371 Km

 

Asphalt 50 Km

Gravel 321 Km

Track

Wie die Vögel standen wir mit der Sonne auf. In dieser Jahreszeit heisst das um etwa 7:30 Uhr. Nach einem kurzen Müesli Frühstück und einem heissen Kaffee packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg Richtung Hillston. Bald wurde die Asphaltstrasse durch eine Piste abgelöst. Langsam aber sicher liessen wir die zivilisierten Gegenden hinter uns. Die Landschaft war auch hier extrem trocken und die wenigen Tiere die auf den kargen Weiden anzutreffen waren, wurden mit Heu durchgefüttert. Eine riesige Staubfahne nach sich ziehend, brausten wir durch die Landschaft. Hinter Hillston wurde die Piste etwas rauer und wehe wenn es hier regnen würde, dann geht gar nichts mehr. Der Bulldust und die rote Erde verwandelt sich schlagartig in ein unpassierbares Schlammloch. Die Landschaft ist flach wie ein Brett und nur die wechselnde Vegetation sorgte für etwas Abwechslung fürs Auge. Um die Mittagszeit hielten wir am Strassenrand an um etwas zu essen. Don entzündete ein kleines Feuer um den Billy aufzusetzen und ein Sandwich zu toasten.

Auf ziemlich direktem Kurs näherten wir uns dem Mungo Lake National Park. Die Piste querte einige uralte ausgetrocknete Seen. Die Gegend ist vor allem bekannt geworden, da man hier die ältesten Spuren menschlicher Bewohner in Australien entdeckt hat. Ureinwohner Australiens haben die Gegend für mehr als 60'000 Jahre bewohnt. Eine Ausstellung im Visitor Center informiert über die Geschichte von den prähistorischen Riesenwombats bis in die Gegenwart, welche geprägt worden ist von den weissen Schafzüchten die Mitte des 19. Jahrhundert die Gegend in Beschlag genommen haben.

Wir quartierten uns unweit des Visitor Centers im Main Camp ein und erhielten alsbald Besuch von eine Gruppe Kängurus. Ein kurzer Wanderweg bringt einem die lokale Flora etwas näher und natürlich etwas Bewegung in die Beine. Gekocht wurde Heute auf dem offenen Feuer. Gera machte ein Stirfry Chicken im Campoven und ich grillte mir etwas Fleisch auf der Hotplate. Am Lagerfeuer hielten wir die aufkommende Kälte ganz gut aus und plauderten bei einem Glas Wein bis wir uns dann doch zurückzogen um in den warmen Schlafsack zu kriechen. 


3.6.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Mungo Natl. Park-Pooncarie-Menindee-Lake Pamamaroo

 

Bush Camp am Ufer des Lake Pamamaroo

Schön

 

 

T min –1 C

Tmax 17 C

Total 278 Km

 

Asphalt 40 Km

Gravel 238 Km

Track

Wieder hatten wir eine Nacht mit Temperaturen unter Null. Alles war mit einem Frost überzogen als wir nach Sonnenaufgang aufstanden. Don hatte bereits ein Feuer entzündet und schon bald kochte der Billy und eine heisser Kaffee brachte uns auf Trab. Im Visitor Center versprachen wir uns eine heisse Dusche, bevor wir uns den Natl. Park näher anschauen wollten. Damit war aber nichts, denn die Duschen hatten nicht mal kaltes Wasser.

Also querten wir erst mal den Mungo Lake bis wir am anderen Ufer auf den China Wall trafen. Ein kurzer Spaziergang führte uns mitten in die Erosions-Formationen welche so typisch sind für diesen Teil des Parks. Es war hier wo die ältesten Spuren menschlicher Geschichte in Australien gefunden worden sind. Die Rundfahrt  vermittelt einen guten Eindruck de verschiedenen Landschafts- und Vegetationsformen. Auch trifft man immer wieder auf Spuren der Besiedlung durch Weisse. Bei der Vigar Well bestiegen wir einige imposante Dünen,  von welchen man auch eine schöne Aussicht auf die Halbmond förmige China Wall und den Mungo Lake geniesst. Wir verliessen den Mungo National Park auf einer rumpeligen Piste westwärts und trafen nach etwa 50 Km auf die geteerte Hauptstrasse. Mit Teer war es allerdings nicht weit her und schon bald rumpelten wir wieder über eine Piste. Nördlich von Pooncarie verläuft die Piste recht nah dem Darling River entlang. An einer leicht zugänglichen Stelle machten wir Mittagsrast, bevor wir die restliche Strecke nach Menindee unter die Räder nahmen. Im Menindee Hotel  genehmigten wir uns ein Bier. In diesem Pub hatte schon Burke und Wills übernachtet, auf ihrer tragisch endenden Expedition zum Golf von Carpenteria. Ihren Spuren werden wir noch einige Male begegnen.

Kurz hinter Menindee bogen wir zum Lake Pamamaroo ab, wo wir direkt am Ufer einen schönen Platz zum Übernachten fanden. Ich machte mir heisses Wasser und genehmigte mir eine heisse Dusche da die Temperaturen geradezu angenehm waren.

Zum Nachtessen brutzelte ich mir ein Mongolien Lamb im Campoven während die Fussels sich ein Barbie auf den Grill warfen.

Heute Abend zeigte ich den Beiden wie angenehm eine Schaufel voll Glut unter dem Hintern tat..... 


4.6.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Lake Pamamaroo-Broken Hill-Silverton-Broken Hill-Mutawintji NP

 

Homstead Camping Area

Meist leicht bewölkt

 

 

T min 6 C

Tmax 21 C

Total 307 Km

 

Asphalt 217 Km

Gravel 90 Km

Track

Ein wunderschöner Sonnenaufgang erwartete mich als ich aufwachte. Die Baumskelette im See kontrastierten mit dem leuchtend orangen Himmel. Es war auch eine relativ milde Nacht gewesen und deshalb war es bald angenehm warm.

Nachdem wir unseren schönen Stellplatz verlassen hatten, führte die Strasse  dem Lake Menindee entlang. Von einem Aussichtspunkt aus konnte man den riesigen See gut überblicken. Aber im Gegensatz zum See an welchem wir eben übernachtet hatten, hat der Lake Menindee zur Zeit kaum Wasser und grosse Flächen sind deshalb trocken.

Die monotone Fahrt nach Broken Hill war zum Glück nicht allzu lang und bald tauchten wir ins Shopping Center ein um ein paar Lebensmittel zu ergänzen. Viel brauchte ich nicht, da mein Kühlschrank immer noch ziemlich voll und die anderen Vorräte kaum angebraucht sind. Anschliessend fuhren wir nach Silverton hinaus. Die Stadt ist Heute eine Geisterstadt mit nur wenigen Einwohner. Im späten 19. Jahrhundert hatten noch etwas 3000 Leute hier gewohnt und nach Gold geschürft. Die kleine Ortschaft erlebte eine Renaissance als die Mad Max Filme in dem kleinen Kaff und in der nahe gelegenen Mundi Mundi Ebenen gedreht wurden.

Zurück in Broken Hill füllten wir unsere Treibstoffvorräte auf, da der Diesel von nun an markant teurer sein würde. Trinkwasser aufzufüllen wurde uns nicht empfohlen da das lokale Wasser scheinbar berüchtigt ist für seinen schlechten Geschmack.

So fuhren wir bald einmal nordwärts zum Mutawintji National Park. Nachdem wir uns eine Campsite gesichert hatten, gingen wir auf eine kleine Wanderung entlang des Homstead Creeks. Dieser führte zwar wie meist kein Wasser, aber die Landschaft war ganz eindrücklich. Ein kurzer Rundwanderweg sollte uns an einigen Wasserlöchern vorbeiführen welche für die Aborigines wie auch für die erster Entdecker in der ansonsten trockenen Umgebung eine grosse Bedeutung hatten. Schon von weitem hörten wir eine Ziege jämmerlich schreien. An den Wasserlöchern angekommen sahen wir die ganze Bescherung. Immer wieder fallen die Ziegen ins Wasser und können sich auf Grund der steilen Seiten nicht mehr aus dem Becken befreien. Es trieben bereits drei tote Tiere im Wasser und zwei weitere standen zitternd und blökend bauchtief im Wasser. Ich kletterte hinunter um zu versuchen die Ziegen zu retten. Während das ältere der Tiere bald einmal bemerkte, dass ich helfen wollte und sich an den Hörnern aus dem Becken zerren liess, wollte das jüngere Tier mir nicht trauen. Aber selbst die gerettete Ziege war bereits so schwach, dass sie sich nicht mehr erheben konnte. In einem trockenen Becken ganz in der Nähe lagen noch mindestens ein Dutzend weitere Kadaver was einem das Ausmass der Tragödie vor Augen führte. Auf der anderen Seite sind diese wilden Ziegen aber auch ein riesen Problem für den Park und seine ganze Flora und Fauna. In den letzten neun Jahren waren schon mehr als 20000 Tiere gefangen und zerstört worden , aber noch immer leben über 1000 im Park. In der näheren Umgebung des Wanderwegs haben wir dann auch sicher über 20 Ziegen gesehen.

Zurück im Camp genehmigte ich mir ein Bierchen und anschliessend eine warme Dusche. Welch ein Luxus, schon wieder eine Dusche geniessen zu können.

Zum Nachtessen wärmte ich den Rest des Chilis, welches ich vor ein paar Tagen gekocht hatte. Trotz des milden Abends zog ich mich relativ früh zurück, da ich endlich mal noch ein wenig lesen wollte, bevor mir die Augen wieder zufielen.

 

5.6.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Mutawintji NP-White Cliffs-Milparinka-Depot Glen

 

Depot Glen Bush Camp

 

 

Schön

 

 

T min 10 C

Tmax 25 C

Total 385 Km

 

Asphalt 40 Km

Gravel 345 Km

Track

Eine weitere milde Nacht machte das aufstehen einfach. Während meine Aussie Freunde anlässlich des heutigen Sonntags Speck und Eier auf dem Feuer kochen, begnügte ich mich wie immer bis anhin mit einem Müesli.

Da es sich gezeigt hatte, dass das Trinkwasser von ausgezeichneter Qualität ist, füllte ich meinen Trinkwassertank mit frischem Wasser auf. Auf dem Weg zurück zur Hauptpiste ergänzten wir unsere Feuerholzvorräte da Hunderte von dürren Bäumen am Strassenrand geradezu einluden.

Auf einer recht guten Piste gings weiter bis nach White Cliff. Dieser Ort ist einer der wenigen Plätze in Australien wo Opal gefunden wird. Im Gegensatz zu Coober Pedy und Lightning Ridge ist White Cliff nicht gar so touristisch wenn auch die meisten Geschäfte hier vom Tourismus leben. Nachdem wir die Sonnenenergie Versuchsstation mit ihren glänzenden Hohlspiegels kurz besichtigt hatten, fuhren wir zum Jock’s Place hoch. Dieser Typ lebt seit 37 Jahren in seinem Digout, so werden die unterirdischen Behausungen/Minen genannt, und verdient sein Geld damit, dass er Touris durch seine Höhle führt und diesen seine Räubergeschichte erzählt. Scheinbar hat er in seiner Unterkunft in der ganzen Zeit noch nie Opal gefunden und das obschon er Hunderte von Kubikmeters Geröll an die Oberfläche geschafft hat. Die ganzen Höhlen und Seitengänge sind vollgestopft mit Gerümpel und alten Kram welchen er im Laufe der Zeit angesammelt hat. Alles in allem ein ganz unterhaltsamer Typ, wenn auch ein wenig verrückt. Aber das muss glaub ich jeder ein bisschen sein, der sich entschliesst, seinen Lebensunterhalt mit Opalsuchen zu verdienen. Nach einer Rundfahrt durch die noch immer aktiven Minen mit ihren riesigen, an Maulwurfshügeln erinnernden, Geröllhaufen gings wieder auf der selben Piste zurück. Die ersten Kilometer waren ziemlich rumpelig und geprägt von Bulldust. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass sich bei der Mittagsrast der ganze Innenraum mit rotem, mehlfeinem Staub gepudert wiederfand. Wir fuhren noch weiter bis nach Milparinka wo wir das Hotel und die paar anderen, alten Gebäude besichtigten. Der kleine Ort war einmal mehr gegründet worden, als man in der Nähe Gold fand. Wie üblich wuchs die Ort-schaft rasant um dann genau so schnell wieder von der Bildfläche zu verschwinden.

Nicht weit von Milparinka fanden wir beim Depot Glen eine hübschen Platz zum Campen. Hier war Sturt mit seiner Expedition fünf Monate zum Lagern gezwungen, nachdem alle Wasserstellen in der weiteren Umgebung ausgetrocknet waren. Nach Monaten des Ausharrens fiel endlich genug Regen um der Expedition den Rückweg in die Zivilisation zu ermöglichen.

Später traf noch eine weitere Gruppe 4x4 ein so dass wir den netten Platz nicht ganz für uns allein hatten. Ich grillte mir eine Pouletbrust und kochte eine Pfanne voll Gemüse dazu. 


6.6.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Depot Glen-Hewart Downs HS-Cameron Corner-Bollads Lagoon-Bore Track

 

Bush Camp Bore Track 75 Km N HS

Schön, z.T. leicht bewölkt

 

 

T min 6 C

Tmax 27 C

Total 306 Km

 

Asphalt

Gravel 210 KM

Track 96 Km

Bew. Mittel 64 Km/h

Wie üblich waren wir um etwa halb Neun auf der Piste. Erst fuhren wir zum Fuss des Red Hill, etwa 7 Km vom Camp entfernt, um den Hügel zu besteigen. Einerseits bietet der kleine Berg eine gute 360 ° Aussicht und zum Anderen ist auf dem höchsten Punkt ein riesiges Steinmannli errichtet worden. Als Sturt und seine Mannschaft fünfeinhalb Monate am Depot Glen blockiert war, hat er seinen Leuten den Auftrag gegeben, eine Steinpyramide zu errichten. Dies diente in erster Linie dazu die Männer zu beschäftigen.

Anschliessend fuhren wir zu nahegelegenen Grab von James Pool. Er war der zweite Kommandant gewesen und kurz nachdem er sich mit einem Teil der Mannschaft Richtung Adelaide aufgemacht hatte, war er an Skorbut gestorben. Seine Leute haben ihn darauf in die Nähe des Depot Glen zurückgebracht und dort beerdigt.

Unsere Reise ging weiter Richtung Cameron Corner. Über gut unterhaltene Pisten gings erst mal Westwärts, vorbei an verschiedenen Homesteads und durch deren karge Weidegründe. Nachdem wir nach Norden abgedreht hatten, wurde das Gelände und auch die Piste immer sandiger. Immer öfter galt es flache, rote Sanddünen zu überqueren. Beim Fort Grey, bereits im Sturt National Park, hielten wir an um Mittagspause zu machen. Einige Yellow Throated Miner Birds waren extrem zutraulich und liessen keine Chance offen, unser Brot zu stibitzen. Selbst als wir uns zum Essen an den Tisch setzten, flatterten sie uns unverblümt vor dem Gesicht rum, um hoffentlich was zu ergattern.

Beim Cameron Corner angekommen besichtigten wir den Grenzstein wo Queensland, New South Wales und South Australia aufeinander treffen. Nebst diesem gibt es nur noch den Poeppels Corner, welchen ich 2001 besucht hatte, und den Surveyers General Corner westlich von Alice Springs. Mein GPS zeigte allerdings, dass der offizielle Grenzpunkt etwa 100 m entfernt und anscheinend in NSW lag. Im Corner Store tankte Don sicherheitshalber 20 l Diesel nach. Wir erkundigten uns nach der besten Route Richtung Innamincka und erhielten prompt die Auskunft den Bore Track zu benutzen. Die Strecke führt im südlichen Teil über das Gebiet der Bollards Lagoon Homestead und deshalb wird eine Gebühr von AUD 10.00 verlangt. 5 davon gehen zu Gunsten der Royal Flying Doctors und da die Strecke eh etwa  90 Km kürzer ist, spart man die 10 $ schon nur beim Diesel wieder ein. Wie es sich herausstellte, ist die Piste gut zu befahren und auch ziemlich abwechslungsreich. Am Anfang überquert man einen Salzsee welcher meist trocken und deshalb problem-los zu befahren ist. Dann wieder schlängelt sich die Strasse zwischen roten Sanddünen hindurch. Etwas nördlicher stösst man immer wieder auf Anzeichen der Gasquellen, welche in der Gegend zahlreich sind.

Kurz nach vier Uhr hielten wir nach einem schönen Campplatz Ausschau. Bald wurden wir fündig und richteten uns ein. Einzig die penetranten Fliegen waren eine Plage.

 

7.6.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Bore Track-Innamincka-Dig Tree-Burkes Grave

 

 

 

Burkes Grave Camp

Schön, z.T. leicht bewölkt, etwas windig

 

 

T min 10 C

Tmax 29 C

Total 244 Km

 

Asphalt

Gravel 244 Km

Track

Bew.Mittel 69 Km/h

Wir hatten nur noch etwa 80 Km nach Innamincka und waren auch schon wieder früh unterwegs. Der Bore Track blieb nach wie vor gut befahrbar und landschaftlich abwechslungsreich. Zum Teil gings über kleine Salzseen, dann wieder durch rote Dünen und immer wieder Abzweigungen zu nahe gelegenen Gas Quellen. Als wir an der Hauptpiste nach Innamincka ankamen, mussten wir erst mal zur Tankstelle fahren, da Don’s Troopy Futter brauchte. Das erste Mal seit Tagen, trafen wir auf eine grössere Ansammlung von Autos und Leuten. Ums Roadhouse herum herrschte emsiges kommen und gehen. Tourismus ist dann auch das Hauptgeschäft in dieser abgelegenen Gegend. Nachdem Don getankt hatte (AUD 1.55 per Liter Diesel!!) fuhren wir erst mal zu Burkes Grab hinaus um den Campertrailer aufzustellen. Anschliessend gings hinaus zum etwa 70 Km entfernten Dig Tree. Das ist die Stelle, wo Burkes Mannschaft eine Nachricht in den Baum geritzt hatten, bevor sie das Basislager verliessen und dadurch den unglücklichen Tod von Burke selbst und seinem Vice Wills herbeiführten. Zwar hinterliessen sie den Entdeckern Lebensmittel und andere Ausrüstung aber die Gruppe war zu entkräftet um aus eigener Kraft den Weg in die Zivilisation zurückzufinden. Schlussendlich überlebte nur John King die Expedition zum Golf von Carpenteria nachdem er monatelang bei und von Aboriginals lebte bis er endlich gerettet wurde.

Auf der selben steinigen Piste ging’s zurück zum Camp wo wir uns eine Busch Dusche genehmigten. Zwar ist das Wasser aus dem nahegelegenen Wasserloch wegen den lehmigen Schwebstoffen ziemlich trüb, aber ansonsten von guter Qualität. Den Rest des Nachmittags verbrachten mit lesen und faulenzen. Don musste noch etwas kleines an seinem Wassertank reparieren, das war aber schnell erledigt.

Zum Nachtessen kochte wir beide ein Curryeintopf, genug, dass es grad noch einmal für eine Mahlzeit reichte. Es war Heute so warm, dass gar nicht erst ans Feuer sassen um zu

plaudern.


 8.6.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Burkes Grave-Innamincka-Old Strzelecki Track-Wooltana HS

 

Bushcamp südl. Wooltana HS

 

Meist bedeckt, windi

G, Abends Regen

 

 

T min 20 C

Tmax 26 C (16 C)

Total 397 Km

 

Asphalt

Gravel 397 Km

Track

Bew.Mittel 74.5 Km/h

Da die Bewölkung über Nacht zugenommen hat, wurden wir mit einem spektakulären Sonnenaufgang belohnt. Zudem war die Temperatur nicht unter 20 C gefallen. Nachdem gepackt war, ging’s erst mal zurück nach Innamincka. Während ich sicherheitshalber 30 L Diesel nachfüllte, fuhren Don und Gera zur Abfallgrube um den Kehricht zu deponieren. Ein Campnachbar hat uns vor der Abfahrt noch informiert, dass im HF Funk für den Südwesten von uns zum Teil schwere Regenfälle gemeldet worden waren. Und tatsächlich türmten sich in unserer Fahrtrichtung immer wieder bedrohlich schwarze Wolken. Anfangs war die Piste noch etwas abwechslungsreich, da es häufig Kurven und auch immer wieder Weichsandpassagen hatte. Als wir aber nach der Mertie Mertie Homstead auf die neue Piste kamen, hatte man den Eindruck auf der Autobahn zu sein. Schnurgerade und über 20 m breit zog sich die Piste durch die öde Landschaft. Der bedeckte Himmel tauchte die Gegend zudem in ein fahles Beige, ohne jegliche Kontraste.

Bei der Montecollina Bore hielten wir zur Mittagsrast. Mitten in dieser trostlosen Landschaft verhilft dieser artesische Brunnen eine kleine Oase zum Leben. Ein Teich sammelt das ausströmende Wasser und die nähere Umgebung ist entsprechend grün. Dutzende von Enten und anderen Wasservögeln tummeln sich in den Teichen. Weiter südlich bogen wir von der Hauptpiste Richtung Gammon Range ab. Die Landschaft war flach und trostlos wie eine Mondlandschaft. Die dichten Wolken am Horizont verschleierten den Blick auf die nahen Berge. Die Piste war gut zu befahren und wir kamen weiterhin gut voran. Plötzlich roch es nach Regen und die Autos wirbelten auch keinen Staub mehr auf. Die rote Erde prasselte in die Radkästen, eindeutige Anzeihen dafür, dass es hier vor kurzem noch geregnet hatte. Nach dem Wooltana Homestead kamen wir an ein Flussbett mit schönen River Red Gums so dass wir uns entschlossen, entlang dieses Flusses einen Lagerplatz zu suchen. Nicht weit von der Piste richteten wir uns ein. Noch während wir aufbauten, begann es nicht überraschend zu tropfen. Don schlug vor, dass wir sein Vorzelt aufbauten. Bald stellte sich heraus, dass dies ein kluger Entscheid gewesen war, denn der Regen nahm zu und hielt zeitweise auch länger an. Die Temperatur war auch markant gefallen und zusammen mit der Feuchte war es ziemlich ungemütlich. Ich beschränkte denn mein Nachtessen auf zwei schnell gegrillte Bratwürste. Nach dem frühen Nachtessen sassen wir nicht lange unter dem Vorzelt, bis ich mich in mein Auto zurückzog.


9.6.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Wooltana HS-Balcanoona-Idninha-Copley-Lyndhurst-Farina

 

Farina Camping (AUD 3.50)

Bedeckt, regnerisch

 

 

T min 12 C

Tmax 19 C

Total 240 Km

 

Asphalt 33 Km

Gravel 50 Km

Track 157 Km

Bew.Mittel 52,4 Km/h

Über Nacht hatte es immer wieder geregnet. Als wir aber aufstanden regnete es zum Glück nicht mehr und für einen kurzen Moment zeigte sich gar die Sonne. Auf dem Weg in den Gammon Ranges National Park machten wir einen kurzen Halt bei der Ranger Station in Balcanoona um uns mit Informations-material einzudecken. Danach fuhren wir zur Weetootla Gorge um eine kurze Wanderung in das Tal hinein zu unternehmen. Der gut markierte Pfad führt immer dem Balcanoona Creek entlang und quert diesen des öfteren. Bei einer Weggabelung folgten wir dem Weg ein Stück in die eigentliche Schlucht hinein. Diese war aber nicht sonderlich attraktiv, so dass wir uns wieder auf den Rückweg machten. Im hinteren Teil des Tales trafen wir auf einige Wasserlöcher. Nebst vielen Vögeln sahen wir einen Euro, eine Art Känguru.

Zurück bei den Autos machten wir uns auf den Weg um eine 4x4 Strecke mitten durch dem Park zu erkunden. Die abwechslungsreiche Strecke führte meist entlang einem trockenen Fluss um später auf bis 600 m ü.M. anzusteigen. Getrübt wurde die Fahrt einzig durch die immer wieder auftretenden Regenfälle und die dadurch getrübte Sicht.

Mittagsrast hielten wir bei der Heute verlassenen Idninha Station, einer ehe-maligen Schaffarm. Auf der geschützten Veranda konnten wir im trockenen unser Mittagessen einnehmen. Bis zur National Parks Grenze war die Piste recht gut gepflegt und angenehm zu befahren. Danach wurde die Strecke etwas rauer machte aber trotz allem Spass. Bis auf die Haupt Piste welche direkt von Balcanoona nach Copley führt, gings noch etwas langsamer über die Berg und Talbahn. Danach war es wieder eine gut unterhaltene Piste welche Tempi wie auf Teerstrassen zulässt.

Zwischen Copley und Lyndhurst machten wir einen kurzen Abstecher zu einer Kohlenmine. Im Tagbau wird hier Kohle abgebaut und von einer Aussichtsstelle hat man einen guten Überblick  in das riesige Loch welches bereits abgebaut worden ist. Zudem konnte man einige alte Maschinen besichtigen, einen der riesigen Trucks und ein noch eindrucksvoller Bagger waren ausgestellt.

In Lyndhurst machten wir beim Talc Alf einen Zwischenstopp. Er ist ein weiteres dieser unzähligen Outback Originale welche man im australischen Inland immer wieder antrifft. Alf hat sich auf das Schnitzen von Talk spezialisiert. Dieser sehr weiche Stein wird etwa 130 Km entfernt abgebaut und fein gemahlen als Füllstoff in verschiedensten Produkten weiterverarbeitet. Alf fabriziert hübsche Skulpturen aber vor allem kleine Tafeln mit magischen und mystischen Wortspielereien. So erklärte er uns im Detail woher der Name Australien stammt, aber auch die Bedeutung der Aboriginal Flagge. Er scheint ein ganz intelligenter Typ zu sein, wenn er auch ein bisschen verrückt erscheint. Aber dass muss man fast sein, wenn man in dieser Ecke Australiens glücklich leben will.

Da die Landschaft keinerlei Möglichkeit für ein Buschcamp versprach, entschlossen wir und im Campingplatz von Farina unterzukommen. Dies ist ein kleiner und gemütlicher Camping mit einfachen Einrichtungen aber dafür sehr naturbelassen. Die rote Erde klebte auf Grund der Nässe and den Sohlen und das Feuer brachten wir erst mit Hilfe von Benzin zum Brennen, aber verdarb uns die gute Laune nur wenig. Allerdings lud das Huddelwetter nicht unbedingt zum langwierigen Kochen ein. Ich wärmte mir ganz einfach mein übriggebliebene, indische Curry und ging bald mal in die Heia.   

    

10.6.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Farina-Maree-William Creek

 

William Creek Hotel (AUD 45)

 

 

Regnerisch

 

 

T min 13 C

Tmax 19 C

Total 278 Km

 

Asphalt

Gravel 278 Km

Track

Bew.Mittel 62,4 Km/h

Als ich gegen 6 Uhr das erste Mal erwachte sah ich in alle Richtungen Sterne am noch dunklen Himmel. Zwar hatte es in der Nacht immer wieder leicht geregnet aber das schien nun Vergangenheit zu sein. Denkste...

Die Piste hatte nur wenig gelitten in der Gegend und so kamen wir gut voran. In Maree füllten wir Diesel nach um sicher bis Coober Pedy zu kommen. Der kleine Ort hatte und hat Heute immer noch eine recht grosse Bedeutung in der Versorgung der vielen Stations und Outback Siedlungen. In der Vergangenheit hatte die alte Ghan Eisenbahnlinie hier die Spurbreite gewechselt. Am Bahnhof sind noch einige alte Loks und andere Relikte zu besichtigen. Der legendäre Tom Kruse hat von Maree aus via den Birdsville Track Birdsville selber und die Stations entlang mit Post beliefert. Die Überbleibsel eines seiner Trucks sind ebenfalls zu besichtigen.

Wie wir erfuhren, sollte am heutigen Tag ein nachgestellter Viehtrieb aus Birdsville mit 500 Rindern ankommen. Es war zu erwarten, dass die ansonsten verschlafene Gemeinde von Hunderten von Schaulustigen überschwemmt werden würde. Da uns die Geschichte nicht gross interessierte, machten wir und auf den Weg Richtung Coward Springs wo wir übernachten wollten.

Plane Henge ist ein skurriler Skulpturen Park „In the Middle of Nowhere“. Ein längstgeteilter VW Bus bildet das Eingangstor und zwei schwanzvoran im Boden steckende Flugzeuge bilden die markanteste Erscheinung. Aber es gibt noch jede Menge anderer Plasiken zu bestaunen, alles aus Schrott zusammengeschweisst.

Kurz darauf begann es aus dem unterdessen wieder bedeckten Himmel zu regnen. Immer wieder goss es, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Die Piste führte nun ganz nah am südlichen Teil des Lake Eyre vorbei und wenn die Strasse etwa erhöht war, hatte man ein gute Aussicht auf diesen, an und für sich kleinen Teil, des riesigen Salzsees. Das graue Wetter vermieste allerdings Fotos schon im Ansatz. Ein Gruppe von Motorradfahrern, welche wir in Maree beim Tanken schon gesehen hatten, überholte uns. Ich beneidete die Jungs nicht im geringsten und ich bin sicher sie haben sich ihren Wüstentrip auch etwas anders vorgestellt.

Die Strasse war nun immer öfter aufgeweicht und er war angebracht den 4x4 Antrieb zuzuschalten um auf der rutschigen Piste zu bleiben. Trotz der misslichen Verhältnisse bogen wir von der Hauptpiste ab um  den „Bubbler“ und den „Blanches Cup“ zu besichtigen. Beides waren sogenannte „Mound Springs“, Quellen welche in der ansonsten trockenen Gegend permanent Wasser aus den Untergrund strömen lassen und dabei im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende zum Teil zu recht hohen Hügeln anwachsen. Die ganze Gegend ist voll von diesen Quellen und in der nahen Umgebung sind eigenartige Ökosysteme entstanden, welche unter anderem auch Lebewesen enthalten, die sonst nirgends auf der Welt vorkommen.

Coward Springs stellte sich als ein sehr schöner Ort heraus, welcher mit seinem schön angelegten Campingplatz und den nahegelegenen warmen Quellen zum Übernachten einlud. Allerdings machte uns die kühle Witterung und der unterdessen kräftige Regen, begleitet von einem unangenehmen Wind nicht an, schon zur Mittagszeit unser Camp aufzubauen. Nach kurzer Diskussion entschlossen wir und bis ins nahe gelegenen William Creek weiterzufahren und uns dort im Hotel ein Zimmer zu nehmen. In einer Steigung fielen und Autospuren auf, welche in Schlangen linien über die ganze Piste zogen. Ein internes Gespräch darüber via Funk wurde alsbald von einer fremden Stimme unterbrochen. Es war ein 4x4 Fahrer vor uns der Schwierigkeiten hatte, seinen Wohnwagen auf der rutschigen Piste zu halten. Bald darauf holten wir ihn ein und überholten ihn bei nächster Gelegenheit.

In Williams Creek angekommen, stellten wir fest, dass die wenigen Zimmer im Hotel bereits ausgebucht waren. Im gegenüberliegenden Campingplatz hatten sie aber zum Glück noch Zimmer frei. Zimmer ist dann auch ein grosses Wort, denn die Container ähnlichen Gebäude waren in kleine Räume aufgeteilt, welche eher an Gefängniszellen erinnerten. Aber uns war das ganz egal, Hauptsache es ist trocken und wir waren vor dem misslichen Wetter geschützt. Nach einer Dusche war es das auch schon bald mal „Beer-O-Clock“. Auch wenn es nur 200 m zum Pub war, fuhren wir im Auto hin, da der rote Boden aufgeweicht war und der Regen noch immer niederprasselte. Die Chance das wir hier für „Drink’n Driving“ gebüsst werden, sind relativ klein...

Das Hauptthema im Pub war dann auch das Wetter und die Strassenverhältnisse. Ein auf dem Parkplatz abgestellter Britz 4x4 Camper zeigte, dass die Pisten schon im trockenen Zustand zur Vorsicht mahnten. Der Wagen war auf der rechten Seite komplett eingedrückt und alle Scheiben waren kaputt. Die wohl unerfahrenen Touristen mussten das Teil auf die Seite gelegt haben.

Immer wieder trafen Autos aus allen Richtungen ein, über und über mit dem roten Schlamm bedeckt. Am schlimmsten schien die Strecke nach Coober Pedy gelitten zu haben. Als via Fax die neuesten Strassenzustandsberichte reinkamen, war dieser Abschnitt zu  „4WD Only“ deklariert worden.

Der Pub selber ist typisch für den Australischen Outback. Der hinterst und letzte Quadratzentimeter ist mit Bildern, Unterhosen, Mützen, Visitenkarten, Führerausweisen, Schweizerfahnen und Tausend anderen Objekten dekoriert.

Wir nahmen das Nachtessen im gemütlichen Esssaal ein. Dieser Anbau ist, wie so viele Gebäude in der Gegend mit Eisenbahnschwellen von der stillgelegten Ghan Linie gebaut. Im Kamin brannten dicke Holzscheite, wie nicht anders zu erwarten: Eisenbahnschwellen...

Unterdessen waren noch weitere Motorradfahrer eingetroffen. Triefend nass und komplett gepflastert mit rotem Schlamm erzählten sie von ihrem Horrertrip. Sie alle sind auf dem Weg nach Finke, um sich das Alice Springs-Finke Alice Springs Desert Race anzuschauen. Die werden sich besseres Wetter noch viel mehr wünschen als wir, sind es doch noch über 500 Km bis Finke.. 


11.6.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

William Creek- Coober Pedy

 

Oasis Caravanpark (AUD 18.50)

 

 

Schön

 

 

T min 11 C

Tmax 20 C

Total 189 Km

 

Asphalt 10 Km

Gravel 179 Km

Track

Bew. Mittel 55,6 Km/h

Kein Wölkchen am Himmel !!! Endlich schien die Schlechtwetterperiode vorüber zu sein. Nach einem kurzen Frühstück waren wir bald einmal auf der Piste da es ja Heute nicht viel zu packen gab. Die Strecke nach Coober Pedy war gestern Abend noch zu 4WD only erklärt und signalisiert worden. In welchem Zustand die Strecke wirklich war mussten wir selber heraus finden. Die Piste war in einem recht guten Zustand, nur ab und zu war die Oberfläche aufgeweicht und man musste etwas vorsichtig sein. Nach der Abzweigung Richtung Coober Pedy verläuft die Strecke durch das Gebiet der Anna Creek Station. Diese Rinder Farm ist die grösste der Welt und umfasst mehr als 30000 Km2. Die Fahrt war nicht sehr abwechs-lungsreich, aber durch die immer wieder rutschigen Abschnitte musste man auf Draht bleiben. Etwa in der Hälfte der Strecke kamen wir an eine Stelle wo letzte Nacht ein 4x4 eine Überschlag produziert hatte. Die Nachricht hatte im Pub schnell die Runde gemacht. Der Wagen war rundherum zerstört. Im Innenraum sah es aus, als ob eine Bome explodiert wäre. Auf dem Fahrersitz lag eine Bierbüchse, noch im Stubbycooler....Den Spuren zufolge hatte es den Wagen auf der rutschigen Piste quergestellt und als es schlussendlich in den Strassengraben gerutscht war, hat es ihn überschlagen. Beim Anfahren stellte es mein Auto auch kurz quer und bewies damit, dass es nicht ungefährlich war, wenn man auch nur einen Moment nicht aufpasst. Kurz vor Coober Pedy wollte ich noch versuchen eine Breiten/Längengrad Kreuzungspunkt zu erreichen, um den Besuch auf der www.confluence.org zu dokumentieren. Der Punkt liegt allerdings in der Woomera Prohibited Range und ich traute mich nicht, den Punkt anzufahren und in aller Öffentlichkeit des Internets zu publizieren, da das Abweichen von der Hauptstrasse in der Gegend verboten ist.

In Coober Pedy angekommen, kratzten wir erst mal kiloweise Schlamm von unseren Autos, bevor wir in die Stadt reinfuhren. Wir suchten uns einen Caravan Park und richteten uns ein. Anschliessend reinigte ich den Troopy innen  einigermassen und machte anschliessend eine kurze Rundfahrt durch die Stadt. Viel gab es nicht zu sehen, denn die Hauptattraktionen sind hier Opalläden und unterirdische Behausungen, Hotels, Souvenirshops, Showminen etc. Das hatten wir in White Cliffs im kleinen Stil schon gesehen. Wir entschlossen uns, dass wir Morgen schon Richtung Kalgoorlie aufbrechen wollten. Wir gingen deshalb tanken und ergänzten unsere Lebensmittelvorräte. Ich checkte noch kurz meine E-Mails und machte mich bald einmal ans Kochen. Nach dem Essen sassen  wir noch kurz im Fernsehraum. Dieser ist wie auch der Swimmingpool in einem alten Wassertank untergebracht. 

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Coober Pedy - Perth

12.6.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Coober Pedy-Ann Beadell Hyw-Tallaringa Well

 

 

 

 

Schön

 

 

T min 5 C

Tmax 22 C

Total 162 Km

 

Asphalt 6 Km

Gravel 40 Km

Track 116 Km

Bew.Mittel 47.8 Km

 Nun Heute schien das Wetter eindeutig wieder OK zu sein. Als die Sonne aufging, erwartete uns ein strahlend blauer Himmel.

Wir nahmen uns Heute Morgen viel Zeit um noch alles zu erledigen und, nachdem wir eine letzte Dusche genossen hatten, gemütlich zu packen Das kann sehr wohl die letzte zivilisierte Dusche sein bis wir in Western Australia wieder in die Zivilisation eintauchen.

Nur 4 Km westlich von Coober Pedy bogen wir von der Teerstrasse auf eine Gravel Road ab, welche noch für Km durch die Welt der Opalminen dahin zog. Hunderte von Abraumhügeln so weit das Auge reicht, zierten die Landschaft. Immer wieder sah man vereinzelt Maschinen an der Arbeit, aber grössten Teils war keine Menschenseele zu sehen. Alsbald kamen wir an die Grenze der Mabel Creek Station, durch deren Land die ersten Km der langen Reise auf dem Ann Beadell Highway führen. Eine Informationstafel führte einem noch einmal vor Augen was auf einem wartet. Da stand auf dem Wegweiser: Laverton 1300 Km, und wir planten ein paar Hundert Km vorher noch einen Abstecher zu machen welchen nochmals etwas 500 Km dran hängt.

Die Gravelroad wurde nun durch eine meist schmale Piste abgelöst. Teils steinig, oft aber auch sandig, meist aber mit zum Teil nervigem Wellblech, welches die Karosserie brutal zum Dröhnen und alles schrecklich zum Vibrieren bringt. Nach etwa 50 Km gelangt man einmal mehr an den Dogfence. Diesen 5400 Km langen Zaun haben wir ein paar Tage zuvor beim Cameron Corner bereits einmal durchquert. Ein Wegweiser schickte uns 3 Km dem Zaun entlang nach Süden, wo man durch ein Tor auf die andere Seite gelangt und dann wieder zurück zur eigentlichen Piste gelangt. Wir fuhren noch etwa 50 Km weiter und entschlossen uns bei der Tallaringa Well zu übernachten. Der Brunnen ist Heute ausgetrocknet, war aber zu Len Beadells Zeiten noch eine wichtige Wasserstelle gewesen. Einer seiner vielen, berühmten Aluminiumtafeln informiert an dieser Stelle wo’s lang geht.

Nur wenige Meter neben der Piste richteten wir uns ein. Auf dieser Strecke ist kaum zu erwarten, dass wir Nachts wegen Verkehrlärm nicht schlafen konnten.

 

13.6.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Ann Beadell Hyw-Tallaringa Well-Emu-Ann’s Corner

 

 

 

 

Schön

 

 

T min 4 C

Tmax 19 C

Total 187 Km

 

Asphalt

Gravel

Track 187 Km

Bew.Mittel 40.1 Km/h

Nachdem es in der Nacht noch einmal kurz bedeckt war und sogar ein paar Minuten geregnet hatte, erwartete uns wieder blauer Himmel, wenn es auch wieder empfindlich kühl war bis die Sonne aufging.

Die Piste war nach wie vor stark „verwellblecht“ und es war schwierig eine vernünftige, sprich angenehme, Geschwindigkeit zu finden. Die Gegend war stark bewachsen und sehr grün. Die Piste schlängelte sich zwischen den Büschen und Bäumen durch und immer wieder galt es kleine Dünen zu überqueren. Kurz vor Emu kamen wir in die Gegend in welcher die englische Armee 1953 zwei Atombomben gezündet hatte. Len Beadell hatte zuvor den Auftrag erhalten, eine Gegend ausfindig zu machen, in welcher man auf Grund der Entfernung zu bewohnten Gebieten und den vorherrschenden Winden Atomtest gefahrlos durchgeführt werden konnten. Der Ann Beadell Hyw. wurde denn auch in erster Linie dafür gebaut, die Gegend zu erkunden und nach dem Entscheid das Testgelände hier zu errichten, wurde die schwere Ausrüstung auf diesem Weg vor Ort gebracht.

Heute, gut 50 Jahre später, kann man an den Detonations- punkt hinfahren und sich die Gegend anschauen. Von den massiven Stahltürmen sind nur ein paar Kilo Stahlschrott übriggeblieben. Nur ein Betonklotz informiert Heute über die Explosionen. Die Gegend sei auf Grund der radioaktiven Strahlung nicht geeignet zur permanenten Besiedlung, wird man gewarnt. Für die Aboriginals, das Gelände ist Heute auf deren Gebiet, werden in ihrer Sprache und mit Logos informiert. Ob sie lesen können und die Logos verstehen, ist auf einem anderen Blatt ge-schrieben.

Wir fuhren dann zum Beobachtungshügel, von wo aus die Explosionen beobachtet worden sind. Ungeschützt und in nur gerade 8 Km Entfernung hatte man das Spektakel verfolgt. Einzig die Warnung, man solle nicht in den Explosionsblitz schauen, hat die Leute vor erblinden bewahrt. Die zweite Bombe wurde dann nur ein paar Tage später und nur gerade 3 Km von der ersten entfernt gezündet !!

Von der ehemaligen Zeltstadt wo all die Wissenschaftler und Arbeiter untergebracht waren, sind Heute nur noch einige der Plattformen zu sehen, auf welchen die Zelte errichtet waren.

Im weiteren Streckenverlauf wurde die Piste immer sandiger und daher war das Wellblech nicht mehr ganz so schlimm. Die Dünen folgten nun auch in häufigeren Intervallen, waren aber ohne Probleme zu befahren. Meist tuckerten wir mit 40-50 Km/h im vierten Gang durch die Gegend.

Nach etwa 50 Km erreichten wir eine Kreuzung wo wiederum eine der berühmt gewordenen Aluweg-weiser errichtet ist. Die Kreuzung wurde zu Ehren Beadell’s Frau „Ann’s Corner“ benannt. Ganz in der Nähe fanden wir einen wunderschönen Campplatz. Eine grosse Düne schützte uns vor dem kühlen Wind und wir fanden jede Menge Feuerholz um zu kochen und uns Abends warm zu halten.

Ich kochte mir einen marinierten Schweinsbraten im Campoven. Nach einer Stunde schmoren war er perfekt und schmeckte ausgezeichnet. Als Beilage kochte ich mir ein Paket Gemüse in der Folie direkt in der Glut des Feuers.

 

14.6.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Ann Beadell Hyw-Ann’s Corner-Unnamed Conservation Park

 

Ca 80 Km W von Vokes Hill Corner

Schön

 

 

T min 4 C

Tmax  C 17

Total  188 Km

 

Asphalt

Gravel  Km

Track  188 Km

Bew.Mittel 39,3 Km/h

Endlos schier zog sich die Piste durch die immensen Weiten Zentral Australiens. Immer wieder überquert man dicht bewachsene Sanddünen und immer wieder sieht man in der Ferne den nächsten Sandhügel auftauchen. Bald einmal trafen wir auf die ersten Spinifex Büschel. Diese wachsen zum Teil in schönen Ringen und wenn diese wiederum zusammenwachsen entstehen interessante Formen. Je weiter wir nach Westen fuhren desto häufiger tauchten diese typischen Wüstenpflanzen nun auf. Sie dominieren grosse Teile der Australischen Wüsten und können bis 2 m hohe Gräser bilden.

Wir waren nun schon fast 600 Km westlich von Coober Pedy, der letzten Ortschaft seit wir in die Great Victorian Desert eingetaucht sind. Überraschend tauchte ein entgegenkommendes Auto auf. Ein kurzer Schwatz am Pistenrand klärte darüber auf, dass die beiden Männer in nur gerade 2 1/2 Tagen die etwa 700 Km von Laverton zurückgelegt haben. Der Ausrüstung nach schliessend waren sie aber auch keine Touristen sondern eher beruflich unterwegs. Das hohe Tempo hatten sie allerdings mit einer gebrochenen Blattfeder bezahlt. Nach etwa 2 Stunden kamen wir an die Grenze des Unnamed Conservation Park. Dieser zieht sich für etwa 200 Km entlang des Ann Beadell Highways mit einem langen Schenkel nach Süden. Ein Dingo sorgte für Abwechslung, aber er verschwand bald einmal hinter den dichten Büschen aus unserem Blickfeld. Beim Vokes Hill Corner liegt ein Besucherbuch auf, in welches wir uns eintrugen. Die letzten Autos auf dieser Strecke hatten sich vor drei Tagen eingetragen.

Die Landschaft bleib recht interessant und die Farbe des Sandes hatte unterdessen von dunklem Rot zu einem Senfgelb gewechselt. Die Piste hatte einige recht ausgewaschene Stellen, so dass wir gezwungen waren die Geschwindigkeit zu drosseln. Aus dem nichts tauchte ein zurückgelassener Anhänger am Strassenrand auf. Die Achse lag neben dem Fahrzeug und schien ganz einfach unter dem Anhänger weggebrochen zu sein. Eine Inschrift informierte, dass der Anhänger seit gut einem Monat dort stand und von einem Reisenden stammte, der Richtung Osten unterwegs gewesen war. Fast die ganze gepackte Ausrüstung war noch auf dem Hänger, bereit abgeholt zu werden. Aber das heisst mindestes 1200 Km nach Coober Pedy und wieder zurück zum defekten Anhänger, lohnt sich wohl kaum.

Da bald einmal eine 50 Km Zone begann in welcher Camping nicht erlaubt war, entschlossen wir uns etwas früher halt zu machen. Ein ebener Platz unmittelbar neben der Piste erschien uns einladend genug.


15.6.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Unnamed Conservation Park-WA Grenze-plus ca. 120 Km

Schön, z.T. leicht bewölkt

 

 

T min  4 C

Tmax  20 C

Total  202 Km

 

Asphalt

Gravel  Km

Track   202 Km

Bew.Mittel  44,2 Km/h

Bis zum Ende des Unnamed Conservation Park war die Strecke immer wieder von starkem Wellblech geprägt und deshalb nicht sehr angenehm zu befahren. Bei den Serpentine Lakes machte wir kurz halt um uns die Salzseen aus der Nähe zu betrachten. In der Camping Area hatte jemand ein Konfiglas aufgehängt in welchem jede Menge kleine Nachrichten von anderen Reisenden hinterlegt waren. Ist ganz witzig zu sehen, welche Eindrücke die Leute so hinterlassen.

Kurz nach Querung des Salzsees erreicht man die Grenze zu Western Australien. Die Uhr muss deshalb eine und eine Halbe Stunde zurück gedreht werden. Wir hatten allerdings schon ein paar Tage früher eine halbe Stunde korrigiert, „Ships Time““, wie meine Begleiter, langjährige Segler, das nannten. Da wir sowieso nach der Sonne lebten, spielte die eigentliche Uhrzeit für uns eh keine Rolle. Für die folgenden Kilometer war die Piste sehr kurvig und entsprechend langsam. Jede Menge von dicht bewachsenen Dünen mussten überquert werden. Danach wurde die Piste auf einmal viel breiter und auch viel zügiger befahrbar. Nach Hunderten von Kilometern konnte man auf einmal wieder Tempi bis 70 Km/h fahren. Etwa 50 Km vor dem Ilkurlka Roadhouse entschlossen wir uns bei einer der eingerichteten Rastplätze zu Campen. Da es noch relativ früh war und die Raststätte einen vollen Regenwassertank hatte, genehmigten wir uns eine Buschdusche.

Don musste noch eine Kleinigkeit am Troopy basteln und ich widmete mich anschliessend der Essensplanung für die Canning Stock Route. Da wir dort fast 3 Wochen keine Möglichkeit zum Einkaufen haben werden und die Gruppe um weitere 5 Personen anwachsen wird, ist eine etwas genauere Planung notwendig.

  

16.6.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Ann Beadell Hyw.-Ilkurlka Roadhouse-Neales Corner

 

Neales Corner

Schön, Nachmittags vorübergehend bedeckt

 

 

T min  -4 C

Tmax  21 C

Total   268 Km

 

Asphalt

Gravel  Km

Track   268 Km

Bew.Mittel  58,4 Km/h

Auf -4 Grad war das Thermometer in der Nacht gefallen und so beschloss ich Speck und Eier zum Frühstück zu kochen. Die Spiegeleier wurden zwar ungeplant zu Rühreiern, aber schmecken taten sie sowieso.

Bis zum Ilkurlka Roadhouse waren es nur noch etwa 50 Km und da die Piste nach wie vor gut zu befahren war, tauchten die Gebäude bald einmal auf. Ein junger Typ bewirtschaftet das supermoderne Roadhouse im Namen der Aboriginals in deren Reservat die Raststätte steht. Er lebt mit seinen drei Jungs und seiner Frau in dieser abgelegenen Ecke. Er erzählte uns ein wenig von der Geschichte der Einrichtung. Die Anlage wird mit einer aufwändigen Solaranlage betrieben und der Generator wird nur eingesetzt, wenn die Batterien nicht genügend geladen worden sind. Telefon wie auch die Bankkartenanlage funktionieren via Satellit. Die kleine Pumpe am Dieseltank ist ebenfalls solarbetrieben. Der Preis war mit AUD 1.65 / Liter eigentlich ganz vernünftig berück-sichtigt man, das der Treibstoff von Perth kommt, fast 1700 Km entfernt. Die letzten 1000 Km davon sind Piste.

Einige Km nach unserem Tankstopp sahen wir den dritten Anhänger welcher den Geist aufgegeben hat am Strassenrand. In diesem Fall wundert es mich überhaupt nicht, den nebst sicher jeder Menge anderem Zeug hatte er zwei 200 l Fässer mit Diesel geladen. In Anbetracht der nach wie vor immer wieder langen Wellblech Strecken MUSS ein Anhänger auseinander fallen.

Ein kleiner Abstecher führt zu einem Flugzeugwrack. Der zweimotorige Flieger musste 1993 in der Gegend Notlanden, nachdem er auf der Reise von Warburton nach Kalgoorlie in Schwierigkeiten geraten war. Die kleine Piste führt über einige Sanddünen bis ans Wrack heran. Alles wertvolle inklusive der Motoren und das Fahrwerks sind aufgebaut und nur noch ein mageres Gerippe ist Heute davon übrig.

Bei unserem Halt bemerkte Don, dass eines der Räder einen recht starken Schlag in der Felge hatte. Mit einem Stück Holz und einigen kräftigen Hammerschlägen konnte das Problem behoben werden. Noch während Don am Anhänger hantierte bemerkte ich, dass mein Hauptwassertank tropfte. Eine nähere Inspektion zeigte, dass nicht der Tank selber leck war, sondern dass der Schlauch am Pumpenausgang nicht dicht war. Don hat die selben Pumpen in seinem Auto und das selbe Problem hatte auch er schon. Da ich die Pumpe nicht ausbauen konnte ohne den Tank zu leeren beschloss ich 10 Km zurückzufahren um bei einem der Regenwassertank wieder aufzufüllen und gleichzeitig als Notlösung meinen 20 L Wassersack zu füllen. Es zeigte sich, dass der Wassertank bis dahin noch kaum viel Wasser verloren hatte. Ich konnte nur hoffen, dass es nicht schlimmer wird.

Kurz nachdem wir weiterfuhren, kamen uns zwei Autos entgegen. Die beiden sind der Bahnlinie entlang bis Rawlinna gefahren und dann den Connie Sue Hyw hoch bis zur Neales Junction. Wir tauschten kurz Neuigkeiten und Informationen aus und machten uns wieder auf die Piste. Nicht weit vor Neales Junction gab es gemäss Streckenbeschreibung „interessante Steinanordnungen“ zu besichtigen. Es stellte sich heraus, dass mitten in der Landschaft Kreise, Linien und andere geometrische Formen mit Steinen ausgelegt worden sind. Da es aber keine näheren Angaben oder Erklärungen gab, waren wir uns nicht so sicher, was jetzt da wirklich aussergewöhnlich und was gar von anderen Reisenden arrangiert worden ist.

An der Neales Junction angekommen, richteten wir und für die Nacht ein. Nicht weit neben der Piste sind gar Feuerstellen und Tische eingerichtet worden, welche wir gerne nutzten. Ich kochte mir eine Gemüsesuppe mit Silverside, einem Stück gepökeltes Rind. Erst hatte ich Mühe das Wasser zum Kochen zu bringen und am Ende stellte sich das Ganze als ziemlich langweiliges Gericht dar. Nach dem superfeinen Braten vor drei Tagen war dies ein kleiner Reinfall. Nun, man kann nicht immer gewinnen und der Tipp vom Metzger war für einmal nicht speziell gut für meinen Geschmack.

Um den Wasserverlust in Grenzen zu halten, hatte ich nach Ankunft ein Becken unter den tropfenden Tank gestellt. In 4 Stunden sammelte sich etwa 3 Liter. Wir beschlossen, ab sofort nur noch Wasser von meinem Tank zu verwenden und so sollten wir ohne Schwierigkeiten die 1000 Km nach Kalgoorlie schaffen ohne zu verdursten.  

 

17.6.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Neales Junction via Ann Beadell Hyw-Lake Rason- Plumridge Lake Nature Reserve

Schön, Nachmittags bewölkt und einzelne Schauer

 

 

T min  6 C

Tmax  23 C

Total  290 Km

 

Asphalt

Gravel  Km

Track   290 Km

Bew.Mittel  45 Km/h

Don hatte gestern vorgeschlagen, nicht via Connie Sue Hyw zu den Plumrige Lakes zu fahren, sondern eine noch weniger befahrene Route via Lake Rason zu wählen. So fuhren wir erst mal etwa 45 Km auf dem Ann Beadell Hyw weiter und bogen dann auf einer kleinen Piste Richtung Süden ab. Zwischen den beiden Fahrspuren wuchs Spinifex und die Piste war nur gerade so breit wie ein 4WD. Trotzdem konnten wir auf der sandigen Strecke meist 40-50 Km/h fahren. Die Navigation erfolgte ausschliesslich mit Wegpunkten aus der HEMA Karte. Diese zeigten sich hilfreich, da bei weitem nicht alle Abzweigungen und Wege eingezeichnet sind. Bis auf etwa 20 Km, welche ziemlich zu-gewachsen und ausgewaschen waren, war die Strecke gut befahrbar, wenn auch meist ziemlich kurvig. Immer wieder musste man auf umgefallenen Bäumen ausweichen. Beim Lake Rason trafen wir auf eine Piste, welche anscheinend vor nicht allzu langer Zeit gegradet worden war. Wie es sich später herausstellte, sehr wahrscheinlich weil eine Firma in der Gegend nach neuen Goldvorkommen sucht. Etwa 60 Km vor der Nature Reserve bog die neu gemachte Strasse nach Westen ab, während wir geradeaus nach Süden weiterfuhren. Angenehm war, dass auf diesem sehr wenig befahrenen Strecken kein Wellblech anzutreffen ist. Kurz vor der Nature Reserve kamen wir durch eine grosse Ebene, welche nur spärlich mit Bäumen bewachsen war und für einmal kein Spinifex sondern Gras wuchs. In dieser Ebene sahen wir wohl Hunderte Kängurus welche kreuz und quer zum Teil in atemberaubendem Tempo über die Wiesen hüpften.

Kaum innerhalb des Parks sah ich zwei wohlgenährte und sehr gut gebaute Dingos. Sie beäugten mich kurz als ich anhielt und machten sich dann aus dem Staub. Schliesslich gelangten wir an die Hauptkreuzung im Park und da es unterdessen schon bald vier Uhr geworden war, suchten wir uns ein nettes Camp etwas abseits der Piste. Kaum dass wir installiert waren, begann es zu tröpfeln. Keine starken Regenfälle, aber halt trotzdem unangenehm wenn man draussen lebt und kocht. Ich wärmte mir eine Portion Bolognese Sauce und ergänzte diese mit Reis und Erbsen  zu einem „Pilaw Royal alla Plumridge“. Da es immer wieder leicht regnete zogen wir uns bald mal in unsere Heia zurück.

    

18.6.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Plumridge Lake-Cable Haul Road- PNC Base Line-Victoria Queen Springs Natural Reserve

Meist bewölkt, einzelne Schauer

 

 

T min  6 C

Tmax  17 C

Total   269 Km

 

Asphalt

Gravel  Km

Track   269 Km

Bew.Mittel  47,8 Km/h

Erst fuhren wir zurück zur Kreuzung um herauszufinden, wo die Piste Richtung Süden startete. Einige Hundert Meter östlich er Kreuzung fanden wir den Abzweiger auf die Cable Haul Road. Die Piste war gut befahrbar und führte schnurgerade auf Kurs 210° zur Kreuzung mit der PNC Baseline .Nur wenn es galt hohe Dünen zu queren, gab es eine weitläufige Umfahrung.  Nach über Hundert Km kamen wir an die Kreuzung mit der PNC Baseline und bogen rechtwinklig nach Nordosten ab. Auch diese Piste ist ohne Wellblech und flüssig befahrbar auch wenn sie zum Teil ein wenig zugewachsen war. Einige Fahrzeugspuren waren relativ frisch und wir sahen dann auch immer wieder Spuren die von der Hauptpiste weg führten. Ich nehme an, dass es sich um Geologen handelt, welche die Gegend nach neuen Bodenschätzen absuchten. Weite Abschnitte dieser Piste führten durch eine Gegend in welcher vor nicht allzu langer Zeit grossflächige Buschfeuer gewütet haben. Es war ganz skurril durch die Landschaft zu fahren, welche in erster Linie aus gelben Sand und den schwarzen Überbleibseln der Büsche bestand. Nach etwa 80 Km drehten wir Richtung Süden, der Queen Victoria Springs Nature Reserve entgegen. Ab dem Argus Corner wurde die Piste etwas langsamer und kurviger. Innerhalb der Nature Reserve war die Piste nicht mehr ausgebaut. Das letzte Stück bis zu den Queen Victoria Springs war dann harte Arbeit, da die Piste nun richtiggehend um die Bäume schlängelte. Die Springs selber sind eigentlich keine Quelle, sondern eine Stelle wo man durch graben auf Grundwasser gestossen ist. In den Tagen des Entdeckung der Gegend hat eine Expedition nur deshalb überlebt, weil sie die Wasserstelle gefunden haben.

Wir fuhren einige Km zurück und fanden einen einigermassen windgeschützten Campingplatz. Da es den ganzen Tag nie richtig warm geworden ist und zudem ein kalter Wind blies schätzten wir die geschützte Lage doppelt. Trotz des grossen Campfeuers zogen wir uns der Kälte wegen bald in die Schlafsäcke zurück.  


19.6.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Queen Victoria Springs-Pinjin Station-Kalgoorlie

 

 

Prospector Caravan Park

Meist bewölkt, windig, Nachmittags vereinzelte Schauer

 

T min  4 C

Tmax  13 C

Total  315 Km

 

Asphalt 25 Km

Gravel  140Km

Track   150 Km

Bew.Mittel 59,5 Km/h

Da Heute Sonntag war, gab’s ein „Cooked Breakfast“, das heisst Speck und Eier. Don hatte Pech, denn sein drittes Ei war faul.

Die ersten 50 Km mussten wir die selbe Strecke wieder zurückfahren bis wir zurück auf dem Nippon Hyw waren. Die Piste war gut ausgebaut aber ohne Reiz. In der Gegend der Kirgella Rocks Station liessen wir die Sanddünen mehr und mehr hinter uns und die Piste wurde steiniger. Bei der Pinjin Station trafen wir auf eine breite, frisch gemachte Piste. Das Homestead war nicht mehr bewohnt, wenn auch noch jede Menge Ausrüstung und auch Autos rumstanden. Hinter den Gebäuden waren recht grosse Abraumhalden, was darauf schliessen liess, dass dort eine Mine gewesen war. Alle Aktivitäten schienen aber abgebrochen worden zu sein und die ganze Liegenschaft sah aus, als ob sie erst kürzlich verlassen worden wäre.

Auf der Piste gings zügig südwärts. Der Lake Rebecca war zum grössten Teil voll Wasser, so dass man annehmen konnte, dass man in der Gegend kürzlich starke Regenfälle verzeichnet hat.

Kurz nach der Mittagsrast begann es zum Teil heftig zu regnen. Die Temperatur fiel auf gerade noch 9 °C. Zusammen mit einem heftigen Wind ein äusserst unangenehmes Wetter. Die Schauer waren aber nur von kurzer Dauer. Wie schwarze Pilze hingen die Schauerzellen in allen Richtungen am Himmel. Wir beschlossen deshalb bis nach Kalgoorlie durchzufahren und uns in einem Caravan Park einzurichten. Als wir in der Stadt ankamen, war es erst schon komisch auf einmal wieder auf andere Autos achten und an Rotlichtern anhalten zu müssen. Wir hatten seit Coober Pedy 1900 Km zurückgelegt und in den acht Tagen haben wir drei Autos begegnet und ein bewohntes Haus gesehen.

Ich lud meine Begleiter im Monty’s zu einem Capuccino ein. Ich hatte das Restaurant kennen und schätzen gelernt, als ich vor etwa zwei Monaten hier auf Geschäftsreise war. Wir hatten damals hier gefrühstückt nachdem sich das Morgenessen im Hotel als teuer und weniger als mittelmässig herausgestellt hatte.

Zum Nachtessen war ich Heute bei den Fussell’s eingeladen. Gera kochte in der Küche des Campingplatzes Spaghetti Bolo. Anschliessend sassen wir im geheizten Aufenthaltsraum zusammen und plauderten über die vor uns liegenden Wochen.   

   

20.6.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Kalgoorlie

 

 

Prospector Caravan PArk

Meist bedeckt, trocken

 

 

T min  4 C

Tmax  13 C

Total   25 Km

 

Asphalt  25 KM

Gravel  Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Da wir Heute nicht weiterzogen und kein allzu ausgefülltes Tagesprogramm geplant hatten, wurde es nicht zuletzt wegen dem nach wie vor winterlichen Wetter etwas später beim Aufstehen. Nach dem Frühstück und etwas rumtrödeln fuhren wir in die Stadt um uns das lokale Museum anzuschauen. Interessant ausgestellte Relikte klären über die Geschichte Kalgoorlies und seiner Umgebung auf. Das nebst dem bekannten Goldrausch Ende des 19. Jahrhunderts eine weiter wichtige Industrie die Gegend belebt hat, war mir bis anhin nicht bekannt gewesen. Schon vor den Goldfunden wurde in der Gegend im grossen Stil Sandelholz geschlagen. Dieses Edelholz ist seines Geruches wegen sehr geschätzt und wird auch Heute noch abgebaut und zum Herstellen von Räucherstäbchen exportiert.

Das Museum umfasst nebst der Ausstellung auch noch einige Gebäude aus der Anfangszeit, so dass man sich ein Bild machen kann wie man damals gelebt hat.

Danach fuhren wir zur Superpit hinaus, nur wenige Km vom Zentrum entfernt. Dieses unterdessen über 300 m tiefe Tagabbaugebiet pro-duziert Heute den Grossteil des Goldes in Kalgoorlie. Von einem Aussichtspunkt hat man einen guten Überblick auf das Geschehen in diesem gigantischen Loch. Seit 1988 karren riesige Laster das Erz aus der Grube um in der nahegelegenen Verarbeitungsanlage gemahlen zu werden und dann das Gold daraus zu  extrahieren. 225 t Nutzlast haben die Brummer und der Riesenbagger braucht nur gerade 4 Schaufeln voll um den Laster zu beladen.

Zurück in der Stadt nahmen wir das Mittagessen im historischen Exchange Hotel ein. Für nur gerade $ 12 bietet man ein Buffet Lunch an. In Anbetracht der kalten Witterung genossen wir die angenehme Wärme und das grosszügige Mittagessen.

Auf dem Rückweg machte ich einige Besorgungen. Unter anderem kaufte ich mir eine Ersatzpumpe, sollte es sich herausstellen, dass die eingebaute die Ursache für das Lecken des Wassertanks sein. Da das Wetter kurzfristig etwas aufklarte, nutzte ich die Gelegenheit um einige Bilder der historischen Gebäude zu schiessen. Zurück im Camp machte ich mich daran, herauszufinden wie ich das Leck im Wassertank flicken kann. Wie es sich herausstellte war nichts kaputt, sondern einzig der ausgangsseitige Schlauchanschluss war undicht, weil der allzusteife Schlauch durch den verkanteten Einbau trotz festgezogener Schlauchbride nicht richtig abdichtete. Ich löste alle Spannungen und verlegte den Schlauch und die Pumpe möglichst fluchtend. So gelang es mir das Leck zu eliminieren. Nun muss es sich Morgen zeigen, ob die Lösung auch Pistentauglich ist.

Zum Nachtessen machte ich mir nicht zuviel Aufwand, da wir ja ein grosses Mittagessen genossen hatten. Nachdem ich noch eine Ladung Wäsche gewaschen hatte, schauten wir uns im Aufenthaltsraum die Nachrichten an. Ich zog mich dann ins Auto zurück weil ich die morgige Etappe und den weiteren Verlauf bis Perth zu planen wollte.

 

21.6.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Kalgoorlie-Coogardie-Victoria Rock-Holland Track-Centenary Rock

 

Bush Camp 3 Km vor Centnary Rock

Bewölkt bis bedeckt, kurze Schauer

 

 

T min  4 C

Tmax  13 C

Total  193 Km

 

Asphalt 42Km

Gravel  81 Km

Track   93 Km

Bew.Mittel 48,7 Km/h

Ich fuhr noch kurz in die Stadt um frischen Brot zu kaufen, da die Bäckerei gestern Nachmittag bereits ausverkauft gewesen war.

In Coolgardie machten wir einen ersten Halt um uns die Relikte im kleinen Stadtpark anzuschauen. In Coolgardie hatte der Goldrausch der Gegend 1892 begonnen. In seiner Blütezeit wohnten über 15000 Leute im Ort, Heute sind es noch gerade knapp 1000. Nach 40 Km Asphalt bogen wir von der Hauptstrasse auf eine Gravelroad ab, welche uns zum Gnarlbine Rock führte. In mitten von relativ dichtem Wald trifft man immer wieder auf zum Teil ganz ansehnlich grosse Granit „Lichtungen“. Diese sammeln bei Regen das Wasser und deshalb hatten sie seit Anbeginn eine wichtige Rolle in der Trinkwasserver-sorgung in dieser ansonsten eher trockenen Gegend. Noch grösser sind die nahe gelegenen Victoria Rocks. Über einen Km gross ist die kahle Felsplatte mit unzähligen Tümpeln, welche nach den kürzlichen Regenfällen noch immer voll waren.

Kurze Zeit später bogen wir von der Gravelroad auf den Holland Track ab. Diese 4x4 Strecke führt uns über 300 Km quer durch den Busch nach Heyden. Der Weg wurde kurz nachdem der Goldrausch in Coolgardie gestartet war, von John Holland und seinen Helfern in den unwegsamen Wald geschlagen. Die Strecke bildete eine wünschenswerte Abkürzung zu den Goldfeldern für alle die über den Hafen von Albany ankamen. In nur etwas mehr als 2 Monaten wurde der total etwa 450 Km lange Pfad erstellt.

Heute schlängelt sich eine schmale, kurvige Piste durch den Wald. Immer wieder kommt man an diesen für die Gegend so typischen Granitfelsen vorbei. Die Strecke wurde bewusst so gelegt, dass man in die Nähe der Felsen kam um die Wasserversorgung für die Goldgräber zu sichern. Grosse Teile des Buschlandes war letztes Jahr einem Waldbrand zum Opfer gefallen. Deshalb war die Landschaft etwas trostlos, wenn auch von makaberer Schönheit. Eigentlich wollten wir in der Nähe der Centenary Rock nächtigen. Da aber auch diese Gegend schwarz gebrannt war, fuhren wir einige Km zurück um im unverbrannten Wald einen Campingplatz zu finden.

Ich hatte noch einen Lammbraten im Kühlschrank, welchen ich im Campoven garte. Mit einer reichhaltigen Gemüsegarnitur ergab sich ein feines Nachtessen. 

 

22.6.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Centenary Rocks-Holland Track –Wattle Rock

 

 

Bushcamp Nähe Wattle Rock

Schön, windig

 

 

T min  6 C

Tmax  17 C

Total  102 Km

 

Asphalt

Gravel  Km

Track 102 Km

Bew.Mittel 32  Km/h

Als wir aufstanden war es zwar noch bewölkt aber es klarte bis zu unserer Abfahrt auf, so dass wir zur Abwechslung wieder mal den blauen Himmel geniessen konnten. Der Track schlängelte sich weiterhin durch die verbrannte Landschaft. Nur wenige kleine Oasen waren vom Feuer verschont geblieben. In einer der mit mageren Buschgerippen bewachsenen Sand-ebenen lag ein Besucherbuch auf. Daraus entnahmen wir, dass der letzte Eintrag 12 Tage zurück lag, wirklich nicht viel Verkehr auf dem Holland Track.  Als wir auf den Kaninchenzaun stiessen, folgte die Piste diesem für ein paar Km bis er mitten im Busch aufhörte. Der Zaun hat die Aufgabe die Ausbreitung der Kaninchen zu verhindern. Die aus Europa eingeführten Nager sind nach wie vor eine Plage für Australien. Mangels genügend natürlicher Feinde, der Dingo ist der einzige im Land, vermehren sie sich „wie Kaninchen“.

Alsbald mündete der Holland Track auf eine breite Piste. Diese führt zu einer der vielen Minen in der Gegend. Nicht viel weiter machten wir einen Abstecher zum Mt. Holland. Eine steile, schmale Piste führt direkt zum Gipfel. Da Fahrzeuge mit Anhänger nicht genügend Platz zum Wenden haben, liessen Don und Gera ihr Fahrzeug unten stehen und marschierten die paar Hundert Meter. Oben angekommen, geniesst man eine 360° Aussicht auf die Umgebung.

Wir beschlossen, noch einmal eine Nacht am Track zu campieren. Da wir aber schon fast wieder in der Zivilisation waren schlugen wir unser Camp schon um 13 Uhr auf. Die Mittagsraststätte wurde so auch gleich zum Übernachtungsort. Den Nachmittag verbrachte ich mit lesen und planen der nächsten paar Tage, welche ich alleine unterwegs sein werde.

Kaum ging die Sonne unter, wurde es merklich kühler, so dass wir ein grosses, warmes Feuer zu schätzen wussten.

 

23.6.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Holand Track-Hyden-Lake Grace-Albany

 

 

 

Hotel London (AUD 30)

Regenerisch, windig, einige kurze Aufhellungen

 

 

T min  8 C

Tmax  12 C

Total   427 Km

 

Asphalt 377 Km

Gravel  30 Km

Track   20 Km

Bew.Mittel  Km/h

Noch etwa 20 Km verblieben vom Holland Track bevor wir auf die Hauptpiste stiessen. Auf dieser ging’s Richtung Wave Rock, nur wenige Km ausserhalb von Hyden. Wir parkierten beim Hyppo Jawn, einem Garanitfelsen welcher Ähnlichkeit hat mit dem Kopf eines gähnenden Flusspferd. Von dort spazierten wir dem riesigen Fels entlang welcher nach mehreren Hundert Metern in der berühmten, versteinerten Welle endet. Die markante Form entstand in Jahrtausenden durch die Erosion von Wind und Wetter. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn obschon es schon seit dem Sonnenaufgang zunehmend bedeckt war, hatte es wenigstens nicht geregnet. Aber schon kurz nachdem wir wieder in den Autos sassen, begann es erst zögerlich dann aber zunehmend stärker zu regnen. In Hyden erhöhten wir den Luftdruck wieder auf „Asphalt Druck“ und trennten uns dann für die nächsten paar Tage. Während Don und Gera direkt nach Perth fahren um dort verschiedene Freunde zu besuchen, wollte ich die paar Tage bis zur Ankunft der Schweizer für einen Abstecher in die Südwestecke Australiens nutzen. Meine Fahrt führte mich deshalb ziemlich direkt nach Süden. Die Strasse verläuft durch den sogenannten Wheatbelt, einem grossen Weizen-anbaugebiet. Aber auch Schaffarmen sind entlang der Strecke anzutreffen. Das saftige Grün wirkte umso intensiver, nachdem ich bis anhin fast durchgehend in den Wüstenregionen Zentralaustraliens gereist bin bis. Der starke Regen hatte wenigstens den Vorteil, dass das schlammverspritzte Auto einigermassen sauber gewaschen wurde.

In Lake Grace machte ich kurz halt um mir eine Meatpie zum Mittagessen zu kaufen, yam.

Bald einmal tauchten die Berge der Stirling Range am Horizont auf. Allerdings waren die Gipfel in den Wolken versteckt. Erst südlich der Berge machte das Wetter vorübergehend auf und innerhalb ein paar Km herrschte strahlender Sonnenschein. Das änderte sich aber immer wieder bis nach Albany, wo ich das erste mal seit Sydney wieder am Meer war.

In Anbetracht des unfreundlichen Wetters nahm ich mir ein Zimmer im London Hotel. Im Haus befindet sich der älteste Pub Western Australiens. Nachdem ich einen Erkundungsspaziergang durch das nette Stadtzentrum gemacht hatte, war es „Beer-O-Clock“. Im Pub war nicht viel Betrieb um diese Zeit und deshalb ging ich bald einmal zum Nachtessen in ein nahe gelegenes Thai Restaurant.


24.6.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Albany-Frenchmans Bay-Albany

 

 

London Hotel (AUD 30.00)

Regnerisch

 

 

T min  8 C

Tmax  12 C

Total  76 Km

 

Asphalt 76 Km

Gravel  Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Das war ideales Museums Wetter. Nach einem Kaffee in der Stadt fuhr ich zur Whale World hinaus. Die ehemalige Walfänger Station wurde auf Grund der Artenschutzgesetze 1978 stillgelegt. Heute dokumentiert die Anlage auf lebendige Weise die Geschichte der Walfängerei in Western Australien. Die Ausstellungen vermitteln die Details der Geschichte interessant. Das letzte Schiff welches noch im Einsatz war, ist restauriert worden und kann besichtigt werden. Interessante Multimediavorführungen werden in den ehemaligen Walöltanks präsentiert. Die ganze Region lebte bis zur Schliessung der Station vom Walfang. Da das Ende sehr unerwartet kam, erholte sich die Wirtschaft in der Region nur zögerlich.

Auf dem Rückweg nach Albany machte ich verschiedene Abstecher im Torndirrup National Park. Der Park umfasst fast die ganze Halbinsel auf welcher auch die Walfangstation zu finden ist. Stichstrassen führen zu Aussichtspunkten von welchen man die spektakuläre Küste, Strände und „Blow Holes“ besichtigen kann. Das Wetter spielte verrückt, aber es gab immer wieder einige Minuten Sonnenschein, welche ich nutzte die Landschaft zu fotografieren.

Zurück in Albany machte ich einige Besorgungen und vertrödelte die Zeit bis zum Nachtessen mit lesen.


25.6.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Albany-Cape Wetse Howe NP-Denmark-Valley of the Giants-Warpole- D’Entrecastaux NP

 

Banksia Camp

Schön, Nachmittags z.T. leicht bewölkt

 

 

T min  8 C

Tmax  18 C

Total 212  Km

 

Asphalt 177 Km

Gravel  15 Km

Track  20 Km

Bew.Mittel 54,7 Km/h

Nach einem Cappuccino fuhr ich zum Woolie um noch ein paar frische Lebensmittel einzukaufen. Auf der Scenic Route gings Richtung Denmark. Ein Abstecher zum West Cape Howe NP sorgte für einen kurzweiligen Unterbruch. Im östlichsten Teil des Parks gibt es direkt am Meer einige wunderschöne Campingplätze (nur so fürs nächste Mal...) Ein schmaler, sandiger 4x4 Track führt zu verschiedenen Stränden und Aussichtspunkten. Unter anderem gelangt man so an den südlichsten Punkt Western Australias, das Cape West Howe. Durch saftig grünes Weideland gings weiter mehr oder weniger nah der Küste entlang bis nach Denmark. Anstatt der Hauptstrasse zu folgen, wählte ich eine kleine Strasse welche parallel durchs Hinterland führt. In einem weiteren der vielen Küstennationalparks, dem Williams Bay, machte ich einen weiteren Abstecher. Nach einer kurzen Mittagspause besichtigte ich den Greens Pool und die Elephant Cove. Ersterer ist ein von riesigen Granit Blöcken gesäumter Pool am Strand. In der Elephant Cove liegen riesige, an Elefanten erinnernde, Granit Felsen im Meer.

Einen starken Kontrast zu den weissen, Granitfels bestandenen Stränden ist das Valley of the Giants im Warpole-Nornalup Natl. Park. In einem der wenigen noch ursprünglichern Wäldern sind riesige Tangle und Karri Bäume geschützt. Bis 85 m hoch wachsen die mächtigen Tingle Bäume. Auf einem kühn gebauten Steg spaziert man steigend bis auf 40 m über Grund, mitten in den mächtigen Baumkronen. Aber auch auf sicherem Boden kann man die imposanten Bäume bestaunen.

Ich fuhr anschliessend noch weiter über Warpoole hinaus und bog dann Richtung Mandalay Beach von der Hauptstrasse ab. An diesem Strand musste ein Schiffskapitän in einem heftigen Sturm sein Segelschiff auf den Strand setzen, da ihn der Wind ansonsten in die Steilküste und damit höchstwahrscheinlich in eine Katastrophe getrieben hätte. Zu dieser Zeit war die Gegend nur sehr spärlich besiedelt und erst nach einigen Tagen gelang es der Mannschaft, Kontakt zu einer Siedlerfamilie zu schaffen. Die ganze Mannschaft wurde mit deren Hilfe gerettet, nur das Schiff musste preisgegeben werden. Noch Heute sieht man Teile des Wracks etwa alle 10 Jahre, wenn der Sandstrand durch die ewige Brandung wieder mal zurückweichen muss.

Ganz in der Nähe des Mandalay Strandes gelangt man über einen tiefsandigen 4x4 Track zu einem abgelegenen Campingplatz. Nicht wirklich ein Ort um Leute kennen zulernen. Obschon Wochenende, war und blieb ich der einzige Gast. Nur 50 m vom Meer entfernt fand ich einen windgeschützten Platz.   


26.6.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Mandalay Beach-D’Enstrecotaux NP-Northcliffe-Pemberton-Warren NP

 

Warren Camp

Leicht bewölkt

 

 

T min   10C

Tmax   18 C

Total  223 Km

 

Asphalt  100 Km

Gravel   133 Km

Track   Km

Bew.Mittel  55,3 Km/h

Zum Frühstück machte ich mir ein paar Spiegeleier, getreu Fussels Motto „Sunday=Cooked Brekkie“

Ich blieb nur etwa 10 Km auf der Hauptstrasse und bog dann auf eine Waldstrasse ab, welche mich etwas direkter über einen 4WD Track nach Windy Harbour führen sollte. Leider war aber die Strecke später gesperrt , so dass ich mich gezwungen sah, bis fast nach Northcliffe hochzufahren um von dort der Teerstrasse nach Windy Harbour zu folgen. Wie es sich herausstellte sind im Winter auf Grund des häufigeren Regens viele der Tracks geschlossen.

Auf halbem Weg zur Küste machte ich einen Zwischenhalt um den Mount Chudalup zu besteigen. Im Übergang von den Karriwäldern zur der Küsten Vegetation erhebt sich dieser bare Granitkoloss fast 200 m über die Umgebung und bietet daher eine gute Aussicht auf die Küste. Auch die Vegetation am Felsen selbst ist ganz interessant und komplett anders als die nahe Umgebung.

In Windy Harbour wanderte ich zum Leuchtturm hoch da man von dort die Steilküste am besten sehen kann. Die imposante Küste besteht aus ausgewaschenen Kalksteinfelsen, welche zum Teil zu skurrilen Skulpturen erodiert sind. Windy Harbour selbst besteht zur Hauptsache aus Ferienhäusern und obschon ja Wochenende war, traf man kaum auf Leute und die Häuser schauten grösstenteils verlassen aus.

Von Northcliffe nach Pemberton wollte ich auf Waldstrassen quer durch die Wälder fahren. Ich hatte extra eine detailliert Karte gekauft, damit ich mich ohne Schwierigkeiten zurechtfinden konnte. Meine erste Variante schlug fehl, da eine Brücke über den Warren River  unterdessen für Fahrzeuge gesperrt worden ist. Ein weitere Variante scheiterte am selben Fluss. Zwar war die Furt nicht gesperrt, aber jetzt im Winter führte der Fluss zuviel Wasser. Wie tief das Wasser effektiv war, kann ich nicht sagen, aber allein die starke Strömung und eine breite von mehr als 20 m hielten mich davon ab, es auch nur zu versuchen. Schlussendlich musste ich trotz allen Versuchen doch über die Teerstrasse nach Pemberton fahren. Dort besuchte ich den Gloucester Tree. In der Krone dieses riesigen Karri Baums wurde vor Jahren ein Feuerausguck eingerichtet. Dieser wird zwar Heute nicht mehr benutzt und deshalb können Besucher zur 61m über Boden montierte Plattform hochsteigen. Um das zu ermöglichen, hat man 193 Eisenstangen seitlich in den Stamm getrieben, welche als spiralförmige Leiter dienen. Definitiv nichts für Leute mit Höhenangst. Oben angekommen hat man eine weite Aussicht bis hin zur Küste und die umliegenden Wälder.

Im nahe gelegenen Warren National Park fand ich einen wunderschönen Stellplatz, direkt am Warren River gelegen. Wieder war kein Mensch zu sehen und ich hatte den ganzen Campingplatz für mich. Ich entzündete bald einmal ein Lagerfeuer. Da das bisschen Holz das ich fand feucht war, entschloss ich mich, endlich das Holz, welches ich seit South Australia auf dem Dachträger mitführte, zu verwenden. Ich grillte mein letztes Steak von meinem Einkauf in Sydney und garte mir ein Packet Rüebli in der Folie.  


27.6.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

 Warren NP-Black Point-Karridale-Augusta

 

Turner Caravan Park (AUD 13.00)

Leicht bewölkt

 

 

T min   10 C

Tmax   21 C

Total   170 Km

 

Asphalt  90 Km

Gravel   20 Km

Track   60 Km

Bew.Mittel  Km/h

Ein paar kleine Holzstücke und etwas blasen und schon war mein Lagerfeuer wieder im Gang. Bald kochte das Wasser in Billy und das Frühstück war serviert.

Mein erster Halt Heute waren die Beendelup Falls, unweit der Strasse gelegen. Obschon der Fluss zu dieser Jahreszeit viel Wasser führte, sind die Fälle nicht sehr spektakulär.

Kurz darauf bog ich von der Teerstrasse Richtung Küste ab. Auf einem sandigen 4x4 Track schlängelt man sich durch die dichte Vegetation, vorbei an einigen Süsswasserseen. Auf der Höhe des Jasper Beaches führt eine Stichstrasse direkt an den Strand. Als ich über die letzte Düne fuhr, hielt ich kurz an und die Lage zu beurteilen. Damit war ich ganz gut bedient, denn eine steile Rampe führte direkt an die Hochwassermarke, da zur Zeit Flut herrschte. Da war kein Platz zum wenden, geschweige genügend Raum um Anlauf für den Anstieg zu nehmen. Wie ich aber schnell einmal bemerkte, war ich schon fast ein wenig weit vorgedrungen, denn als ich rückwärts fahren wollte sandete ich ein. Erst einmal liess ich etwas Lftdruck ab und versuche es nochmals, vergeblich. Erst als ich den Luftdruck massiv reduziert hatte und durch hin und her fahren eine etwas festere Anlauframpe geschaffen hatte, gelang es mir, mich aus dem Weichsand zu befreien. Ufff, das wäre eine schöne Bescherung gewesen, Mutterseelen allein....

Zurück auf der Piste der Küste entlang ging’s weiter bis zum Black Point. Woher diese Landzunge den Namen hat, fand ich schnell heraus. Die ganze Halbinsel besteht aus kohlrabenschwarzen Basaltsäulen. Noch viel imposanter war aber die mächtige Brandung, welche unermüdlich an die Steilküste prallte. Sicher 8 bis 10 m hohe Brecher rasten der Küste entgegen und  brachen donnernd. Ein Kreuz erinnert daran, das hier vor Jahren fast eine ganze Familie umgekommen ist, als sie von einer Kingswave erfasst und ins Meer geschleudert worden sind.

Die Piste verläuft weiterhin immer hinter dem bewaldeten Dünengürtel. Dichter Wald und sandige Auf- und Abfahrten prägen den Charakter. Um nach Augusta zu gelangen, musste ich auf die Teerstrasse zurück, da der Blackwoodriver, bzw. das Hardy Inlet den direkten Weg verbarrikadiert.

Ich fuhr zum Cape Leeuwin hinaus um den Leuchtturm und den südwestlichsten Punkt Australien (schon wieder ?!) zu besuchen. Hier trifft der Indische und der Südliche Ozean aufeinander. Einmal mehr beeindruckte die mächtige Brandung. Ganz in der Nähe des Leuchtturmes befindet sich ein altes Wasserrad, welches in der Vergangenheit von Quellwasser getrieben dieses auch gleich zum Leuchtturm hoch pumpte. Zwar benötigte die Einrichtung 8 l Wasser um einen Liter zu fördern, nicht sehr effizient, aber eben zweckdienlich zur damaligen Zeit.

Da in der näheren Umgebung kein Bush Camping möglich war, nistete ich mich wieder mal in einem Caravan Park ein


28.6.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

 Augusta-Jewel Cave-Point Rd-Conto

 

 

 

Conto Campground

Schön

 

 

T min 5  C

Tmax   21 C

Total  69 Km

 

Asphalt  10 Km

Gravel   54 Km

Track   5 Km

Bew.Mittel  40,3 Km/h

Ich nahm’s gemütlich mit aufstehen, da ich als erstes die Jewel Cave besichtigen wollte und die ist nur ein paar Kilometer entfernt. Dort angekommen, musste ich nicht lange bis zur ersten Tour warten. In einer kleinen Gruppe stiegen wir in die Höhle ab. Die Jewel Cave ist insbesondere bekannt für ihre „Straws“. Die sind Strohhalm dicke bis zu 5,4 m lange Stalaktiten. Einige davon haben grosse, pendelartige Anhängsel. Diese entstanden zu einer Zeit, als die Höhle an dieser Stelle noch einen See hatte. Im allgemeinen bietet die Höhle sehr viele filigrane Strukturen aus fast schneeweissem Kalziumkarbonat.

Ein kurzer Abstecher führt zur Hamlin Bay. Vor Jahren war dies ein noch wichtiger Exporthafen für die lokale Forstwirtschaft gewesen. Heute zeugen noch ein paar wenige, halbverrottete Holzpfähle von der ehemaligen Anlegestelle. Vom Ort selber ist nichts geblieben.

Anstatt auf der geteerten Cave Road zu bleiben, bog ich auf den Boranup Forest Drive ab. Dieser führt durch den küstennahen Wald. Auf der Points Road, einer kurzen aber recht schönen 4x4 Strecke, gelangte ich an die Küste. Wie überall in der Gegend donnert die Brandung ungestüm gegen die Felsen an der Küste. Ich beobachtete das Schauspiel eine Weile und zog dann weiter nach Conto, wo ich im schön angelegten Campingplatz frühzeitig einen Platz belegte. Aber auch hier war ich einer der ganz wenigen Besucher.

Ich verbrachte den Nachmittag weitgehend mit lesen und planen der weiteren Reise. Zwar stellte der National Park Feuerholz  zur Verfügung, dieses war aber so nass, dass ich nur mit viel Mühe ein gescheites Feuer zu Stande brachte. Auch musste ich laufend dazu schauen, damit es nicht wieder ausging. Erst als nach längerem feuern genügend Glut vorhanden war, war es etwas weniger „pflegebedürftig“.

 

29.6.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

 Conto-Cave Road-Cape Naturaliste-Busselton-Bunbury-Perth

 

 

Bei Shaun

Regnerisch

 

 

T min   12 C

Tmax   19 C

Total   424 Km

 

Asphalt  424 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  64,3 Km/h

Regentropfen fielen auf mein Blechhaus als es langsam hell wurde. Also blieb noch etwas länger liegen. Als ich dann aber aufstand und erst mal ein Feuer machte, brach ein ausgewachsenes Gewitter los. Es hatte gerade noch gereicht um mein Kaffeewasser zum Kochen zu bringen, als ein heftiger Schauer nieder ging. Mein Frühstück nahm ich deshalb im geschützten Fahrersitz ein. Da ich möglichst die erste Tour durch die nahegelegene Lake Cave erwischen wollte, musste ich Wohl oder Übel im Regen abwaschen und zusammenpacken.

Bei der Lake Cave angekommen, stellte sich heraus, dass ich der einzige Interessent war. Mir wurde erklärt, dass Minimum zwei Besucher erwartet werden um die Tour durchzuführen. Als niemand mehr auftauchte, empfahl man mir, die Mammoth Cave als erstes zu besuchen um dann wieder zurückzukommen für die nächste Tour. Die Mammoth Cave kann man ohne Tourguide besuchen. Die Infos erhält man mittels einem kleinen MPEG Player. Auch in dieser Höhle war ich der erste und einzige an diesem Morgen. Ich konnte mir alle Zeit nehmen und in aller Ruhe meine Photos schiessen. Einziger Nachteil war, dass die Beleuchtung, diese ist zeitgesteuert, hinter mir immer wieder ausging, da keiner nachfolgte um sie wieder zu aktivieren. So musste ich denn ein paar mal zurück gehen um die Beleuchtung wieder zu starten. Die Höhle selbst ist, nachdem ich die Jewel Cave schon gesehen hatte, nicht sonderlich spektakulär aber sicher trotzdem einen Besuch wert. Speziell waren vor allem die vorgeschichtlichen Knochen längst ausgestorbener Tiere, welche man hier gefunden hat.

Wieder zurück bei der Lake Cave, gerade rechtzeitig zur 10.30 Tour musste ich feststellen, dass noch immer keine anderen Besucher aufgetaucht waren. Ich schaute mir das angeschlossenen Museum an und hatte mich schon damit abgefunden, dass es wieder nichts war mit der Tour, als zwei Brasilianerinnen aus Sydney eintrafen. Nun war dem Besuch nichts mehr im Weg. Die Dreiergruppe war dann natürlich ideal, da wir den Führer nur für uns hatten.

Den eigentlichen Eingang zur Lake Cave erreicht man, indem man über Treppen in einen tiefen Krater mit senkrechten Wänden absteigt. Vor Hunderten von Jahren war die Höhlendecke eingestürzt und hatte dieses riesige Loch hinterlassen. Alte, Heute verwitterte Stalaktiten, hängen an den Seiten-wänden und auf dem Grund des Kraters waren unterdessen riesige Karribäume gewachsen. Die Höhle selbst ist zwar recht klein, aber trotzdem sehr sehenswert. Die Hauptattraktion ist eine über dem Wasser hängende Struktur, welche einem an einen auf dem Kopf stehenden Tisch erinnert. Aber auch alle anderen , für Tropfsteinhöhlen typischen Formen, kann man bewundern. Die Höhle ist zudem in einigen Teilen noch aktiv, das heisst, Stalaktiten und Stalagmiten wachsen noch immer. Auch Straws, diese ganz dünnen und hohlen Gebilde findet man zu Hauff.

Auf der Cave Road fuhr ich weiter Richtung Cape Naturaliste. Das Wetter hatte sich unterdessen beruhigt und der Himmel klärte mehr und mehr auf. Ein kurzer Abstecher zur Hamlin Bay brachte mich zur Mündung des Margeret Rivers. Der Strand daneben gehört scheinbar zu den besten Surf Gebieten der Welt. Die Bedingungen schienen aber nicht ideal zu sein, denn ausser zwei Jungs welche die Brandung vom Auto aus beobachteten, waren keine Surfer im Wasser zu sehen.

Das Cape Naturaliste kann landschaftlich mit dem Cape Leeuwin oder der restlichen Steilküste und den Stränden im Süden nicht mithalten. Ein flacher, mit niedern Büschen bewachsener Hügel fällt sanft zum Ufer ab. Einige flache Felsen säumen das Ufer. Selbst der Leuchtturm ist nur ein mickriges Türmchen verglichen mit seinem eindrücklichen Bruder am Cape Leeuwin.

Da es auf dem weiteren Weg nach Perth nicht mehr allzu viel interessantes zu sehen gibt und die Wettervorhersage für die Nacht und den kommenden Morgen nicht gerade rosig war, entschloss ich mich, Shaun anzurufen um ihm meine Ankunft zu melden. Er war zwar im Begriff, nach Bunbury zu fahren, versprach aber, den Hausschlüssel in den Briefkasten zu legen.

So machte ich mich auf den Weg nach Perth. Je näher ich der Stadt kam, umso wechselhafter wurde das Wetter. Da es so ausschaute, dass mein Diesel nicht ganz reichen würde tankte ich noch mal 15 Liter nach. Das letzte mal hatte ich in Kalgoorlie getankt, das war vor etwa 1600 Km. Zudem wollte ich von den normalerweise in den Grossstädten günstigeren Treibstoffpreisen profitieren.

Nach einigem Hin und Her, die Navigation ist trotz GPS ein wenig schwieriger wenn man allein im Auto sitzt und es langsam dunkel wird, erreichte ich Shaun’s Haus. Nach einer Dusche stürzte ich mich in „saubere Stadtkleidung“ und wollte im nahegelegenen Sizzler ein Steak essen gehen. Das Restaurant war aber schon ziemlich voll und die Schlange am Eingang mindesten 30 Personen lang, keine Chance. Zudem wollte ich mir das Getümmel und den Lärm nach den vielen ruhigen Abenden im Bush nicht zumuten.

Gleich nebenan ist ein KFC (Kentucky Fried Chicken). Ich kaufte mir mein Nachtessen dort und fuhr zurück zum Haus wo ich mir noch ein Bier aus dem bordeigenen Kühlschrank fischte und mein Nachtessen vor dem Fernseher einnahm....  J

       

30.6.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

 Keine

 

 

 

 

Shauns HAus

Bewölkt

 

 

T min   8 C

Tmax   20 C

Total   Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Heute war ein Arbeitstag !! Erst räumte ich das ganze Auto aus um im „Wohn/Schlafzimmer eine Grossreinigung durchzuführen. Das beschäftigte mich einen guten Teil des Tages. Parallel dazu wusch ich meine Wäsche. Alles in allem kein allzu spannender Tag, aber nach 7500 Km reisen, davon ein Grossteil Piste, war es schon nötig wieder mal Ordnung zu schaffen.

Im frühen Nachmittag traf Shaun ein, zurück von seinem Trip nach Bunbury. Nachdem wir die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht hatten, ging nicht ganz ohne Business Talk, fuhren wir, diesmal etwas früher zum Sizzler Restaurant um doch noch ein Steak reinzuziehen. Da beide nichts zum Mittag gegessen hatten, knurrten die Mägen ganz ordentlich. Das verführte uns dann dazu viel zu viel zu essen.

Als wir anschiessend in den nahen Pub zum Billard spielen gingen, hatte kaum noch ein Bier Platz in unseren Bäuchen.



1.7.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

 Region Perth

 

 

 

 

Shaun’s Haus

Leicht bewölkt

 

 

T min   8 C

Tmax   21 C

Total   82 Km

 

Asphalt  82 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Noch ein Arbeitstag !! Als erstes erledigte ich mein Postumleitung an die neue Adresse von Andy und Anette. Das war eine kleine Sache, erst stornierte ich die laufende Umleitung und füllte dann das Formular für die Neuumleitung aus, erledigt. Nächster Stop war die Autowaschanlage. Nachdem ich Gestern das Wagen Innere gereinigt hatte, war Heute erst mal eine Aussenwäsche angesagt. Fast eine Halbe Stunde schruppte und spritzte ich am Auto rum bis es wieder einigermassen sauber war.

Anschliessend fuhr ich in den Norden Perth’s zu einer Gummiwaren Firma um Material für neue Kotschutzlappen zu kaufen. Mein erster Versuch hatte nicht lange gehalten, da das Material nicht zäh genug war. Die kleinen Kotschutzlappen hatte es auf dem Oodnadatta Track schon abgerissen, als Kiloweise Lehm dranhing. Einen der hinteren hatte ich beim Rückwärtsfahren abgerissen und die andern zeigten auch schon Anzeichen von Zerfall. Nun bei All Rubber war ich definitiv an der richtigen Adresse gelandet. Nebst Förderbändern und Gummiauskleidungen für die Minenindustrie produzieren sie auch Kotschutzlappen für Trucks. Für $40 kaufte ich 3 Laufmeter Abfall, das sollte für etwa drei Sätze Kotschutz reichen. Zuhause machte ich mich erst daran die Kabine zu reinigen und anschliessend machte ich einen Satz neue Kotschutzlappen vom neuerstandenen Material.

Zum Nachtessen fuhren wir zu einem nahegelegenen indischen Restaurant. An diesem Abend hatten sie ein Buffet Dinner. Wir versprachen uns gegenseitig, uns nicht schon wieder zu „überfressen“ nachdem wir Gestern schon ein wenig gelitten hatten. Das Essen war sehr fein und ich probierte von allem ein wenig. Seit meinem Kurzaufenthalt in Indien auf dem Rückweg von Europe letztes Jahr, bin ich definitiv auf den Geschmack der indischen Küche gekommen.

Zu Hause genehmigten wir uns noch ein Bier und plauderten noch etwas bevor ich mich zurückzog um mein Reisetagebuch auf Vordermann zu bringen.

 

2.7.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

In der Region mit Shaun

 

 

 

 

Shauns Haus

Schön

 

 

T min 8 C

Tmax   20 C

Total   Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Noch ein Arbeitstag, nun artet es aber langsam aus. Joe, unser zweiter Verkäufer in WA ist ursprünglich aus der Slowakei und kennt deshalb alle „europäischen“ Lebensmittelläden in der Gegend. Er brachte mir Heute Morgen die Adressen vorbei und so machte ich mich zusammen mit Shaun auf den Weg bei den Metzgereien und der Bäckerei meine Lebensmittelbestellungen aufzugeben. Danach fuhr ich zum lokalen Woolworth um alle anderen Lebensmittel zu kaufen. Das spart uns am Montag Zeit und erlaubt meinen Freunden einen gemütlichen Tag zum Akklimatisieren. Im vorbeigehen liess ich mir noch kurz die Haare schneiden um meine Frisur „bushtauglich“ zu machen.

Nach einem kurzen Mittagessen machte ich mich daran, das aufgetretene Leck in der Wasserleitung zu beheben. Don hatte nach langem Suchen Reduzierstücke gefunden und brachte mir diese am Nachmittag vorbei. Im Gegenzug gab ich ihm den Rest meiner Gummimatten, so dass auch seine Kotschutzlappen ersetzen konnte. Mein Problem war bald mal erledigt und ich hoffe, dass ich nun definitiv Ruhe habe.

Zum Nachtessen waren Shaun und ich von Joe zum Barbie (Aussieslang für Grillen) eingeladen. Wir fuhren noch kurz zum Bottleshop (Spezieller Laden in dem man Alkohol kauft)  um Booze (Aussieslang für alkoholische Getränke)  einzukaufen.

Nun Morgen Nachmittag werde ich meine Freunde vom Flughafen abholen und das ist ein guter Grund ein neues Kapitel in meinem Reisetagebuch anzufangen. 

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Australien Trip 2005 Teil 2.pdf
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Perth - Wiluna

 

3.7.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Region Perth

 

 

 

 

Holiday Inn Perth CBD

Wechselhaft

 

 

T min ca. 6 C

Tmax 17 C

Total 82 Km

 

Asphalt 82 Km

Gravel  Km

Track  Km

Bew.Mittel  Km

 

Ich erledigte noch einige Kleinigkeiten, bearbeitete meine Digitalbilder und lud den GPS Track auf meinen Computer. Alles in allem beschäftigte mich das alles bis ich mich am Nachmittag von Shaun verabschiedete und zum Flughafen fuhr, um die Stäger’s abzuholen.

Der Flieger landete pünktlich und nach einer halben Stunde warten, tauchte die Familie am Ausgang auf. Zum Glück hatte der heftige Regen zum richtigen Zeitpunkt nachgelassen, so dass wir trockenen Hauptes zu meinem Auto gehen konnten und Gepäck und Leute verfrachteten.

Die Tiefgarage des Holyday Inn’s war leider 6 cm zu niedrig für den Troopy, so dass er in einem nahegelegenen Parking unterkommen musste. Da die meisten Strassen im Zentrum Einbahn sind oder Abbiegevorbote haben, dauerte es ein Weilchen bis der Troopy seinen Rastplatz auch gefunden hatte.

Nach einer kurzen Pause trafen wir uns wieder zum Nachtessen. Wir spazierten nach Northbridge und genehmigten uns ein Bier im Brass Monkey. Hier hatten wir 2001 unseren ersten „Fuelstop“. Der Pub ist einer der schönsten in Perth und das Bier ist nicht zu verachten. Da Res den Wunsch nach einem Steak geäussert hatte, ging’s zurück, ganz in die Nähe des Hotels. Im Fast Eddies kamen alle auf ihre Rechung, auch wenn sich schlussendlich alle für Sparerips entschieden

Zurück im Hotelzimmer schaute ich mir erst den Tennis Herrenfinal in Wimbledon an und wechselte dann den Kanal um mir die Formel 1 anzuschauen. Ich musste nämlich noch bis Mitternacht wachbleiben, da Ueli’s Flug erst 20 Minuten nach Mitternacht in Perth ankam. Nach einer herzlichen Begrüssung eröffnete mir Ueli, dass mein Vater vor etwa einer Woche überraschend gestorben war. Das war ein ganz schöner Schock und dämpfte meine Freude, Ueli nach der langen Zeit wieder  zu sehen.

Zurück in der Stadt lud er mich noch zu einem Bier an der Hotelbar ein. Im Zimmer tauschten wir Neuigkeiten aus und diskutierten noch ein wenig, so dass es schliesslich schon nach zwei Uhr war, als wir in Bett kamen.


4.7.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Region Perth

 

 

 

 

Holiday Inn Perth CBD

Wechselhaft

 

 

T min ca. 6 C

Tmax 17 C

Total 68 Km

 

Asphalt 68 Km

Gravel  Km

Track  Km

Bew.Mittel  Km

Eigentllich wollen wir nach dem Frühstück das Auto der Stäger’s abzuholen. Nur war es eigentlich erst ab dem 5. gebucht. Ein Telefonat klärte die Sache und Bruno’s Kompanion versprach uns., das Auto bis 14.45 Uhr fertig zu stellen.

Ich ging noch einkaufen. Ums Hotel rum findet man alle namhaften Outdoor Läden an einer Strasse konzentriert. Ich kaufte mir noch ein paar leichte Zip-Off Hosen und ein Paar TEVA Turnschuhe um meine alten Turnschuhe zu ersetzen. Nach dem Mittagessen trafen wir uns um zum Travel Car Centre hinauszufahren um dem dritten Troopy im Bunde abzuholen. Nach einer intensiven Einführung machten wir uns auf dem Weg, um und die bestellten Lebensmittel abzuholen. Frisches Gemüse und Früchte kauften wir direkt neben dem Metzger. Der Bottle Shop war auch nicht weit und anschliessend fuhren wir zu Shauns Haus um die Ausrüstung des Mietwagens zu verstauen. Es war ganz erstaunlich wie viel Patz dieser hatte in den Schubladen. Nach gut zwei Stunden war alles verstaut und wir auf dem Weg ins Hotel. Wir riefen die Damen runter und marschierten nach Northbridge wo wir im Vino Vino unser Nachtessen genossen. Ueli und ich bestellten den „Seafoodplatter for two“. Das Restaurant ist ziemlich berühmt dafür und wie üblich für dieses Gericht, war es uns nicht möglich, alles aufzuessen.


5.7.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Perth-Yanchep NP-Lancelin

 

 

 

 

Buschcamp nördl. Lancelin

Wechselhaft

 

 

T min ca. 6 C

Tmax 14 C

Total 162 Km

 

Asphalt 140 Km

Gravel  Km

Track  22 Km

Bew.Mittel  Km


Nach dem Frühstück im Hotel gingen wir die Autos im Parkplatz holen und luden unser Gepäck. Auf dem Weg zur Stadt raus, hielten wir bei Elmar’s, einem Deutschen Delikatessen Laden, um noch einige Würste und etwas Käse zu bunkern. Nun fehlte nur noch Milch und bei der Gelegenheit stockten wir auch noch Tee auf. Ueli bemerkte nebenbei, dass er sich auf dem Flug nach Perth eine Zahnfüllung rausgebissen hatte und dieser Zahn sich langsam störend bemerkbar machte. Da es jetzt kein Problem war noch einen Zahnarzt zu konsultieren, beschlossen wir Ausschau zu halten. Wir mussten nicht lange warten bis wir an einer Zahnklinik vorbei kamen. Ueli erkundigte sich und eine Stunde später war sein Problem Vergangenheit.

Die Fussels hatten wir per SMS über die Verzögerung informiert und als wir beim Treffpunkt im Yanchep National Park ankamen, warteten sie bereits auf uns. Ich machte die Leute miteinander bekannt.

Der kleine National Park beherbergt eine kleine Kolonie Koalas und ich hatte mir gedacht, dass dies wohl die einzige Chance für meine Freunde aus der Schweiz darstellt, diese niedlichen Tiere zu sehen. Sie hingen denn auch wie reife Früchte in den Eukalyptus Bäumen. Aber auch Vögel, insbesondere haufenweise schwarze Kakadus und Kängurus waren zu sehen. Die spektakulären Banksias mit ihren grossen, flaschenputzerartigen Blüten waren in verschiedenen Arten anzutreffen. Nach diesem kurzen Zwischenhalt fuhren wir noch etwas weiter um dann Mittagsrast zu machen.

Auf der Teerstrasse ging’s bis nach Lancelin. Von dort war geplant, der Küste entlang nach Cervantes hochzufahren, wo wir die Pinnacles besichtigen wollten. Beim Verlassen des Ortes fragte ich einen Lokalen noch kurz über die Verhältnisse aus. Er empfahl uns, nicht die Strecke dem Strand entlang zu benutzen, da der Sand sehr weich und die Dünung zur Zeit sehr hoch war. Also blieben wir auf den Pisten, welche den Strand vermieden. Ein Camp in dieser buschbestandenen Landschaft zu finden war gar nicht so einfach. So waren wir froh, als wir überraschend eine Lichtung fanden, welche gross genug für uns alle und erst noch recht eben war.

Das Aufstellen des ersten Camps dauerte verständlicher weise etwas länger, aber Zeit soll ja in den Ferien keine allzugrosse Rolle spielen. Bald einmal war das grosszügige Lagerfeuer in vollem Gange und wir konnten bald einmal mit dem Nachtessen kochen starten. Auf dem Menüplan war Chicken Stir Fry mit Reis. Wegen des kalten Windes war es empfindlich kalt. Trotzdem hielten wir es am Feuer noch eine Weile aus.


6.7.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Lancelin-Pinnacles-Cervantes-Jurian

 

Jurian Bay Caravan Park (AUD 22)

Schön, am Morgen noch windig

 

 

T min 4 C

Tmax 17 C

Total 190 Km

 

Asphalt  Km

Gravel  30 Km

Track 70 Km

Bew.Mittel 43,9 Km

Blauer Himmel erwarte uns, aber auch ein kalter Wind. Don hatte aber das Feuer wie üblich bereits in Gang gebracht und so war der heisse Kaffee bald einmal auf dem Tisch. Nachdem gepackt war und alle bereit zur Weiterfahrt, ging’s nordwärts Richtung Wedge Island. Dort angekommen irrten wir für längere Zeit umher, ohne aber die Piste nach Norden zu finden. Als wir einen der wenigen Leute die wir sahen fragten, hatte er auch keine Ahnung. So fuhren wir etwas zurück und fanden per Zufall eine präzisere Karte am Eingang zum Armeegelände, welches wir eben noch passiert hatten. Daraus entnahmen wir, dass wir unweit von wo wie waren einen Dünengürtel queren musste um dann wieder eine Piste nach Norden zu finden. Nun die Dünenpassage fanden wir, aber mit der eingezeichneten Piste hatten wir kein Glück. Laut unserer Karte sollte es aber etwas weiter östlich noch eine Alternative geben. Es stellte sich aber heraus, dass die auf einem Privatgrundstück verlief und ein abgeschlossenes Tor den Weg versperrte. Also noch weiter nach Osten. Dort fanden wir endlich ein Piste welche in unsere gewünschte Richtung verlief. Wir sahen jede Menge Emus und Kängurus entlang dieser Strecke und die Piste selbst war auch recht schön zu fahren. Auf einmal standen wir vor einem grossen, langsam fliessenden Fluss. Die Regenfälle der vergangenen Tage hatte dazu geführt, dass sich das Wasser an den tiefsten Stellen sammelte und nun langsam abfloss. Nach etwas erkunden fanden wir aber einen passablen Weg etwas weiter rechts der Piste. Ohne Problem schafften alle drei Fahrzeuge die knifflige Stelle. Von nun an trafen wir immer wieder auf solche Wasserlöcher und Flussläufe. Bis auf einen stellten sie keine grossen Schwierigkeiten dar. Aber eben diesen einen trauten wir dann nicht mehr zu queren, sondern fuhren etwas zurück um eine andere Piste zu suchen. Ich hatte nur zwei KM vorher eine abbiegen sehen und diese nahmen wir dann auch. Wieder kamen wir an eine überflutete Stelle, fast 200 m lang. Ich hielt mich links und konnte damit das Wasser weitgehend vermeiden. Schon fast am anderen Ende versank die Frontachse im weichen Schlamm und nichts ging mehr. Da der Boden hier auf der rechten Seite fest war holten wir Res nach um mich rauszuziehen. Als er sich aber vor mein Auto stellen wollte, versenkte auch er sein Fahrzeug. Mit wenig Aufwand konnte er sich aber mit der Winde befreien. Sein Troopy als Anker nehmend, befestigte ich meine Winde. Mein Wagen war aber zu stark abgesoffen und die Winde schaffte es nicht. Nun hiess es schaufeln. Keine angenehme Aufgabe, denn der Schlamm war schwarz, stank und war dünn wir Babysch...Nach einigen Versuchen und nachdem wir auch noch einen Flaschenzug eingebaut hatten, um die Zugkraft der Wind zu verdoppeln, war aber auch mein Fahrzeug wieder auf festem Grund.

Mit den Erfahrungen der beiden ersten Autos gelang es Don trotz seinem Anhänger die Passage ohne Drama zu queren. Sie hatten, während wir am anderen Ende werkten, bereits zu Mittag gegessen. Das holten wir nun auch noch nach. Im weiteren Verlauf gab es kein Überraschungen mehr und bald einmal trafen wir auf eine breite Gravelroad. Wie bestellt trafen wir auf eine wasserführende Furt so dass ich wenigstens den gröbsten Schlamm vom Auto waschen konnte, indem ich die Wasserdurchfahrt zweimal durchfuhr.

Im Pinnacles National Park besichtigten wir dann die skurrile Landschaft mit ihren eigenartigen „Grabsteinen“. Eine Piste schlängelt sich durch den National Park und Ausstellplätze laden zum Aus-steigen ein.

Von Cervantes aus ging’s weiter nordwärts Richtung Jurian . Da es unterdessen bereits nach 4 Uhr war, hielten wir nach einem Campplatz Ausschau. Die Gegend war aber links und rechts abgezäunt, so dass es nicht möglich war, von der Strasse runter-zukommen. So bleib nur, in Jurian im Caravan Park Unterschlupf zu suchen.

Nach dem Nachtessen spazierten wir über die Strasse um in der geheizten Taverne ein paar Drinks zu nehmen. So war es dann auch ein wenig später als Gestern, als wir uns zurückzogen.


7.7.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Jurien-Geralton-Northampton-Gregory

 

Bushcamp N von Gregory

 

Schön

 

 

T min 3 C

Tmax 17C

Total 333 Km

 

Asphalt  333 Km

Gravel  Km

Track  Km

Bew.Mittel  77,2 Km/h

Am Morgen war der linke Vorderreifen meines Autos fast platt. Ich pumpte ihn wieder auf und konnte feststellen, dass das Ventil leckte. In der BP Garage ganz in der Nähe liess ich das Ventil ersetzen noch während die anderen am Packen waren.

Heute war nicht viel zu erleben, denn wir fuhren nordwärts entlang der Küste durch Landwirtschaftliches Gebiet ohne landschaftliche Höhepunkte. Bei Dongara trafen wir auf die Hauptstrasse auf welcher wir bis Geralton durchfuhren. Geralton ist die letzte grössere Stadt bevor wir in ein paar Tagen die Canning Stock Route starteten. Wir ergänzten deshalb die frischen Lebensmittel und kauften uns drei gebratene Poulets zum Mittagessen. Nachdem wir noch getankt hatten, auch die Treibstoffpreise werden nur noch teurer, je weiter man sich von Perth entfernt, fuhren wir zur Stadt hinaus um Mittagsrast zu halten.

Kurz vor Gregory kommt man an ein Lagune welche eine kitschig pinke Farbe aufweist. Eine Informationstafel klärt darüber auf, woher die Verfärbung rührt. Eine Firma erhöht den Salzgehalt des Wassers durch verdunsten um ideale Bedingungen für eine bestimmte Alge zu schaffen. Die rosaroten Algen sind dann auch die Ursache für die Farbe. Die Algen werden dann extrahiert und zu Betakarotin verarbeitet.

In Gregory, einer Sackgasse, fuhren wir an den Strand. Früher war Gregory, durch ein langes Riff geschützt, ein beliebter Hafen gewesen. Heute liegen noch zwei, drei kleine Fischerboote vor Anker. Die Küste war in der Vergangenheit auch immer wieder durch Schiffsunglücke in den Schlagzeilen gewesen.

Nur wenige Kilometer der Küstenstrasse entlang fanden wir einen schönen, geschützten Campingplatz. Ich kochte ein indischen Chicken Curry zum Nachtessen, begleitet von einem marokkanischen Cous-Cous. Wir hatten mehr als genug Feuerholz zur Verfügung und die Temperatur hielt sich auch angenehm, so dass es am Lagerfeuer ganz gemütlich war.


8.7.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Gregory-Kalbarri-Overlander RH-Denham-Francois Peron NP

 

 

Big Lagoon

Schön, am Morgen stark windig

 

 

T min 8 C

Tmax 23 C

Total 470 Km

 

Asphalt 448 Km

Gravel  10 Km

Track 12 Km

Bew.Mittel  77 Km

Der Himmel war zwar nach wie vor strahlend blau, aber der heftige Wind war etwas unangenehm zum Aufstehen. Auf Grund des unangenehmen Windes waren wir beim Packen wohl etwas schneller als üblich und deshalb schon um 830 Uhr wieder auf der Strasse. Bis vor Kalbarri bietet die Landschaft wenig Abwechslung. Innerhalb des gleichnamigen National Parks gab es dann aber mehrere Stichstrassen an die Steilküste, welche einen Besuch lohnt. Zwar war die Beleuchtung am Morgen nicht ideal, aber trotzdem war die eindrückliche Landschaft mit den Felsformationen in den roten und rosa Farben sehenswert. Der Ort Kalbarri ist ziemlich touristisch und auch in dieser Jahreszeit ziemlich voll mit Touris. Auf dem Weg zurück zur Hauptstrasse besuchten wir noch zwei Aussichtspunkte innerhalb des Kalbarri NP. Die Landschaft im Landesinnern ist denn auch ziemlich verändert und rote Felsformationen dominieren die Gegend. Der Murchison River führte auf Grund der kürzlichen Regenfälle braunes Wasser. Die ganze Landschaft entlang der Strasse strotzte vor Grün. Alles war in Blüte oder zumindest in saftigsten Grün.

Nach einer kurzen Mittagspause in einer der Rastplätze hielten wir an, um Feuerholz zu sammeln, da wir annahmen, dass die Gegend wo wir zu Übernachten planten, kaum noch Holz bieten würde. Beim Overlander Roadhouse wollte ich noch Trinkwasser auffüllen , aber es wurde mir deutlich gemacht, dass sie selber kaum genügend Wasser verfügbar hatten und deshalb nichts entbehren wollten. Wir fuhren danach weiter Richtung Monkey Mia. Die Campingplätze entlang der Küste stellten sich als wenig attraktiv heraus. Wir entschlossen uns deshalb, bis zum Francois Peron National Park durchzufahren, um an der Big Lagoon zu campen. Eine schmale, sandige 4x4  Piste führte die letzten 12 Km an eine wunderschöne Lagune. Zwar waren schon einige andere Camper da, aber wir fanden eine Platz für uns alle. Einige professionelle Fischer waren dabei, ihren Fang eisgekühlt zu verladen. Ich kaufte ihnen sechs Yellow Tails ab, um uns eine Vorspeise zu kochen. Ueli nahm die Fische aus und grillte sie auf dem zur Verfügung stehenden Gasgrill, während ich auf dem Feuer ein Chili con Carne kochte. Viel frischer kann man Fische wohl kaum kaufen und genau so schmeckten sie. Aber auch das Chili war nicht schlecht, auch wenn es einigen Leuten den Schweiss auf die Stirne trieb. Der Abend war sehr angenehm, da sich der Wind komplett gelegt hatte und auch die Temperaturen sich angenehm hielten.


9.7.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Monkey Mia-Denham-North Western Hyw.

 

 

 

16 Km N von Kreuzung

Schön, Abends bewölkt

 

 

T min 8

Tmax  23

Total 227 Km

 

Asphalt  209 Km

Gravel  6 Km

Track  12 Km

Bew.Mittel  77,1 Km

Ein milder, schöner Morgen erwartete uns und das Wasser in der Big Lagoon war spiegelglatt. Wir fuhren auf dem selben Weg zurück bis zum Homestead wo ein kleines Visitorcenter und die Einrichtungen der alten Farm zu besichtigen sind. Im „Shearimg Shed“ wurden die einzelnen Schritte und Aufgaben der Schafschur anhand von Informationstafeln erklärt.

Anschliessend fuhren wir nach Monkey Mia hinaus um die zahmen Delphine zu sehen. Als wir in kurzen Hosen und Sandalen an den Strand kamen, waren vier der Tiere bereits dort und warteten darauf ihre Ration Fisch zu erhalten. Ein Rangerin erklärte die Geschichte und die Eigenarten der Delphine , während die Besucher Gelegenheit bekamen den Delphinen einen Fisch zu füttern. Michellle war auch eine der privilegierten und watete etwas tiefer ins Wasser um den Fisch anzubieten. Wir merkten erst im Nachhinein wie viel Schwein wir gehabt hatten. Kaum war nämlich die Fütterung vorbei, verschwanden die Tiere wieder im tieferen Wasser. Um diesem kleinen Strand herum wurde in den vergangenen Jahren eine riesige, touristische Infrastruktur aufgebaut. Da werden Bootstouren, Fischworkshops, Souvenirs und gar Kamelritte am Strand angeboten. Noch war zum Glück Nebensaison. Trotzdem waren etwa 50 Besucher am Strand. Wie das wohl im Sommer aussieht?

Zurück in Denham füllten Res und Don Diesel nach während Ueli und ich Wasser tanken gingen. Wie schon in Coober Pedy haben die Wasserwerke einen Münzautomaten eigerichtet wo Reisende Trinkwasser auftanken konnten. In SA hatte ich noch 20 Cent für 30 L bezahlt hier war es nun 1 $ pro 20 L. Auch in dieser Gegend muss dass salzige Grundwasser mit grossem Aufwand entsalzt werden. Die Wasserqualität ist einwandfrei und die paar Dollar kann das Reisebudget ohne Schwierigkeiten verkraften. Es führt einem nur vor Augen, dass Wasser eben doch nicht so selbstverständlich ist.

Ausserhalb des Ortes machten wir Mittagshalt mit Aussicht auf das gegenüberliegend Ende der riesigen Bucht.

Am Shell Beach bewunderten wir den schneeweissen Strand. Dieser besteht aus Millionen von kleinen Muscheln. Das ganze Südende der Shark Bay besteht aus diesen Muschelstränden. Kein Sand, nur Muscheln, bis 10 m dick und so weit das Auge reicht. Millions, wie Ueli zu sagen pflegt.

Unser nächster Stop galt den Stromatolites bei Hamelin Pool. Diese an und für sich nicht speziell schönen, Korallen artigen Gebilde im Wasser, sind quasi unsere ältesten Vorfahren. Die einfachen Zellgebilde waren es nämlich, die den ersten Sauerstoff in die Uratmosphäre der Erde ausstiessen. 3,5 Billionen Jahre her ist es als diese ersten lebenden Organismen entstanden. Hier in Hamlin Pool ist einer der letzten Orte, wo sie nach so langer Zeit noch existieren.

Auf dem Weg zur Hauptstrasse hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Camp, wurden aber erst etwas weiter, bereits am North Western Hyw. fündig. Von einem Ratsplatz aus gelang es uns noch ein paar Hundert Meter in den Busch vorzudringen wo wir ein wunderschönes Plätzchen fanden. Grün wie eine Wiese mit unzähligen Wildblumen und perfektes Feuerholz im Überfluss. Wir richteten uns ein und erfreuten und eines milden Abends. Wir grillten Würste und Känguru Steaks und gönnten uns auch noch ein Dessert, denn Barbara hatte in Denham noch einen Cake gekauft. Sogar Ueli blieb Heute bis nach 9 Uhr auf !!!


10.7.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Overlander-Byro-Woodleigh Rd-Glenburgh HS-Erong Sprongs ST

 

Bushcamp bei Erong Sprongs

 

Regnerisch, windig

 

 

T 11 min C

Tmax  14 C

Total 427Km

 

Asphalt  Km

Gravel  427 Km

Track  Km

Bew.Mittel  67,4 Km/h

Bevor wir aufstanden hatte es kurz geregnet, aber kaum genug den Boden zu benetzen. Da Heute Sonntag war, gab’s Speck und Rühreier.

Wir blieben noch ein paar Km auf der Teerstrasse und bogen dann auf die Byro-Woodleigh Rd. ein. Mit 80 Km/h ging’s flott voran bis es etwa nach 100 Km zu regnen begann. Anfangs merkte man der Piste kaum etwas an. Als der Regen aber stärker wurde, kamen wir auch immer wieder auf Streckenabschnitte, welche weich oder gar etwas überschwemmt waren. Der Strassenzustand wurde immer schlechter und wir waren gezwungen das Tempo massiv zu drosseln. Immer wieder stellte es die Autos auf der rutschigen Piste quer. Als wir auf die Carnarvon-Mullawa Rd trafen hielten wir kurz Kriegsrat. Es war geplant gewesen, geradeaus weiter zu fahren. In Anbetracht der unbekannten Strassenverhältnisse beschlossen wir, in der Byro Homestead Erkundigungen einzuholen. Als wir dort ankamen waren zwar alle Anzeichen vorhanden, dass dort Leute wohnen, Schuhe auf der Veranda, Autos standen herum, aber auch auf mehrmaliges klopfen kam niemand heraus. Wir beschlossen auf die Hauptpiste, welche von Carnarvon nach Meekatharra führt, hochzufahren in der Annahme dass diese Piste wohl noch im besten Zustand war. Als wir nachrechneten, dass es bis Meekatharra noch über 400 Km waren, diskutierten wir die Variante bis Gascoyne Junction zurückzufahren um dort ein Zimmer zu nehmen. Die Fussel’s wollten diesen Umweg nicht in Kauf nehmen, sondern weiter fahren um dann irgendwo zu campen. Wir sprachen uns deshalb ab, uns hier vorübergehend zu trennen und machten ab, uns in Wiluna wieder zu treffen.

Beim weiteren Kartenstudium entdeckte Ueli, dass etwa 40 Km südlich der Hauptpiste eine Farm Zimmer anbot. Dieser Umweg war markant weniger und so wollten wir dort unterkommen. Die Piste bleib meist gut befahrbar, nur wenige Stellen mahnten uns zur Vorsicht. Ich wunderte mich noch ein wenig, dass die Farm beim Abzweiger kein Schild angebracht hatte. Aber erst als wir beim Homestead ankamen, zeigte sich dass dieses verlassen worden ist. So waren auch wir wohl oder übel gezwungen ein Bushcamp einzurichten. Noch als wir eine Plane errichten wollten, begann es heftig zu regnen. Trotzdem schafften wir es, einen Unterstand zwischen den Autos aufzubauen. Ueli und Res stellten ihr Zelt auf und dann schaffte es Res ohne grosse Mühe ein Feuer zu entfachen. Als der Wind dann auch noch zunahm beschlossen wir das Nachtessen auf eine Tassensuppe und Wurst und Käse zu beschränken. Während ich im trockenen das Essen zubereitete brachte Res im Billy Wasser zum Kochen. Das Essen nahmen wir in den Autos ein. Als es später wieder zu regnen aufhörte, genehmigten wir uns einen Kafi Lutz um uns bei Laune zu halten. Lange hielten wir uns aber nicht draussen auf. Barbara und Larissa richteten sich in ihren Auto ein währen Ueli und Res Michelle zu sich ins Zelt nahmen.


11.7.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Erong Sprongs-Meekatharra

 

 

 

Royal Mail Hotel

(AUD 45 PP)

Bedeckt, z.T. Nieselregen

 

 

T min 9 C

Tmax  11 C

Total 329 Km

 

Asphalt  Km

Gravel  329 Km

Track  Km

Bew.Mittel  Km

Wenigstens hatte es in der Nacht kaum geregnet und auch am Morgen wurden wir verschont. Es war zwar immer noch ungemütlich kalt, aber auch der Wind hatte sich gelegt.

Nach einem kurzen Frühstück fuhren wir die selbe Strecke zurück bis auf die Hauptpiste nach Meekatharra. Ab und zu nieselte es etwas, aber es zeigten sich auch immer wieder blaue Löcher im grauen Himmel. Die Fahrt verlief weitgehend ereignislos und die Piste war meist gut befahrbar. An einigen Stellen war etwas Vorsicht angebracht, da die Strasse noch immer aufgeweicht und daher rutschig war.

Etwa 40 Km vor Meekatharra trafen wir auf die Fussels, welche am Strassenrand angehalten hatten. Sie hatten am Anhänger einen Platten erlitten und bis sie es bemerkten, hatte sich der Reifen bereits aufgelöst, so dass der Anhänger bereits auf der Felge rollte. Don war gerade dabei, den Ersatzreifen auf die Felge aufzuziehen. Jetzt wo das Rad entlastet war, bemerkte man auch, dass das Radlager Spiel hatte und nachgezogen werden musste. Als das Rad wieder montiert war, bockten wir das andere auch auf und stellten auch dort Spiel fest. Nach wenigen Minuten war das Problem behoben und die Ausrüstung wieder verpackt.

In Meekatharra füllten wir erst mal Diesel nach.

Auf Grund der immer noch sehr unfreundlichen Witterung nahmen wir ein Zimmer im Royal Mail Hotel, während die Fussels sich im Caravan Park einrichteten. Da ich gerade so schön Zeit hatte, nutzte ich die Gelegenheit und liess ich einen Ölwechseln durchführen und den Antriebsstrang schmieren. Nach 10000 Km seit Sydney kein Luxus.

Um vier Uhr trafen wir uns bei der Polizeistation wo wir Erkundigungen über die Strassenzustände, insbesondere der Canning Stock Route einziehen wollten. Der freundliche Polizist hatte leider keine guten Nachrichten für uns. Selbst die Piste nach Wiluna, dem Ausgangspunkt für die Canning, war zur Zeit gesperrt, sollte aber innert 24 h wieder geöffnet werden, vorausgesetzt es regnete nicht mehr viel. Die Canning und alle anderen Piste in der Gegend waren gesperrt und noch war nicht klar für wie lange. Wir machten aus, am nächsten Morgen nochmals vorbeizugehen.

Im Pub genehmigten wir uns darauf ein Bier und plauderten bis wir zum Nachtessen in den Esssaal wechselten.


12.7.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Meekatharra-Wiluna

 

 

 

Bush Camp 20 Km vor Wiluna

Leicht bewölkt

 

 

T min 8 C

Tmax  17 C

Total 169 Km

 

Asphalt  Km

Gravel  169 Km

Track  Km

Bew.Mittel  77 Km/h

Nachdem wir noch im Hotel gefrühstückt hatten gingen wir noch einmal bei der Polizeistation vorbei, um die neuesten Informationen einzuholen. Wieder trafen wir einen sehr freundlichen Beamten an. Dieser war aber erst gestern Nacht wieder von Perth zurückgekehrt und hatte deshalb wenig Information zur Situation. Er verwies uns an die Leute vom Shire, der Bezirksverwaltung, welche auch für die Nebenstrassen zuständig ist. Dort wurde uns mitgeteilt, dass die Piste nach Wiluna ohne Einschränkungen befahrbar sei.

Im lokalen Woolworth ergänzten wir die frischen Lebensmittel noch einmal und wollten vor allem auch noch unsere Bier- und Weinvorräte ausstocken. Die Gesetzgebung erlaubt allerdings den Verkauf von Alkohol vor 1100 Uhr Morgens nicht. Mit einer von der Polizei signierten Ausnahmebewilligung war es allerdings trotzdem möglich. Da das notwendige Formular aber nicht mehr vorhanden war, schickte man mich über die Strasse zur Polizei. Der Beamte fand aber das Formular ebenso wenig, telefonierte aber mit dem Pub neben dem Woolworth. Obschon das Hotel noch geschlossen war, händigte mir der Besitzer das gesuchte Formular aus. Zurück bei der Polizei, wurde das Formular ausgefüllt und signiert. Aber als ich im Wooly endlich einkaufen wollte, unterdessen war es eh schon bald halb elf, musste ich erfahren, dass die max. Menge eine 2 Liter Packung Wein und beliebig viel Bier war. Nun wurde es mir doch zu kompliziert, denn jede Erwachsenen Person in der Gruppe hätte nun je solch ein Formular beibringen müssen um ein paar Liter Wein kaufen zu können. Also brachen wir die Übung hier ab....

Ich hatte Gestern schon ein knirschendes Geräusch in meiner Bremsanlage gehabt aber erwartet, dass es sich von selbst erledigen würde wenn der ganze Schlamm und Sand am Fahrwerk abgetrocknet und abgefallen war. Aber alle Bremsversuche und Rückwärtsfahren bewirkten keine Besserung. Eine Überprüfung in der Garage ergab, dass meine hinteren Bremsbeläge durch das viele Fahren im Schlamm total verschliessen waren und eine der Bremsscheiben schon ziemlich Schaden genommen hatte. So wurden die Beläge und die eine Bremsscheibe ersetzt. Ich war überrascht, dass die Rechnung auf weniger als 200 AUD lautete.

Endlich konnte es Richtung Wiluna losgehen. Die Strecke erwiese sich bis auf wenige Pfützen und ein paar ganz wenige weiche Stellen als einwandfrei. Gestern noch hatte ein Polizeifahrzeug selbst im Allradantrieb Mühe gehabt auf der Strasse zu bleiben !!

Etwa 20 Km vor Wiluna waren so schöne Campmöglichkeiten, dass ich vorschlug hier zu übernachten und nicht schon nach Wiluna hereinzufahren. Wir genossen denn das wieder sonnige Wetter und das plaudern am Lagerfeuer. Zum Nachtessen kochte ich Spaghetti Bolo was bei allen auf gute Resonanz stiess.

Bis fast um zehn sassen wir dann am Feuer und erzählten uns gegenseitig Räubergeschichten.

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Wiluna - Broome

 

13.7.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Wiluna-Windich Springs (Well 4a)

 

 

 

Bush Camp Well 4a

Bewölkt, Nachmittags schön

 

 

T min 5 C

Tmax  20 C

Total 202 Km

 

Asphalt  Km

Gravel  50 Km

Track  152 Km

Bew.Mittel 39,8 Km

Schon kurz nach neun kamen wir in Wiluna an und begaben uns zur Polizeistation um die neuesten Informationen zu beschaffen. Eine junge Beamtin telephonierte den Granite und Glenayle Stations um die Situation der Zufahrtspisten zu prüfen. Granite Peak hatte seine Piste für mindestens noch eine Woche gesperrt, während die nördliche Zugangsvariante offen war. Für die Canning Stock Route selbst gab es keine konkreten Infos man rechnete aber damit, dass die Piste ziemlich nass sei und deshalb nicht einfach zu befahren wäre.

Wieder draussen, diskutierten wir verschiedene Szenarien und Lösungen. Was wenn wir zum Beispiel halb oben nicht mehr weiter kamen? Da bei Verzögerungen durch die Pistenverhältnisse die an und für sich schon knapp bemessene Zeit sehr eng werden würde, entschlossen sich Don und Gera sich von uns zu trennen und auf die CSR diesmal zu verzichten. Etwas überrascht von diesem spontanen Entscheid verabschiedeten wir uns voneinander. Nun mussten wir selber auch eine Entscheidung treffen wie es weitergehen sollte. Schlussendlich beschlossen wir die Strecke wie geplant in Angriff zu nehmen um Notfalls entweder via Glenayle nach Wiluna zurückzukehren oder falls wir zuviel Zeit aufwenden mussten um abzuwarten oder durchzukommen wieder bei der Well 23 nach Newman rauszufahren.

Wir kauften noch Brot ein und Res tankte seine Fahrzeug noch voll und dann machten wir uns auf den Weg. Die ersten 40 Km sind noch breite Gravelroad, welche nur wenige weiche Stellen aufwies. Diese waren auch ohne Probleme zu umfahren. Als wir dann auf die eigentliche Canning Stock Route einbogen, wurde die Strecke schmaler und kurviger. Es hatte zwar immer wieder Pfützen, die konnten aber meist umfahren werden und boten keine Schwierigkeiten. Auf Grund der Fahrzeugspuren auf der Piste konnten wir sehen, dass vor kurzem einige Motorräder und auch mindestens drei bis vier Autos vor uns durchgekommen waren. Die Richtung liess sich allerdings nicht feststellen. Bei einen Fotohalt hörten wir zwei Motorräder von hinten kommen. Wie es sich später herausstellte, gehörten sie zu einer Gruppe von fünf welche mit zwei Begleitfahrzeugen in der selben Richtung wie wir unterwegs waren.

Die Well drei wurde vor einigen Jahren komplett restauriert und führt auch Wasser in etwa 10-15 m Tiefe. Viele der ehemaligen Brunnen sind aber Heute nicht mehr in Betrieb und zum Teil auch stark zerfallen. Nach der Well 3 mussten wir uns entscheiden ob wir noch bis zur Windich Spring durchfahren oder schon hier campieren wollten da die Station Besitzer auf ihrem Grund kein Camping tolerieren. Da es erst kurz nach eins war, fuhren wir weiter. Die Strecke führte an einigen Seen vorbei, welche alle Wasser führten. Wir hatten erst noch befürchtet, dass in dieser Gegend mit Überschwemmungen zu rechnen wäre. Dies bestätigte sich aber zum Glück nicht. Die Piste blieb meist gut befahrbar und nur wenige Schlammlöcher und weiche Passagen verlangten nach etwas Vorsicht.

Um vier Uhr erreichten wir Windich Springs und fanden direkt am Wasserloch einen schönen Platz. Wunderschöne River Gums säumen das Ufer. Ihre leuchtend weissen Stämme leuchteten im Sonnenlicht des Nachmittags. Da auch die Temperaturen fast zwanzig Grad erricht hatten, gefiel uns das Ganze wieder bedeutend besser. Zum Nachtessen gab’s Heute Poulet Stir Fry mit viel Gemüse und chinesischen Nudeln. Der Campoven war voll bis zum Rand, aber trotzdem wurde die ganze Portion restlos weggeputzt.

Ein Kafi Lutz verkürzte unsere Zeit am Lagerfeuer.


14.7.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Windich Springs-Well 10

 

 

 

 

Bushcamp nach Well 10

 

 

 

T min 4 C

Tmax 20 C

Total 154 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track   154 Km

Bew.Mittel  33,4 Km/h

Ein strahlender Morgen erwartete uns wenn auch die Temperatur noch immer im kühleren Bereich lag. Die Sonne wärmte uns aber schnell und das Lagerfeuer war bald wieder in Betrieb. Die Well 5 ist der tiefste aller Brunnen, aus dem massiven Fels gesprengt. Es ist, wie unterdessen einige entlang der CSR, von einem Club restauriert worden und voll funktionsfähig. Kurz nachdem wir weitergefahren waren, kamen uns die ersten zwei Autos entgegen. Sie lieferten uns einen Bericht über die Strecke bis Durba Springs. Dort waren sie vom Regen überrascht worden und für zwei Tage festgesessen. Es habe zwar immer wieder Schlammlöcher und einige kurze Strecken seien unter Wasser, aber kein besonderes Problem die Piste zu meistern. Bei der Pierre Springs (Well 6) hatten wir beim ersten Versuch 2001 übernachtet. Es ist wohl einer der schönsten Plätze, mit grossen White Gums und auch der Brunnen ist restauriert, so dass man Wasser schöpfen kann. Hier trafen wir wieder auf die Motorradgruppe und zudem auf eine weitere 4x4 Gruppe die südwärts reiste.

Nur wenige Km weiter machten wir einen Abstecher um die Ingebong Hills zu besteigen. Dieser Hügel besteht aus verwitterten, roten Felsen und bietet von seiner Anhöhe ein 360° Panorama. Durch ein Missverständis verloren die Stägers den Anschluss an Ueli und mich und als wir zurückkamen gab es deshalb etwas Stunk. Die Geschichte war aber bald vergessen. Bei der Well 8 hielten wir Mittagsrast und trafen dabei auf einer weitere Fahrzeuggruppe. Obschon eigentlich die meisten von Süd nach Nord reisten, hatten wir Heute bereits 10 Autos begegnet.

Nach der Well 8 wurde es für ein paar Km ziemlich nass und sumpfig, aber wir kamen ohne Zwischenfälle durch.

Nach der Well 10 begannen wir uns nach einem Lagerplatz umzuschauen. Zwischen zwei Dünenzügen wurden wir in einem gut bewachsenen Abschnitt fündig und richteten uns ein. Holz hatte es hier im Überfluss, so dass wir eine gute Glut fürs Grillieren hatten.


15.7.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Well 11-Well 16-Calvert Range

 

 

 

Bush Camp Calvert Range

Schön

 

 

T 2 min  C

Tmax 21 C

Total 175 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track   175 Km

Bew.Mittel  35,4 Km/h

Nur wenige Km nachdem wir unterwegs waren kamen wir an den Lake Aerodrome. Den Namen hatte dieser Salzsee von einem der ersten Besucher erhalten, welcher in der Annahme, dass man die flache Ebene als Flugplatz verwenden könnte, den See Lake Aerodrome benannte. Nun, während unseres Besuchs allerdings höchstens mit Wasserflugzeugen, da ein guter Teil des Seebetts mit Wasser gefüllt war. Die Piste windet sich dem Ostufer entlang, glücklicherweise ausserhalb des nassen und weichen Gebiets. In der Nähe der Well 13 trafen wir schon wieder auf eine Gruppe Fahrzeuge welche uns entgegenkamen. Sie hatten beim Autowrack angehalten, welches daran erinnert, dass wenn ein Auto hier draussen Feuer fängt, dies so ziemlich sicher das Ende ist. Vor allem Anfangs der Saison, wenn das Spinifexgras auf der Piste noch hoch ist, besteht für Benzin getriebene Fahrzeuge das Risiko, dass sich das trockene Gras unter dem Auto sammelt und verkeilt und sich schlussendlich am heissen Auspuff oder Katalysator entzündet. Die Well 15 ist wieder eine der restaurierten Quellen und auch Wasser ist dort verfügbar. Wir hielten unsere Mittagsrast hier.

Obschon es noch immer einige Schlammlöcher entlang der Piste gab, waren es eindeutig viel weniger als es noch vor zwei Tagen gewesen sein mussten. Es ist schon erstaunlich, wie schnell die Pisten in diesem Land unpassierbar werden können, aber eben auch wie rasch sie wieder abtrocknen.

Bevor wir auf die Durba Hills stiessen, bogen wir nach Osten, Richtung Calvert Range ab. Eine kurvige, meist auch sandige Piste führt etwa 40 Km von der Hauptstrecke weg, zu einem felsigen Gebirgszug, welchen wir erkunden wollten. Wohl auf Grund der kürzlichen Regenfälle war die Sunday Well, eine natürliche Wasserstelle in einer Senke, wassergefüllt. Es galt einige, sichelförmige Dünen zu queren, was aber keinerlei Probleme bedeutete. Auf den letzten paar Km nahm der Bewuchs der Dünen markant ab, so dass der rote Sand die Landschaft für einmal dominierte.

Bei den Felsen angekommen, suchten wir uns einen Platz zum Übernachten. Zu unserer Überraschung fanden wir einen Platz direkt an einem fliessenden Bach. Dies ist wohl ebenfalls das Resultat der Niederschläge vor ein paar Tagen. Nur mit Feuerholz war nicht allzu viel. Nur wenige, halbverbrannte Büsche fanden wir in der näheren Umgebung. Die Vegetation ist generell viel spärlicher als noch Gestern.

Eigentlich wollte ich Heute einen Braten machen, musste aber beim Auspacken des Fleisches feststellen, dass ich das falsche Stück erwischt hatte. Nun, es muss ja schlussendlich alles gegessen werden und so wurde das Menu kurzerhand umgestellt auf ein Lamm Curry.

Da wir Wasser im Überfluss zur Verfügung hatten, machte ich mich daran, die Buschdusche einzurichten während Res heisses Wasser machte. Bald genossen die Herren eine warme Dusche, während die Damen sich entschieden hatten, bis Morgen zuzuwarten.


16.7.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Calvert Range-Durba Springs

 

 

 

 

Durba Springs

Schön

 

 

T min 9 C

Tmax  22 C

Total  84 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track   84 Km

Bew.Mittel 29,4  Km/h

Nachdem das Camp abgebrochen war, machten wir uns daran, die Calvert Range zu erkunden. Eine 16 Km lange Piste umrundet den Gebirgszug und erlaubt, verschiedene Felsformationen und Aboriginal Felsmalereien zu besichtigen. Landschaftlich sind die roten Felsabbrüche eine willkommene Abwechslung zu den ansonsten eher flachen Landstrichen. Erst hatten wir eine kleines Durcheinander mit der Navigation, aber als wir dann endlich sicher waren, wo es lang geht, wurden wir auch fündig als es darum ging, eine bestimmte Felswand zu finden, wo es einige ganz schöne Zeichnungen zu bestaunen gab. Die eindrücklichsten Malereinen waren dann lustigerweise nicht weit von wo wir in der letzten Nacht campiert hatten.

Rund 40 Km mussten wir dann zurückfahren um wieder auf die Canning Stock Route zu gelangen. Nicht weit von der Hauptpiste hatte Canning auf einem markanten Felsen in den Durba Hills ein grosses Steinmannli gebaut. Eine genaue Beschreibung in meinem Streckenführer erlaubte uns, einen einfachen Anstieg durch die steile Felswand zu finden. Die Kraxlerei wurde dann mit einer grossartigen Aussicht belohnt.

Anschliessend machten wir noch einen Abstecher zu den Biella Springs. Unweit von den Durba Springs gelegen, entspringt diese Quelle in einem Tal, das aus den Durba Hills hinaus in die Ebene führt. Nach den kürzlichen Regenfällen war auch hier der ansonsten trockene Bachlauf voll mit fliessendem Wasser. Wir beschränkten uns bei der kurzen Wanderung auf den vorderen Tel des Tales.

Nur noch ein paar Kilometer weiter bogen wir schliesslich zu den Durba Springs ab. Dies ist wohl der schönste aller Rastplätze entlang der CSR. In einem engen, von roten Felsen gefassten Tal campiert man unter riesigen Eukalyptus Bäumen auf grasbewachsenem Boden, eine wohltuende Abwechslung zum üblichen Sand. Ein grosses Wasserloch mit teebraunem, aber guten Wasser vervollständigt das Bild.

Vor allem die beiden Girls begrüssten das heutige Menü: Spaghetti Carbonara.

  

17.7.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Keine

 

 

 

 

Durba Springs

Schön

 

 

T min 11 C

Tmax  21 C

Total 0 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Heute war Ruhetag und Sonntag zugleich. Das heisst, alle blieben noch etwas länger liegen. Wie es bereits Tradition geworden ist auf diesem Trip, gab’s dann zum Frühstück Rühreier und Speck. Ergänzt wurde das Menü durch die restlichen Spaghetti von gestern Abend.

Alle beschäftigten sich damit, Kleider und Ausrüstung wieder einmal zuordnen, zu waschen und zu lüften. Die hinter dem Camping gelegene Schlucht wurde zu Fuss erforscht und ich kletterte aufs Plateau hinauf um einige Bilder von oben zu schiessen. Mit lesen, faulenzen und spielen war der Tag im Nu vorbei.

Heute nun hatte ich definitiv im Sinn, einen der Braten zu machen. Da er 1 ½ h braucht um gar zu werden, starteten wir das Feuer schon frühzeitig um genügend Glut zur Verfügung zu halten. Bald brutzelte das Fleisch über dem Feuer. Als Beilage präparierte ich zwei Packete mit gemischtem Gemüse, welches wir im eigenen Saft in der Glut garten. Ergänzt wurde das Essen durch Folienkartoffeln.

Nach dem Essen luden uns die Campnachbarn zum Plaudern ans Lagerfeuer ein. Es war eine Gruppe von Mitgliedern das WA Landcruiser Club. Dieser Club hatte uns 2001 an eines ihrer Clubmeetings eingeladen nachdem wir im Vorfeld mit ihnen im Kontakt gewesen waren, um Infos über die CSR auszutauschen. Einer der Leute hatte sich an das SSRT Logo erinnert als er an unserem Camp vorbeikam und hatte uns darauf angesprochen. Er war es auch, welcher damals einen Bericht über unseren Besuch für die Clubzeitung geschrieben hatte. Welch ein Zufall.

18.7.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Durba Springs-Well 20

 

 

 

 

Bushcamp bei Abzw. Well 20

Schön

 

 

T min  10 C

Tmax  25 C

Total 124 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track 124  Km

Bew.Mittel 26,8 Km/h

Kurz nach halb nun hatten wir unser sieben Sachen gepackt und fuhren die paar Kilometer zur Kilgurra Gorge. Die enge Schlucht beherbergt sehr schöne Felsmalereien und wird auch Heute noch von den Aboriginals für Zeremonien benutzt. Auch hier war mehr Wasser vorhanden als normal, wenn auch das Wasserloch im hintern Teil der Schlucht nie auszutrocknen scheint. Die Zeichnungen sind sehr gut erhalten und stellen meist Menschen mit einer Schlange über dem Kopf dar. Interessant war, dass das Wasser, welches aus dem Felsen in einen Teich strömt relativ warm war. Das lässt vermuten, dass es sich nicht um versichertes Oberflächenwasser handelt, sondern eher aus der Tiefe kommt. Hoch in den Felsen entdeckten wir zudem ein grosses Bienennest. Mehrere dicke, weisse Waben klebten in den roten Felsen.

Der Pistenverlauf ist in dieser Gegend geprägt von vielen Dünenquerungen. Viele sind sehr wellig im Anstieg , so dass man nur langsam fahren kann, um nicht durchgeschüttelt zu werden. Die Wellen entstehen, wenn man mit zu viel Luftdruck fährt und im Anstieg so stark beschleunigt, so dass die Räder durchdrehen und dadurch graben. Das rückartige Durchdrehen führt dann zu den unangenehmen Wellen. Fahrzeuge mit schweren Anhängern fördern dies wohl am meisten, da der Rollwiderstand entsprechend gross ist. Die Well 18 ist ein weiterer, restaurierter Brunnen mit gutem Wasser in nur etwa 3 m Tiefe. Ansonsten ist nicht sehr viel zu besichtigen bis zum Savory Creek, aber die Landschaft ist recht schön mit den roten Dünnen und den immer häufiger auftretenden Desert Oaks. Auch mehrere Gruppen Kamele sahen wir Heute.

Der Savory Creek war trotz der Regenfälle nicht höher als beim letzten Besuch und wir konnte ihn unweit der normalen Furt im knöcheltiefem Wasser queren. Das sandige Bett war fest und bot keine Probleme. Der Fluss hat immer wieder 4x4 Fahrer zu grossen Bergeübungen gezwungen. Das ist doppelt unangenehm, weil das Wasser recht salzig ist.

Ein 5 Km Abstecher folgt dem Flusslauf bis er sich in den Lake Disappointment, einem riesigen Salzsee, entleert. An dessen Ufer gewinnt man einen kleinen Eindruck wie gross die Dimensionen dieses normalerweise trockenen Sees sind. An verschiedenen Stellen konnte man Wasser sehen und Luftspeigelungen führten dazu, dass Landzungen und Inseln zu schweben schienen. Wir machten noch einen zweiten Abstecher ans Ufer einige Kilometer nördlich. Hier fanden wir unzählige Käfer auf der weissen Salzkruste, welche aus unerfindlichen Gründen dort im Salz gestorben und konserviert waren.

Unser Camp wählten wir am selben Ort wie schon vor 4 Jahren, einem schönen Plätzchen unter Desert Oaks.

Zum Nachtessen brieten wir eine feine Wildbratwurst. Begleitet wurden diese von Bratkartoffeln, welche Res zusammen mit Zwiebelringen in aufwändiger Handarbeit auf der Hotplate brutzelte. Eine halbe Zucchini in der Folie, mit Parmesan überbacken, vervollständigte das Nachtessen.

19.7.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Well 20-Well 25

 

 

 

 

Bushcamp 2 Km vor Well 25

Schön

 

 

T min  8 C

Tmax 25 C

Total 144 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track   144 Km

Bew.Mittel  36,4 Km/h

Am Morgen wurden wir von einer Gruppe Kamele begrüsst, welche nur etwa 50 m entfernt von einer Düne auf unser Camp hinunter schauten. Wir waren noch nicht lange unterwegs als wir auf dem Funk eine andere Reisegruppe sprechen hörten. Ich meldete mich um herauszufinden wo sie steckten. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine kommerzielle Tour mir 5 Motorradfahrern handelt, welche wir bald darauf auch kreuzten. Noch einmal hatten wir einen Blick auf einen Seitenarm des Lake Disapointment, bevor sich die Piste wieder durch die roten Dünen schlängelte. Überraschend kamen wir einmal mehr an eine Gruppe von Seen mitten in der Wüste. Normalerweise öde Salzpfannen, verwandeln sich diese nach Regen vorübergehend in kleine Oasen, wo auch die Wildtiere Wasser im Überfluss finden. Aber es führt natürlich auch dazu, dass die Piste im Bereich dieser Depressionen oft überschwemmt ist. Es hatte zwar in den wenigen Tagen bereits weitgehend abgetrocknet, aber einzelne Stelle waren noch immer nass. Die schlimmsten Passagen konnte man aber meist auch umfahren.

Bis vor die Well 21 war die Piste ziemlich langsam , aber recht gut im Schuss. Dann wurde die Strecke flach und gerade, so dass man etwas schneller fahren konnte. Mit der höheren Fahrgeschwindigkeit wurde aber auch das Wellblech viel schlimmer. Dieses begleitete uns dann fast den ganzen restlichen Tag.

Bei der Georgia Bore, diese liegt kurz bevor man auf den Talawane Track trifft, füllten wir unsere Wasservorräte auf. Mit einer ausgeleierten Handpumpe förderten wir das Wasser aus der Tiefe. Auch wenn ein wenig Sand mit hoch kam, ist das Wasser von guter Qualität. Etwa 800 Hübe waren nötig um die ca. 70 Liter Wasser zu pumpen.

Wir hielten Mittagsrast an der Wasserstelle. Ich wäre eigentlich gerne dort schon übernachtet, aber die anderen wollten noch bis etwa drei Uhr weiterfahren.

Auf dem Talawana Track fuhren wir dann bis zur Well 23 um aufzutanken. Ich hatte vor etwa zwei Monaten ein 200 Liter Fass Diesel bestellt, weil der Mietwagen nur 180 L Tankkapazität hat und das nicht ganz gereicht hätte bis Kunawarritji. Es stellte sich dann heraus, dass uns jemand etwa 60 L geklaut hatte. Das Fass war nur zwei Drittel voll und der Verschluss nur lose wieder verschlossen. So reichte der Diesel grad so, um Stäger’s Troopy zu füllen. Zum Glück hatte ich noch genügend Diesel, um bis zur nächsten Tankmöglichkeit zu fahren. Nun, je mehr Leute die CSR befahren, desto grösser sind die Chancen, dass eben auch schwarze Schafe dabei sind....

Wieder zurück auf der Hauptpiste, kamen wir an eine Stelle wo schon verschieden Autos im Schlamm stecken geblieben waren. Wir umfuhren das schlimmste und suchten uns dann sorgfältig eine Stelle aus, welche uns relativ fest erschien. Dort kamen wir dann auch ohne Probleme über den Bach. Einige der Dünenzüge waren nun etwas höher und die Rampen ausgefahren. Ueli R, er fuhr den Stäger Wagen seit Mittag, biss sich an der einen Düne ein wenig die Zähne aus. Nach drei Versuchen hatte er aber den Trick raus und querte sie ohne weiteren Probleme.

Nach der Well 24 erklommen wir über eine steile, steinige Passage ein Plateau. Auf dieser Hochebene waren unzählige Wasserlöcher und kleine Seen und auch die Piste war immer wieder überschwemmt. Da der Boden aber meist sandig war und gut trug, hatten wir keine Schwierigkeiten. In der Nähe der Well 25 suchten wir uns schliesslich unseren Übernachtungsplatz. Die Mädchen gingen zum nahegelegenen See um sich die Füsse zu baden. Das vom Sand rötliche Wasser war aber nur gerade knietief.

Zum Nachtessen kochte ich einen Risotto und Res grillte italienische Bratwürste dazu. Wie üblich versenkte der Koch eine der Würste im Feuer. Es ist das leidige Los des Koches, dieses sandige Exemplar auf dem Teller zu haben...

20.7.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Well 25-Separation Well

 

 

 

 

Bushcamp Separation Well

Schön, Morgen noch windig

 

 

T min  6 C

Tmax  23 C

Total 105 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track  105 Km

Bew.Mittel 32,7  Km/h

Beim Aufstehen erwartete uns ein kalter, zum Teil starker Wind, welcher die wärmende Sonne etwas dämpfte. Noch während des Morgenessens passierte uns eine Fahrzeuggruppe auf ihrem Weg südwärts.

Unser erster Halt war bei der Well 26. Dieser Brunnen ist komplett restauriert worden und gibt einem eine sehr gute Idee, wie sich die Brunnen in der Hochblüte der CSR präsentiert hatten. Zu Ehren Cannings wurde an dieser Stelle auch ein Denkmal errichtet. Eingebettet in Natursteine ist eine Replika eines alten Wassertanks wie sie die Kamele damals transportiert hatten. 22 Gallonen, etwa 90 Liter, schleppten die Tiere auf jeder Seite ihres Höckers auf ihren langen Trecks.

Die Slate Range östlich der Piste bot eine angenehme Abwechslung mit ihren knallroten Felsen. Schöne, bis 15 m hohe Dünen prägen ansonsten die Landschaft. Eine weitere Gruppe mit zwei Fahrzeugen kreuzte uns. Ich war erstaunt, als ich in jeden der Autos fünf Personen bemerkte. Zudem waren alle Passagiere sicher weit über sechzig Jahre alt. Ich wunderte mich zudem, wie der zweite 4x4 seinen scheinbar schweren Anhänger über die Dünen bringen sollte.

Bei der Abzweigung zur Separation Well machten wir unsere Mittagsrast. Noch einmal begegnete uns eine Reisegruppe. Die schmale Spur, welche 34 Km nach Osten führt, war allerdings seit längerem unbenutzt. Demzufolge wurden wir auch von Wellblech verschont und kamen gut voran. Da die Strecke genau nach Osten führt, mussten wir nur drei Dünen queren und bewegten uns ansonsten immer entlang eines Dünen-tales. Kurz vor der Quelle wurde die Vegetation dichter und der Boden wechselte von Sand zu Lehm. Am Rande einer Lichtung entdeckten wir schlussendlich das Wasserloch. Der Name der Quelle entstammt von einem tragischen Ereignis als sie 1896 erstmals entdeckt worden war. Die Gruppe welche sie damals fand, trennte sich hier (Separation) und zwei Männer wurden danach nie mehr gesehen. Das Wasserloch zieht unzählige Vögel und andere Wildtiere an. Unter anderen hatte es viele Zebrafinken.

Wir beschlossen, hier zu Campen, obschon es erst zwei Uhr war. Das gab uns aber dann auch genügend Zeit, für alle eine Buschdusche zuzubereiten.

Zum Nachtessen machte ich einen Wurst-Käsesalat. Da dies nicht allzu viel Vorbereitung bedurfte und weil auch die Tage langsam wieder länger wurden, nahmen wir das Nachtessen für einmal bei Tageslicht ein.

21.7.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Separation Well-Well 31

 

 

 

 

Bushcamp bei Well 31

Schön

 

 

T min 1 C

Tmax 24 C

Total 167 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track  167 Km

Bew.Mittel 32,4  Km/h

Tiere hatten wir in der Nacht nicht bemerkt, aber anhand der frischen Spuren am Wasserloch konnte man feststellen, dass zumindest ein Dingo zur Tränke gekommen war. Die Temperatur war in der Nacht auf fast 0 Grad gefallen. Sobald die Sonne aufgegangen war, stieg die Temperatur bald einmal auf 17 Grad.

Erst mussten wir die 34 Km wieder zurück auf die Canning Stock Route fahren, bevor wir weiter nach Norden drehen konnten. Die Piste wand sich nach wie vor durch die roten Dünen, welche sich uns bis 18 m hoch in den Weg stellten. Immer wieder folgte der Weg einem Dünental, bevor an einer geeigneten Stelle die Düne gequert wurde. Immer wieder sahen wir auch Kamele an der Strecke. 2001 hatten wir gerade mal zwei gesehen, diesmal müssen es schon weit über hundert gewesen sein.

Der Thring Rock bot eine willkommene Abwechslung und die Besteigung des Felshügels belohnte uns mit einer grossartigen Aussicht auf die riesigen Weiten ringsherum.

Der Abstecher zur Nangabittajarra Quelle stellte sich als weniger lohnenswert heraus. Ein kleiner, felsiger Krater in der Landschaft, war alles was zu sehen war. Vor kurzem hatte jemand den Grund weiter ausgegraben um zu versuchen auf Wasser zu stossen. Das Loch war zwar feucht, aber Wasser war noch keines zusammengelaufen. Wir nutzten die Gelegenheit und hielten unter einem grossen Eukalyptus Baum Mittagsrast.

Wenige Kilometer später machten wir einen weiteren Abstecher zu einer Höhle. Diese stellte sich aber auch eher als Krater heraus und ausser einer kleinen Unterhöhlung gabs nicht viel zu sehen. Interessant war allerdings die Landschaft in der Nähe der Well 30. Ziemlich üppig wachsendes Gras und grosse, einzeln stehende Eukalyptus hatten eine Gruppe Kamele angezogen. Diese liessen sich von uns nicht weiter stören und grasten nur wenige Meter neben der Piste gemütlich weiter als wir anhielten.

Die Piste war nun ziemlich ruppig geworden. Wellig und steinig, waren wir gezwungen das Tempo auf etwa 30 Km/h zu reduzieren.

Wir bogen zur Well 31 ab und entschlossen uns, dort zu campieren. Zwar war schon ein Paar aus Queensland in der Nähe und beim Brunnen selbst, sagten sie uns, war noch eine andere Gruppe, aber es hatte für alle genügend Platz in der Gegend.

Heute war Vollmond und als die Sonne am untergehen war, stieg im Osten der Mond auf. Als riesige Scheibe hing der Mond im rötlichen Abendhimmel, ein eindrückliches Schauspiel.

Bald war auch das Kochfeuer im Gang und ein Lamm Curry schmorte im Campoven.

Der Abend kühlte zwar wieder relativ schnell, aber der helle Mond liess die Nacht fast zum Tag werden. In der klaren Luft der Wüste erscheint der Mond noch viel heller und wenn sich das Auge einmal daran gewöhnt hat, kann man fast lesen in seinem Licht.

22.7.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Well 31-Kunawarritji-Well 37

 

 

 

 

Bushcamp vor Well 37

Schön

 

 

T min 3  C

Tmax 30 C

Total 157 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track  157 Km

Bew.Mittel 34,7 Km/h

Heute früh streunte ein Dingo um unser Camp als will aufstanden. Da er ein sehr dunkles Fell hatte dachten wir erst es sei ein Hund, welcher zu den Campern am Brunnen gehört. Die Queenslander waren schon um sieben Uhr reisefertig und verabschiedeten sich von uns. Wir nahmen es wie immer etwas gemütlicher und waren etwa um halb neun auch unterwegs.

Bezüglich der Wellblechs auf dem nächsten Streckenabschnitt waren wir bereits vorgewarnt worden. Selbst in der Karte ist erwähnt, dass für die nächsten 80 bis 100 Km mit schwerem Wellblech zu rechnen ist. Und so kam es dann auch. Da die Piste ziemlich geradeaus verläuft und auch keine Dünen das Tempo verlangsamen, kommt es zu dieser starken Wellblechbildung. Es gibt nur zwei sinnvolle Varianten: Entweder man fährt sehr langsam und lässt sich für lange Zeit durchschütteln oder man fährt ziemlich schnell und reduziert das Schütteln zu einem angsteinflössenden Dröhnen und hat es aber bald hinter einem. Nun, ich wählte Variante zwei. Mit 60 bis 80 Km/h donnerten wir der Piste entlang. Das verlangt höchste Konzentration beim Fahren und ist auch nicht ungefährlich. Wir erreichten die Abzweigung zur Kunawarritji Community nach einer guten Stunde Fahrt. Dort trafen wir auch wieder auf unsere Campnachbarn. Brian hatte auf der Strecke beiden vorderen Stossdämpfer zerstört und konnte ohne Dämpfung nur noch langsam fahren. Meine Dämpfer waren vorne nur handwarm und hinten vielleicht 50 Grad, alles im grünen Bereich. Als Res kurz nach mir ankam beklagte er, dass seine vorderen Dämpfer nicht mehr einwandfrei arbeiteten. Sein 78er hat vorne Schraubenfedern, welche im Vergleich zu meinen Blattfedern, keine Eigendämpfung haben und deshalb die Stossdämpfer deutlich mehr beanspruchen. Nachdem sie aber wieder abgekühlt waren, arbeiteten sie wieder zufriedenstellend.

In der kleinen Aboriginal Gemeinde herrschte reger Betrieb. Dutzende Hunde lagen faul herum und auch viele Einwohner hingen bei der einfachen Tankstelle herum. Ich füllte 100 Liter Diesel nach, AUD 2.20 pro Liter!! Besucher sind nur im Bereich der Tankstelle und des Souvenirladens erwünscht, der Rest des Dorfes ist nicht zugänglich. Ein Kontakt zu der lokalen Bevölkerung ist deshalb nicht wirklich möglich und scheinbar auch nicht gewollt. Beide Geschäfte werden dann auch im Namen der traditionellen Einwohner von Weissen betrieben. Im Souvenirladen traf ich auf zwei weisse Frauen, welche als Regierungsprojekt die Malkunst der Aboriginals fördern und die Vermarktung der Bilder organisieren sollen.

Wir fuhren auf der super Piste zurück auf die Canning. Bis zur Well 33 blieb die Strasse in gutem Zustand, da erst dort die Piste zum Flugfeld abzweigt. Wir füllten beim Brunnen unsere Wasservorräte aus dem Windrad gefüllten Tank auf und machten uns wieder auf den Weg. Die Piste blieb noch bis vor die Well 35 brutal zu befahren, bis wieder Sanddünen die Geschwindigkeit drosselte und das Wellblech weitgehend verschwand. Von hier aus gibt es immer wieder Streckenvarianten anstelle nur einer definierten Piste. Man muss deshalb die Streckenbeschreibung aufmerksam verfolgen. Bei der Well 35 landeten wir trotzdem in einer Sackgasse, da hier auf Grund früherer Überschwemmungen die eigentliche Piste nicht mehr zu finden war. Wir irrten ein wenig herum und fuhren dann drei Km zurück um das Gebiet auf der Umfahrungs-strecke zu umrunden. Auf einmal hatte es wieder sehr viele Desert Oaks, eine Baumart, welcher wir nun längere Zeit nicht mehr begegnet waren. Die wellige Piste schlängelte sich nun wieder um und über die roten Dünen. Das ging zwar sehr langsam von Statten, war aber viel angenehmer als das Wellblech zuvor. Bei der Bungawinne Native Well machten wir Mittagspause. Die Temperatur war unterdessen auf 30 Grad angestiegen und wir suchten einen Platz im Schatten. Das Gebiet um die Quelle ist von Schilf bewachsen, ein deutliches Zeichen von Wasser. Solches sah man aber nicht, da das Schilfdickicht undurchdringlich war.

Noch einmal kam etwas Verwirrung auf, als ich auf dem GPS Display bemerkte, dass wir auf der selben Strecke wieder zurückfuhren. Ein Hochwasserbypass hatte uns ungewollt einen Kreis fahren lassen. Eine Konsultation des Streckenführers und ein paar programmierte Wegpunkte im GPS brachten uns wieder in die korrekte Richtung.

Kurz vor der Well 37 fanden wir ein schönes Camp in einem Desert Oak Wäldchen. Wir schätzten den Schatten zum ersten Mal seit Perth, da die Sonne nun wirklich herunterbrannte. Aber es war schon angenehm mal wieder ohne Fleece Jacke herumzusitzen.

Kartoffeln hatten wir Gestern Abend schon gedämpft und Heute verwandelte Barbara dies in einen Kartoffelsalat. Dazu gab’s Wienerli, aus dem heissen Wasser für die einen, gegrillt für die andern.

23.7.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Well 37-Helena Springs Abzweigung

 

 

2 Km nach Helena Spr. Abzw.

Schön

 

 

T min 11 C

Tmax 29 C

Total 156 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track  156 Km

Bew.Mittel 33,8 Km/h

Wir hatten nur ein paar Hundert Meter vor der Well 37 campiert, so dass unser erster Stop nach nur einigen Minuten erfolgte. In dieser Gegend wurden in den Anfängen der CSR vier Männer von Aboriginals angegriffen und getötet. Ihre Grabstätten, inklusive die eines ihrer Aboriginal Stockman’s, sind noch Heute zu besichtigen. Der Brunnen selber hat noch immer Wasser nur wenig unter der Oberfläche. Die Dünen dominierten auch Heute die Landschaft und die Beschaffenheit der Piste. Laut Streckenführer sollten wir in einer Höhle unweit der Piste Aboriginal Zeichnungen finden. Die Höhle fanden wir zwar, aber die Zeichnungen entdeckten wir nicht. Die Well 38 ist eigentlich gar kein Brunnen, sondern ein wunder-schönes Wasserloch in einem Flussbett. Der felsige Graben wurde einzig mit Sprengstoff erweitert, damit das Wasservolumen vergrössert werden konnte. Nach den Regenfällen vor ein paar Tagen war das Wasserloch gut gefüllt. Unzählige Vögel leben in der Umgebung und profitieren von diesem Wasser. Wir verweilten an der Stelle und wuschen uns zumindest die Füsse im kühlen Wasser. Das wäre ein schöner Campingplatz, wenn auch man nicht bis ans Wasser fahren kann, sondern etwa 100 m entfernt, ohne Schatten campieren müsste.

Nachdem wir die Well 39, dieser Brunnen ist verfallen, passiert hatten, kamen wir an den Tobin Lake. Dieser Salzsee war 2001 unter anderen auch wegen des vielen Wassers unpassierbar gewesen. Heute war er nun knochentrocken und ohne Schwierigkeiten befahrbar. Man konnte allerdings auch hier sehen, dass einige Fahrzeug steckengebleiben waren, als sie neben die verdichteten Fahrspuren gelangten. Unmittelbar nach der See Überquerung erreicht man die Abzweigung zur Well 40. Diese ist am Ufer eines stinkigen Salzsees. Das Wasser ist extrem salzhaltig und stinkt faul. Hier trafen wir wieder auf Brian und Karen, die beiden Queenslander aus Cairns. Ein paar Hundert Meter hinter dem Brunnen befindet sich das Grab eines weiteren Opfers von Aboriginal Widerstand. Michael Tobin, nach ihm wurde der nahe See benannt, wurde hier von einem Speer getroffen. Er konnte seinen Angreifer zwar noch erschiessen, starb aber selber auch.

Die weitere Strecke verlief noch immer in den Dünen. Diese waren nicht nur höher, sondern auch merklich weicher geworden. Man musste die Sandhügel im richtigen Gang anfahren um diese ohne Probleme zu überwinden. Kurz vor der Well 41 wurde ich vom vor uns fahrenden Brian über Funk vor einem entgegenkommenden Fahrzeug gewarnt, welches nicht, wie die meisten Reisenden, mit Funk ausgerüstet war. UHF Funk ist ein gutes Hilfsmittel um Frontalkollisionen auf den Dünen zu vermeiden. Die Geräte tragen zwar nur 3 bis 10 Km aber das reicht in der Regel, dass man einander beim Sprechen mit Mitreisenden hört. Dann kann man einander Ansprechen und die Positionen bestimmen und so ist man gewarnt, bevor man aufeinander trifft.

Die einige erwähnte Campingmöglichkeit in der Gegend war kurz nach der Abzweigung zu den Helena Springs. Da ich annahm, dass Brian und Karen dort campieren würden, nahm ich ein paar Kilometer vorher Kontakt auf um zu sehen, ob für uns auch noch Platz wäre. Sie freuten sich über unsere Gesellschaft und bald darauf trafen wir sie an einem hübschen Platz zwischen den Dünen. Ich bat Res sofort ein gutes Feuer zu starten, damit ich Brot backen konnte. Ich machte eine doppelte Portion Teig, so dass die Mädchen noch Steckenbrot backen konnten. Die Brote, inklusiv zwei kleine für unsere beiden Camp-nachbarn, kamen gut heraus und alle genossen den Duft des frischen Brotes.

Zum Nachtessen schnitt ich ein ganzes Rindfilet in Tranchen um diese auf der Hotplate zu grillierten. Dazu gab es noch Folienkartoffeln und ein Stir Fry Gemüse. Alle hatten die Bäuche mehr als voll. Später schlug Brian vor, einige seiner abgelaufenen Notfackeln abzubrennen. Nachdem er die erste selbst gezündet hatte, liess er Larissa eine zweite halten. Die grellrote Flamme erleuchtete die Wüste im weiten Umkreis.

Da der Abend sehr mild war, sassen wir in Shorts und T-Shirt am Lagerfeuer bis wir ins Bett gingen

24.7.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Abzw. Helena Springs-Well 46

 

 

 

Well 46

Schön

 

 

T min 14 C

Tmax  30 C

Total 145 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track 145  Km

Bew.Mittel 44,1 Km/h

Wie immer sonntags gab’s Speck und Eier zum Frühstück. Unsere Campnachbarn waren um halb acht bereits wieder auf der Piste während wir langsam aufstanden und gemütlich frühstückten.

Schon bald erreichten wir die Well 42. Dies ist der flachste aller Brunnen auf der Canning und auch Heute füllt sich die leichte Vertiefung noch immer mit Wasser. Das zieht wie vielerorts die Vögel an, welche in der seichten Pfütze trinken können. Scharenweise kamen und gingen Zebrafinken und Wellensittiche. Auch einige Galahs liessen sich kurz nieder.

Über den Guli Lake ging’s weiter Richtung des nächsten Brunnen. Von der ursprünglichen Einrichtung sind wiederum nur Ruinen sichtbar geblieben. Der kleine Salzsee daneben hatte auf seiner Oberfläche einige kleine Salzinseln mit kleinen Sandstrukturen. Diese erinnerten einem an Miniaturlandschaften aus einem Science Fiction Film. Nach einigen Kilometers drehte die Piste genau nach Norden und querte die Dünen ohne Umwege im rechten Winkel. Auf den hohen Dünen konnte man die Piste weit voran als gerade Linie erkennen.

Der Gravity Lake hatte eine kiesige Oberfläche und war noch immer wassergefüllt. Es sieht schon fremd aus in dieser bereit wieder ausgetrockneten Landschaft auf einmal auf eine grosse Fläche Wasser zu stossen.

Bei der Well 45 gibt es laut Karte zwei Varianten. Die eigentliche CSR führt im Osten um die nächsten Brunnen herum. Diese Strecke ist allerdings wenig befahren und der Einstieg wies nur wenige Fahrspuren aus. Wir hielten hier Mittagsrast und fuhren dann Richtung Well 46 weiter wo wir planten zu übernachten. Erst galt es aber noch einen Salzseee zu queren. Wiederum sah man, dass vor nur wenigen Tagen noch Autos tiefe Spurrinnen hinterlassen hatten nachdem sie die Hauptspur verpasst hatten.

Als wir bei der Well 46 ankamen waren wir nicht überrascht Brian und Karen wieder zu treffen. Es war noch eine weiter Gruppe bereits eingerichtet, aber das Gelände um den Brunnen herum bietet genügend Platz für mehrere Gruppen, ohne dass man sich auf die Füsse tritt. Der Brunnen ist vollständig restauriert und bietet in etwa 6 m Tiefe gutes Wasser. Wir nutzten die Gelegenheit und genossen eine Dusche. Das Wasser musste nun nicht mehr erst erhitzt werden, da die Temperatur wieder über 30 Grad gestiegen war und daher eine Abkühlung nur wünschenswert war.

25.7.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Well 46-Well49

 

 

 

Bushcamp 6 Km nach Well 49

Schön

 

 

T min 16 C

Tmax 30 C

Total 115 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track 115  Km

Bew.Mittel 33,4  Km/h

Die Queenslander waren schon früh unterwegs und verabschiedeten sich von uns kurz nach sieben. Um halb neun waren auch wir unterwegs. Der Brunnen 47 ist in der Karte als verlassen markiert, deshalb sparten wir uns den Umweg von 8 Km. Auf der Strecke zurück zur eigentlichen CSR Hauptroute, diese führt auch hier wieder nicht an den Brunnen vorbei, schlossen wir auf Brian und Karen auf. Sie liessen uns passieren, blieben aber immer nur ein paar Minuten hinter uns. Ein kleiner Abstecher führte uns auf einen Hügel hoch, von wo man eine weite Aussicht geniesst. Die Landschaft war sehr grün, meist Spinifex, was vermutlich auch wieder auf die kürzlichen Regenfälle zurückzuführen ist.

Ein sehr lohnenswerter Abstecher war die kurze Fahrt in Breaden Valley. Die Gegend ist geprägt von Tafelbergen und Felstürmen. Am Ende des Tales findet man in einer kleinen Schlucht ein Wasserloch, welches auch in der Trockenzeit immer etwas Wasser enthält und deshalb viele Vögel anzieht. Eine kurze Wanderung über das steinige Plateau bringt einem zum Godfreys Tank, ein weiteres, etwas grösseres Wasserloch in einer stark ausgewaschenen Schlucht. An einer Sandsteinwand haben sich im Laufe der Jahre verschiedene Besucher mit ihren Initialen verewigt.

Kurz nachdem wir wieder auf der Hauptroute unterwegs waren, erwähnte der Streckenführer, dass wir die letzte nennenswerte Sanddüne querten auf der Canning Stock Route. Vorbei an weiteren Felsformationen gelangten wir zu einem ausgebrannten Geländewagen. Das führte uns vor Augen wie Ferien im schlimmsten Fall enden können. Die Ursache des Brandes war nicht bekannt, aber es besteht die Möglichkeit, dass sich trockenes Gras und insbesondere Spinifexsamen unter dem Auto verkeilt und sich dann an heissen Teilen wie dem Katalysator entzündet hatten. Wenn man dann das Feuer nicht sofort bekämpfen kann, ist das Fahrzeug und unter Umständen die ganze Ausrüstung verloren.

Eigentlich wollten wir bei der Well 49 Mittagessen und auch gleich unser Camp aufschlagen. Brian hatte unterdessen wieder aufgeschlossen und erwähnte ein schattiges Camp nur 6 Km weiter. Da es beim Brunnen wirklich nur wenig Schatten bot, entschlossen auch wir uns nach dem Essen noch dorthin weiterzufahren. Wir füllten noch einen Kanister mit Wasser am Brunnen. Der Wasserspiegel war etwa 5 m tief und das Wasser ist von guter Qualität.

Es stellte sich dann tatsächlich als schönes Camp im Schatten von Desert Oaks heraus. Dass zudem viel und gutes Feuerholz in der Umgebung das Camps zu finden war, kam uns entgegen, denn ich wollte noch Brot backen, nachdem wir festgestellt hatten, dass die beiden noch vorhandenen Brote angeschimmelt waren.

Wir genossen einen gemütlichen Nachmittag und als die Brote fertig waren, war es auch schon fast Zeit, das Nachtessen zu starten. Wir hatten noch immer Steaks und Bartwürste im Kühlschrank. Folienkartoffeln und Rüebli aus der Glut vervollständigten ein feines Nachtessen.

26.7.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Well 49-Billiluna-Wolfe Creek Meteorite Crater

 

 

 

Bushcamp 8 Km vor Crater

Schön

 

 

T min 12 C

Tmax 26 C

Total 216 Km

 

Asphalt  Km

Gravel 65  Km

Track 151 Km

Bew.Mittel 57,5 Km/h

Das sollte unser letzter Tag auf der CSR sein. Karen und Brian waren wieder einiges früher auf der Piste wie schon in den letzten Tagen.

Die Landschaft war anfangs buschbewachsen und mehrheitlich flach und ohne nennenswerte Höhepunkte. Die Well 50 liessen wir links liegen, da auch dieser Brunnen eingefallen war. Wir kamen recht gut voran und erreichten einige Kilometer vor dem letzten Brunnen, der Well 51, eine grosse Ebene. Der Sand hatte seine Farbe von Rot nach Weiss gewechselt und zur gleichen Zeit machte das stachlige  Spinifex einer Grasart Platz, welche von Kühen gegessen werden kann. Der Brunnen 51 war sozusagen der Endpunkt der Canning Stock Route. Es war der letzte nach fast 2000 Km, welchen Canning und seine Leute bauen mussten, bevor sie auf die Wasserstellen der nördlichen Cattle Stations trafen. Heute ist an dieser Stelle ein modernes Windrad, welches Wasser in die Höhe pumpt. Das Rad dreht zwar noch immer, aber die Hubstange ist abgebrochen und auch die Verrohrung ist nicht mehr funktionsfähig. Wir machten noch ein paar Bilder von der Stelle und fuhren Richtung Bililuna weiter. Die Land schaft war nun geprägt von offenem Grasland und lichten Desert Oak Wäldern. Als wir in den Bereich des Gregory Lake Systems gelangten, trafen wir auf einen flachen See. Unzählige Brolgas und andere Wasservögel stocherten im seichten Wasser nach Futter. Haufenweise Muschelschalen machten klar, was die Vögel suchten.

Die Piste wurde nun immer besser und endete in einer breiten Gravelroad auf welcher wir nach Bililuna gelangten. Die kleine Aboriginal Siedlung war das erste Zeichen von menschlicher Besiedlung seit Kunawaritji, 600 Km südlicher. Da wir nicht tanken mussten umfuhren wir die Siedlung. Haufen von Schrottautos säumten die Strasse und Müll lag überall herum. Kein schöner Anblick. Kurz nach dem Ort trifft man auf den Tanami Track. Diese Piste führt 1000 Km von Halls Creek durch die Tanami Wüste nach Alice Springs. Auf dieser gut ausgebauten, breiten Gravelroad fuhren wir weiter bis zur Abzweigung zum Wolfe Creek Meteorite Crater. Auf dem Weg in den National Park sondierten wir eine Campingmöglichkeit in einem Flussbett, falls und der Campingplatz im National Park nicht zusagen würde.

Dort angekommen, waren wir die einzigen und konnten uns das schattigste Plätzchen aussuchen. Bald darauf kamen Karen und Brian um sich bei uns zu verabschieden, da sie noch weiterfahren wollten. Nach dem Mittagessen und einer ausgiebigen Pause marschierten wir zum Krater, um diesen in Augenschein zu nehmen.

Es handelt sich beim Wolfe Creek Crater um den zweitgrössten Meteoritenkrater auf der Erde. Ein 50’000 Tonnen Koloss ist vor etwa 300'000 Jahren vom Himmel gefallen und mit 15 Km/sec eingeschlagen. Ein Grossteil davon ist auf Grund der Wucht verdampft, aber man hat Stücke davon in mehreren Kilometern Entfernung gefunden. Der Meteorit hinterliess einen Krater von 850 m Durch-messer und 120 m Tiefe. Das Loch hat sich im Laufe der Jahre immer mehr gefüllt und deshalb liegt der Boden des Kraters nur noch 20 m unter dem Niveau der Umgebung. Ein Weg führt zum Kraterrand und dann hinunter in die flache Ebene.

Als wir in den Campingplatz zurückkamen, trauten wir unseren Augen nicht. Unsere beiden Autos waren vorne und hinten von zwei Gruppen Camper zugeparkt, so dass wir uns kaum noch bewegen konnten. Wenn es nicht noch frei Stellplätze gehabt hätte, wäre das noch auf Verständnis gestossen , so aber fand ich das ganz einfach eine Frechheit. Eine der Gruppen waren Schweizer. Wir beschlossen, uns aus diesem Zirkus zu verabschieden und weiterzufahren. Kurzerhand brachen wir die Zelte wieder ab und packten unsere Siebensachen. Die Leute vor uns mussten gar ein Auto wegfahren, damit wir überhaupt raus kamen.

Wir fuhren 8 Km zurück und bogen in das trockene Flussbett ein, welches wir bei der Anfahrt auskundschaftet hatten. Nach der ersten Biegung trafen wir überraschend wieder auf Brian und Karen. Sie und wir freuten uns und lachten uns die Bäuche krumm.

Es war ein wunderschönes Camp mit Feuerholz im Überfluss. Da ich eine Braten machen wollte, begann ich sofort mit Kochen, da dieser seine zwei Stunden Garzeit braucht. Nach der ersten Stunde füllte ich noch Zwiebeln, Rüebli und Kartoffeln in den Topf. Um die Wartezeit zu verkürzen, plauderten wir am Lagerfeuer und schlürften eine Suppe zur Vorspeise. Der Tag hatte definitiv eine gute Wendung genommen.  

27.7.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Wolfe Creek Meteorite Crater-Halls Creek-Fitzroy Crossing

 

Fitzroy River Lodge CP (AUD 11)

Schön

 

 

T min 12 C

Tmax  29 C

Total 434 Km

 

Asphalt 305 Km

Gravel  129 Km

Track   Km

Bew.Mittel 87,2 Km/h

Wir nannten das Flussbett in welchem wir letzte Nacht campierten „Separation River“. Das war unsere letzte gemeinsame Nacht gewesen. Brian und Karen waren obschon sie gesagt hatten sie wollten ausschlafen vor uns auf dem Weg nach Halls Creek. Wir teilten unsere verbliebenen Lebensmittel noch auf und verstauten Ueli’s Gepäck in Stäger’s Auto und waren auch bald unterwegs. Noch 130 Km Gravelroad und dann waren wir wieder einmal auf einer Teerstrasse. Seit wir an der Küste von der Hauptstrasse abgebogen waren, sind wir über 3000 Km 4x4 Tracks und Gravelroad gefahren.

In Halls Creek kam es an der Dieselzapfsäule vorübergehend zu einem Stau, da kurz vor uns eine Karawane mit einigen Wohnwagen angekommen war. Wir erhöhten noch den Luftdruck in den Reifen und verabschiedeten uns voneinander. Die andern machten sich auf den langen Weg nach Darwin. Da ich von Brian nichts in der Stadt gesehen hatte, rief ich ihn über Funk auf. Er antwortete sofort und ich konnte ihn lokalisieren um mich auch von ihnen noch zu verabschieden.

Dann war ich alleine unterwegs Richtung Fitzroy Crossing. Bei einem Fotohalt passierte mich ein Troopy an welchem ich mich dann anhängte. Auf halbem Weg wollte ich in einer Raststätte am Strassenrand Mittagspause machen. Wie ich den Blinker stellte, bog auch das Auto vor mir ab. Wie es sich herausstellte, waren es Andrea und Urs, welche zusammen mit anderen Gestern unsere Campsite belagert hatten. Wir plauderten etwas zusammen und entschlossen uns, gemeinsam bis Fitzroy Crossing zu fahren um dort zu übernachten.

Direkt am Fitzroy River bietet ein riesiger Touristenkomplex alle Arten von Unterkunft an. Wir checkten in den gut besuchten Caravanpark ein.

Nach der „Beer-O-Clock“ gingen wir ins Restaurant um dort unser Nachtessen zu geniessen. Es war bald halb 11 bis wir schlussendlich ins Bett gingen. 

28.7.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Fitzroy Crossing-Windjana Gorge

 

 

Windjana Gorge Camping (AUD 9)

Schön

 

 

T min 11 C

Tmax  31 C

Total 195 Km

 

Asphalt 85 Km

Gravel  110 Km

Track   Km

Bew.Mittel 76,4 Km/h

Im Camping herrschte schon früh eine grosse Betriebsamkeit. Die ganzen Wohnwagen Touris waren sehr früh auf den Beinen und um halb sieben zogen die ersten bereits weiter. Ich nahm es Heute gemütlich und schrieb das Tagebuch am Tisch in der warmen Morgensonne. Während Andrea und Urs ihr Auto noch etwas auf Vordermann brachten packte ich schon mal und ging, nachdem ich auch noch getankt hatte, in den Ort um noch ein paar Lebensmittel einzukaufen. Der Supermarkt war erstaunlich gut bestückt, u.a. konnte ich Thomy Majonaise kaufen, etwas das ich selbst in Sydney nicht in jedem Laden bekam.

Das Timing war gut, denn als ich von Supermarkt wegfuhr, kamen mit die andern beiden entgegen. Wir fuhren die 20 Km zur Geikie Gorge hinaus. Dieser Nationalpark ist der südlichste der drei bekannten Schluchten im sogenannten Devonian Reef. Dieses urzeitliche Felsband ist eigentlich ein Korallenriff. Es zu einer Zeit entstanden, als die Gegend noch vom Meer bedeckt war. Wir spazierten dem Ufer des Fitzroy Rivers entlang und freuten uns an den vielen blühenden Pflanzen. Die Felsen der Schlucht sind im unteren Teil weiss, während die höher gelegenen schwarz sind. Das rührt daher, dass in der Regenzeit der Fluss zum Teil über 12 m anschwillt. Die ganze Region ist dann für Tage und Wochen überflutet.

Andrea fragte mich vor der Rückfahrt nach Fitzroy Crossing, ob ich auch Lust auf eine Pie hätte. Nach drei Wochen Entzug eigentlich keine Frage. So genossen wir eine Meatpie an der Tankstelle, bevor wir uns Richtung Windjana Gorge aufmachten.

Die Piste biegt nach etwa 85 Km Teerstrasse nach Norden ab und durchquert kurz danach das Devonian Reef ein erstes Mal. In den schwarzen Felsformationen wachsen Boabs, die Flaschenbäume welche für die ganze Kimberley Region so typisch sind.

Nach einer guten Stunde erreichten wir die Tunnel Creek Gorge. Die beiden andern hatten diesen Nationalpark kürzlich schon mal besucht und fuhren deshalb schon mal voraus in den Camping der Windjana Gorge. Ich rüstete mich mit Kopflampe und Fotoausrüstung aus und kundschaftete den Tunnel aus. Im Laufe der Jahrtausende hat sich das Wasser 850 m einen Weg durch die Felsbarriere gefressen und Heute kann man durch diesen Tunnel auf die andere Seite des urzeitlichen Riffs gelangen. Immer wieder muss man durchs Wasser waten und kurz nachdem man in die Unterwelt eintaucht ist es stockfinster. Es war lustig anzusehen wenn einem eine Gruppe Leute mit ihren Taschenlampen entgegen kamen, da die Lichter schon von weitem sichtbar waren. Ich ging bis ans andere Ende und schoss ein paar hoffentlich gelungen Bilder, bevor ich auf dem selben Weg wieder zum Auto zurück ging.

Zur Windjana Gorge war es dann nicht mehr weit und Urs hatte einen schönen Campingplatz ergattert. Es hatte zwar schon recht viele andere Camper, aber der Platz ist recht grosszügig angelegt, so dass man genügend Freiraum hatte. Den heissen Nachmittag verbrachten wir mit faulenzen und lesen. Später machten wir uns auf den Weg in die Schlucht. Schon am Eingang sahen wir einige der Süsswasserkrokodile. Weiter in der Schlucht drin waren Dutzende mehr zu sehen. Bei meinen früheren Besuchen hatte es nur vereinzelt Kroks gehabt. Das Licht war allerdings zu dieser Tageszeit zum Fotografieren nicht besonders gut und so beschränkten wir uns auf einen kurzen Spaziergang.

Beim Eindunkeln waren wir wieder im Camp und beschäftigten uns mit Kochen. Ich genoss es nach den Wochen in der Wüste wieder einmal einen grünen Salat im Teller zu haben.  

29.7.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Windjana Gorge-Derby-Broome

 

 

Roebuck Bay Caravan Park (AUD 11)

 

 

 

T min 9 C

Tmax 31 C

Total 399 Km

 

Asphalt 309 Km

Gravel  90 Km

Track   Km

Bew.Mittel 79,7 Km/h

Nach dem Frühstück wanderten wir noch einmal in die Schlucht. Nun war das Licht zum Fotografieren viel besser. Im vorderen Teil der Schlucht hatte es nicht ganz so viele Krokodile wie noch am Vorabend. Dafür waren aber schon einige am Ufer, um sich in der Morgensonne zu wärmen. Sie liessen sich kaum stören und nur wenn man auf einen Meter an sie herantrat, öffneten sie müde und anscheinend gelangweilt die Augen.

Auf der Gravelroad ging’s ohne landschaftliche Höhepunkte Richtung Derby. Etwa auf halbem Weg machte Gravel wieder Teer Platz. In Derby angekommen trennte ich mich von den beiden Schweizern, denn sie wollten noch etwas in Derby bleiben, während ich direkt nach Broome durchfahren wollte. Bevor ich aber Derby verliess, fuhr ich noch zur Küste um mir die Werft und das dortige Ufer anzuschauen. Die Nordküste Australiens und insbesondere die Region um Derby ist bekannt für seine grossen Gezeiten-unterschiede. Bis 13 m Unterschied entsteht zwischen Ebbe und Flut. Die Küste besteht mehrheitlich aus „Mudflats“, Schlammebenen, welche bei Ebbe trocken gelegt werden.

Ausserhalb von Derby machte ich einen Zwischenhalt beim Prison Boab Tree. In diesem riesigen Flaschenbaum hatte man früher Aboriginals gefangen gehalten. Danach spulte ich die 200 Km bis Broome herunter. Einzig einige Flüsse und Seen boten etwas Abwechslungin der Landschaft. Ansonsten war links und rechts der Strasse eintöniger Busch.

In Broome suchte ich erst einmal den Roebuck Bay Caravan Park auf, um sicherzustellen, dass ich eine Bleibe hatte. Der Camping war zwar schon fast ausgebucht, wie alles in der Stadt in dieser Jahreszeit, aber in der Zelt Zone fand ich einen schattigen Platz. Danach fuhr ich in die nahe Stadt zurück um ein paar Sachen einzukaufen und einen Service für den Troopy zu buchen.

Zurück im Camp machte ich die Bekanntschaft von zwei Soldaten. Sie waren mit einem Lastwagen nach Broome gekommen, um Morgen einige Kameraden und Waren abzuholen. Sie arbeiten in der Nähe von Fitzroy Crossing in einer Aboriginal Community daran, einen Flugplatz und ein Dorf mit der ganzen Infrastruktur aufzubauen. Scheinbar gibt es jedes Jahr mehrere solche Projekte, die sich aber nicht nur darauf beschränken den Leuten ein modernes Dorf hinzustellen, sondern die Einheimischen werden in den Bau der Anlage mit integriert und auch darin geschult die Einrichtungen zu unterhalten und reparieren. Wir gingen zusammen ins nahegelegene Pub um ein paar Bier zu zwitschern und etwas in den Magen zu bekommen. Im tropischen Biergarten genossen wir einen milden Abend bei interessanten Gesprächen.

Als ich schon im Bett war kam im Camping noch einmal Betriebsamkeit auf als eine Gruppe mit alten Fahrzeugen noch spät einfuhr. Ich hatte die Leute schon seit Fitzroy Crossing immer wieder begegnet. Sie sind mit drei Autos aus den 40er und 50er unterwegs von Victoria. Teil ihrer Route ist der berühmt berüchtigte Gunbarrel Highway. Ein wirkliches Abenteuer wenn man die schmalen Reifen und das einfache Fahrwerk betrachtet. Eines der Autos hat gar noch Holzspeichen Räder. Bald war wieder Ruhe eingekehrt bis ich um halb drei Uhr wieder geweckt wurde. Diesmal waren noch einige Backpacker angekommen. Diese kümmerten sich aber wenig um ihre Nachbarn und schwatzten und werkten wie wenn es mitten im Nachmittag wäre. Nun, ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon wieder darauf in den Busch zu verschwinden....

30.7.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Broome

 

 

 

Roebuck  Bay Caravan Park (AUD 11)

Schön

 

 

T min 14  C

Tmax 31 C

Total 25 Km

 

Asphalt 25 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Heute war wieder einmal Putztag angesagt. Erst lud ich zwei Ladungen Wäsche. Nachdem diese fertig und die Wäsche gehängt war, fuhr ich zu einem Hochdruckreiniger um den Troopy zu waschen. Mehr als eine halbe Stunde und zwanzig Dollar später war das Auto sauber und ich durchgeschwitzt und komplett vollgespritzt mit rotem Schlammwasser. Zurück im Camp unterzog ich das Wageninnere einer gründlichen Reinigung. Die Wassertanks wurden mit Baking Soda desinfiziert und später entleert. Einmal mehr hatte die Leitung vom Unterflur Tank leicht geleckt. Ich versuchte das Problem zu lösen indem ich die Schlauchbriden nachzog.

Im späteren Nachmittag fuhr ich ins Zentrum um meine E-Mails zu lesen und den ersten Bericht zu versenden. Die Stadt war wie ausgestorben, da die Geschäfte am Samstagnachmittag geschlossen waren. Nachdem alles erledigt war, fuhr ich zum Cable Beach hinaus um mir den weltberühmten Sonnenuntergang anzusehen. Im Moment indem ich die hintere Tür des Wagens schloss wusste ich dass ich mir ein Problem aufgehalst hatte: Ich hatte den Wagenschlüssel eingeschlossen !!! Sch..... Da ich die Situation im Moment sowieso nicht ändern konnte, ging ich trotz des Missgeschicks an den Strand. Noch waren Leute am Baden, aber die meisten Besucher waren nur wegen des Sonnenuntergangs hergekommen. Ein grosses, zweimastiges Segelboot kreuzte vor dem Strand und bot ein nettes Fotosujet. Da der Himmel wolkenlos war, hielten sich die Farbenspiele in Grenzen. Als das Spektakel vorbei war, hatte ich mein Problem noch immer. Auf dem Parkplatz versuchte ich bei mehreren Leuten Hilfe zu bekommen. Die hatten aber wenig Interesse und fanden fade Ausflüchte um sich aus dem Staub zu machen. Schlussendlich brach ich mit Hilfe von Holzstücken das kleine Dreieckfenster auf der Beifahrerseite auf und herauszufinden, dass mein Arm ein paar Millimeter zu kurz war und ich den Türknopf zwar berühren aber nicht ziehen konnte. Ich schaute mich auf dem Parkplatz erneut um, in der Hoffnung jemanden mit längeren Armen zu finden. Zwei Leute versuchten es auch, aber auch ihre Arme waren zu kurz. Als einer vorschlug eine Zange zu verwenden, kam wir in den Sinn, dass ich im Handschuhfach meinen Leatherman hatte. Ein Griff und das Werkzeug war in meiner Hand. Nun war es kein Problem mehr und das Auto war wieder offen.

Nun musste ich nur noch ein Ersatzglas finden und hoffen, dass der Spass nicht allzuteuer wird.

Im Camping zurück kochte ich mir Tortellini an einer Bluecheese Sauce. Ein paar Bier später war mein Missgeschick des Tages auch schon fast wieder vergessen. Einzig mein Kühlschrank machte mir wieder einmal etwas Sorgen. Dieser ist nun schon mehrmals ohne ersichtlichen Grund in Störung gegangen. Ein paar Mal ein und ausschalten haben das Problem bisher gelöst, aber wenn er seinen Geist aufgibt wenn ich irgendwo im Busch sitze, würde ich wohl eine Fleisch Kur machen müssen, bevor dieses verdarb. Am Montag werde ich mal versuchen eine Werkstatt zu finden, welche den Kühler flicken kann.

31.8.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Broome-Point- Quondong Point-Broome

 

 

Roebuck  Bay Caravan Park (AUD 11)

Schön

 

 

T min 18 C

Tmax  C

Total 125 Km

 

Asphalt 70 Km

Gravel 75  Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Heute wollte ich gegen das Cap Le Veveque hochzufahren. 9 Km ausserhalb von Broome biegt die Strasse ab. Erst noch Teer wird sie bald einmal zur Gravelroad. Ich wollte der Küste entlang hoch fahren und bog deshalb von der Hauptpiste ab. Die sandige, breite Piste war ziemlich wellblechig. Beim Quodong Point fuhr ich ganz ans Meer hinunter. Ein gutes Dutzend Fahrzeuge campte in verschiedenen Plätzen. Ich machte ein paar Bilder von der Küstenlandschaft, einer Mischung aus Sandstrand und Felsen. Es ist aber eher eine Gegend für vergiftete Fischer. Die Camps bieten wenig Schatten und Heute blies der Wind zudem ziemlich stark. Ich brach meine „Expedition“ hier ab und kehrte um. Auf dem Rückweg machte ich noch einen Abstecher zum Barred Creek. Dies stellte sich aber als schlammiger Fluss in den Mangroven heraus. Einzig ein, zwei Fischer in ihren Dingis machten sich daran auf dem Fluss zu fischen. Zurück in Broome machte ich einen Rundgang durch die Chinatown. Chinesen haben in Broome, nebst den japanischen Perlentaucher, einen wichtigen Platz in der Geschichte. Sehr chinesisch ist die Chinatown allerdings nicht. Unterdessen hat sie sich zu einem touristischen Einkaufszentrum gewandelt. Nach einem Snack fuhr ich zum Hafen hinunter. Dieser liegt ein paar Kilometer ausserhalb, da ansonsten alle Ufer zu flach für einen Tiefseehafen sind. Viel Betrieb herrscht nicht hier. Ein Frachter war dabei Rinder aufzunehmen und auf See war noch ein weiteres Schiff in Warteposition. Über eine Piste kann man vom Hafen direkt zum Gantheaume Point fahren. Interessante, rote Felsformationen bilden einen starken Kontrast zum türkisblauen Wasser und dem schneeweissen Cable Beach im Hintergrund. Ein hässlicher, moderner Leuchtturm warnt Schiffe vor dem exponierten Kap.

Im Campingplatz wollte ich endlich mein Buch fertig lesen. So genoss ich den Rest des Nachmittags im Schatten der Mangobäume. 

1.8.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Broome

Schön

 

 

T min 16 C

Tmax 32 C

Total 26 Km

 

Asphalt 26 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Pünklich um acht Uhr fuhr ich zur Garage um den Troopy für den Service abzuliefern. Während die Mechaniker am Auto arbeiteten, bearbeitete ich meine Digitalbilder und redigierte mein Tagebuch. Nach rund drei Stunden war die Arbeit getan. Das kleine Dreieckfenster hat mich übrigens 30 Dollar gekostet, viel billiger als jede vor Ort Hilfe.

Als nächstes ging’s zur Kühlschrankwerkstatt damit ich meinen Kühlschrank überprüfen lassen konnte. Man sagte mir, dass ich die Box für ein paar Stunden da lassen müsse, damit sie ausführlich getestet werden konnte. Meine Lebensmittel konnte ich in der Zwischenzeit im Firmenkühlschrank unterbringen. Eine Rücksprache mit Waeco ergab, dass mein Kauf nicht in deren Datenbank registriert war. Deshalb werde ich die Reparatur erst mal bezahlen müssen, kann aber die Kosten im Nachhinein wieder vergüten lassen, mal sehen.

Auf dem Rückweg hielt ich beim Japanischen und Chinesischen Friedhof an. Hier sind alle asiatischen Bewohner Broomes begraben. Als Broome für seine Perlmuscheln bekannt geworden war, waren es Japanische Perlentaucher, welche die Fertigkeit hatten, an diese Kostbarkeiten heranzukommen. So ist es nicht verwunderlich, dass Japaner dazumal und selbst Heute noch eine wichtige Rolle spielen in der Geschichte Broomes. Die Grabsteine sind mit Japanischen, bzw. Chinesischen Schriftzeichen markiert, ein ziemlich ungewöhn-liches Bild in Australien.

In der Stadt kümmerte ich mich um einen weiteren Garantiefall. Mein neuen Teva Sandalen waren schon vor ein paar Wochen kaputtgegangen. Anbetracht des Preises den man für die Schuhe zahlt, nicht akzeptabel. Ein Anruf bei Teva genügte allerdings um einen Ersatz zu organisieren. Teva versprach noch am selben Tag ein Paar per Express an einen lokalen Laden zu schicken. So hoffe ich diese am Mittwoch abholen zu können.

Später am Nachmittag erhielt ich einen Anruf von der Kühlschrankwerkstatt um mir mitzuteilen, dass man meinen Kühlschrank erst Morgen flicken könne. Nun, das bedeutet in erster Linie, dass ich mein Bier Heute ungekühlt geniessen muss.

Ich kam mit Steve, einem Campnachbar, ins Gespräch. Er radelt seit Monaten in Australien herum und ist seit 5 Wochen in Broome. Er ist zwar selber auch ein komischer Vogel, aber unsere Meinung über die vielen Backpacker in Campingplatz deckt sich weitgehend. Es ist unglaublich wie die Leute im wahrsten Sinn dahinvegetieren in ihrem eigenen Dreck und in einer Unordnung sondergleichen. Er sagte zwar, dass es im Moment recht ruhig sei verglichen mit den Leuten vor ein paar Wochen. Interessant auch eine Bemerkung, dass es sich bei vielen dieser jungen Leute um Kids von reichen Eltern handelt, welche deren Reise dann auch grosszügig finanzieren. Mir selbst ist zum Beispiel aufgefallen, dass man leere Boag’s Bierkarton herumliegen sieht, eines der teuersten Boutiquebiere Australiens. Wirklich nicht das Getränk, wenn man mit einem kleinen Budget reisen muss.

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Australien Trip 2005 Teil 4.pdf
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Broome - Alice Springs

 

2.8.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Broome

 

 

 

Roebuck Ba Caravan Park (AUD 11)

Schön

 

 

T min 13 C

Tmax 31 C

Total 85 Km

 

Asphalt 50 Km

Gravel 35  Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Nach einem Kaffe und etwas plaudern mit meinen Campnachbarn, entschloss ich mich zur Vogelwarte hinauszufahren. Diese liegt etwa 25 Km ausserhalb Broomes an der Küste. Eine Gravelroad führt von der Hauptstrasse an die Bucht und dieser entlang. Es stellte sich allerdings heraus, dass es sich um einen normalen Küstenabschnitt handelt, einzig eine Beobachtungsplattform war eingerichtet um die Vögel beobachten zu können. Zudem war keine Saison für Zugvögel, so dass wenig Luftverkehr herrschte. Ich hielt noch an einigen Stellen and er Küste an, aber das Ufer war meist mit Mangroven bewachsen und landschaftlich nicht besonders attraktiv.

Zurück in der Stadt ass ich etwas zu Mittag und kehrte zum Campingplatz zurück. Bald darauf erhielt ich einen Anruf und die Information, dass mein Kühlschrank repariert sei. So fuhr ich hin, um diesen wieder abzuholen. 

Ich machte meinen Reisebericht von der Canning Stock Route noch fertig und fuhr dann noch einmal in die Stadt um im Internet Cafe den Bericht abzuschicken und meine Mails zu lesen. Gavin Astbury, ein Arbeitskollege aus Melbourne, meldete sich noch per Telefon bei mir. Ich hatte ihm gesagt, dass ich die letzten zwei Wochen meines Trips noch keinen Reisepartner habe und dass es mich freuen würde, wenn er mich noch begleiten würde. Nun hatte er sich die Sache gründlich überlegt und sich entschlossen, zwei Wochen Ferien mit mir zu verbringen. So wird er dann, wenn Joe wieder nach Hause muss, mich in Cairns treffen.

Um sieben fuhr ich zum Flugplatz hinaus um Joe abzuholen. Die Maschine landete pünktlich und weil Broome nur ein kleinen , übersichtlichen Flughafen hat, konnte ich ihn nur Minuten später begrüssen.

Wir wollten eigentlich in der Stadt noch etwas essen, aber es waren nur noch wenig Restaurants offen und als wir uns für ein chinesisches entschieden hatten, fielen wir aus allen Wolken als wir die Speisekarte studierten: Ein Hauptgericht kostete 28 Dollar, so viel bezahlt man nicht mal in Sydney bei einem Chinesen, und das Restaurant hier erschien uns nicht speziell. So verliessen wir das Lokal kurzerhand wieder und nahmen unser Nachtessen im Pub gleich neben dem Campingplatz im Biergarten ein. Das Essen war gut und günstig und der tropische Garten war zudem einiges einladender als der kitschig eingerichtete Chinese in der Stadt. Nach dem Essen plauderten wir in Camping noch längere Zeit bis wir gegen elf Uhr zu Bett gingen.


3.8.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Broome-Derby

 

 

 

Kimberley Entrance CP (AUD 18/2)

Schön

 

 

T min 16 C

Tmax 30 C

Total 233 Km

 

Asphalt 233 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel 80,4 Km/h

Nach dem Frühstück arbeitete Joe an seinem Projekt weiter, da die Unterlagen noch weggeschickt werden mussten, bevor wir in den Busch eintauchten. Gegen zehn Uhr checkte ich aus dem Camping aus und wir packten unsere sieben Sachen. Ich verabschiedete mich noch von Steve und dann fuhren wir in die Stadt um einzukaufen. Während Joe im Auto weiterarbeitete, ging ich ins Sportgeschäft um mich nach meinen Teva’s zu erkundigen. Leider hatten sie die Schuhe noch nicht erhalten. Im nahen Supermarkt erledigte ich die Einkäufe als mein Telefon läutete. Ich wurde informiert, dass die Schuhe eben doch noch angekommen sind. Wir verluden die Lebensmittel und ich holte die Schuhe ab.

Es war geplant, dass Joe seine Arbeit auf der Fahrt nach Derby beenden konnte und wir diese von dort per E-Mail verschicken würden. Es stellte sich heraus, dass die 2 ½ Stunden Fahrt nicht ausreichten und so beschlossen wir, die Nacht im Derby zu verbringen. Auf dem Weg in den Ort hielten wir beim Boab Prison Tree noch einmal kurz an, da Joe ja das erste Mal in der Gegend war.

Den Rest des Nachmittags verbrachte Joe arbeitend, armer Kerl, und ich mit lesen. Selbst nach dem Nachtessen musste Joe noch mal ran und erst um etwa 11 Uhr, ich war unterdessen bereits im Bett, beendete er den Job.


4.8.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Derby-Windjana Gorge-Abzweigung Bell Gorge

 

 

 

March Fly Creek Rest Area

Schön

 

 

T min 13 C

Tmax 31 C

Total 270 Km

 

Asphalt 70 Km

Gravel  196 Km

Track  4 Km

Bew.Mittel 71,5 Km/h

Bevor wir Derby verliessen, musste Joe noch sein Projekt übermitteln. Im Telecentre hatten wir Internetzugang und nach einer guten Halben Stunde hatte er seine Sachen los und nun begann auch sein Urlaub. Nachdem wir gestern Abend unsere Pläne noch abgestimmt hatten, buchten wir für Joe einen Flug von Cairns nach Brisbane. Gavin wird mich nun in Cairns treffen um gemeinsam nach Sydney zu fahren.

Noch etwa 70 Km der Strasse war asphaltiert und dann ging sie in Gravel über. Bald zeigten sich die Boab Trees wieder häufiger, ein deutliches Zeichen dafür, dass wir in die Kimberleys eintauchten.

Bei der Windjana Gorge parkten wir das Auto im Schatten und spazierten in die Schlucht. Unterdessen kannte ich mich aus, da ich ja letzte Woche schon mal hier gewesen war. Der kleine Abstecher ist aber auf jeden Fall Wert und ich wollte, dass Joe auch Gelegenheit hatte, den schönen Ort zu sehen. Es ist zudem einer der wenigen Plätze die ich kenne, wo man Süsswasserkrokodile (fast) garantiert zu Gesicht bekommt. So war es auch am heutigen Tag. Dutzende der Reptilien sonnten sich am Ufer oder lagen faul im Wasser. Beim Auto zurück assen wir eine Kleinigkeit und machten uns dann wieder auf die Socken.

Nur wenige Kilometer auf der Gibb River Road verändert sich die Landschaft. Während vorher noch flaches, meist Weideland, die Landschaft prägte, wurde sie nun, nachdem wir den Durchbruch im Devonian Reef passiert hatten, steinig und hügelig. Auch die Strasse führte entsprechend immer wieder hoch und runter und war generell viel kurviger.

Bei der Lennard River Gorge machten wir einen Abstecher. Die ersten 6 Km sind eine gute Gravelroad die dann aber für die letzten zwei Kilometer in einen schönen 4x4 Track wechselte. Nun waren definitiv Untersetzung und Allradantrieb gefragt. Aus-gewaschen und mit grossen Felsbrocken gespickt verlangt der Track grosse Bodenfreiheit und Sorgfalt beim Fahren. Am Ende der Strasse führt ein kurzer Pfad an die eigentliche Schlucht hinunter. Auf den ersten Blick war ich nicht sonderlich beeindruckt. Erst als wir noch etwas weiter abstiegen, konnten wir in die eigentliche Schlucht Einblick erhalten. Das tiefe, wassergefüllte Becken ist von schwarzen Felswänden gesäumt. Am Kopf des Bassins muss in der Regenzeit ein gewaltiger Strom über eine Felskante in die Tiefe stürzen. Der Lennard River führt übrigens weiter flussabwärts durch die Windjana Gorge, welche wir ja erst vor Stunden noch besucht hatten.

Zurück auf der Gibb River Road fuhren wir noch ein Stück weiter und fanden am March Fly Creek in einer Raststätte einen schönen Campingplatz. Etwas abseits der Strasse sind unter Pandanuspalmen und Eukalyptus Bäumen einige schöne Ratsplätze eingerichtet, mit Tischen und Grills. Bis es fast dunkel wurde waren wir noch die einzigen, dann aber kamen noch einige Autos dazu und der Platz war ziemlich gefüllt. Wir hatten als erste aber natürlich das Privileg gehabt auszusuchen und den schönsten Platz ergattert. Während Joe sich um das Feuer kümmerte, machte ich mich daran ein Mussaka zuzubereiten. Nachdem alles vorbereitet war, kam alles in Schichten in den Campoven und wurde bei mittlerer Hitze noch gratiniert. Das Essen schmeckte vorzüglich und Joe hatte seine erste Mussaka auf dem Teller. Wohl weil wir in etwas grösserer Höhe waren, fast 400 m über Meer, kühlte es kurz nach Sonnenuntergang merklich ab, was aber nach dem heissen Tag nicht unangenehm war.

Bevor wir zu Bett gingen hörten wir am anderen Bachufer immer wieder ein lautes Rascheln. Es musste von einem grösseren Tier stammen, allerdings sahen wir nichts, obschon es nicht weit entfernt sein konnte.


5.8.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Bells Gorge-Mt. Barnett-Bernett Gorge

 

 

 

Bushcamp Barnett Gorge

Schön

 

 

T min 9 C

Tmax 31 C

Total 185 Km

 

Asphalt  Km

Gravel 185  Km

Track   Km

Bew.Mittel 67,7 Km/h

Wir waren zwar die ersten gewesen welche in diesem Camping angekommen waren, aber Heute waren wir die letzten die weiterzogen. Schon nach sieben Uhr war das Fahrzeug welches zuletzt angekommen war, wieder unterwegs.

Nur ein paar Kilometer auf der Hauptpiste biegt man zur Bells Gorge ab. Diese liegt etwa 30 Km von der Gibb River Road entfernt. Bis zum Silent Grove Campingplatz ist die Piste meist ziemlich grad und gut ausgebaut. Danach schlängelt sich die nun etwas schmalere Piste durch die Landschaft. Wir parkten das Auto im Schatten und machten uns zu Fuss auf den Weg zur Schlucht. Anfangs klettert man in der prallen Sonne über einen steinigen Pfad hinunter. Dann aber verläuft der Weg meist im Schatten , einem kleinen Bach entlang. Plätscherndes Wasser in dieser an sich trockenen Gegend tönt irgendwie etwas fremd. Nach etwa 20 Minuten erreicht man die eigentliche Bells Gorge. Über eine grosse Felsstufe fällt das Wasser in ein grosses Becken. In diesem kann man gefahrlos schwimmen, nicht selbstverständlich in den Kinberleys. Um an das Becken zu gelangen klettert man erst auf der rechten Seite über die Felsen hoch und kann dann entlang einem steilen Pfad ans Wasser hinunter klettern. Obschon es ja erst Morgen war, war die Temperatur schon mehr als genug warm, um zum Bad einzuladen. Als wir ankamen, hatte es noch eine grössere Gruppe Leute im Pool. Nun aber verzogen sich diese und wir waren fast die einzigen für eine ganze Weile. Mit schwimmen und sonnenbaden, verging die Zeit wie im Flug. Nachdem wir wieder hochgeklettert waren, gingen wir noch der linken Seite entlang hoch um ein paar Bilder zu schiessen und marschierten dann zum Auto zurück.

Unser nächster Stop war eine weitere Schlucht, die Galvans Gorge. Gemäss Reiseführer sollte man bis auf ein paar Hundert Meter an die Schlucht heranfahren können. Die Zufahrt war allerdings dann schon an der Hauptpiste abgesperrt, so dass es etwa ein Kilometer zu laufen ist. Der Weg endet an einem hübschen Wasserloch, welches fest wir ein Amphitheater von Felswänden umgeben ist. Ein wunderschöner Ort... Als wir dann auch noch ganz allein eine gute Weile auf einem schattigen Felsvorsprung verweilt hatten, wurden wir teil der Landschaft. Es ist ganz interessant wie sich alles um einem herum verändert, wenn man nur etwas Zeit zum beobachten aufwendet. Vögel tauchten aus den Ästen ins Wasser hinunter auf der Jagt nach Essbarem, eine Echse schwamm über den Teich um sich anschliessend nur ein paar Meter von uns entfernt zu sonnen, kleine Fische patrouillierten das Wasser direkt unter uns, und vieles mehr passierte während wir gemütlich auf unserer Plattform sassen. Nach fast zwei Stunden marschierten wir zum Auto zurück, da wir zum Übernachten noch bis zur Barnett River Gorge kommen wollten. Vorbei ging die Fahrt am Mt. Barnett Roadhouse und eine halbe Stunde später erreichten wir die Abzweigung zur Barnett Gorge. Laute Führer soll es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten in der Gegend geben. Die erste, direkt am Fluss war bereits besetzt, aber bei der Zweiten etwas weiter hinten war noch keiner. Wir richteten das Camp direkt um Schatten eines riesigen Flaschenbaums ein. Dieser hat zwar in der Trockenzeit keine schattenspendenden Blätter, aber der riesige, dicke Stamm reichte aus um für unsere gesamte Einrichtung Schatten zu spenden.

In der Umgebung fanden wir ohne Probleme genügend Feuerholz und bald köchelte das Chicken Curry im Topf. 

  

6.8.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Barnett river Gorge-Drysdale HS-Mitchell Falls

 

 

 

Mitchell Plateau

Leicht bewölkt

 

 

T min  31 C

Tmax 9 C

Total 340 Km

 

Asphalt  Km

Gravel  255 Km

Track 85  Km

Bew.Mittel 61,4 Km/h

Bevor wir weiter fuhren, besichtigten wir noch die Barnett River Gorge. Dort wo wir vor vier Jahren campiert hatten, liessen wir das Auto zurück und gingen die letzten 500 m zu Fuss. Die Schlucht ist im Teil den wir besichtigten eigentlich nur ein grosses Wasserloch ohne markante Seitenwände. Treibgut in den Bäumen zeugen auch hier davon, wie hoch der Wasserstand in der Regenzeit steigen kann. Es ist schwer vorstellbar, dass dort wo wir jetzt standen das Wasser drei bis vier Meter hoch war.

Auf der Gibb River Road ging’s nun weiter bis zur Abzweigung Richtung Kalumburu. Die Strasse blieb in sehr gutem Zustand und wir kamen gut voran. Nach der Drysdale River Station machten wir einen Abstecher zum Miners Pool um zu schauen, ob dies eine gute Campiermöglichkeit für den Rückweg darstellt. Der Miners Pool selbst ist zwar ein schönes, grosses Wasserloch in dem man auch schwimmen konnte, aber der Campingplatz war nicht sehr ansprechend, da er wenig Schatten versprach und auch sonst nicht sehr attraktiv war.

Bis etwa 20 Km vor der Abzweigung zum Mitchell Plateau war die Piste in sehr guten Zustand. Dann aber wurde das Wellblech immer heftiger und sehr unangenehm zu befahren. Leider wurde das Wellblech nur noch schlimmer als wir von der Hauptpiste abbogen. Am King Edward River machten wir eine kurze Mittagsrast. Obschon recht schön gelegen, war keine Menschenseele im nahen Campingplatz zu sehen. Die nun schmale Piste war meist sehr stark verwellblecht und ziemlich nervig. Die Strecke führt meist durch dichten, von Palmen dominierten Wald. Nur kurze Abschnitte versprachen etwas Erholung vom Wellblech meist aber dröhnte die ganze Karosserie und man hatte den Eindruck das nächstens irgendetwas abfallen musste. Von der Abzweigung zum eigentlichen Mitchell Plateau waren es dann noch 16 Km bis zum Campingplatz. Wir suchten uns einen Platz mit etwas Schatten aus und gingen dann zum nahen Wasserloch um Brauchwasser für den Abwasch und eine Dusche zu bunkern. Die Fliegen belästigten uns noch eine Weile, als aber die Sonne unterging, verschwanden sie wie üblich.

Wir grillten  Heute und buken Folienkartoffeln. Sie waren etwas gar gut gekocht schmeckten aber trotzdem.


7.8.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Keine

 

 

 

 

Mitchell Plateau

Leicht bewölkt

 

 

T min 32 C

Tmax 16 C

Total 0 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Schon bevor die Sonne aufging, weckte uns der Lärm von Helikoptern. Leider ist der Ladeplatz nur gerade 200 m neben dem Campingplatz eingerichtet, so dass man jeden Start und Landung zwangsläufig mitkriegt. Wir waren deshalb auch recht früh auf den Beinen und da  Heute wieder einmal Sonntag war gab’s Speck und Eier.

Wir packten unsere Rucksäcke und machten uns auf der Weg zu den Mitchell Falls. Da es noch etwas bewölkt war, war auch die Temperatur noch ganz erträglich. Einen ersten Halt machten wir an den Little Merten Falls. Zur Zeit fliesst zwar gar kein Wasser über die Fälle, aber das grosse Becken unterhalb und die reiche Vegetation waren trotzdem sehenswert. Der Wanderweg war landschaftlich sehr abwechslungsreich: Dichte Palmenwälden wechselten mit offenen, grasbewachsenen Ebenen um dann wieder über grosse Felsblöcke zu führen. Bald kamen wir an die Merten Gorge, einer tiefen von schwarzen Felswänden gesäumten Schlucht. Gleich daneben war ein schöner Teich mit grossen, lilafarbenen Seerosen. Nur noch 500 m weiter und wir erreichten die Mitchell Falls. Um aber einen guten Ausblick auf die Fälle zu bekommen, mussten wir erst an der westlichen Felswand entlang gehen. Wir kraxelten auf eine Plattform hinunter von wo man die dreistufigen Fälle im Gesichtsfeld hatte. Zwar führte der Fluss in dieser Jahreszeit kaum Wasser, aber die Landschaft war trotzdem sehr eindrücklich. Nachdem wir unsere Fotos geschossen hatten, kletterten wir wieder zurück, bis wir über den Wasserfällen angelangt waren. Oberhalb der Fälle hat es ein grosses Wasserloch in welchem man auch gefahrlos schwimmen kann. Das ist in den Kimberleys auf Grund der Salzwasserkrokodile bei weitem nicht überall möglich. Hier aber genossen wir die Abkühlung im angenehm warmen Wasser. Einzig die immer wieder ankommenden Helikopter störten die Idylle etwas. Wir hatten aber den Pool für längere Zeit nur für uns. Am oberen Ende fanden wir ein schattiges Plätzchen und waren dort den ganzen Tag ungestört. Wenn es uns zu warm wurde, tauchten wir kurz ins kühle Nass um dann wieder zu lesen oder auch nur zu faulenzen.

Gegen vier Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg. Unterdessen war die Temperatur zwar auf etwa 32 ° C ange-stiegen, aber da immer wieder eine Wolke etwas Schatten spendete, war die Wanderung  zurück in den Campingplatz ganz angenehm. Unterhalb der Little Merten Falls suchten wir noch Aboriginal Felsmalereien auf, bevor wir die letzten paar Hundert Meter in Angriff nahmen.

Im Camp genehmigten wir uns ein verdientes „Coldie“, bevor ich dann einen Wurst-Käse Salt zubereitete, ein feines Nachtessen an einem warmen Abend wie dem Heutigen.


8.8.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Mitchell Plateau-Walsh Point-King Edward River

 

 

 

King Edward River Camping

Leicht bewölkt

 

 

T min 20 C

Tmax 34 C

Total 161 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track  161 Km

Bew.Mittel 30,5 Km/h

Heute hatten die Helis keinen Job am Morgen früh, deshalb wurden wir nicht von ihnen geweckt sondern wie üblich von der Sonne. Die Nacht war sehr mild geblieben und die Temperatur war nicht unter 20° gefallen. Obschon wir einen grossen Abwasch hatten und es auch sonst einiges zum Packen gab, waren wir um halb acht unterwegs. Die Piste Richtung Port Warrender war weniger Wellblech, aber dafür etwas steiniger. Die ersten 20 Km folgten dem Mitchell Plateau bis zu einem Aussichtspunkt von welchem man den Port Warrender Meeresarm gut überschauen konnte. Danach wurde die Piste zunehmend schwieriger zu befahren, da wir nun die 300 Höhenmeter an die Küste hinunter überwinden mussten. Bald einmal fuhren wir in den Untersetzungen und zuckelten langsam dem Point Wash entgegen. Nach etwa einer Stunde war die Strasse zu Ende und wir erreichten Point Walsh. Eine Gruppe mit vier Fahrzeugen hatten sich bestens eingerichtet. Sie waren schon einige Tage dort und wollten noch eine weitere Woche bleiben. Für uns wäre etwas entfernt noch ein schönes Campingplätzchen verfügbar gewesen, aber nachdem wir uns etwas umgeschaut hatten, waren wir beide der Meinung, dass es für uns hier wenig zu tun gegeben hätte. Wenn man nicht fischt, kann man nicht viel unternehmen, die Küste wird wie überall in den Kimberleys von Salzwasserkrokodilen bewohnt. Mit ihnen zu schwimmen, ist definitiv nicht empfehlenswert. Die Aussicht und die Farben des Wassers, wie auch die interessante Strecke um herzukommen waren aber mehr als genug Grund den Abstecher gemacht zu haben. Nach einer Pause und einem Schwatz mit einem der Camper kehrten wir deshalb wieder um. Die Piste war übrigens in den 60er Jahren gebaut worden, da man auf der Halbinsel Bauxitvorkommen vermutete. Diese sind auch tatsächlich vorhanden, aber es scheint, dass die Ausbeutung zur Zeit nicht lukrativ genug ist.

Beim Aussichtspunkt machten wir Mittagsrast. Da der Wind in diesem Sattel ziemlich heftig blies, blieben wir für einmal von den lästigen Fliegen verschont. An der Abzweigung zu den Mitchellfalls vorbei machten wir uns auf den Weg zurück und kamen um etwa vier Uhr an den King Edward River. Nachdem wir noch schöne Aboriginal Malereien in der Nähe besichtigt hatten, richteten wir uns am Fluss zum Übernachten ein. Ein erfrischendes Bad liess uns die Wellblechpiste bald vergessen. Die beiden Campingplätze waren recht gut besucht, aber das Gebiet in welchem man hier campen kann ist sehr weitläufig, so dass man sich gut so einrichten kann, dass man sich nicht auf die Füsse tritt.

Im Campoven kochte ich ein Marokkanisches Lamm (das eigentlich Rind war) und als Beilage gab’s ein Cous-Cous (das eigentlich mit Italienischen Kräutern gewürzt war). Auch wenn nicht 100% authentisch, es schmeckte ausgezeichnet.

 

9.8.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

King Edward River-Drysdale Station-Pentecoast River

 

 

 

Pentecoast River Crossing

Morgens noch bedeckt, dann wieder schön

 

 

T min 20 C

Tmax 28 C

Total 353 Km

 

Asphalt  Km

Gravel 343  Km

Track 10  Km

Bew.Mittel 73,1 Km/h

Als die Sonne aufging war der Himmel bedeckt aber die Temperatur war angenehme 20°. Da unser Camp nach Osten offen war, schätzten wir, dass die Sonne nicht schon am Morgen früh auf uns runter brannte.

Noch ein paar Kilometer und wir waren wieder auf der Kalumburu Road auf welcher wir den selben Weg zurück auf die Hauptstrecke, der Gibb River Road, nehmen mussten. Auf den ersten 30 Km waren auch auf dieser Piste noch viel Wellblech. Danach hielten wir an um den Luftdruck wieder zu erhöhen. Ein Tourbus kam währenddessen von Süden angefahren und hielt kurz an um zu fragen ob alles OK sei. Danach war die Piste meist in gutem Zustand und in knapp zwei Stunden legten wir die 160 Km zur Gibb River Road zurück. Diese zeigte sich auch ziemlich rumpelig und der Troopy musste noch einiges einstecken. Die Strecke bietet in diesem Abschnitt nicht viel Abwechslung und es gibt eigentlich auch keine Abstecher. Am Durack River hielten wir Mittagsrast. Der Fluss selber fliesst in dieser Jahreszeit zwar nicht, aber unmittelbarr dort wo die Strasse den Fluss quert, hat es ein riesiges Wasserloch. Interessant war noch, dass die Durack Station, wenige Kilometer weiter, im Jahre 2001 noch unser Mittagsstop gewesen war. Ein Jahr darauf wurde das Roadhouse weggeschwemmt und danach nicht wieder aufgebaut. Leider ist auch das in der Nähe gelegene Jack’s Waterhole für den öffentlichen Zugang gesperrt worden. Das wäre auch ohne Campingeinrichtungen ein lohnenswerter Etappenort gewesen.

Kurz vor dem Pentecoast River geniesst man von einer Anhöhe eine gute Aussicht auf den Fluss und die dahinterliegende Cockburn Range. Wie schon vor vier Jahren schlugen wir unser Camp in der Nähe der Flussüberquerung am Ufer des Pentecoast Rivers auf. Es hat zwar nicht sehr viel Schatten, da nur kleine Bäume und Büsche wachsen, aber die Aussicht auf den Fluss und die Umgebung entschädigte dafür. Baden sollte man in diesem Fluss definitiv nicht, da Krokodile in der Gegend heimisch sind. Unzählige Vögel bekommt man zu Gesicht wenn man die Umgebung beobachtet. Unter anderen landete ein Jabiru, ein einheimischer Storch, am anderen Ufer und stocherte im flachen Wasser nach Nahrung. Zum Nachtessen kochte ich ein Curry am Feuer und dazu gab es Reis. Ich hatte gedacht, das die Portion etwas zu gross ausgefallen war, aber Joe langte kräftig zu, so dass wir Morgen wieder mit schönem Wetter rechnen können.  

  

10.8.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Pentecoast River-Wyndham-Middle Springs

 

 

 

Bushcamp Middle Springs

Schön

 

 

T min 13 C

Tmax  C

Total 229 Km

 

Asphalt 30 Km

Gravel  99 Km

Track  100 Km

Bew.Mittel 46,5 Km/h

Die Morgenstimmung am Fluss war traumhaft. Noch ging kein Wind und die Wasseroberfläche war spiegelglatt. Leider wachten die Fliegen auch bald auf und beim Packen wurden sie echt zur Plage. Penetrant wollten sie einem in die Augen und sogar in die Ohren kriechen. Am Ende waren wir froh, dass wir uns ins Auto flüchten konnten. Auf einer steinigen 4x4 Piste ging’s es erst noch dem Pentecoast River entlang. Weiter stromabwärts sah man deutlich, dass der Fluss eindeutig von den Gezeiten beeinflusst ist. Zur Zeit war Ebbe und die Strömung ging noch immer Richtung Meer. Die Wasseroberfläche war einige Meter unterhalb der Flutmarke.

Die Piste hatte nun mehr und mehr auch tief ausgefahrene Bulldust Löcher, welche den mehlfeinen Staub hoch aufwirbeln liessen. Am nördlichen Ende der Cockburn Ranges führte die Piste auf grosse Salzseen hinaus. In der Hitze des Tages spiegelten sich die fernen Bergketten und auch Büsche und Bäume schienen im Wasser zu stehen. An einem Wasserloch trafen wir auf eine Gruppe von Pelikanen. Als ich sie zum Fotografieren annäherte flogen sie leider auf und nach einer Ehrenrunde über unseren Köpfen entschwanden sie majestätisch langsam segelnd.

Bevor wir auf die Hauptpiste Richtung Wyndham stiessen, gab es noch eine kurze Unsicherheit in der Navigation weil wir eine Abzweigung zu früh nach Diggers Rest abgebogen waren. Das Rätsel löste sich aber bald und wir wussten wieder wo es lang ging. Auch in dieser Gegend gibt es noch einen Prison Boab Tree, wenn er auch ein wenig bescheidener ist. Dafür kann man ihn aus der Nähe besichtigen und sogar in den Stamm hineinklettern.

Dann erreichten wir nach etwa 1200 Km wieder einmal eine Teerstrasse, welche uns nach Wyndham hineinführte. Der Ort selber hat nicht viel zu bieten und so entschlossen wir uns zum Hafen, einige Kilometer weiter, zu fahren. Dort war ein Viehtransportschiff dabei seine Ladung aufzunehmen. Ein Roadtrain nach dem andern fuhr an die Seite des riesigen Schiffes heran und entlud seine Rinder. Das Schiff ist wie ein Parkhaus aufgebaut, so dass die Tiere auf unzähligen Stockwerken untergebracht werden können.

Obschon ein Schild hinter der Krokodil Farm besagte, dass die Strasse nicht durchgehend ist, fuhren wir weiter da unsere Karten beide das Gegenteil aufzeigten. Eine kleine, steinige Piste führt um das kleine Gebirge herum und endet schlussendlich wieder auf der Teerstrasse. Einzig eine Verbindung zum Five River Lookout gab es nicht wie wir gehofft hatten. Deshalb fuhren wir noch einmal nach Wyndham hinein und der Troopy musste sich die steile Strasse zum Aussichtspunkt hochquälen. Oben angekommen geniesst man eine phantastische Aussicht auf die Umgebung Wyndhams. Wie der Name des Punktes besagt, kann man auf fünf Flüsse hinunterschauen, welche sich alle in der Umgebung ins Meer ergiessen. Auch auf die grossen „Mudflats“ hat man eine eindrückliche Aussicht. Diese Flächen sind recht typisch für den Norden Australiens, da das Meer zum Teil sehr flach ist am Ufer und zudem grosse Gezeitendifferenzen vorherrschen.

Auf dem Weg nach Kunanurra nahmen wir wiederum eine „Abkürzung“ über eine 4x4 Strecke, welche uns mitten durch die Parry Lagoons führte. Beim Marlgu Billabong, einem wunderschönen Wasserloch in der trockenen Steppe, herrschte Hochbetrieb. Unzählige Vögel tummeln sich dort und lassen sich von einem Unterstand aus bequem beobachten. Reiher, Enten, Gänse und viele andere Arten schwammen, flogen und fischten im Teich. Ein Darter, tauchte nur einige Meter von uns entfernt wieder auf und kletterte dann auf einen Ast um seine nassen Flügel zu trocknen.

Als wir wieder auf der Hauptpiste ankamen, ging es zügig weiter Richtung Kunanarra, unserem geplanten Etappen-ziel für Heute. Ein kurzer Abstecher führte zum Black Rock Pool. Wie der Name vermuten lässt, sind die Felsen um das kleine Wasserloch raben-schwarz. Jetzt am Nachmittag war es zudem im Schatten, was den Eindruck noch verstärkte. Nur ein Kilometer die Strasse hinunter ist eine weiterer Abstecher zu dem Middle Springs möglich. Wieder trifft man auf ein Wasserloch unmittelbar an einer roten Felswand. Als wir den wunderschönen Ort sahen, entschlossen wir uns spontan unseren Tag bereits hier zu beschliessen. Auf einem flachen, sandigen Platz bauten wir unser Camp auf. Eine Gruppe von Flaschenbäumen dekorieren den Platz zusätzlich. Bald war ein Billy voll Wasser auf dem Feuer damit wir eine Dusche geniessen konnten.

Zum Nachtessen kochte ich einen Rindsbraten mit Gemüse. Nach einer guten Stunde war das Gericht gar und der Braten stellte sich als sehr zart heraus.

      

11.8.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Middle Springs-Kunanurra-Lake Argyle-Kunanurra

 

 

 

Hidden Valley CP (AUD 20)

Schön

 

 

T min 11 C

Tmax 32 C

Total 180 Km

 

Asphalt 165 Km

Gravel 15 Km

Track   Km

Bew.Mittel 63,4 Km/h

Während unser Camp noch im Schatten lag, leuchtete die Felswand über dem Wasserloch in tiefem rot als die Sonne aufging. Das war wirklich ein ausgesprochen schönes Camp und ich war froh, dass wir nicht noch bis Kunanarra durchgefahren waren.

Nach einigen Kilometern auf der Gravelroad erreichten wir den Ord River. Anstelle einer Brücke hatte man an der Ivenhoe Crossing eine betonierte Furt gebaut. Der Fluss ist etwa 100 m breit und das Wasser erreicht eine Tiefe von über 40 cm. Zudem ist die Strömung relativ stark und die Oberfläche der Fahrbahn ist von den Algen sehr rutschig. So kam es, dass bei der Durchfahrt, der Wagen immer wieder etwas seitlich weggedrückt wurde und sobald man ein bisschen zuviel Gas gab, drehten die Räder durch. Eine wahrlich kniffelige Passage. Auf der Südseite hatten sich mehrere Fahrzeuge eingefunden. Die Leute beschränkten sich aber auf das Filmen von anderen Autos, während sie scheinbar nicht im Sinn hatten den Fluss zu durchqueren. Damit wir auch noch Aussenaufnahmen machen konnten, liess ich Joe am Ufer zurück und fuhr noch einmal durch.

In Kunanarra tankten wir als erstes den Troopy auf. 245 Liter passten rein, wir hatten also noch 15 Liter im Tank gehabt. In der Stadt erkundigten wir uns nach der Möglichkeit die Argyle Diamond Mine zu besichtigen. Wie ich befürchtet hatte, gab es nur die Möglichkeit hinzufliegen, für die Kleinigkeit von 350 $ !! Auch die Flüge in die Bungle Bungles kosten unterdessen mindestens 225 $. Ich hatte diesem Flug ja schon zweimal gemacht und Joe erschien der Preis schlussendlich zu hoch. So sicherten wir uns einen Platz im Hidden Valley Caravan Park und fuhren dann zum Lake Argyle hinaus.

Dieser riesige Stausee umfasst eine Fläche von fast 800 km2 und liegt mitten in der trockenen Landschaft. Die Regenfälle im Norden Australiens fallen sehr saisonal aus. Im Sommer, der Regenzeit, fällt der ganze Niederschlag und das nicht zu knapp, während in den Wintermonaten blauer Himmel fast garantiert ist. So kommt es, dass wen man das Wasser in der Regenzeit speichert, riesige Mengen zusammenkommen, welche dann in der Trockensaison genutzt werden können. Die Idee beim Dammbau war, dass man in der Region grosse Flächen bewässern kann und dadurch eine schier unerschöpfliche Produktion von Agrarprodukten erzeugen könnte. Allerdings gab es mit den meisten Produkten Rückschläge zu verzeichnen. So machten Krankheiten und Ungeziefer die Ernte von Baumwolle und Zuckerrohr immer wieder zunichte, bis man ein Grossteil der Anbauflächen aufgab oder zumindest nicht weiter ausbaute. Unterdessen gibt es gar einen Plan, eine Pipeline nach Perth zu bauen und so das Wasserproblem der Stadt zu lösen. Aber auf Grund der riesigen Distanz, es sind fast 3000 Km nach Perth, dürfte dieses Projekt an den Kosten scheitern.

Von verschiedenen Aussichtspunkten aus kann man die Aussicht auf den tiefblauen See geniessen. Die intensive Farbe des Wasser kontrastiert mit den gelben und roten Bergzügen an seinem Ufer. Unterhalb des Sees ist das alte Argyle Downs Homestead wieder aufgebaut worden. Die Station musste Anfangs siebziger Jahren aufgegeben werden, als sich der Stausee zu füllen begann. Heute ist es ein Museum, welches einem einen guten Einblick in das Leben und die Geschichte der Durack Familie gibt.

Zurück in Kunanurra genehmigten wir uns als spätes Mittagessen einen Hamburger, aber natürlich nicht einen McDonalds, sondern einer typischen, frisch gebratenen „The Works“. Dieser beinhaltet nebst der Hackfleischscheibe, ein Spiegelei und Speck und wird traditionellerweise zusätzlich mit Randen garniert.

Anschliessend ergänzten wir unsere Lebensmittelvorräte, so dass wir bis Alice Springs nicht verhungern müssen. In einem Internetcafe empfingen wir unsere elektronische Post und dann ging es in den Camping zurück wo wir im (viel zu kalten) Swimming Pool abkühlten.

Zum Nachtessen hatten wir uns einige Prawns (Scampi) zur Vorspeise und Barramundi Filets zum Hauptgang gekauft. Beides schmeckte ausgezeichnet.  


12.8.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Kunanurra-Bungle Bungle

 

 

 

 

Kurrajong Camping (AUD 18)

Schön

 

 

T min 17 C

Tmax 32 C

Total 323 Km

 

Asphalt 250 Km

Gravel   Km

Track  73 Km

Bew.Mittel 64,7 Km/h

Da wir in einem Caravan Park übernachtet hatten, konnten wir am Morgen eine ausiebige Dusche nehmen. Im Kühlschrank musste noch etwas Ordnung gemacht werden und auch sonst gab es noch einige Kleinigkeiten zu tun Heute Morgen. In der Stadt machten wir noch ein paar Besorgungen und machten uns gegen Halb zehn Uhr auf den Weg in den Purnululu National Park. Die Landschaft entlang der Hauptstrasse war erstaunlich abwechslungsreich. Das Teerband wand sich oft durch die roten Felsformationen und entlang von Bergzügen. Wenn man lange in Australien reist, fällt es einem richtig auf, wenn man zur Abwechslung einmal in einem von Bergen begrenzten Tal fährt. Der Horizont, normalerweise sehr tief, erscheint einem auf einmal einschränkend.

Bis auf zwei Roadhouses gab es auf den 250 Km bis zur Abzweigung wenig Anzeichen von menschlicher Besiedlung. Einzig ein paar wenige Wegweiser deuteten darauf hin, dass von der Strasse weg noch einige Rinderfarmen liegen.

Die Piste in die Bungle Bungles ist als 4WD Strecke ausgeschildert. Abgesehen von einigen etwas steilen Auf- und Abfahrten war sie aber eigentlich gut im Schuss. Einzig das übliche Wellblech und einige steinige Abschnitte machten die Strasse etwas rumplig. Als ich vor fast zwanzig Jahren hier durchkam, war die Piste noch eine wirkliche Herausforderung gewesen. Während man heutzutage in zwei Stunden in den National Park gelangt, hatte es früher fast doppelt so viel Zeit gekostet. Die Landschaft wird zunehmend attraktiver, die Strasse verläuft wie eine Achterbahn zwischen und über den kleinen Hügeln. Im Visitor Centre beglichen wir den Campingplatz und fuhren dann zur Kurrajong Camping Area, nur ein paar Kilometer nördlicher. Wir fanden ein einigermassen schattiges Plätzchen und richteten und ein. Kurz vor fünf Uhr fuhren wir zum nahegelegenen Aussichtspunkt, um von dort aus den Sonnenuntergang zu beobachten. Auf einem kleinen Hügel hatten sich bereits ein paar Leute eingefunden. Die nahen Felsformationen wurden mit jeder Minute röter, bis dann die Sonne unterging und die Berge in dunkles rot bis schwarz wechselten. Erst als sich das Auge etwas an das dunklere Licht gewöhnt hatte, bemerkte man, dass die Steine nach wie vor in einen tiefen Rot glühten.

Im Camping zurück, kochte ich uns ein Risotto und dazu gab es eine Boreworst, einer südafrikanischen Wurstspezialität, ähnlich einer Schweinsbratwurst. 

   

13.8.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Purnululu Natl. Park

 

 

 

 

Kurrajong Camping Area

Schön

 

 

T min 17 C

Tmax 30 C

Total 93 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track  93 Km

Bew.Mittel 40,0 Km/h

Schon die ganze Nacht war mein Auto von heftigen Windböen geschüttelt worden. Und auch nach Sonnenaufgang liessen die Winde nicht nach. Wir mussten im Windschatten des Autos Zuflucht suchen und trotzdem fegten immer wieder unangenehme Staubwolken durch den Campingplatz und es dauerte nicht lange bis die Milch eine Staubschicht hatte.

Nachdem wir im Camp Ordnung gemacht hatten, fuhren wir in den südlichen Teil des National Parks. Auf den letzten Kilometern vor dem Ende der Piste, begannen die typischen, rot-schwarz gestreiften Steinhügel aufzutauchen. Wir machten einige Fotohalte um den am Morgen viel satteren Farben zu profitieren. Die Streifen auf den Felsen entstanden, weil auf den härteren Steinschichten eine dunkle Alge sich festsetzen konnte, während sie auf den helleren und auch weicheren Schichten immer wieder wegerodieren und deshalb den hellen Untergrund freilassen.

Auf dem Parkplatz am Ende der Strasse liessen wir das Auto zurück und machten uns zu Fuss auf Entdeckungsreise. Entlang das Picadilly Creeks, dieser ist in der Trockensaison ohne Wasser, wandert man den Felshügeln entlang, bis man in eine schmale Schlucht eindringt. Diese führt mehrere Hundert Meter in die Felsenlandschaft hinein und endet dann in einem gigantischen, fast kreisrunden Platz. Senkrechte Feslwände, mehrere Hundert Meter hoch türmen sich auf drei Seiten auf. Über einen Wasserfall sammelt sich das herunterstürzende Wasser in der „Wetsaison“ im Becken und im Laufe der Jahrmillionen hat es die vertikalen Wände schräg unterspült und eine Kathedralen ähnlichen Raum zurückgelassen. Auf dem sandigen Boden hat es auch jetzt noch einen kleinen Teich. Auch auf dem Rückweg gewinnt man immer wieder neue Einblicke und man kriegt die Kamera kaum vom Auge weg.

Als nächstes ging’s ganz in den zugänglichen Norden das Parks. Etwa 12 Km nach unserem Campingplatz endet die Strasse erneut auf einem Parkplatz. Von dort aus kann man die Echidna Chasm erkunden. Ganz anders als die Katherdral Gorge im Süden, hat es hier im Norden keine gestreiften Hügel mehr, sondern nur noch rote Felsformationen hier speziell aus Konglomerat bestehend. Diese Steinart besteht aus in Sand eingebetteten Kieselsteinen, so dass die Felswände aussehen wie grober Beton.

Einem Bachbett entlang gelangt man an den schmalen Eingang der Schlucht. Schon hier ist sie nur ein paar Meter breit. Je weiter man eindingt, umso schmaler wird sie. An der schmalsten Stelle kann man schlussendlich nicht einmal mehr die Ellenbogen in die Hüfte stemmen. Die vertikalen Wände liegen zwar meist im Schatten, aber im oberen Teil wo das Tageslicht noch hinkommt leuchten die Felsen in allen Rotschattierungen. Nach ein paar Hundert Metern endet die Schlucht abrupt vor einer senkrechten Wand. In der Regensaison könnte man dort nicht sein, denn das Wasser stürzt sich in die schmale Spalte und lässt keinen Platz für Besucher.

Nur zwei Kilometer entfernt, lässt man das Auto wieder zurück um in die „Mini Palms Gorge zu wandern. Diese Wanderung führt erst an den Bergen entlang. Am Nachmittag brennt die Sonne ganz schön herunter und man ist froh, wenn der Weg sich schlussendlich in die schmale, schattige Schlucht dreht. Über riesige Felsblöcke und durch schmale Spalte klettert man weiter in die Schlucht hinein. An einer Stelle weitet sie sich noch einmal zu einem grossen Kessel auf aber am Ende steht man wieder in einem schmalen Spalt vor senkrechten Wänden. Auf dem Boden, in dieser dunklen Ecke, dort wo das direkte Sonnenlicht nie hinkommt, wachsen einige kleine Palmen. Diese haben dann auch der Schlucht den Namen gegeben.

Vom selben Parkplatz gelangt man auf einem kurzen Wanderweg auch noch in die „Froghole Gorge“. Da aber die Felsformationen als unsicher und unstabil deklariert worden sind, kann man die Schlucht nur am Eingang besichtigen.

Entlang des Bergmassivs fuhren wir zurück zum Camping. Ich hatte unseren Kehrichtsack extra noch an einen Ast gehängt damit die Krähen nicht rankamen. Ich hatte aber die Vögel unterschätzt, denn nun lag alles verstreut in der Umgebung und der Sack war zerfetzt. Krähen waren in diesem Camping ein Problem und sobald jemand seinen Campplatz verlässt, stürzen sie sich wie im Film „Die Vögel“ herunter und durchsuchen alles. Dabei gehen sie nicht gerade zimperlich um und scheinbar hinterlassen sie auch immer wieder einigen Schaden. Da es unterdessen kurz vor Sonnenuntergang geworden war, leuchtete die Berge glühend rot. Bei einem kühlen Bier liessen wir den erfüllten und ereigneisreichen Tag noch einmal passieren. Da Feuer machen im Camping nur in einer entfernt liegenden Grillstelle erlaubt ist, wurden die Steaks in der Bratpfanne gebraten. Ein gemischter Salat und ein Suppe voraus komplettierten das Nachtessen Heute. Wir beide waren nach den Wanderung bald einmal reif fürs Bett. Zudem war die Temperatur kurz nach Sonnenuntergang bald einmal bis auf 14 Grad gefallen. So „kalte“ Werte waren wir nicht mehr gewohnt.

    

14.8.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Purnululu NP-Halls Creek-Wolfe Creek Meteorite Crater

 

 

 

Bush Camp im Wolfe Creek

Schön

 

 

T min 15 C

Tmax 30 C

Total 328 Km

 

Asphalt 125 Km

Gravel  143 Km

Track 60  Km

Bew.Mittel 66.0 Km/h

Nachdem wir unser traditionelles „Cooked Breakfast“ gehabt hatten, packten wir unsere sieben Sachen. Der Rückweg bis zur Hauptstrasse  war zwar der selbe, aber da wir nun am Morgen reisten, war das Licht komplett anders und man hatte den Eindruck durch eine völlig neue Landschaft zu fahren. Nach gut 1 ½ Stunden erreichten wir die Strasse und drehten nach Süden um Halls Creek zu erreichen. Dort bereiteten wir uns für die lange Strecke durch die Tamami Desert bis Alice Springs vor. Das hiess in erster Linie voll tanken und ein kurzer Check des Autos. Zudem wurde der Luftdruck wieder erhöht, da die Piste eher schnell zu befahren versprach. Ich genehmigte mir eine „Meat Pie“ während Joe ein süsse Variante wählte und sich zwei „Blueberry Muffins“ kaufte. Nach dieser kurzen Pause fuhren wir noch ein paar Kilometer bis zur Abzweigung auf die Tanami Road. Nach etwa 500 km Teerstrasse war nun wieder Piste auf dem Programm. Die Strecke bis zum Wolfe Creek Meteorite Crater kannte ich schon, da ich ja vor etwa drei Wochen schon Mal hier vorbeigekommen war. Joe war aber noch nie in der Gegend gewesen und deshalb machten wir den Abstecher zum Krater. Aus Erfahrung wusste ich, dass der Camping am Krater nicht speziell schön war und deshalb fuhren wir auch wieder zurück zum Flussbett des Wolfe Creek um dort unser Camp aufzuschlagen. Als wir um die erste Biegung kamen standen dort bereits zwei Autos. Ich hielt an, um mit den Leuten zu reden und zu fragen, ob sie etwas dagegen hätten, wenn wir auch hier blieben. Sie hatten nichts dagegen und so fuhren wir noch an ihnen vorbei und richteten uns in der Nähe ein. Da hier Feuerholz im Überfluss vorhanden war, machte ich einen Lammbraten (welch ein Zufall, hatten wir doch letzten Mal hier das selbe Menu auf dem Programm gehabt) Bald loderten die Flammen und wenig später brutzelte das Fleisch im Topf. Von den 1,2 Kg blieben nun noch etwa ein knappes Drittel übrig, ein Zeichen, dass es beiden wohl geschmeckt hatte. Nach dem Essen gingen wir zu unseren Campnachbarn hinüber und sassen noch eine ganze Weile am Lagerfeuer. 


15.8.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Wolfe Creek Meteorite Crater-Rabbit Flat-Renahans Bore

 

 

Bushcamp Renahans Bore

Schön

 

 

T min 30 C

Tmax 9 C

Total 496 Km

 

Asphalt 10 Km

Gravel  486 Km

Track   Km

Bew.Mittel 83,3 Km/h

Heute starteten wir die Durchquerung der Tanami Desert. Das ist kein wirkliches Abenteuer wie der Name vermuten lässt, denn eine breite Piste verbindet Halls Creek mit Alice Springs. Diese ist meist mit 80-100 Km/h befahrbar, wenn auch hier immer wieder Wellblech auftritt. Obschon die Strecke wenig Reize bietet, kam eigentlich nie Langeweile auf. Gleich anfangs am Morgen hielten wir bald einmal an um die Termitenhügel zu fotografieren. An und für sich nichts ungewöhnliches im ganzen Norden Australien, hier aber war das Spinifex neu gewachsen und deshalb ungewöhnlich grün. Die roten Termitenhügel darin waren eine ungewöhnliche Kombination, da diese normalerweise eher in kargen und braungebrannten Landschaften anzutreffen sind. Verkehr hatte es sehr wenig auf dieser Strecke. Bis am Mittag hatten wir gerade mal vier Autos begegnet. Auf Grund der flachen Landschaft sah man das Herannahen eines Fahrzeugs, je nach Staubentwicklung, schon einige Kilometer bevor man es effektiv kreuzte.  Wir hatten beschlossen, alle 100 Kilometer ein Bild geradeaus zu schiessen um dann zu sehen ob und wie sich die Landschaft verändert.

An der Grenze zu den Northern Territory hielten wir an um ein paar Fotos zu machen. Zudem stellten wir unsere Uhren um 1 ½ Stunden vor. Das bedeutet, dass die Tage wieder länger werden, aber die Sonne am Morgen erst nach sieben Uhr aufgehen wird. Die Strasse führte dann an einer Goldmine vorbei. Viel sah man allerdings nicht und der Zugang ist verboten. Beim Rabbit Flat Roadhouse machten wir eine Pause. Dies ist die erste Möglichkeit aufzutanken, allerdings nur Freitag bis Montag. Hat man nicht wie wir genügend Diesel dabei, kann das schon noch ein Problem werden denn Billiluna bis zur nächsten Tankgelegenheit sind dann doch schon 600 Km. Der Besitzer hatte 1969 die Idee hier, in Mitten der Tanami Wüste ein Roadhouse einzurichten, 500 Km von der nächsten Ortschaft. Wir hatten ein interessanten Gespräch mit ihm während wir einige Chicken Nuggets aus der Mikrowelle verdrückten. Nebst Pub, Laden und Tankstelle betreibt Bruce auch eine Wetterstation. Um drei Uhr musste er darum auch zur Wetterstation gehen um die Daten abzulesen und nach Darwin durchzugeben. Uns liess er daher zurück und verschwand. Zu klauen gibt es allerdings eh nicht viel, da sein Laden und sein Arbeitsplatz hinter Gitter gesichert ist. Die restliche Einrichtung des Gebäudes ist ziemlich karg.

Etwa dreissig Kilometer weiter kann man mit dem Auto auf einen kleine Hügel hochfahren um die Aussicht zu geniessen. Obschon nur 12 m hoch erschliesst einem die Erhöhung einen phantastischen Weitblick. Nicht dass es viel zu sehen gäbe, aber gerade diese unglaubliche Weite und das fast durchgehend topfebene Land sind auch eindrücklich. Kurz hinter der Granite Goldmine kam uns ein Roadtrain entgegen. Schon von weitem hatten wir seine Staubfahne gesehen und es war klar, dass das etwas grösseres sein musste. Unter donnern und Getöse passierte er uns. Zum Glück blies der Wind in die andere Richtung, ansonsten hätten wir ein schöne Ladung Staub abgekriegt. Später kreuzten wir noch einmal einen dieser Lastzüge, dieser hatte gar vier Tankanhänger hinten dran.

Wir hängten noch ein paar Kilometer dran und hielten bei der Renahans Bore an um einen Übernachtungsplatz zu suchen. Ein sehr schöner Ort ist es eigentlich nicht, aber einer der wenigen Plätze wo man überhaupt von der Strasse kommt und dann auch noch ein Plätzchen ohne Spinifex finden kann.

Auch Heute kühlte es nach dem Essen merklich ab, man spürt immer mehr, dass wir uns vom tropischen Klima dem zentral Australischen Wüstenklima nähern.

 

16.8.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Renahans Bore-Yuedumu-ilmouth Roadhouse-Papunya-Redbank Gorge

 

Woodland Camping (AUD 6.60)

Schön

 

 

T min 11 C

Tmax 24 C

Total 486  Km

 

Asphalt  50 Km

Gravel  436 Km

Track   Km5

Bew.Mittel 83,5 Km/h

Als die Sonne langsam aufging, schrieb ich im Auto das Tagebuch. Plötzlich bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung an unserem Tisch. Als ich aufschaute, war da ein Dingo der an unseren Sachen herumschnüffelte und ehe ich es versah, sprang es auf den Campingtisch um das Geschirr zu beschnüffeln. Obschon er mich unterdessen auch bemerkt hatte, schnüffelte er noch weiter um unseren Campingplatz herum und besuchte auch Joe in seinem Zelt. Nach etwa einer halben Stunde kam er noch einmal vorbei und ich konnte ihn im nun besseren Licht noch fotografieren. Es war Heute wieder recht windig am Morgen und deshalb nicht so gemütlich beim Frühstück. Es war denn auch nach zehn Uhr bis wir uns auf den Weg machten.

Als wir beim Rausfahren beim Wassertank waschen wollten, war der Dingo wieder dort um in den Abfalleimern zu schnüffeln. Die Fahrt nach Yuedumu dauerte knapp zwei Stunden. In diesem Aboriginal Dorf soll es nebst Laden und Tankstelle auch eine Kunstgalerie geben, welche lokales Kunsthandwerk anbietet. Wir fuhren deshalb ins Dorf hinein auf der Suche nach dem Laden. Leider war auch dieses Dorf nicht gerade ein Vorzeigebeispiel der Abo’s. Überall lag Abfall und Gerümpel rum und die Leute hockten unbeschäftigt vor ihren Häusern. Alles in allem kein sehr einladender Ort. Die Tankstelle und den Laden fanden wir zwar, aber die Kunstgalerie konnten wir nicht entdecken. Nach einer Runde durchs Dorf zogen wir deshalb weiter. Unser nächster Halt war das Timouth Roadhouse, eine Stunde die Piste runter. Hier hatte man in einem kleinen Raum Kunstwerke der lokalen Bevölkerung ausgestellt und zum Verkaufen. Es waren vor allem die typischen Punktbilder im Angebot und einige kleine Schnitzereien. Obschon die Preise sicher günstiger waren, als in einem Laden der Grosstädte, musste man noch immer 100 bis 300 $ ausgeben für eines der ungerahmten Bilder. Für ein Pick-Nic hielten wir etwas weiter an der Strasse an. Den Schatten des Baumes nutzten wir nicht, da die Temperatur Heute nur noch gerade 23 °C betrug. Zudem wehte ein kühler Wind.

Wir wollten die West Macdonell Ranges von Westen anfahren um auf dem Weg nach Alice hinein die verschiedenen Sehenswürdig-keiten zu besuchen. Wir bogen deshalb von der Tanami Road Richtung Papunya ab. Auf der guten Piste ging es flott voran und bald kamen auf der Südseite relativ hohe Berge in Sicht . Einer davon, der Mt. Zeil, ist mit 1531 m der höchste Berg in den Northern Terretory. Aus dem Nichts tauchten links und rechts der Strasse grosse Flächen mit gelben Blumen auf. Das war ein wunderschöner Vordergrund und eine erfreuliche Abwechslung zum üblichen Rot-Grün. Wenn immer wir anhielten um das ultimative Foto zu schiessen, kam es noch besser. Erst nach ein paar Kilometern verschwanden die Blumen wie sie gekommen waren. In einem grossen Bogen fuhren wir um diese Bergkette herum. Kurz bevor wir nach Süden abbogen kam im Westen die eindrückliche Bell Range in Sicht. Dieser entlang ging es weiter bis wir auf die Strasse nach Haast Bluff stiessen. Dieser folgten wir nun Richtung Alice, immer der Macdonell Range entlang. Diese Piste war in weniger gutem Zustand und das Licht am Nachmittag war nicht ideal, so dass man Löcher und Wellblech schlecht erkennen konnte. Es war deshalb schon nach vier Uhr, als wir bei der Redbank Gorge ankamen. Wir suchten uns einen schönen Platz im Woodland Campground aus. Das war kein Problem, denn nur einer der Plätze war bereits belegt als wir ankamen. Die Stellplätze sind sehr schön angelegt und auch wenn einfach eingerichtet, sehr funktionell. Unser Platz hatte einen Gasgrill, inklusive zweier Kochplatten, eine Feuerstelle und einen grossen Tisch. Zudem hatte man zwei grosse Ablagetische hingestellt auf welcher man die Ausrüstung deponieren konnte. Ein wirklich gutes Beispiel, wie man sich einen Campingplatz in einem National Park wünscht. Das Wasser im Wassertank war den ganzen Tag über von der warmen Luft unter dem Auto erwärmt worden, so dass wir für eine Dusche nicht einmal mehr Wasser erwärmen mussten. Bald genoss ich das warme Nass.

Das Nachtessen passten wir der Einrichtung an: Während Joe den Salat zubereitete, grillte ich zwei Steaks und etwas Gemüse dazu. Nach dem Nachtessen, als es schon dunkel war, entzündeten wir das Lagefeuer um noch etwas zu plaudern.

 

17.8.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Redbeank Gorge-Larapinta Drive-Alice Springs

 

 

Macdonell Range Holiday Park (AUD 23)

Schön

 

 

T min 13 C

Tmax 25 C

Total 205 Km

 

Asphalt 168 Km

Gravel  37 Km

Track   Km

Bew.Mittel 64,2 Km/h

Nachdem es auf 1000 Km in der Tanami Desert nicht allzu viel zu besichtigen und zu erleben gab, war Heute definitiv „Sightseeing“ angesagt. Bevor wir uns Richtung Alice aufmachten, besuchten wir die Redbank Gorge, ganz in der Nähe des Campingplatzes. Eine schöne Wanderung führte in die Schlucht hinein. Von den roten Felswänden, nehme ich mal an, hat die Schlucht den Namen erhalten. Von einem Aussichtspunkt über dem Parkplatz konnte man sich noch einmal ein Bild von der Umgebung machen. Danach fuhren wir weiter und machten einen weiteren Halt bei der Glen Helen Gorge. In einem Durchbruch durch die Bergkette liegt ein schönes Wasserloch umgeben von Schilffeldern. Viel zum Wandern gibt es hier nicht, es sei denn man schwimmt erst durch das kalte Wasser um dann im anschliessenden Tal weiter zu gehen.

Nur ein paar wenige Kilometer weiter bogen wir zur Ormiston Gorge ab. Dies ist wohl die eindrücklichste der Schluchten in den westlichen Macdonnell Ranges. Zu Beginn stiegen wir zur westlichen Schluchtwand hoch, von wo man einen schönen Ausblick auf die untenliegende Gorge hat. Im hintern Teil der Schlucht machten wir an einem Wasserloch Mittagspause. In der Schlucht selber ging’s dann zurück zum Auto. Die Serpentine Gorge liegt etwa 1,3 Km vom Parkplatz entfernt . Leider lag das schöne Wasserloch zu dieser Tageszeit bereits im Schatten, so dass die roten Felsen weniger zur Geltung kamen. Schwimmen ist in diesem Wasserloch ausnahmsweise nicht erlaubt, aber bei der Wassertemperatur und den angenehmen 25° wäre das wohl sowieso eine Herausforderung gewesen.

Unser letzter Stop auf dem Weg nach Alice galt dem Ellery Creek Big Hole. Auch dieses grosse Wasserloch blockiert den Durchbruch durch den Gebirgszug. Ein schöner , vorgelagerter Sandstrand würde hier zum Baden einladen, aber eben, siehe oben....

Nun waren es noch eine gute Stunde nach Alice hinein. Die Stanley Chasm wollen wir uns auf den Weg hinaus zum Palm Valley anschauen, da wir wieder hier vorbei fahren werden.

In Alice versuchte ich einen Termin für einen kleinen Service am Troopy zu buchen. Alle Garagen waren aber bereits ausgebucht für Morgen früh und da es unterdessen bereits nach fünf geworden war, waren die anderen Servicestellen bereits geschlossen. Mit dem ersten Campingplatz hatten wir dann auch kein Glück, da alle Stellplätze bereits ausgebucht waren. Im Süden er Stadt gab es aber noch ein Nest mit etwa fünf Campingplätzen und auf dem Macdonell Range bekamen wir auch einen Platz. Dieser hatte aber , typisch für einen kommerziellen Camping in der Stadt, ein bisschen eng beisammen liegende Stellplätze. Wie ein Parkplatz und als Rasenersatz hatte man einen grünen Kunststoffteppich verlegt. Nach den vielen schönen Buschcamps war das natürlich etwas enttäuschend, aber so ist es nun mal. Da wir nicht auf diesem Parkplatz unseren Abend verbringen wollten, entschlossen wir uns, in der Stadt essen zu gehen. Wir parkten das Auto im Zentrum und suchten uns ein Restaurant in der Fussgängerzone. In der Sport Bar und Restaurant kamen wir auf unsere Rechnung. Wie der Name vermuten lässt, ist das Ausstattungsthema des Lokals „Sport“. Uns gefiel der separate Raum, welcher dem Alice-Finke Desert Race gewidmet ist, speziell gut. Nebst vielen Bildern war auch das Siegermotorrad von 1976 ausgestellt. Kaum zu glauben, dass man mit einer kleinen 250er Yamaha mit kaum fünfzehn Zentimeter Federweg überhaupt nach Finke kommen kann.

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Australien Trip 2005 Teil 5.pdf
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Alice Springs - Cairns

 

18.8.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Alice Springs-Larapinta Drive-Hermannsburg-Palm Valley

 

 

 

Palm Valley Campground

Schön

 

 

T min 14 C

Tmax 30 C

Total 224 Km

 

Asphalt 184 Km

Gravel   Km

Track 40  Km

Bew.Mittel 57,1 Km/h

Als erstes fuhr ich Heute erst mal alleine in die Stadt um den Service am Troopy machen zu lassen. Nach etwas suchen fand ich endlich eine Garage, welche den Service nach einer kurzen Wartezeit machen konnte. Während der Mechaniker am Auto arbeitete, fügte ich noch die letzten Bilder in meine Tagebuch ein und korrigierte anschliessend der Text. Ich war aber noch nicht fertig mit der Arbeit, als der Werkstattchef auch schon kam, um mir zu melden, dass der Wagen fertig war. Beim Hinausgehen hielt ein kleiner Bus vor der Werkstatt. Es war der „Pie Van“. Eine junge Dame verkaufte an die Handwerker in der Region Fleischpasteten und andere Esswaren. Das Geschäft scheint gut zu laufen, denn kaum war sie ausgestiegen, bildete sich bereits eine kleine Schlange. Ich kaufte mir auch eine Meat Pie, denn ich hatte Heute aufs Frühstück verzichtet.

Zurück im Camping packten wir alles zusammen und fuhren anschliessend in die Stadt zum Tanken und Einkaufen. Einzig Wein kaufen konnten wir nicht, weil die Gesetzgebung in den NT den Alkoholverkauf erst nach 14 Uhr erlaubt. Gegen Mittag war alles erledigt und wir auf dem Weg nach Westen. Wieder auf dem Larapinta Drive fuhren wir bis zum Simpson Gap. Dies ist ein weiterer Durchbruch durch die Macdonell Ranges. Der Wind fegte durch die Verengung, dass selbst der Sand aufgewirbelt wurde. Am Eingang hat es auf der Ostseite des Abhangs grosse Felsblöcke. Auf einem der untersten sass ein Rockwallaby und beäugte die Besucher aus sicherer Höhe, aber doch nur ein paar Meter entfernt. Die Tiere waren zwar auf der Infotafel erwähnt, aber ich hatte nicht erwartet, dass wir am helllichten Tag eines der sonst scheuen Tiere zu Gesicht bekämen.

Zur Stanley Chasm waren es dann eine halbe Stunde Fahrt. Da die Schlucht auf privatem Boden liegt, müssen Besucher Eintritt bezahlen. Die enge Schlucht unterscheidet sich markant von allen andern in der Gegend, da sie nur wenige Meter breit ist. Die senkrechten Wände lassen kaum Licht in die Schlucht eindringen. Wir hatten den idealen Zeitpunkt verpasst (in den späten Morgenstunde soll die Sonne in die Schlucht hinein scheinen) aber dafür waren wir fast allein. Die Tourbusse planen ihren Stop hier auf die ideale Beleuchtung.

Nun ging es weiter Richtung Hermannsburg. Unterwegs hielten wir unter einem schattigen Baum an, um kurz etwas zu essen. Die Temperatur war gegenüber der letzten paar Tage wieder gegen 30° gestiegen , so dass wir den Schatten wieder schätzten. Ein Piepsem im GPS kündigte die Annäherung an eine Konfluenz an. In der Nähe hatte es eine Gradnetzkreuzung, welche offiziell noch nie besucht worden ist. Wir hatten im Sinn wenn möglich solche imaginären Kreuzungspunkte zu besuchen und zu dokumentieren. Ein witziges Spiel, mehr Infos unter www.confluence.org . Wir näherten uns dem Punkt auf der Hauptstrasse auf ca. 5 Km. Die Servicepiste einer Ölpipeline schien einigermassen darauf zu zuhalten und so bogen wir vor der Strasse ab. Als wir uns wieder eher vom Punkt zu entfernen schienen, versuchten wir entlang eines Zaunes näher heranzukommen. Aber näher als 2,5 Km ging nicht. Also zurück auf die Pipeline Piste. Die nächste Möglichkeit war vielversprechend. Immer wieder drehten die Fahrspuren in die richtige Richtung bis wir schliesslich nur noch einen Kilometer entfernt waren. Hier ging es mit dem Auto nicht mehr weiter und wir mussten den Rest zu Fuss gehen. Durch dichten Busch und über Spinifex Felder gelangten wir schliesslich in die Nähe. Mit dem GPS ermittelte Joe die genau Position und als wir diese gefunden hatten schossen wir die verlangten Fotos in alle vier Himmelrichtungen und eine von GPS. Auf dem Rückweg zum Auto wollte ich mal testen wie gut unser Orientierungssinn ohne GPS ist. Nur nach Gefühl suchten wir unseren Weg zurück. Und tatsächlich verpassten wir unser Auto um nur knapp 20 m, nicht schlecht für das unübersichtliche Gelände. Wir fuhren über die schmalen Fahrwege bis auf den Larapinta Drive zurück und bogen bei Hermannsburg auf die 4x4 Piste ins Palm Valley ab. Die Strecke folgt dem Finke River Bett. Dieses ist nicht nur sicher 200 m breit, sondern wenn man das Treibgut hoch oben  den Bäumen sieht, ist man einmal mehr erstaunt wie viel Wasser in dieser trockenen Gegend auftreten kann. Die Kulisse entlang der Piste war gerade jetzt, im späten Nachmittagslicht, sehr eindrücklich. Der Campingplatz im Palm Valley war schon gut besetzt, aber wir fanden einen schönen Stellplatz in der Nähe des Wasserlochs. Vermutlich weil der Camping sogar Duschen anbietet, hat es hier entsprechend Leute.

Wir genossen den warmen Abend. Erst gegen neun Uhr wurde es langsam kühler und wir packten alles was nach Essen riecht aufs Dach, da man in der Gegend Probleme mit Dingos hat.Diese durchsuchen nachts den Campingplatz nach Essbarem.


19.8.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Palm Valley-Hermannsburg-Boggy Hole-Running Waters

 

 

 

Bushcamp Running Waters

Schön

 

 

T min 11 C

Tmax 24 C

Total 84 Km

 

Asphalt 2 Km

Gravel   Km

Track 82  Km

Bew.Mittel 26,6 Km/h

Bevor wir das Palm Valley verliessen, fuhren wir erst ans Ende der Piste um eine Wanderung im eigentlichen Palm Valley zu unternehmen. In einem von den typisch roten Felsen gesäumten, engen Tal gedeiht eine Art Palme, welche ihre nächsten Nachbarn in 850 Km Entfernung im Lawn Hill National Park hat. Der Grund dafür ist, dass die Lebensbedingungen hier in diesem kleinen Tal trotz der Klimaveränderung in den letzten paar Tausend Jahren ideal geblieben sind und sie deshalb hier überleben konnten. Allerdings ist das stetige anwachsen der Besucherströme zu einer neuen, echten Bedrohung geworden, da die jungen Triebe zum Teil niedergetrampelt worden sind. Je weiter man ins Tal vordringt um so dichter wachsen die Palmen. Bis 26 m hoch können sie werden. Für den Rückweg kletterten wir auf das Sandstein Plateau hoch und marschierten dem Rand entlang zum Auto zurück. Dadurch erhält man eine neue Perspektive vom Talgrund. Auf einer rumpeligen Piste ging es wieder zurück. Langsam zuckelten wir über die Felsplatten des Flussbetts. Vom Camping bis zurück nach Herrmansburg war die Strecke wieder etwas flüssiger befahrbar. Nach zwei Kilometer Teerstrasse bogen wir wieder auf eine Piste ab, welche uns schliesslich am Finke River entlang zum Boggy Hole führen sollte. Als ich 1987 das erste Mal in der Gegend war, konnte man noch direkt vom Palm Valley zum Boggy Hole fahren. Der Track dem Fluss entlang wurde nun von den Parkrangern gesperrt, da sie zu oft eingesandete Touristenfahrzeuge bergen mussten. Nun muss man halt diesen Umweg machen. Die Strecke dem Ellery Creek entlang ist zwar oft tief sandig aber mit dem richtigen Luftdruck unproblematisch zu befahren. Nach einigen Kilometern kommt man an die Stelle, wo der Finke River vom Palm Valley kommend einmündet. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Mal fährt man im sandigen Flussbett und dann wieder über die Kiesbänke. Beim Boggy Hole hatte ich auf meiner ersten Reise übernachtet. Heute machten wir dort Mittagsrast. Ich hatte die Gegend noch viel reizvoller in Erinnerung. Auf der gegenüberliegenden Seite des Wasserlochs hatte es damals noch grosse River Gums. Im Reiseführer fand ich später die Erklärung: 1988, ein Jahr nach meinem Besuch, hatte es eine Jahrhundertflut gegeben. Damals wurden unzählige der Bäume im Flussbett mitgerissen. Noch Heute sieht man viele entwurzelte und verdörrte Bäume herumliegen. Bis acht Meter hoch in den bestehenden Bäumen findet man Spuren der Flut. Wir fuhren noch etwa eine Stunde weiter und kamen dann zum Running Waters Wasserloch. Dort gefiel es uns sehr gut und wir beschlossen unser Camp aufzuschlagen. Wir genossen ein paar ruhige Stunden an diesem wunderschönen Ort. Die Temperaturen waren Heute zwar nur auf etwa 24° geklettert und zudem wehte zeitweise ein kühler Wind. Aber als es dann zu kühl wurde, war schnell ein Feuer im Gange. Holz hatte es jede Menge herumliegen. Wir grillten Heute wieder, da das Feuer dazu ideal geeignet war. Es gab Rump Steak Spitzen und Bratwürste, begleitet von Folienkartoffeln und Tomatensalat.

Nach dem Essen sassen wir am Feuer und genossen die Vollmondstimmung über dem unterdessen windstillen Wasserloch. Der Mond war so hell, dass man fast hätte Zeitung lesen können. Noch bevor wir ins Bett gingen war die Temperatur auf 6° gefallen. Das versprach eine kalte Nacht.


Strecke

Wetter

Km

Running Waters-Ernest Giles Rd-Lassiter Hyw-Yulara-Olgas-Yulara

 

 

 

 

Schön

 

 

T min 0 C

Tmax 19 C

Total 424 Km

 

Asphalt 341Km

Gravel 38  Km

Track 45  Km

Bew.Mittel 75,3 Km/h

Bevor die Sonne aufging, las ich die Temperatur am Thermometer ab: 0°, es war eine kalte Nacht gewesen. Sobald aber die Sonne hinter den Bäumen hochkam, wurde die Kälte erträglich. Zudem hatten wir bald wieder ein warmes Feuer im Gange.

Kurz nachdem wir gestartet waren, begegneten wir einer kleinen Gruppe Brumbies (wilde Pferde). Ich stellte den Motor ab, damit wir sie nicht erschreckten und eine Foto machen konnten. Neugierig kamen sie gar näher, als wir uns ruhig verhielten. Spielerisch tobten sie umher und als ich den Motor wieder startete, schauten sie wie verdutzt um und trabten dann davon. Die Landschaft war auch nach dem verlassen des Finke River abwechslungsreich. Bald sahen wir auch die ersten, roten Dünen. Grosse, lichte Wälder mit „Desert Oaks“ säumten den Weg. Eine Abkürzung um auf die Ernest Giles Road zu gelangen verlangte für das Queren eines Flussbetts mit weichem Sand noch einmal den Einsatz von 4x4. Einige Sanddünen zur Einstimmung auf die Simpson Desert waren auch noch zu bezwingen. Noch knapp 40 Km Gravelroad trennten uns nun von der Teerstrasse. Dort angekommen, wollten wir erst mal die Reifen wieder auf Asphaltbedingungen aufpumpen. Als ich den Kompressor Schalter betätigte passiert erst mal nichts. Es stellte sich heraus, das der Schalter nicht funktionierte. So wurde er kurzerhand überbrückt und schon schnurrte der Kompressor. Dann fuhren wir nun Richtung Yulara. Nördlich des Mt. Conner hielten wir bei einem Aussichtspunkt kurz an um den markanten Tafelberg in der riesigen Ebene zu fotografieren. In Yulara buchten wir erst mal einen Campingplatz und machten uns dann auf um am Uluru wandern zu gehen. Beim Parkeingang entrichteten wir den saftigen Eintrittpreis von 25 $ pro Person. Die Dame schickte uns dann aber wieder zurück als sie das Feuerholz auf dem Dachträger sah. Dies sei im National Park nicht gestattet und wir müssten das Holz ausserhalb des National Parks zurücklassen. Also wieder zurück in den Campingplatz. Dort entledigten wir uns des Holzes und bauten das Zelt auch noch schnell auf. Zurück beim Parkeingang hatte es unterdessen eine Kolonne an der Zahlstelle. Wir mussten uns wieder anstellen, obschon wir ja bereits gültige Tickets hatten. Während ich das noch abklärte, rückte Joe mit dem Troopy nach. Als er ihn aber das zweite Mal starten wollte, ging nichts mehr. Wir schoben den Wagen an den Strassenrand und begannen die Ursache zu suchen. Bald stellte sich heraus, dass die Batterie zwar über 13 V Spannung hatte, aber nichts funktionierte. Als wir nach einer längeren Suche nichts finden konnte, wollten wir schon den Pannendienst anrufen, als ein Troopy Fahrer aus South Australia anhielt und anerbot zu helfen. Nach einigem hin und her stiessen wir schliesslich darauf, dass der eine Batterieanschluss schlechten Kontakt machte. Etwas WD40 und als Verbindungen noch einmal geputzt und nachgezogen und der Troopy war wieder wie neu. Heute schien der Wurm in der Elektrik zu stecken....

Die Wanderung um den Ayers Rock konnten wir nun aber vergessen, da die Zeit bis zum Sonnenuntergang schon zu weit fortgeschritten war. So fuhren wir zu den Olgas hinaus und machten die kurze Wanderung in die Hauptschlucht. Als wir ankamen waren noch einige Busladungen Leute auf dem Rückweg. Als wir aber das Ende der Schlucht erreichten, waren nur noch vier weitere Besucher dort. Auf dem Rückweg hielten wir beim Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang noch kurz an, um ein Bild zu schiessen. Dann war es höchste Zeit an den Ayers Rock zurückzufahren, wollten wir den Sonnenuntergang nicht verpassen. Nachdem wir gesehen hatten, dass sehr viele Leute bereits am Sunset Point waren, drehten wir um und fuhren ein paar Kilometer zurück. Dort stellten wir das Auto an den Strassenrand und stiegen auf eine nahegelegene Düne hoch. Von dort hatten wir eine sehr schöne Sicht auf den Uluru und waren für uns allein. Da wir zudem eher etwas seitlich auf den Felsen schauten, kamen die Schatten der vielen Rinnen und Löcher viel besser zur Geltung. Auf Grund des durchwegs blauen Himmels, war es dann halt kein sonderlich spektakulärer Untergang, aber lieber so, als wie es Joe bei seinem Besuch ergangen war: Grau in Grau, wegen bedecktem Himmel.

Im Camp zurück, kochte ich Farfalle alla Gorgonzola und Joe rüstete den Salat. Wir luden noch die Bilder von der Digitalkamera herunter und begutachteten das fotografische Resultat der letzten paar Tage.


21.8.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Yulara-Ayers Rock-Curtain Springs-Mulga Park Road

 

 

 

Bushcamp 75 Km O von Mulga Park

Schön

 

 

T min 5 C

Tmax 22 C

Total 298 Km

 

Asphalt 151 Km

Gravel  147 Km

Track   Km

Bew.Mittel 76,2 Km/h

Da wir den „Rock“ bei Sonnenaufgang sehen wollten, mussten wir früh aufstehen. Um viertel vor sechs rief ich Joe, erhielt aber keine Antwort. Als ich mich angezogen hatte, ging ich zu seinem Zelt, fand ihn aber nicht vor, da er bereits unter der Dusche war. Etwa zwanzig nach sechs waren wir auf dem Weg zum Sunrise Point. Anhand der vielen Scheinwerfer entlang der Strasse konnten wir bald mal feststellen, dass wir nicht die einzigen waren, die es geschafft hatten früh aufzustehen. Trotz der vielen anderen Leute war es ein faszinierendes Erlebnis das Farbenspiel auf dem riesigen Felsen zu verfolgen. Nachdem die Sonne aufgegangen war, begaben wir uns zu einer nahegelegenen Pick-Nic Area um unser Frühstück zuzubereiten. So gegen neun machten wir uns auf dem Weg, den Ayers Rock zu Fuss zu umrunden. Viele der interessanten Strukturen des Berges haben auch für die Aboriginals eine religiöse Bedeutung und deshalb ist es nicht gestattet, von diesen Teilen des Uluru Bilder zu machen oder sie gar zu betreten. Auf der einen Seite für uns unverständlich, aber andererseits haben diese Bereiche eine vergleichbare Bedeutung für dieses naturverbundene Volk wie für einen gläubigen Christen eine Kirche. So bitten die Ureinwohner alle Besucher auch den Ayers Rock nicht zu besteigen, aus Respekt vor ihrem Glauben. Es ist nicht verboten, und unzählige Besucher scheinen sich nicht daran aufzuhalten, denn sie kraxeln zu Hunderten auf den Rock. Wir verzichteten und hielten uns an die Spielregeln. Trotzdem genossen wir das Spiel der Farben und Formen. Was von weitem wie ein homogener Felsgigant aussieht, ist aus der Nähe betrachtet ein komplex geformtes Bergmassiv mit Schluchten und Stufen, mit Buckeln und Spalten, mal rund, mal kantig. Erst die Umrundung lässt einem die grösse dieses gigantischen Monolithen erfassen. Nach etwa drei Stunden hatten wir den Berg umrundet und gelangten zurück zum Auto. Wir fuhren zum Campingplatz zurück und packten das Zelt noch zusammen und verliessen den National Park auf dem Lasseter Hyw. In Curtain Springs, den ersten Roadhouse entlang der Strasse kauften wir noch Rotwein, nachdem es im Ayers Rock Resort nur Flaschenwein zum Restaurantpreis gegeben hatte. Bereits auf der Mulga Park Road, trafen wir auf ein liegengebliebenes Auto mit drei Abo’s. Wir hielten an um Hilfe anzubieten. Locker und cool sagten die Jungs aber, dass sie nur den Auspuff verloren hatten und diesen nun demontiert haben um weiter zu fahren. Kurz darauf machten wir am Pistenrand Mittagspause und es dauerte in der Tat nicht lange, bis der Wagen vorbei schoss. Etwas lauter zwar, aber ohne weitere Probleme.

Wir machten uns auch wieder auf die Piste mit dem Ziel, eine weitere Konfluenz zu entdecken. Nicht weit von der Strasse war noch ein nicht offiziell besuchtes Gradkreuz. Als wir uns schon auf zwei Kilometer genähert hatten, bogen wir entlang einem Zaun nach Süden ab um uns weiter zu nähern. Nur noch 400 m entfernt machte der Zaun einen rechten Winkel und wir mussten den Rest zu Fuss gehen. Wären wir dem Zaun auf der anderen Seite gefolgt, hätten wir direkt auf den Punkt fahren können. Bald war die Position erreicht und wir machten die obligatorischen Beweisbilder vom Besuch. Etwa eine halbe Stunde später schlugen wir uns abseits der Piste in die Büsche. Es war kein superschönes Camp, aber wir waren windgeschützt und Feuerholz gab es in Hülle und Fülle. Wieder einmal kam der Campoven zum Einsatz, Heute für ein Grünes Thai Curry mit Chicken und Reis. Die Temperatur fiel Heute nicht so krass wie in den vergangenen Nächten und als wir um Neun in Bett gingen war es noch immer 15°.


22.8.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Mulga Park Rd-Stuart Hyw-Kulgera-Finke-New Crown-Mt. Dare-Dalhousie Springs

 

 

Dalhousie Springs

Schön

 

 

T min 2 C

Tmax 22 C

Total 467 Km

 

Asphalt 19 Km

Gravel 420  Km

Track 28  Km

Bew.Mittel 68,5 Km/h

Heute war noch einmal eine Konfluenz zu besuchen. Auf der Mulga Park Road fuhren wir der South Australia Grenze entlang Richtung Stuart Highway. Diese Strasse ist in Tat und Wahrheit der Beginn des Gunbarrel Hyw. Len Beadell hatte diese Piste 1955 von Stuart Hyw aus bis nach Wiluna gebaut. Die Original Trasse ist Heute auf grossen Teilen nicht mehr in Gebrauch und schon überwachsen. Oder aber wie hier, hat eine neue Strasse gar den Namen verdrängt. Da die Grenze zwischen NT und SA durch den 26sten Breitengrad definiert ist, liegen einige Konfluenzen auf eben dieser Grenze. So auch die S26°/E133° welche wir besuchen wollten. Unweit der Victoria Downs Homestead waren wir auf der selben Höhe wie die Koordinate, welche aber etwa 3 Km südlich der Piste im Bush lag. Nach einigem suchen fanden wir wieder eine schwach sichtbare Spur die in die richtige Richtung führte. Über relativ offenes Gelände kamen wir bis auf einen Kilometer an die Position heran. Dann stoppte uns ein Zaun und nicht weit dahinter ein steiniger Hügel. Wir parkten das Auto im Schatten eines Baumes und machten uns zu Fuss auf den Weg. Nachdem wir den Hügel erklommen hatten, waren wir nur noch 600 m entfernt und es war schon klar, dass der Punkt in einer flachen Senke direkt vor uns liegen musste. Bald hatten wir die Position fixiert und die Bilder zur Dokumentation geschossen. Wieder liessen wir ein Gestell aus Ästen zurück in der Hoffnung, dass irgend jemand sich wundern würde, was das wohl bedeuten soll.

Nun war es nicht mehr weit zum Stuart Highway und auf diesem fuhren wir zwanzig Kilometer nach Norden bis zum Kulgera Roadhouse. Dort füllten wir Diesel auf bevor wir uns Richtung Finke wieder in den Busch schlugen. Der Preis war wie ich erwartet hatte etwas teurer wie in Alice, aber noch immer viel günstiger als alle Tankstellen für die nächsten 1000 Km. Ein paar Kilometer von der Hauptstrasse entfernt überquerten wir die Eisenbahnlinie, welche Adelaide und Darwin verbindet. Die Schienen sind an dieser Stelle pfeifengerade, soweit das Auge reicht. Unser nächster Abstecher galt dem geografischen Zentrum Australiens. Vor etwa 25 Jahren hatte man mit grossem Aufwand den Flächenschwerpunkt des Landes berechnet und die Koordinate definiert. An dieser Stelle wurde darauf eine Skulptur installiert. Eine sandige Piste führt 14 Kilometer von der Hauptpiste weg und windet sich zwischen roten Dünen und dichten Büschen bis zum Zentrum. Als wir ankamen waren bereits zwei Fahrzeuge da und die Besucher richteten sich zum Übernachten ein. Das war auch für uns eine Option gewesen. Allerdings war der Platz nicht sehr einladend, da die Fliegen nicht nur zahlreich, sondern vor allem sehr penetrant waren. So fuhren wir nach einer Mittagsrast weiter nach Finke. Dort besichtigten wir die Starteinrichtung des Finke Desert Races, welches jedes Jahr im Juni stattfindet. Die Fahrer legen die 250 Km von Alice nach Finke am Sonntag zurück und übernachten in Finke. Am nächsten Tag geht es dann wieder zurück nach Alice.

Wir waren nun noch etwa drei Stunden von Dalhousie Springs entfernt und mussten uns entscheiden, ob wir vorher noch übernachten wollten, oder aber eine lange Etappe durchziehen wollten. Wir entschlossen uns für die zweite Variante und machten uns auf. Bis nach New Crown war die Piste in gutem Zustand und daher kamen wir gut voran. Bis nach Mt. Dare sah man immer wieder tiefe Spuren neben der Piste und konnten uns die Dramen vorstellen, welche sich da vor kurzem noch abgespielt hatten. Auch wir kamen an verschiedenen Stellen vorbei, wo jetzt noch Wasserlöcher waren oder gar grössere Wasserflächen neben der Piste zu sehen waren. In Mt. Dare bestätigte man uns dann, dass vor sechs Wochen der Regen das Chaos verursacht hatte, Mehrere Autos hatten sich damals überschlagen und noch viel mehr hatten ihre Fahrzeuge in den Schlammlöchern versenkt. Wir kauften noch etwas Wein und beeilten uns weiter  zu kommen, da es langsam aber sicher Abend wurde. Die Piste war über grosse Strecken sehr steinig. Die flache Landschaft hatte kaum Vegetation und in der untergehenden Sonne warfen die wenigen Objekte in der Fläche lange Schatten. Wie die Sonne unterging, erreichten wir Dalhousie Springs. Vor zwei Tagen am Ayers Rock war der Sonnenuntergang noch um halb sieben Uhr gewesen. Nun, da wir einige Hundert Kilometer nach Osten gereist sind, war der Untergang bereits kurz nach sechs.

Wir entzündeten bald einmal ein Feuer, da Heute ein BBQ angesagt war. Das Fleisch wurde ergänzt mit Zwiebelringen und Bratkartoffeln. Da der Mond nun wieder etwas später aufging, war es bald nach Sonnenuntergang dunkel und der Sternenhimmel zeigte sich in seiner vollen Pracht.


23.8.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Dalhousie Springs-Kreuzung Rig Rd/Colsen Tr

 

 

 

Bushcamp nach Kreuzung

Schön

 

 

T min 5 C

Tmax 23 C

Total 148 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track 148  Km

Bew.Mittel 42,7 Km/h

Da wir Gestern erst relativ spät angekommen waren, wollten wir uns am Morgen noch etwas Zeit nehmen um Dalhousie Springs zu geniessen. Erst um etwa neun Uhr standen wir auf und ich kochte uns auf dem Feuer Speck und Eier. Den Billy hatte Joe schon vorher aufgesetzt und so war der heisse Kaffee bald auf dem Tisch. Nachdem wir gemütlich gefrühstückt hatten, packten wir erst mal unsere Sachen und gingen dann an die warme Quelle um uns ein Bad zu genehmigen. Ausser einer anderen Gruppe waren unterdessen alle anderen aus der Camping weitergezogen uns so hatten wir den riesigen Naturpool für uns alleine. Etwa 160 l/s strömen aus der artesischen Quelle in den See. Dort kühlt sich das Wasser von ursprünglich 43° auf etwa 35° ab, gerade angenehm zum drin Baden.

Nun ging es also definitiv in die Simpson Desert. Bis Birdsville werden wir auf keine weiteren menschlichen Behausungen und Einrichtungen stossen. Am Anfang ist es noch eine Steinwüste. Grosse Flächen mit Kies wechseln ab mit Schwemmtonebenen und vereinzelten Salzseen. Etwa 8 Km ausserhalb Dalhousie gelangten wir an das Schlammloch, in welchem wir 2001 steckengeblieben waren. Nun, das kann zur Zeit nicht mehr passieren. Obschon eigentlich mehr Wasser anzutreffen war, ist es Heute unproblematisch, da man das Lock mit einem Kiesdamm entschärft hat. Das Delta des Spring Creek sprach wiederum Bände. Auf mehreren Kilometern waren links und rechts der Hauptpiste tiefe Fahrspuren zu sehen. Auch da müssen sich nach dem letzten Regen Dramen abgespielt haben. Dann begannen, zaghaft erst, Dünen aufzutauchen. Diese werden uns auf den nächsten paar Hundert Kilometer begleiten. Die Dünenzüge verlaufen ziemlich genau von Nord nach Süd, während wir fast ebenso genau von West nach Ost fuhren. Das heisst die Dünen werden im rechten Winkel, eine nach der andern, überquert. Hier ist die Piste noch mit Lehm befestigt und deshalb stellen sie keinerlei Probleme dar. Allerdings hat die Piste in den letzten Jahren sehr gelitten und viele der ursprünglich gut zu befahrenden Lehmrampen sind oft von tiefen Auswaschungen gezeichnet. Bei der Purnie Bore hielten wir an, um den künstlichen See zu inspizieren. Dieser ist entstanden, als die artesische Wasserbohrung gesetzt worden war und man das Wasser seither ausströmen lässt. Hier kommt das Wasser mit gut 60° aus dem Boden. Im flachen Tümpel kühlt es dann aber schnell ab und bietet unzähligen Vögeln und anderen Tieren einer Lebensraum. Neben dem Teich hat der Nationalpark ein WC mit warmer Dusche hingestellt. Campen möchte ich aber hier zur Zeit nicht unbedingt, da es jede Mengen sehr zutraulicher Fliegen hat.

Nach etwa 100 Km bogen wir nach Süden ab, der „Rig Road“ entlang. Diese Piste war ursprünglich von einer französischen Ölgesellschaft gebaut worden, um die schwere Bohrausrüstung zu transportieren. Man hatte in den 60er Jahren in der Simpson Desert Öl gesucht und war auch fündig geworden. Es war allerdings kein sehr grosses Vorkommen und die Quellen sind schon seit längerem versiegt. Das ganze Pistennetz, welches dazumal gebaut worden ist, hat Heute nur noch touristische Bedeutung. Als die Rig Road dann erneut nach Süden abdrehte, fuhren wir gerade aus, denn wir wollten der „WAA Line“ nach Osten folgen. Diese ist weniger befahren und da ich 2001 die Rig Road schon einmal gefahren bin, wollte ich eine andere Route kennen lernen. Zwei Dünenzüge nach der Kreuzung entschlossen wir uns zum Übernachten. In einer etwas geschützten Fläche errichteten wir das Camp. Feuerholz im Überfluss, nicht selbstverständlich in der Simpson, und einen Schatten spendenden Baum werteten den Platz noch weiter auf. Ich begann sofort einen Brotteig zuzubereiten, denn wir hatten nur noch wenig Brot und dieses war noch von Kunanarra und daher schon einige Tage alt. Joe bereite unterdessen die Feuerstelle vor. Da es auch hier ziemlich Fliegen hatte, wollte er mal das Fliegennetz um den Kopf zu schützen ausprobieren. Natürlich funktioniert es ausgezeichnet, aber eben, es schaut halt schon etwas komisch aus und Bier trinken ist auch so eine Sache...

Nachdem das Brot erfolgreich gebacken war, war unser Nachtessen auf dem Programm. Es war zwar unterdessen schon bald sieben Uhr geworden, aber das Chili con Carne brauchte nicht allzu lange. Der Campoven zeigte auch hier wieder seinen hohen Nutzen und bald hatten wir das Nachtessen im Teller.


24.8.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

WAA Line-Knoll Track -French Line

 

 

 

Bushcamp 10 Km vor Poeppels Corner

Schön, Nachmittag leicht bewölkt

 

 

T min 6 C

Tmax 23 C

Total 151 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track 151  Km

Bew.Mittel 24,3 Km/h

Nur eine kurze Distanz nach unserem Camp bog der Colsen Track nach Norden ab, während die WAA Line geradeaus nach Osten weiterführt. Wir hatten uns für diese Variante entschlossen. Die WAA Line ist die am wenigsten benutzte Piste zum Queren der Simpson Desert. Im Norden liegt die French Line, während die Rig Road weiter südlich verläuft. Die WAA liegt dazwischen. Die WAA ist nicht ausgebaut, sondern eigentlich nur zwei Fahrspuren, welche durch die unzähligen Dünen führt.

Nur ein paar Kilometer nachdem wir gestartet waren, sahen wir plötzlich eine Person auf der Piste. Die ältere Dame gehörte zu den beiden Autos, welche wir eben erst passiert hatten. Während ihre Reisepartner das Camp noch fertig aufgeräumt hatten, war sie schon mal zu Fuss vorausgegangen, als Morgengymnastik zu quasi. Dies waren dann auch die einzigen Leute und Fahrzeuge welche wir entlang der WAA Line sehen sollten.

Die Piste war ziemlich wellig und unzählige kleinere und grössere Dünen mussten überquert werden. Die ganze Gegend war ein grosses Blumenmeer. Überall war der rote Sand mit meist gelben Blumen gespickt. Bevor wir den Knoll Track erreichten, überquerten wir einen der weissen Salzseen, welche im östlichen Teil der Simpson öfters anzutreffen sind. Der Knoll Track führt nach Norden vorbei an den Approdinna Attora Knolls vorbei. Bevor wir aber die kleinen Hügel erreichten, machten wir eine kurze Mittagsrast. Die Fliegen waren aber so penetrant, dass wir nur schnell etwas assen und uns wieder auf den Weg machten. Die Attora Knolls sind zwei vielleicht 20 m hohe Hügel. Das besondere daran ist, dass sie die einzigen Steinerhebungen in der ganzen Simpson Desert sind. Als letzter Teil eines ehemaligen Meeresbodens haben sie der Erosion widerstanden. Die Strecke bis auf die French Line war dann sehr kurvenreich, da sich die Piste zwischen den kleinen Dünen durchwindet. Nachdem wir auf der French Line weiterfuhren, veränderte sich die Landschaft bald. Die Dünen wurden wieder höher und waren deutlich weniger bewachsen als weiter im Westen. Etwa 10 Km vor dem Poeppels Corner entschlossen wir uns, in einem der Dünentäler unser Camp aufzuschlagen. An einer schönen, flachen Stelle war bereits eine alte Feuerstelle und uns erschien dieser Platz auch ganz gut. Um noch etwas mehr Feuerholz zu sammeln, stiess ich einen der dürren Bäume mit dem Bullbar voran um und hängte den Stamm an ein Seil um ihn zum Lagerplatz zu ziehen. Diese Übung kostete mich allerdings ein Blinkerglas, denn einer der Äste hatte es beim Umstossen zertrümmert.

Das einzige Übel an diesem Lager waren definitiv die Fliegen. Es schien, je weiter wir nach Osten fahren, umso mehr Fliegen treffen wir an. Erst als die Sonne unterging, verschwanden die Viecher. Zum Nachtessen machte ich wieder einmal einen Rindbraten mit Gemüse.


24.8.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Poeppels Corner-QAA Line-Birdsville

 

 

Birdsville Caravan Park

(AUD 12)

Schön

 

 

T min 7 C

Tmax 27 C

Total 184 Km

 

Asphalt  Km

Gravel 35  Km

Track 149  Km

Bew.Mittel 33,2 Km/h

Die erste Düne nach verlassen des Übernachtungsplatzes hatte es in sich. Der Motor des Troopy noch kalt und ich wohl auch noch nicht allzu wach reichte nicht aus den Sandhügel zu bezwingen. Es brauchte drei Anläufe bis wir es endlich schafften. Das war aber dann die einzige Düne welche uns zu schaffen machte bis auf.. .Davon aber später. Nach 10 Km kamen wir zum Poeppels Corner. An diesem Punkt treffen die Staatsgrenzen von South Australia, Queensland und die Northern Terretory zusammen. Ich hatte diesen Punkt als erste Konfluenz auf meinem Trip 2001 im nachhinein publiziert. Da aber die Betonsäule mit der Messingplatte 360 m von der eigentlichen Koordinate entfernt liegt, wurde der Besuch nicht akzeptiert. Obschon unterdessen ein anderer Besucher die korrekte Position besucht und publiziert hatte, wollten wir wenigstens einen Folgebesuch notieren. Die korrekte Koordinate liegt am Ufer des Poeppel Lake. Da diese Position von Zeit zu Zeit unter Wasser liegt, ist nicht einmal ein Grenzpunkt gesetzt worden. Nun, wir machten unsere Bilder um die Dokumentation machen zu können. Poeppel hatte übrigens bei seiner Vermessungsmission auch einen Fehler von einigen Hundert Metern zu verzeichnen, da sein Messkette durch den Gebrauch länger geworden war und deshalb die gemessenen Distanzen fehlerhaft waren. Durch kleine Dünen führte die Piste uns nach Norden bis wir auf die QAA Line trafen. Von dort aus war der Kurs genau Ost, vorbei an einigen Salzseen und über immer höhere Dünen. Nachdem wir den Simpson Desert National Park verlassen hatten, machten wir am Warburton River Mittagsrast. 2001 mussten wir noch eine südliche Umfahrung nehmen, da der Fluss an der Querung zu tief war. Heute war das Flussbett knochentrocken und wir konnten im Schatten eines Baumes zu Mittag essen. Die Fliegen waren allerdings der Hammer. Kaum hatte ich den Braten aufgeschnitten vervielfachte sich der Schwarm und innert Sekunden war das Fleisch Schwarz. Nur permanentes wedeln mit einem Zweig machte die Pause einigermassen erträglich. So schauten wir, dass wir weiterkamen.

Bevor man auf die breite Piste nach Birdsville trifft, gilt es „The Big Red“ zu bezwingen. Die letzte Düne bei der Durchquerung des Simpson Desert war auch gleich die höchste. In meinem ersten Anlauf schaffte ich es bis etwa fünf Meter vor den höchsten Punkt, dort verhungerte der Motor. Ich lud Joe zum Filmen und Fotografieren aus und fuhr wieder zurück um einen neuen Anlauf zu nehmen. Aber trotz nochmaligem Luftablassen, schaffte der Troppy den Sandhügel in der Direttissima  einfach nicht. Nach mehreren Fehlschlägen musste ich eine Parallelroute versuchen, welche ich auch ohne Problem schaffte, da sie zwar gleich hoch, aber nicht so stark ausgefahren war.

Als wir auf die Gravelpiste stiessen, erhöhten wir den Luftdruck wieder um die Reifen auf der schnellen Piste nicht übermässig zu strapazieren. An einem Wasserloch neben der Piste sahen wir einen grossen Schwarm Corellas (Papageien) welche sich dichtgedrängt im Schatten eines Baumes niedergelassen hatten. Die restlichen paar Kilometer nach Birdsville hinein waren im nu zurückgelegt. Am Eingang zum Ort war eine Informationswand angebracht. Nebst Reklamen der ansässigen Geschäfte, inklusive der Polizeistation, waren auch Informationen zum Birdsville Shire (Bezirk) erwähnt. Die Fläche des Bezirks war mit 95000 Km2 mehr als doppelt so gross wie die Schweiz, hatte aber nur 390 Einwohner !! Nachdem wir uns im Caravan Park angemeldet hatten, gingen wir zum Visitor Center um Erkundigungen über die Strecke zum Diamantina National Park und weiter nach Winton einzuholen. Ausser dass es keinerlei Versorgung auf 700 Km hatte, waren aber keine Schwierigkeiten zu erwarten, versicherte man uns.

Zurück im Campingplatz, startete ich eine Maschine mit Wäsche und gönnte mir in der Zeit selber eine Dusche. Während Joe auch noch den kleinen Service am Mann machte, nutzte ich die Gelegenheit um das Tagebuch auf den neuesten Stand zu bringen. Am Abend schlenderten wir zum nahen Birdsville Hotel wo wir an der Bar ein Coopers Sparkling Ale, mein Lieblingsbier, genehmigten und anschliessend das Nachtessen im Diningroom einnahmen. Diese Outback Pubs sind immer wieder faszinierend, da sie im Prinzip nicht nur der soziale Angelpunkt für Einheimische und Reisende sind, sondern vielfach auch noch ein lokales Museum, mit Fotos und anderen Erinnerungsstücken aus der Vergangenheit der Region.


26.8.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Birdsville-Cluny Stn.-Coorabulka Stn.-Diamantina Lakes NP

 

 

Gum Hole Camping

Schön

 

 

T min 13 C

Tmax 28 C

Total 400 Km

 

Asphalt 40 Km

Gravel  360 Km

Track   Km

Bew.Mittel 80,5 Km/h

Sicherheitshalber tankten wir noch etwa 40 l Diesel, weil in der Gegend welche wir befahren wollten, sollte man besser nicht mit einer Treibstoffpanne liegen bleiben. Wir hatten zwar noch etwa 130 Liter an Bord, aber ohne Abstecher sind es mindestens 700 Km ohne Versorgung bis Winton. Bevor wir aber Richtung Diamantina Lakes National Park abbogen, fuhren wir Richtung Boulia nach Norden. Schon bald nach verlassen von Birdsville wurde die Gegend sehr flach und meist von feinen Steinen übersät. Allerdings haben die Regenfälle vor einigen Wochen dazu geführt, dass selbst Steinwüsten auf einmal von zartem Grün überzogen und immer wieder grosse Flächen mit gelben und weissen Blumen bedeckt waren. Die Piste liess ein Tempo von 100 Km/h ohne Probleme zu und so kamen wir gut voran. Bei der Überquerung des Eyre Creeks hatte sich ein grosses Wasserloch erhalten und die ganze Senke darum herum war saftig grün. Enten und Pelikane tummelten sich im braunen Wasser, ein krasser Gegensatz zu den Steinwüsten nur ein paar Kilometer weiter. Bei der Cluny Station bogen wir nach Osten ab. Auch diese Piste war in erstklassigen Zustand. Die Landschaft bleib nach wie vor flach wie ein Teller und nur wenige, minimale Erhebungen und einzelne Dünenzüge unterbrachen den Horizont. Einige Male konnten wir rote Kängurus und einmal eine Gruppe Emus beobachten. Als wir von der Hauptpiste abbogen, hatten wir eine schmale, langsam zu befahrende Piste erwartet. Umso überraschter waren wir, als auch diese Nebenpiste in exzellentem Zustand war. Kaum ein Baum wuchs in den riesigen Ebenen. Nur die Farben änderten immer wieder. Mal schwarze Kieselsteine, dann wieder Grün, immer wieder grosse Flächen mit gelben Blumen. Aber auch immer wieder überraschend auftauchende Flussbette mit Büschen und Bäumen sorgten für Abwechslung. Nur wovon die Kühe, welche von Zeit zu Zeit in der Ebene auftauchten, lebten war uns ein Rätsel. Unser Mittagshalt fiel Heute sehr kurz aus. Obschon der Wind kräftig über die Ebene zog, dauerte es keine fünf Minuten bis wir von Hunderten von Fliegen belagert waren. So bereiteten wir schnell unsere Sandwichs zu und flüchteten uns in Auto. Innert einigen Minuten waren wir die wenigen Fliegen, die uns ins Auto verfolgt hatten, los. Nun konnten wir unseren Lunch doch noch in Ruhe essen.

Nach etwa 100 Km tauchte die Coorbulka Station auf. In mitten grosser Bäume waren mehrere Gebäude zu sehen, fast wie eine kleine Oase in Mitten dieser riesigen Fläche. Nach dem wir Richtung Diamantina Lakes abgebogen waren, wunderten wir uns über eine Herde Pferde welche scheinbar auch ihr Auskommen in der kargen Landschaft fand. Angrenzend durchquerten wir das Land der Springvale Station. Ein Schild informierte, dass der Besitz 1750 km2 umfasst, keine der ganz grossen Rinderfarmen aber für Schweizer Verhältnisse doch schon beeindruckend.

Nachdem wir das Homestead der Spring Vale Station passiert hatten, gelangten wir an die Grenze des Diamantina Lake National Parks. Am Gum Hole ist ein einfacher, aber schön angelegter Campingplatz, in welchem wir uns einen Stellplatz sicherten. Das einzig unangenehme waren wiederum die unzähligen, penetranten Fliegen, welche uns den Aufenthalt ganz schön vermiesten. Als dann die Sonne unterging, lösten die Mücken die Fliegen ab. Gegen diese gibt es wenigstens Spray, auch wenn das Gesumme um die Ohren trotzdem nicht sehr angenehm war. Wir zogen uns deshalb relativ früh in unsere mückensicheren (wenigstens einigermassen...) Unterkünfte zurück.


27.8.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Diamantina Lakes-Old Cork-Diamantina River Rd-Tulmur Stn-Winton-Bladensburg NP

 

 

 

Bough Shed Camping

Schön, windig, z.T. leivht bewölkt

 

 

T min 8 C

Tmax 27 C

Total 361 Km

 

Asphalt 66 Km

Gravel 295 Km

Track   Km

Bew.Mittel 68,7 Km/h

Ein paar Kilometer von unserem Camping war an der Hunters Gorge, noch ein grosses Wasserloch. Das Wort „Gorge“ wird eigentlich für eine Schlucht verwendet. Hier waren es nur zwei flache Felszüge, welche sich dem Diamantina River in den Weg stellen und den Fluss zwingen, sich durch die Verengung zu drängen. Aber eben, das hat eh nur Bedeutung wenn es regnet, wenn.... Aber wenn es regnet, ist die ganze Gegend unzugänglich , da der Fluss kilometerbreit  zu fliessen beginnt. Auf Grund der kleinen Gefälle zwar ohne grosse Strömung, aber da er nicht schnell abfliessen kann, geht er eben in die Breite. Auf dem Billabong hatte es ein grössere Kolonie Pelikane. Ansonsten waren aber erstaunlich wenig Vögel zu sehen. Ich nehme an, dass weil es noch immer unzählige kleine Wasserlöcher in der Region hat, sich die Vögel viel mehr verteilen.

Auf dem Weg nach Norden kommt man noch an Lanet’s Leap Lookout vorbei. Dieser ist auf der Ostseite der Flussverengung, direkt über dem Wasserloch. Allerdings sieht man nicht sehr viel davon, da die hohen Bäume die Sicht versperren.

Am der Nordgrenze des National Parks sind die kärglichen Überreste des Mayne Junction Hotels. Von 1888-1951 wurde an dieser Stelle ein Hotel betrieben, 300 Km vom nächsten Ort. Die Einnahmen stammten denn auch fast ausschliesslich von Reisenden, welche dem Diamantina River entlang reisten und ein paar Leuten von den umliegenden Rinderfarmen.

Die Gegend blieb zwar meist flach, aber gerade nördlich des Parks hat es einige schöne Tafelberge. Die roten Felsen sind eine willkommene Abwechslung nach dem vielen flach. Vorbei an der Tulmur Station folgten wir auf guten Pisten dem Diamantina. Nach Old Cork wurde die Landschaft noch einmal abwechslungsreich und immer wieder sahen wir Brolgas, grosse, elegante Vögel, welche gemütlich durch die Gegend wanderten und erst aufflogen, wenn wir ihnen allzu nah kamen.

50 Km ausserhalb von Winton trafen wir auf die Teerstrasse und bald einmal frafen wir in dieser kleinen Country Town ein. Winton ist zwar nicht gross und liegt ziemlich abseits hat aber in der Geschichte Australiens doch zwei wichtige Beteiligungen: Die Quantas Airline wurde hier gegründet und Banjo Paterson, der Komponist von „Waltzing Mattilda“ ist hier geboren. Wir tranken einen Kaffee und machten einen kurzen Rundgang durchs Städtchen um dann zum Übernachten in den nahegelegenen Bladensburg National Park zu fahren. An einem Wasserloch ist ein netter Campingplatz eingerichtet und wir fanden einen schönen Stellplatz. Wir waren aber nicht viel zu früh gekommen, denn bald kamen noch ein paar Leute mehr und die schönen Plätze waren besetzt. Da wir in Winton kein Brot kaufen konnten am Samstag Nachmittag, bereitete ich kurzerhand einen Teig und Joe machte Feuer. Eine Stunde später war das Brot am backen und eine weitere Stunde später war es fertig. Zu Nachtessen gab es ein Redang mit Lammfleisch und Reis. Dieses Indonesische Gericht ist ein wenig scharf, schmeckt aber ausgezeichnet. Die Temperatur bleib angenehm und trotz der Nähe zum Wasser hatte es kaum Mossies. Schon bei Tageslicht ist uns der Camping dadurch aufgefallen, dass es kaum Fliegen hatte. Schon die Mittagsrast am Diamantina River war weitgehend ungestört verlaufen, ein hoffentlich gutes Omen....


28.8.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Winton-Hughenden-Porcupine Gorge

 

 

Buschcamp nördl. Porcupine Gorge

Bewölkt

 

 

T min 15 C

Tmax 4 C

Total 375 Km

 

Asphalt 260 Km

Gravel 115  Km

Track   Km

Bew.Mittel 83,6 Km/h

Nach dem Frühstück kam unser Campingnachbar um sich für das Starten des Generators am Morgen früh zu entschuldigen. Er hatte Probleme mit seiner Batterie im Camper Trailer und hatte sie von Auto aus auch nicht laden können. Es entwickelte sich ein ganz interessantes Gespräch, da wir feststellten, dass wir alle drei Enduro Motorradfahrer sind. Es war deshalb schon fast halb zehn bis wir fertig gepackt hatten. Wir fuhren durch den National Park Richtung Winton. Wie schon der Diamantina Lake National Park war auch der Bladensburg eine ehemalige Station, welche nach Ablauf des Pachtvertrags vom National Park Service übernommen worden war. Er bot landschaftlich nicht viel neues. Es wären vor allem einige Wasserlöcher zu besichtigen. Diese sind in der Regel Anziehungspunkt für viele Vogelarten. In Winton nutzten wir die Gelegenheit, dass der Hard Ware Store am Sonntag offen hatte und kauften eine neue Schaufel, da die alte beim Hinunterwerfen vom Autodach zerbrochen war. Wir fuhren noch zur „Arthurs Wall“. In einem Hinterhof hatte ein lokaler „Künstler“ eine Wand gebaut in welcher er aller möglichen und unmöglichen Gegenstände aus dem täglichen Leben integriert hatte. Da waren, Motorräder, Felgen, Nähmaschinen und sogar ein Betonmischer in die lange Wand einbetoniert worden, ein skurriles Kunstwerk.

Nachdem wir aufgetankt hatten, starteten wir nach Hughenden. Die gut 200 Km Teerstrasse war nicht sehr spannend. Joe arbeitete etwas am Computer und ich versuchte mich auf die Strasse zu konzentrieren. Auf etwa halbem Weg fiel auf, dass die bis anhin grünen Wiesen, mehr und mehr trocken waren und gelbbraune Farbtöne dominierten. Diese Gegend hatte anscheinend wenig Regenfälle abbekommen.

Hughenden ist ein verschlafenes Nest und am Sonntag war erst recht tote Hose. Da ich das Dinosauriermuseum bei meinem ersten Besuch schon gesehen hatte und dieses nicht unbedingt eine Top Sehenswürdigkeit darstellt, sahen wir keinen Grund anzuhalten. Wir verliessen die Stadt nordwärts und machten an der Porcupine Gorge einen Zwischenstopp. Wie schon vor vier Jahren, fanden wir den Camping im National Park nicht sehr attraktiv und zogen es vor, weiterzufahren und uns nach einem schönen Buschcamp umzusehen. Wir fanden denn auch ohne Schwierigkeiten ein Plätzchen abseits der Strasse an einem zur Zeit trockenen Bachbett. Ebener Grasboden und Feuerholz im Überfluss werteten den Platz weiter auf. Ich setzte bald einmal einen Lammbraten auf, da dieser 1 ½ h Kochzeit brauchte. In der Zwischenzeit genossen wir einen spektakulären Sonnenuntergang. Auf Grund des Windes klappte das Garen des Gemüses Heute nicht. Weil die Seitenwände des Campoven durch den kräftigen Wind abgekühlt wurden, waren die Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten auch nach über einer Stunde noch nicht gar. Mit etwas basteln und warm halten des Fleisches klappte es dann doch noch, auch wenn Heute das Nachtessen etwas spät serviert wurde. Am Ende hatten wir den 1,3 Kg Braten weggeputzt. Der Wind legte sich dann bald einmal und wir genossen das Lagerfeuer.


29.8.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

The Lynd-Mt. Garnet-Innot Hot Springs

 

 

Innot Hot Springs Village (AUD 17.50)

Leicht bewölkt, dann regnerisch (Nieselregen)

 

 

T min 10 C

Tmax  22(18)C

Total 328 Km

 

Asphalt 178 Km

Gravel  150 Km

Track   Km

Bew.Mittel 87,7 Km/h

Der Morgen startete mit einer unangenehmen Überraschung. Als ich aus dem Auto stieg, fiel mir auf, dass einer der Stühle mit der Rückenlehne in der Feuerstelle lag. Der böige Wind musste den Stuhl umgeweht haben. Die Lehne war komplett verkohlt, aber zum Glück konnte man trotzdem noch drauf sitzen.

Wir hatten auf fast 700 m.ü.M übernachtet und der Morgen war noch etwas frisch. Aber als die Sonne über den Bäumen aufstieg wurde es schnell wärmer. Das war wieder ein sehr schönes Buschcamp gewesen, für Joe wohl das letzte auf seinem Trip. Obschon die Piste im nördlichen Teil nicht mehr ganz so perfekt in Schuss war, kamen wir gut voran. Die Landschaft war mehrheitlich ein lichter Eukalyptus Wald und immer wieder waren Kühe auf und neben der Strasse. Aber auch Kängurus und sogar Emus sahen wir von Zeit zu Zeit. Bei The Lynd erreichten wir wieder eine Teerstrasse. Je näher wir dem Atherton Tableland kamen, umso dichter wurden die Wolken und es dauerte nicht lange, bis es immer wieder etwas nieselte. Die Temperatur war auch wieder gefallen, nicht nur weil wir noch immer an Höhe gewannen. Hinter Mt. Garnet wollten wir bei den Innot Hot Springs übernachten. Gerade Heute, da wir eine kurze Etappe geplant hatten, spielte das Wetter nicht mit. Aber dennoch entschlossen wir uns zu bleiben. Auf den ersten Blick waren wir vom Campingplatz zwar nicht begeistert, aber den Stellplatz im hinteren Teil des Geländes lag direkt an einem kleinen, künstlichen See. In wenigen Minuten identifizierte ich mindestens zwanzig Vogelarten, mehr als in den meisten National Parks welche für die Vogelwelt bekannt sind. Über uns im Baum war ein lautes Geschrei von den Rainbow Lorikeets, welche sich an den Blüten die Bäuche füllten. Am Wasser waren Löffelreiher, Ibisse und einige weitere Arten am Futter suchen. Etwas weiter entfernt jagten die Kakadus einander durch die Gegend. Den Nachmittag verbrachte ich mit lesen und zwischendurch entspannte ich mich in einem der warmen Pools. Insgesamt hat es sieben Pools, von kalt bis ziemlich heiss und zudem noch therapeutische Bäder. Das Wetter blieb zwar wechselhaft, verschonte uns aber weitgehend mit Regen. Gegen sechs Uhr kochte ich ein Beef Stroganoff und nach dem Nachtessen gingen wir in den nahen Pub um noch einen Drink zu nehmen. Es waren nur gerade zwei weitere Gäste da und die verliessen den Pub bald einmal. So um neun herum begann man die Stühle hochzustellen, ein deutliches Zeichen, dass man Feierabend machen wollte....


30.8.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Innot Hot Springs-Ravenshoe-Milla Milla-Malanda-Lake Eacham

 

Lake Eacham Caravan Park (AUD 15.00)

Wechselhaft , regnerisch

 

 

T min 12 C

Tmax 18 C

Total 155 Km

 

Asphalt 145 Km

Gravel 10  Km

Track   Km

Bew.Mittel 55,7 Km/h

Beim Aufstehen erwartete uns ein strahlend blauer Himmel auch wenn es Nachts immer wieder leicht geregnet hatte. Das gute Wetter war allerdings nicht von langer Dauer und bald war es wieder bedeckt und zwischendurch nieselte es. Noch vor Ravenshoe besichtigten wir die Millstream Falls. Im Gegensatz zu meinem Besuch vor vier Jahren, floss diesmal ganz schön Wasser. Oberhalb der Fälle sind eindrucksvolle Basaltsäulen die das Ufer säumen.  Noch waren wir nicht im Regenwald Gebiet. Dichter Eukalyptus Wald umgibt die Fälle.

In Ravenshoe deckten wir uns im Visitorcenter mit Infos über die Region ein und fuhren danach auf einer schmalen Nebenstrasse nach Milla Milla. Bevor wir aber darauf abbogen, besuchten wir die Windkraftanlage. Auf Grund des Nebels gab es keine Fernsicht, nur die Windräder ragten gerade noch so aus dem grauen Himmel. Den ersten Wasserfall im Regenwald war dann der Papina Fall. Er stürzt etwa zehn Meter in ein Becken und ist dicht eingeschlossen vom Regenwald. Bei einem etwas unüberlegten Stop entlang der Strasse rutschte der Troopy auf der nassen Wiese beinahe über das Bord in die angrenzende Weide. Ich hatte beim brüsken Manöver die nasse Wiese komplett unterschätzt. Da ich schon ziemlich schräg in der Landschaft stand, legte ich vorsichtshalber den 4x4 ein um sorgfältig zurück auf die Strasse zu gelangen. Die Landschaft war bis auf die Regenwald bewachsenen Taleinschnitte und Flussläufe meist saftig grünes, gerodetes Weideland auf welchem schwarz-weisse Holsteiner Kühe friedlich grasten. Nach den vielen Tausend Kilometer Wüste ein eher gewöhnunbedürftiges Bild. Hinter Milla Milla besuchten wir drei Wasserfälle, alle im dichten Regenwald gelegen. Die eindrücklichsten, wenn auch die touristischsten sind die Milla Milla Falls. Ein breiter Wasservorhang fällt über eine schwarze Basaltwand in ein grosses Becken. Obschon es immer wieder regnete, waren die kurzen Abstecher durchwegs lohnenswert, und schliesslich waren wir ja im Regenwald....

In Milla Milla genehmigten wir uns einen Hamburger. Natürlich wieder „The Works“, auch wenn er dadurch so dick wurde, dass man ihn kaum essen konnte.

Unser nächster Stop galt der Besichtigung vom „The Crater“. Der kleine National Park hat einen tiefen, fast senkrechten Krater welcher bei einem nahen Vulkanausbruch durch das explosionsartige ent-weichen heisser Gase entstanden ist. Wenn man bedenkt, dass der Krater weit über Hundert Meter tief ist und etwa 50 Meter Durchmesser hat, muss es ganz schön geknallt haben als die Explosion stattfand. Die ganzen Atherton Tablelands sind gespickt mit Überbleibseln von vulkanischen Aktivitäten. In Malanda versuchten ohne Erfolg einen Ersatz für den verbrannten Campingstuhl zu finden. Das muss wohl bis Cairns warten.

Beim Lake Eacham schlenderten wir dem See entlang und beobachteten die Wasserschildkröten. Obschon das Füttern des Schildkröten verboten ist, war klar warum sie so zuverlässig an der Aussichtsplattform zu sehen waren. Wenn man auch nur ein Blatt ins Wasser fallen liess, kamen sie von allen Seiten angeschwommen. Etwa fünfzehn der Tiere waren zum Teil sichtbar. Der Kratersee selbst verströmt sehr viel Ruhe, auch wenn das Wetter nicht gerade dazu beitrug.

Im nahegelegenen Caravan Park richteten wir uns zum Übernachten ein, da es unterdessen schon fast halb fünf geworden war. Der hübsch angelegte Campingplatz hat im unteren Teil ein Gehege mit Straussen und einen Entenweiher. Die Enten waren recht zutraulich und als ich ihnen unser altes Brot fütterte, watschelten sie aufgeregt zwischen meinen Füssen umher. Im nahen Weiher hörte man andauernd ein klackendes Geräusch. Ich nehme an, dass dieses von Fröschen stammt.


31.8.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Lake Eacham-Lake Barrine-Tinaroo-Atherton-Granite Gorge

 

Granite Gorge Camping (AUD 16.00)

Wechselhaft, etwas Nieselregen

 

 

T min 15 C

Tmax 24 C

Total 117 Km

 

Asphalt 92 Km

Gravel 25  Km

Track   Km

Bew.Mittel 47,5 Km/h

Da wir Heute eine kurze Etappe geplant hatten, war es nicht angebracht, früh aufzustehen. Die Sonne liess nach wie vor auf sich warten, aber es regnete zum Glück nicht mehr. Bis wir dann gefrühstückt und gepackt hatten, zeigte sich die Sonne doch immer wieder, wenn auch zaghaft. Am Lake Eacham wieder vorbei, fuhren wir zum Lake Barrine. Die Entstehung dieses Sees ist die selbe wie die meisten in der Region, es ist ein Vulkankrater. Der Lake Barrine ist noch etwas grösser wie sein Nachbar Eacham aber ansonsten landschaftlich ziemlich ähnlich. Nah beim Ufer kann man mitten im Regenwald zwei mächtige Kauri Bäume bestaunen. Etwa 45 m hoch wurden die Bäume gemessen und der Umfang des Stammes liegt bei sieben Meter. Die Baumart ist eines der wenigen Überbleibsel aus der Zeit der Dinosaurier, sie sind also schon ziemlich lange auf unserer Kugel.

Am Eingang zum Danbulla State Forest besuchten wir den „Katherdral Fig Tree“. Dieses riesige Exemplar einer Würgefeige zeigt auf, wie gross eine Pfanze werden kann, auch wenn sie als kleiner Samen in der Baumkrone eines Gastbaumes ihr langes Leben startet. Als Parasit ernährt sich die Würgefeige erst mal vom Gastgeber selber, indem sie dessen Nährstoffströme anzapft. Wenn sie dann zu gross wird, oder der Gastgeber sie nicht mehr ernähren kann, senkt sie lange Luftwurzeln auf den Boden ab, um die Nährstoffe von dort zu holen. Mit der Zeit, im Fall der Katherdral Fig etwa 500 Jahre, ist der Parasit so gross geworden, dass der Gastgeberbaum unterdessen erstickt und verrottet ist, und die Feige selbstständig stehen und weiterwachsen kann. Entlang des „Forest Drive“ folgten wir dem Lake Tinaroo durch den Wald. Am Mobo Creek Crater machten wir eine kurze Wanderung durch den Regenwald. Wenn man sich etwas umschaut, entdeckt man immer wieder neue Details, Pilze, Schlingpflanzen, mächtige Bäume, Farnbäume. Und immer ist die Kulisse begleitet vom Gezwitscher und Geschrei unzähliger Vögel. In einem der vielen, schönen Campingplätze am Stausee machten wir unsere Mittagspause. Als wir dem Auto kurz den Rücken zudrehten, war auch schon eine Elster an unserer Wurst. Nur weil das Stück noch etwas zu gross war, musste sie diese zurücklassen. Am Ende des Tinaroo Stausees angekommen, besichtigten wir die Staumauer. In Anbetracht des riesigen Fläche des Sees, waren die Ausmasse der Mauer sehr bescheiden, nur etwa 100 m breit und vielleicht 20 m hoch. In Atherton kauften wir noch ein paar Lebensmittel ein und machten uns Richtung Granite Gorge auf. Dies ist ein kleiner, privater Naturpark, welcher ein kleines Tal voll mit grossen Granitblöcken umfasst. Die Haupt-attraktion ist aber eine grosse Kolonie „Rock Wallabies“. Die Känguru Art hat sich bestens an eine felsige Umgebung angepasst. Grosse Fusspolster und ein kleiner Körperwuchs erlauben den Tieren sicher und schnell in den Felsen herumzuhüpfen. Als wir die Kolonie besuchten, waren keine anderen Besucher anwesend. Die Tiere sind sehr zutraulich, auch wenn sie merken, dass sie kein Futter kriegen, verhalten sie sich ganz natürlich, ausser dass sie sich durch unsere Anwesenheit nicht stören liessen. So sassen wir mitten drin und die Wallabies lagen um uns herum und reinigten ihr Fell oder spielten miteinander. Einige der weiblichen Tiere trugen Junge in ihren Beuteln. Fast noch kahl schauten sie bei jedem Halt aus ihren Behausungen, neugierig schnüffelnd und umsichschauend. Nachdem ich noch etwas in den Granitblöcken herumgeklettert war, ging ich wieder hoch in den Campingplatz. Beim Büro der Besitzerin sah ich auf einem Baum zwei „Rainbow Lorikeets“. Da der Baum nicht sehr hoch war und sich die Vögel von meiner Anwesenheit nicht stören liessen, gelangen mir ein paar gute Bilder (hoffentlich). Bald merkte ich, dass der eine Vogel sehr zutraulich war und es dauerte nicht lange bis er mir auf den Finger hüpfte und an meiner Hand zu knabbern begann. Er kletterte an mir rum und zupfte und zerrte überall, ein witziger Kerl. Es stellte sich heraus, dass der Lorikeet einer der vielen Vögell war, die der Besitzerin gehörte. Sie lässt die Vögel immer wieder aus den Käfigen, aber die Vögel machen sich nicht aus dem Staub sondern lassen sich auch jederzeit wieder in den Käfig sperren. So kam es, dass ich von einem rosafarbigen Kakadu Besuch bekam, als ich beim Auto ein Bier trank. Gemütlich kam er die gut fünfzig Meter durch den Campingplatz gewatschelt, fröhlich vor sich hin pfeifend. Bei mir angekommen liess er sich streicheln und genoss meine Anwesenheit sichtlich. Die Besitzerin des Camps rief mich später und fragte ob ich ihr den Kakadu wieder zurückbringen möchte. Ohne zögern setzte sich der Vogel auf meinen Finger und liess sich zurücktragen. Da es langsam dunkel wurde, wurden die Vögel in ihre Käfige gesperrt.


1.9.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Granite Gorge-Mareeba-Kuranda-Cairns

 

 

 

Bei den Storcks

Wechselhaft, wenig Nieselregen

 

 

T min 13 C

Tmax 25 C

Total 149 Km

 

Asphalt  149 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel 50,8 Km/h

Nach einem letzten, kurzen Besuch bei den Rock Wallabies fuhren wir nach Mareeba hinein um uns die „Coffee Works“ anzuschauen. Die kleine Boutique Kaffee Rösterei bietet Touren an, wo die ganze Geschichte des Kaffees von der Pflanze bis zur Verpackung erklärt wird. Die Gegend in den Atherton Tablelands scheint für den Kaffeeanbau bestens geeignet zu sein, da das Klima und die Bodenbeschaffenheit ideale Bedingungen schafft. Allerdings ist der Kaffeeanbau ein kleines Geschäft und auch wenn die Coffee Works anscheinend die grösste Rösterei Australiens sein soll.  Der maximale Ausstoss ist mit etwa 700 Kg pro Tag eher bescheiden. Im Tourpreis ist dann Kaffee Degustation bis zum erhöhten Puls inbegriffen. Eine kurze Fahrt brachte uns nach Kuranda. Ich musste mich wieder daran gewöhnen, dass alles wieder so nah aufeinander liegt. Noch vor einer Woche waren es ein paar Hundert Kilometer zwischen Sehenswürdigkeiten und Orten, nun war alles wieder innerhalb einer halben Stunde Fahrt erreichbar. Wir besichtigten erst mal die nahen Barron Falls. Sie führten einigermassen Wasser, so dass sie ganz eindrücklich waren. Das Wasser wird in erster Linie zur Stromproduktion verwendet und deshalb wird nur ein kleiner Anteil im natürlichen Flussbett belassen. Kuranda ist sehr geprägt vom Tourismus. Da es der Endpunkt von der Dampfeisenbahn und des langen Gondellift über dem Regenwald ist, bringt Hunderte von Touris in den Ort wo sie dann nach Lust und Laune shoppen können. So besteht der Ort eigentlich nur aus Souverniershops, Restaurants und einigen weiteren auf Tourismus ausgerichteten Geschäfte. Im Ort kaufte Joe noch einige Mitbringsel ein und wir genossen eine feine Pie bei Anabell’s, ein Laden der ziemlich bekannt ist für seine guten Pie’s.

Von Kuranda führt eine kurvige Strasse auf Meeresniveau hinunter, mitten durch den Regenwald. Wir machten noch einen Abstecher in die Barron Gorge, wo wir eigentlich noch das Kraftwerk besichtigen wollten. Das Besucherzentrum ist aber zur Zeit geschlossen und wird renoviert. Es gab deshalb nicht viel zu sehen. Da bei den Storcks noch niemand zu Hause war, fuhren wir nach Cairns rein um den ARB Vertreter zu suchen. Joe wollte dort noch einige Teile und Zubehör für seinen Landcruiser besorgen. Auf dem Rückweg nach Trinity Park rief ich Sandy an um ihr mitzuteilen , dass wir unterwegs sind und noch etwas Seafood zu Nachtessen mitbringen würden. So kauften wir eine ganze Menge Meeresfrüchte und Fisch ein und machten noch einen Zwischenhalt beim Bottle Shop um noch Wein aufzutanken.

Bei den Storcks angekommen wurden wir erst mal einquartiert und dann sass man bei einem Glas Weisswein beisammen, um Neuigkeiten auszutauschen. Später gesellten sich Lee, die jüngere Tochter und ihr Mann Jamie dazu. Ich kochte die Miesmuschen und Alan machte sich nach der Vorspeise am Grill nützlich. Ein feines Nachtessen mit guten Freunden......

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Cairns - Sydney

 

2.9.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Trinity Park-Airport-Trinity Park

 

 

 

Storcks

Bewölkt

 

 

T min 18 C

Tmax 24 C

Total 35 Km

 

Asphalt 35 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Ich stand mit meinen Freunden auf, um mit ihnen gemeinsam zu frühstücken. Joe liess nicht lange auf sich warten und gesellte sich zu uns. Als die beiden zur Arbeit gegangen waren, machte ich mich erst mal daran, die E-Mails zu lesen. Ich hatte einige zum Beantworten und das hielt mich für eine Weile beschäftigt. Wir beide verbrachten noch einige Stunden am Computer, da wir unsere Konfluenz Besuche auch noch registrieren wollten und alle Digital Bilder für Joe auf CD gebrannt werden sollten. Das war nicht ganz so einfach, da wir die Bilder erst mühsam via USB Stick auf Alans Computer kopieren mussten, um dann mit seinem CD Brenner die CD zu brennen. Schlussendlich war es schon vier Uhr als alles erledigt war und Joe musste sich beeilen zum Flughafen zu kommen. Eigentlich hätte ich das Auto innen und aussen waschen wollen, aber die Zeit flog nur so dahin. Nachdem ich Joe an den Flughafen gefahren hatte, reichte es gerade noch innen etwas Ordnung zu schaffen.

Freitag Abend ist bei Storcks „Fast Food“ Tradition. Ich fuhr mit Alan zum nahen „Fish and Chips“ Laden um eine Familien Packung davon zu besorgen. Zudem kamen Jamie und Lee wieder vorbei und nach dem Essen wurde im Fernseher gemeinsam ein „Footy Game“ (Rugby) reingezogen.


3.9.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Trinity Park-Trinity Beach-Trinity Park

 

 

 

Storcks

Leicht bewölkt

 

 

T min 18 C

Tmax 24 C

Total 7 Km

 

Asphalt 7 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Nach dem Frühstück fuhr ich mit Alan zum nahen Smithfield Shopping Center um mir die Haare schneiden zu lassen. Die Coiffeuse war eine Schweizerin, welche schon einige Jahre in Cairns wohnt. Alan hatte ihr immer wieder von mir erzählt und lustigerweise stellte sich heraus, dass ihre Mutter in Aarau in der Halde wohnt. Sie freute sich wieder einmal auf Schwyzerdütsch plaudern zu können.

Im „Bottle Shop“ kauften wir noch Bier ein, so dass es fürs Wochenende reichen sollte. Nach dem Mittagessen rief ich bei Brian an. Ihn und seine Frau Karen hatte ich auf der Canning Stock Route kennen gelernt. Brian ist ein Arbeitskollege von Alan, auch wenn sie sich bis anhin nur flüchtig kennen gelernt haben. Wie schon oft erlebt, kann ich nur sagen: Die Welt ist nicht so gross wie man immer meint. Er lud mich spontan für ein Bier ein, da sie eh zu Hause sassen und „Footy“ schauten...

Zu Brian sind es nur ein paar Kilometer, Luftlinie gar nur zwei, so war ich bald einmal bei ihm wir freuten uns einander noch einmal wiederzusehen und hatten uns einiges zu erzählen und wir schauten uns die Bilder an von unserem CSR Abenteuer. Der Bruder von Brian, Bill, war zu Besuch von Wodonga und hörte unseren Erzählungen interessiert zu. Da aber sein Lieblingsteam Geelong im Hintergrund spielte und zu seiner Freude haushoch gewann, blieb ein Auge immer auf dem Bildschirm.

Brian und Bill hatten geplant, morgen Sonntag aufs Barrier Reef hinauszufahren um zu fischen und luden mich ein sie zu begleiten. Gerne nahm ich die Einladung an und so machten wir ab, dass wir uns um halb sieben an der Bootsrampe in Yorkeys Knob treffen wollten.

Bei den Storcks zurück, gab es bald einmal Nachtessen. Danach sassen wir bis gegen elf Uhr zusammen um über Gott und die Welt zu diskutieren.


4.9.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Trinity Park-Yorkeys Knob-Trinity Park-Airport-Trinity Park

 

 

Storcks

Leicht Bewölkt

 

 

T min 18 C

Tmax 24 C

Total 30 Km

 

Asphalt 30 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel  Km/h

Um sechs Uhr weckte mich das Handy zuverlässig und eine Viertelstunde später war ich auf dem Weg nach Yorkeys, nur ein paar Kilometer die Strasse hinunter. Die andern hatte das Boot schon gewassert und erwarteten mich. Nebst den beiden Brüdern hatte sich ein Freund von Bill mit Namen Michael zu uns gesellt. So waren wir bald unterwegs zum Dixie Reef. Dieses liegt etwa 25 Km NNO von Yorkies und die Fahrt dahin dauerte etwa eine Stunde. Da es in den letzten Tagen du Wochen immer recht windig gewesen war, hatte es eine etwas raue See. Beim Riff angekommen, legten wir als erstes mal drei Schleppleinen aus um auf Oberflächenfische Jagd zu machen. Brian fuhr in langsamer Fahrt immer in Sichtweite um das kleine Riff herum. Es dauerte nicht lange bis Bill’s Rute anschlug und Sekunden später rollte die Leine sirrend ab. Nach einem längeren Kampf stellte sich heraus, dass er einen etwa 10 Kg „Yellow Fin Tuna“ gefangen hatte. Der Fisch wehrte sich nach Leibeskräften und Bill war ganz schön geschafft als wir die Beute endlich an Bord hatten. Dieser Thunfisch gehört zu den begehrtesten Fischen überhaupt und es war auch mein Lieblingsfisch im Teller. Selbst Brian, ein begeisterter und erfahrener Fischer hatte noch nie das Glück gehabt einen zu fangen. Nun es stellte sich dann leider heraus, dass dies der erste und auch gerade einzige Fang bleiben sollte. Nachdem das Schleppen keinen weiteren Erfolg mehr gebracht hatte, ankerten wir und versuchten in etwa 10 Meter Tiefe am Boden lebende Fische zu erwischen. Wir fütterten diesen einiges an Köder, sie liessen sich aber nicht erwischen. Als wir vor dem Riff in der Dünung dümpelten, dauerte es nicht lange, bis mir speiübel wurde. Aber selbst als ich die Fische zusätzlich gefüttert hatte, wollten sie nicht beissen. Nach einigen weiteren Versuchen brachen wir die Übung ab und versuchten es mit schleppen noch einmal, ohne Erfolg. Dann tauchte noch ein Boot der Fischereiaufsicht auf. Die Jungs waren in erster Linie an der Sicherheitsausrüstung an Bord interessiert, sagten uns aber auch, dass sie am heutigen Tag nur nebst uns nur ein einziges Boot angetroffen habe, auf welchem ein Fisch gefangen worden war. Auch die paar Boote in Sichtweite machten sich um die Mittagszeit herum wieder auf den Rückweg. Wir versuchten zwar noch ein paar Tricks brachen dann aber bald auch auf. Sobald das Boot wieder mit Geschwindigkeit unterwegs war, ging es meiner Seekrankheit bald wieder besser und bis wir in der Marina ankamen, war ich schon wieder ganz gut beieinander.

Als das Boot aus dem Wasser war, schenkte mir Brian das eine Filet des gefangenen Thunfisches, gute 3 Kg. Im Laden kostet das Kilo dieses Art etwa 30 $ !! Wir verabschiedeten uns und ich fuhr zu den Storck’s zurück.

Anlässlich des Vatertags waren die beiden Töchter mit Anhang und Sandys Schwester zum Mittagessen gekommen. Da ich früher als geplant zurück war, konnte ich ihnen auch noch Hallo sagen. Sie verabschiedeten sich dann gegen vier Uhr und ich nutzte die Gelegenheit mich etwas hinzulegen. Das frühe Aufstehen und die Fahrt aufs Riff hatten mich ganz schön faul gemacht. Am Abend bleib ich dann auf um das Formel 1 Rennen anzuschauen. Der Hauptgrund für das lange Aufbleiben war aber, dass mein Arbeitskollege Gavin erst nach Mitternacht aus Melbourne kommend in Cairns landete. So fuhr ich nach dem Rennen zum Flughafen um ihn abzuholen. Zur Abwechslung war der Flieger sogar etwas früher dran und als ich zum Flughafen abbog, meldete sich Gavin bereits per Telefon. Bei den Storck’s zurück, plauderten wir trotz der späten Stunde noch eine Weile bevor wir dann noch für ein paar Stunden schlafen gingen.

  

5.9.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Trinity Park-Cairns-Innisafail-Mission Beach-Ingham-Wallaman Falls

 

 

Wallaman Falls Camping

Schön

 

 

T min 14 C

Tmax 29 C

Total 367 Km

 

Asphalt 347 Km

Gravel  20 Km

Track   Km

Bew.Mittel 67,7 Km/h

Gavin und ich standen um sieben Uhr auch auf, damit wir mit Alan uns Sandy zusammen frühstücken konnten bevor die beiden zur Arbeit fuhren. Wir verabschiedeten uns von ihnen und machten uns auch auf den Weg. Damit Gavin auch ein wenig mitbekam wo er überhaupt war, fuhren wir erst mal nach Trinity Beach , um den hübschen Strand und die nette kleine Ortschaft anzuschauen. In Cairns selber fuhr ich ins Zentrum hinein um ihm auch hier ein en kleinen Eindruck zu verschaffen. Wir wollten bei der Gelegenheit auch noch gleich ein paar Lebensmittel einkaufen fanden aber im „Woolie“ nicht alles was wir brauchten.

Auf dem Bruce Highway ging es nun südwärts und unser erster Zwischenstop galt den Babinda Boulders. Diese liegen etwas von der Hauptstrasse entfernt. In einem dichten Regenwald fliesst ein kristallklarer Fluss über glattgeschliffene Granitblöcke. Leider war ein grosser Teil der Wege wegen Renovations-arbeiten nicht zugänglich. Trotzdem erhielten wir einen Eindruck von der wunderschönen Landschaft. Hinter Innisfail packten wir die seltene Gelegenheit an der Küste entlang fahren zu können. Der Abstecher nach Missionbeach ermöglicht für einmal, eine Rundfahrt von der Hauptstrasse zu machen und einen guten Blick auf die schönen Strände zu werfen. Bevor wir die Hauptstrasse kurz vor Tully wieder erreichten, hielten wir in einer Pic-Nic Area im Regenwald Mittagsrast. Obschon wir hier im Territorium des Cassowary waren, hatten wir nicht das Glück einen der seltenen Vögel zu sehen. Der Cassowary ist wir der Emu und der Strauss ein grosser, aber nicht flugfähiger Vogel. Sein knallblauer Hals und eine helmartige, hihe Haube auf dem Kopf verleihen ihn ein exotischen Aussehen

Auf dem Bruce Hyw gelangten wir, fast immer durch Zuckerrohrfelder fahrend, nach Ingham wo wir auftankten und einige Einkäufe tätigten. Wir guckten in die Karte um mal zu schauen wo wir übernachten konnten. Da wir irgendwie vermeiden wollten, in einem der Caravan Parks an der Küste übernachten zu müssen, entschlossen wir uns zu den Wallaman Falls zu fahren. Auf einer steilen und kurvigen Bergstrasse kletterten wir bis auf etwa 700 m.ü.M. Von diesem Gebirgszug genoss man zeitweise weite Ausblicke auf die Ebene entlang der Küste. Beim Wasserfall angekommen, waren wir erst mal beeindruckt und erstaunt über die Ausmasse des Wasserfalls, In einem Fall stürzt das Wasser 268 m in die Tiefe. Damit sind sie dann auch die höchsten Wasserfälle Australiens. Im nahen Camping Platz richteten wir uns ein und genossen erst man ein „Coldie“. Im Camping darf man zwar kein Feuer machen aber dafür hatte es Gasgrills zur Verfügung. Darauf grillte Gav die Thunfisch Steaks und ich machte den Salat fertig. Da wir beide in den letzten Nächten nicht allzu viel geschlafen hatten, gingen wir bald einmal ins Bett.


6.9.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Wallaman Falls-Mt.Fox-Lynd Road

 

 

Bushcamp 60 Km N von Charters Towers

Schön

 

 

T min 10 C

Tmax 34 C

Total 287  Km

 

Asphalt 187 Km

Gravel 100  Km

Track   Km

Bew.Mittel 67,4 Km/h

Über Nacht war es ziemlich feucht gewesen und deshalb liessen wir  das Zelt erst mal stehen und begaben uns zum Wallaman Falls Lookout. Von dort aus stiegen wir in die Schlucht hinunter, zum Fuss des Wasserfalls. Der Wanderweg führte meist durch dichten Regenwald. Unten angekommen versuchten wir zum Becken des Wasserfalls zu gelangen. Sobald wir in den Bereich des Gischt vom Wasserfall kamen, wurden die Felsen extrem rutschig. Auf dem einen rutschte ich aus und verstauchte mit den linken Daumen und prellte mir die Schulter. Als wir nach rutschen und kraxeln am Becken des Wasserfalls ankamen, entledigte sich Gavin seiner Kleider nahm ein Bad im recht kühlen Wasser. Die ganze Kraxlerei war etwas mühsam und nicht ungefährlich, da die Steine sehr schlüpfrig waren.

Im Campingplatz zurück, packten wir das Zelt zusammen und machten uns auf den Weg. Es war eigentlich geplant gewesen, dass wir auf Nebenstrassen nach Süden zogen. Bald stellte sich heraus, dass unsere Karten zuwenig detailliert waren. Wir fragten uns aber bei den Farmern an der Strasse durch und gelangten nach einigem hin und her auf die Strasse zum Mount Fox. Die steile Bergstrasse führte uns auf fast 700 m hoch, im oberen Tei durch Regenwald. Beim Mount Fox bogen wir auf eine schmale Piste ab und gelangten an den Fuss des Krater vom Mount Fox. Auf einem steilen Fussweg kraxelten wir hoch bis zum Kraterrand. Von dort geniesst man eine grossartige Rundsicht auf die umliegende Landschaft. Unten angekommen trafen wir auf ein deutsches Paar, welches den Krater ebenfalls erkunden wollte. Nach einem kleinen Imbiss fuhren wir weiter Richtung Westen um auf dem Lynd Highway zu gelangen. Auf diesem angelangt, suchten wir nach einer Über-nachtungsmöglichkeit. Da aber die Strasse beidseits eingezäunt war, war es für lange Zeit nicht möglich von der Strasse zu kommen. Dann entdeckten wir eine Gravelroad, welche von der Hauptstrasse wegführte. Nicht weit entlang dieser Piste fanden wir schlussendlich einen netten Platz an einem Flussbett. Bald hatten wir uns eingerichtet und ich begann das Nachtessen vorzubereiten. Ich machte eine Mussaka auf dem Feuer. Obschon es einmal mehr eine ziemlich grosse Portion war, wurde diese sauber weggeputzt. Anschliessend sassen wir bis nach zehn Uhr am Lagerfeuer bevor wir müde ins Bett gingen.       

 

7.9.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Charters Towers-Mingela-Burdekin Falls Dam-Collinsville-Eungella

 

 

Credition State Forest Camping (AUD 8.00)

Leicht bewölkt

 

 

T min 12 C

Tmax 30 C

Total 516 Km

 

Asphalt 245 Km

Gravel  271 Km

Track   Km

Bew.Mittel 70,4 Km/h

Das Feuer für den Billy war schnell entfacht und der Kaffee vertrieb die letzte Müdigkeit. Wir waren Heute schon um acht Uhr zur Abfahrt bereit. Eigentlich hatten wir für Heute eine kurze Etappe geplant, aber es kam wieder einmal anders...

Die sechzig Kilometer nach Charters Tower waren bald zurückgelegt. Wir fuhren schon gar nicht erst ins Stadtzentrum hinein, sondern blieben auf der Umfahrungsroute Richtung Townsville. Ich versuchte Mani und Rosemarie telefonisch zu erreichen, aber ihre Leitung war besetzt, so dass ich eine Nachricht aufs Band sprach. Weitere 50 Km östlich fanden wir die Abzweigung zum Burdekin Falls Dam. Dort wollten wir uns einen gemütlichen Tag am See machen. Als wir den Stausee zum ersten Mal zu Gesicht bekamen, waren wir etwas überrascht und enttäuscht, dass das Wasser lehmig braun war. Als wir dann bei der Staumauer angekommen waren, mussten wir feststellen, dass die einzige Campingmöglichkeit nicht etwa am See, sondern in einem staubiges, schattenlosen Caravanpark auf einem Hügel, weit vom Ufer entfernt, bestand. Nachdem wir uns umgeschaut hatten, waren wir uns schnell einig, dass wir da nicht bleiben wollten. Ein Blick auf die Karte zeigte auf, dass es für die nächsten paar Hundert  Kilometer nicht allzu viel zu besichtigen gab. Wir entschlossen uns zu versuchen, auf Nebenstrassen und Pisten bis zum Eungella National Park durchzufahren. Nachdem wir den Burdiken River unterhalb der Staumauer überquert hatten, war die Strasse nur noch eine schmale, kurvige Gravelroad. Durch steinige Hügel wand sich die Piste, hoch und runter wie eine Achterbahn. Bald fragten wir uns, wie weit wir auf dieser Art Strasse vorankommen würden, noch waren etwa 250 Km Piste vor uns. Gegen Collinsville wurde die Landschaft etwas flacher und wir kamen wieder besser voran. Ein kurzer Zwischenstop in dieser kleinen Ortschaft gab uns Gelegenheit ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Hier erwischte ich dann auch Rosmarie und ich konnte ihr unseren Besuch ankündigen. Nach weitern zwanzig Kilometer Teerstrasse bogen wir wieder auf kleine Nebenpisten ab, um über den „Hintereingang“ in den Eungella National Park zu gelangen. Die Strecke führt an verschieden Rinderfarmen vorbei. Eine abwechslungsreiche Landschaft und eine gut befahrbare Piste sorgte für Spass und Unterhaltung. Etwa 50 Km vor unserem Ziel begann die Strasse markant zu steigen. Im nu waren wir auf über 700 m ü.M. angelangt. Die Piste war so steil, dass ich zum Teil im ersten Gang den Berg hoch kroch. Am Ende wurden wir mit einer schönen Aussicht auf den Eungella Stausee belohnt. 

Im National Park selber gab es dann eine Überraschung, als wir feststellen mussten, das der angepeilte Campingplatz wegen Umbauarbeiten geschlossen war. Eine Nachfrage beim Ranger ergab, dass wir in der Nähe im Credition State Forrest in einem Buschcamping unterkommen könnten. Da es unterdessen schon gegen vier Uhr geworden war, fuhren wir unverzüglich weiter, um unser Camp aufzuschlagen. Da wir nur eine vage Erklärung erhalten hatten, waren wir etwas verunsichert als die erklärte Piste keinerlei Hinweise auf den Campingplatz hatte. Wir wollten schon umdrehen als wir hinter uns die zwei 4x4 sahen welche mit uns die Campingbewilligungen erhalten hatten. Also mussten wir doch richtig sein. Und tatsächlich, nach ein paar Kilometern führte die Piste steil bergab an den Broken River hinunter wo wir direkt am Ufer einen schönen Stellplatz fanden. Ich begann bald einmal einen Braten und Gemüse vorzubereiten, während Gavin Holz sammelte und die Feuerstelle einrichtete. Bald brutzelte der Braten in der Pfanne. Die Temperatur war unterdessen auf nur noch gerade 18° gefallen und ein unangenehmer Wind liess uns die Kälte doppelt spüren. Diesmal waren die Gemüse perfekt durchgekocht, aber der Braten war etwas knapp. So ist es halt nun mal wenn man auf dem Feuer kocht, es ist viel schwieriger die richtige Temperatur zu halten. Das Nachtessen schmeckte aber schlussendlich nicht schlecht. Ich war von der langen Etappe Heute ziemlich geschafft und schon kurz nach acht zog ich mich zurück um dass Tagebuch zu schreiben. Gavin blieb noch am Feuer sitzen, kam aber nach ein paar Minuten um mir mitzuteilen, dass es zu regnen angefangen habe. Es war aber nur ein kurzer Nieselregen und der Spuk war nach einigen Minuten wieder vorbei.


8.9.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Eungella-Eaton-Homebush-Grasstree Beach

 

 

 

Bei Mani und Rosmarie

Leicht bewölkt, dann schön

 

 

T min 14 C

Tmax 24 C

Total 183 Km

 

Asphalt 168 Km

Gravel 10  Km

Track  5 Km

Bew.Mittel 59,5 Km/h

Da wir in einem engen Tal übernachtet hatten, dauerte es Heute etwas länger bis die Sonne kam. Es war aber nicht kalt geworden, obschon wir auf etwa 700 m.ü.M campiert hatten. Nach dem Packen schlug Gavin vor, dass wir einem steilen Weg folgen sollten, an welchem anscheinend alte Minenschächte zu finden sind. Nachdem ich den Allradantrieb eingelegt hatte, ging es vom Camping aus steil in den Wald hoch. Die Fahrt war aber nach knapp hundert Meter zu Ende, da Baumstämme quer im Weg lagen. Als wir aber die Umgebung zu Fuss erkundeten, fanden wir tatsächlich einen tiefen, viereckigen Schacht einer ehemaligen Mine. Wir konnten allerdings nicht herausfinden, was in der Gegend abgebaut worden ist. Wir wollten nun zurück in den Eungella National Park, um noch etwas auf Entdeckung zu gehen. Ich hatte im GPS die Pisten in der Gegend mal studiert und festgestellt, dass wir auch auf einer Alternativroute zurück konnten. Im Campingplatz querten wir den Broken River und folgten einem steilen Weg mit tiefen Auswaschungen bis wir einen Bergrücken erreichten. Wir folgten der Strasse und kamen ein paar Kilometer oberhalb der Rangerstation auf die Hauptpiste. Wir parkten das Auto beim Besucherzentrum und begaben uns zur nahegelegenen Platypus Beobachtungsplattform. Über dem Broken River angelegt, kann man im ruhigen Wasser, wenn man Glück hat, eines der scheuen Tiere sehen. Wir hatten das Glück, auch wenn der Platypus nur zwei, dreimal kurz zu sehen war. Es hatte auch viele Schildkröten, welche sich unterhalb der Plattform sammelten, sobald sie die Leute sahen. Sie scheinen sich daran gewöhnt zu haben, gefüttert zu werden. Dem Broken River entlang wanderten wir durch den dichten Regenwald stromaufwärts. Immer wieder blieben wir stehen, um die Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Regenwald streben alle Pflanzen nach oben um etwas Sonnenlicht zu ergattern. So ist es nicht verwunderlich, dass der interessanteste Teil des Waldes nicht am Boden, sondern eben in der Höhe zu finden ist. Nur die unterschiedlichsten Rufe vieler Vögel und das leise plätschern des nahen Flusses waren zu hören, ein wahrlich friedlicher Ort. Beim „Granite Bend“ drehten wir dann um und kehrten auf einem anderen Weg zum Auto zurück.

Noch einmal stieg die Strasse an um im kleinen Ort Eungella den höchsten Punkt zu erreichen. Von dort führt sie steil ins Tal hinunter, immer wieder schöne Aussichten auf die tiefer gelegenen Zuckerrohrfelder gewährend. Durch diese Felder suchten wir unseren Weg an die Küste wo wir in Grasstree Beach Mani und Rosmarie besuchen wollten. Wir erreichten den kleinen Küstenort kurz nach Mittag und machten am verlassenen Strand ein Pic-Nic. Obschon das Wasser angenehm warm war, wollten wir beide nicht so richtig Schwimmen gehen, da die Temperatur nicht all zu warm und der Wind recht kräftig war. Trotzdem war es ganz angenehm und wir bevorzugten es im Schatten zu sitzen. Wir hatten eigentlich vorgehabt, im Ort noch etwas Wein zu kaufen, mussten aber feststellen, dass es keinen Bottle Shop gab. So fuhren wir an den benachbarten Sarina Beach, wo wir aber die selbe Erfahrung machen mussten. Nun, dann halt doch in den nächst grösseren Ort, Sarina. Dort fanden wir was wir wollten und ich sogar ein Eiskrem. Ich rief Rosemarie noch einmal an um sicher zu sein, dass sie zu Hause ist und auch um die Hausnummer zu erfahren. Das GPS führte uns dann zuverlässig vor die Haustür. Meine Freunde leben in einem schönen Haus mit Aussicht auf das Meer. Da das Haus in einem Sattel liegt, weht immer eine angenehme Brise, vor allem im heissen Sommer doppelt angenehm. Sie betreiben nebenbei ein Bed&Breakfast und haben für ihre Gäste ein kleines Häuschen unterhalb des Haupthauses gebaut. Dieses durften wir zum Übernachten benutzen, da die Gäste früher als geplant ausgezogen waren. Rosmaries Mutter war schon seit etwa drei Monaten zu Besuch, war aber langsam am Packen, da sie am Wochenende wieder zurück wollte. Wir erfuhren auch, dass es Mani irgendwie geschafft hatte, am Abend doch nach Hause zu kommen. Er hätte eigentlich eine zweitägige Tour mit dem Truck gehabt und wir hätten uns deshalb gar nicht gesehen. Nachdem Rosmarie ihren Sohn Maxime vom Schulbus abgeholt hatte, lernte ich auch ihn kennen. Ich hatte ihn in der Schweiz nie kennen gelernt. Hier in Australien hat er sich blendend und schnell angepasst, wie es meist bei Kindern so ist. Am Abend kam Mani dann von einem langen Trip nach Hause. Bei einem feinen Nachtessen und bis spät in die Nacht sassen wir dann zusammen und plauderten. Es war wirklich nett, dass es doch noch geklappt hatte, dass wir uns nach Jahren wieder einmal sehen konnten.


9.9.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Grasstree Beach-Sarina-Rockhampton-Miriam Vale-Monduran Dam

 

Lake Monduran Recreation Area (AUD 14.00)

Leicht bewölkt

 

 

T min 18 C

Tmax 25 C

Total 578 Km

 

Asphalt 578 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel 90,2 Km/h

Bevor ich aufstand schrieb ich noch das Tagebuch von Gestern. Kurz nach sieben gingen wir ins Haus hinauf zum Frühstück. Rosmarie brachte Maxime wieder auf den Schulbus. Für ihn war es der letzte Schultag vor den Ferien und alle Kids hatten sich in Kostüme gekleidet, eine wohl geschätzte Abwechslung zur üblichen Schuluniform. Nach dem Frühstück, unter anderem mit feinem selbstgebackenem Brot, packten wir unsere sieben Sachen und verabschiedeten uns von unseren Gastgebern.

In Sarina trafen wir auf den Bruce Highway, auf welchem wir südwärts zogen. Wieder dominierten Zuckerrohrfelder die Landschaft. Nach und nach wurde aber die Landschaft trockener und die Zuckerrohrplantagen machten Wäldern und Weideland platz. Die Hauptstrasse führt zumeist weit von der Küste entfernt entlang, nur einmal, bei Clairview, kam man mal kurz in Sichtweite der Küste. Nur wenig kleine Orte wurden durchquert und deshalb kamen wir gut voran. Kurz nach Mittag erreichten wir die Capricorn Caves. Diese boten uns eine wünschenswerte Unterbrechung der langen Autofahrt. Bevor wir bei der nächsten Führung mitmachen konnten, blieb noch Zeit einen Bisses zu essen. Um ein Uhr trafen wir unsere Führerin beim Eingang zu den Höhlen. Diese sind zwar nicht sehr spektakulär, aber der Kommentar der Führerin kompensierte dafür. Der Berg ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse und besteht aus vielen relativ kleinen Kammern, welche mit einander verbunden sind. Besonders eindrücklich war die Kathedrale, ein hoher Höhlenraum welcher unter anderem auch immer wieder für Hochzeiten benutzt wird. Um die herrliche Akustik des Raumes zu demonstrieren, spielte man uns einige Musikstücke ab. Auf einer guten Stereoanlage kam die Musik phantastisch zur Geltung und mir lief es zum Teil kalt den Rücken hinunter, so beeindruck war ich vom Klang. An der einen Stelle bekamen alle Besucher eine Kerze in die Hand gedrückt und damit quetschten wir uns durch einen schmalen und engen Durchgang. Zwei der Besucher kapitulierten hier und kehrten um, ihnen wurde das ganze etwas eng.

Nach dem Besuch der Höhlen fuhren wir nach Rockhampton weiter. Dort tankte ich vorsichtshalber noch etwas Diesel nach um zu vermeiden, dass ich später einem der teuren Roadhouses auftanken musste. Nach einem intensiven Studium der Karte und Reiseführer kamen wir zum Schluss, dass es das beste wäre, wenn wir es Heute noch bis zum Lake Monduran schaffen würden. Damit würde die morgige Etappe bis Hervey Bay kurz genug, dass wir eventuell noch eine Walfisch Tour machen konnten. Damit wurde die heutige Etappe zwar etwas lang, aber die Strasse war gut und es hatte wenig Verkehr. Um halb sechs, die Sonne ging gerade unter, erreichten wir den Campingplatz am Stausee. Während Gavin sein Zelt aufbaute, begann ich Salat zu machen und alles für eine Carbonara vorzubereiten. Die Kocherei übernahm dann Gavin. Er hat ein eigenes Rezept und wollte mir dieses einmal vorkochen. Es stellte sich heraus, dass sein Carbonara Rezept ausgezeichnet schmeckt, auch wenn es ein wenig vom Original abweicht. In der Camper Küche konnten wir anschliessend luxuriös abwaschen, mit fliessend heissem Wasser und guter Beleuchtung. Nach dem langen Tag waren wir beide ziemlich müde und zogen uns bald zurück.


10.9.2005

Samstag

 

Strecke

Wetter

Km

Monduran Dam-Childers-Torbanlea-Hervey Bay

 

 

Harbour View Caravan Park (AUD 20.00)

Schön

 

 

T min 7 C

Tmax 24 C

Total 163 Km

 

Asphalt 163 Km

Gravel   Km

Track   Km

Bew.Mittel 75,6 Km/h

Heute war es in der Nacht wieder bedeutend kühler gewesen und da wir unterdessen ziemlich weit nach Süden gefahren waren, ging die Sonne schon um etwa halb sieben auf. Nach dem Frühstück und einer heissen Dusche packten wir und machten uns nach Hervey Bay auf. Entlang der Hauptstrasse hielten wir noch an um für das Fraser Island Feuerholz aufzunehmen.

Kurz vor zehn Uhr erreichten wir Harvey Bay und machten uns bei der Touristen Information schlau. Sie gaben uns die Adressen der verschiedenen Whale Watching Boote und Infos über die Autofähren auf das Fraser Island. Wir fuhren unverzüglich an den Hafen und buchten für den Nachmittag eine Tour zur Platypus Bay. Direkt am Hafen reservierten wir uns auch gleich einen Stellplatz im Caravan Park. Per Telefon reservierten wir uns einen Platz auf der 9 Uhr Fähre und schon war der Tag organisiert. Nun blieb uns noch genug Zeit, um unsere Lebensmittelvorräte zu ergänzen und das Auto aufzutanken. Da auf der Insel ausschliesslich Sandpisten zu befahren sind, musste ich mit etwas mehr Verbrauch rechnen, anderseits wollten wir aber auch nicht zu schwer sein.

Wir parkierten das Auto im Campingplatz und konnten zu Fuss zur Bootsanlegestelle gehen. Wir hatten auf der „Whalesong“ gebucht, einem 15 m langen Katamaran. Pünkltlich um ein Uhr liefen wir aus und sobald der Hafen hinter uns war, nahm das Schiff volle Fahrt auf. Die Platypus Bay ist anscheinend einer der besten Plätze in der Welt um Wale zu beobachten. Bis zu 2000 der mächtigen Tiere machen  pro Saison die 6000 Km lange Reise entlang der Australischen Ostküste zurück in die kalten Gewässer. Viele der Buckel Wale machen auf ihrem Weg zurück in die Antarktis in der Region einen längeren Zwischenhalt mit ihren neuen Jungen. So kann man zwischen August und Oktober fast garantieren, die grossen Wale zu sehen. Bis 15 m lang und 40 Tonnen schwer können die Meeressäuger werden.

Nach einer knappen Stunde drosselte der Skipper die Motoren und kurz darauf sahen wir bereits die ersten Tiere. Sie waren allerdings ein paar Hundert Meter vom Boot entfernt und man konnte keine Details sehen. Als sie untertauchten nahmen wir wieder Fahrt auf um weiter in die langgestreckte Bucht vorzustossen. Ein anderes Tourboot dümpelte voraus im Wasser und als wir näher kamen, konnten auch wir einige Wale ganz nah am Schiff sehen. Unsere Crew ermunterte die Passagiere mit den Armen zu winken. Wale können uns wohl nicht hören, wenn sie aber auftauchen sehr wohl sehen. Neugierig wie sie sind, kommen sie dann oftmals zu den Schiffen. So geschah es dann auch. Bis auf wenige Meter kamen sie heran und man hatte den Eindruck, dass sie es richtig genossen aufzutauchen und sich auf den Rücken zu drehen um uns den schneeweissen Bauch zu zeigen. Immer wieder tauchte der riesige Kopf nur wenige Meter entfernt langsam aus der Tiefe auf um und zu beäugen. Anfangs hatte ich noch das Teleobjektiv auf der Kamera gehabt, nun schoss ich meine Bilder mit Weitwinkel formatfüllend. Über eine halbe Stunde tummelten sich drei Wale um und auch unter dem Boot und dann verschwanden sie spurlos und wurden nicht mehr gesehen. Das war eines der eindrücklichsten Erlebnisse das ich mit Tieren im meinem ganzen Leben gehabt hatte !!!! Auf dem Schiff traf ich noch einen Baselbieter. Roger aus Gelterkinden war mit seiner Kollegin Severine für ein paar Wochen in Australien in den Ferien. Wir plauderten auf der Rückfahrt und verabredeten uns am Abend zum Nachtessen.

Direkt am Bootshafen buchten wir in einem Seafood Restaurant vier Plätze. Das Restaurant bot ein Büffet an. Als die beiden Schweizer um viertel nach sieben noch immer nicht aufgetaucht waren, gingen Gav und ich alleine zum Nachtessen. Erst als wir schon bald unsere Bäuche gefüllt hatten tauchten die beiden doch noch auf. Die Erklärung der Verspätung war dann eigentlich schon fast logisch: Am Nachmittag, bei Tageslicht, waren sie von einem Bus abgeholt und von ihrem Hotel an den Hafen gefahren worden. In der Dunkelheit hatten die beiden unseren Campingplatz, dessen Lage wir auch nur vage beschrieben hatten, fast eine Stunde lang vergeblich gesucht. Als sie dann endlich auch noch mein Auto gefunden hatten, waren wir natürlich schon lange weg gewesen. Nun Ende gut, alles gut. Auch die Beiden kamen schliesslich noch auf ihre Kosten....

Gavin hatte schon auf dem Tourboot einige VB’s gezwitschert und nachdem er auch noch eine Flasche Wein intus hatte, wurde er ziemlich anhänglich (zu Severine) Als wir dann zu später Stunde zum Camping zurück gingen, wollte er unbedingt noch in den Ausgang. Wann er schlussendlich ins Bett ging, bekam ich nicht mehr mit. 


11.9.2005

Sonntag

 

Strecke

Wetter

Km

Hervey Bay-River Heads-Wanggoolba-Lake Boomanjin-Central Station-Lake McKenzie-Lake Wabby-Euromg-Central Station

Central Stn.Camping

Bewölkt

 

 

T min 20 C

Tmax 23 C

Total 117 Km

 

Asphalt 20 Km

Gravel   Km

Track  97 Km

Bew.Mittel 26 Km/h

Da Gavin Gestern etwas über die Stränge geschlagen hatte, hatte er einige Mühe wach zu werden. Ich musste ihn dreimal wecken bis er endlich aus dem Schlafsack gekrochen kam. Er sah gar nicht gut aus und so fühlte er sich auch, hi hi. Da wir unsere Fähre um neun Uhr aber nicht verpassen wollten, gab es kein Pardon für ihn. Als wir in River Heads an der Fährenanlegestelle ankamen, kauften wir erst die ganzen Permits, einen um überhaupt auf das Faser Island fahren zu dürfen (AUD 32) und dann pro Nacht AUD 8 für zwei Personen. Die Fähre kostete uns auch noch einmal AUD 80, AUD 35 weniger als normal weil wir an der Südspitze die kurze Fährverbindung nach Inskip Point nehmen wollten für die Rückkehr aufs Festland. Beim Laden des Troopies musste ich rückwärts auf das Schiff fahren. Wegen der hohen Stufe an der Rampe riss es mir die hinteren Kotschutzlappen ab. Ich war nicht der einzige der diesen Schaden zu beklagen hatte. In einer halben Stunde tuckerte das Schiff vollbeladen auf die Insel und setzte uns bei Wanggoolba ab. Wir fuhren nur ein paar Kilometer auf der Hauptpiste und drehten dann nach Süden ab, da wir den Campingplatz beim Lake Boomanjin aufsuchen wollten. Nach wenigen Minuten sah ich zwei Dingos der Piste entlang vor uns hertraben. Als sie uns sahen, gingen sie von der Strasse und warteten ab was da kam. Wir konnten die beiden eine gute Weile beobachten. Erst als sie merkten, dass wir nicht weiter fuhren, verschwanden sie im Wald.

Beim Lake Boommanjin angekommen musste wir feststellen, dass der Camping eingezäunte war um die Dingos fernzuhalten. Das dumme war, dass das Auto auch draussen bleiben musste und nur die Zelte innerhalb des Camps aufgestellt werden konnten, für uns nicht ideal geeignet. Wir besichtigten den See und fuhren anschliessend weiter zum Lake Birrabeen. Auch hier war das kristallklare Wasser von schneeweissem Sandstrand gesäumt. Da es aber ziemlich bewölkt war, kam es nicht so richtig zur Geltung. Auf sandigen Pisten windet man sich durch die Wälder. Die Vegetation wechselt laufend, dichter Eukalyptus Wald wechselt mit Regenwald und Banksias ab, je nachdem wie viel Sonne und Regen die Region zu verzeichnen hat. Bei Central Station suchten wir uns einen Stellplatz und bauten das Zelt auf bevor wir uns an den Lake McKenzie aufmachten. Dieser gilt als der schönste aller Seen auf Fraser Island und deshalb war auch entsprechend Betrieb am Strand. Mir fiel auf, wie viele Backpackers überall anzutreffen sind. Die meisten buchen eine Tour mit einem der vielen 4x4 Bussen oder tun sich zusammen und mieten eine Geländewagen. Wir assen in der Pic-Nic Area unser Mittagessen und schauten uns das Treiben am See an. Die Strecke bis zum Lake Waddy, schon fast an der Ostküste, geht hoch und runter wie eine Achterbahn. Um den See zu sehen, muss man eine kleine Wanderung in Kauf nehmen. Nur ein paar Hundert Meter sind es zum Aussichtspunkt, gut dreimal so lang wenn man an den See will. Einbebettet zwischen einer grossen Düne und dem dichten Wald liegt dieser tiefste alles Seen auf Fraser Island gut versteckt hinter den Küstendünen. Da wir die Badehosen nicht mitgenommen hatten, gingen wir halt in den „Undies“ ins Wasser um uns zu erfrischen. Es war zwar Heute nicht sehr warm und zudem wehte ein kräftiger Wind, aber die Erfrischung tat trotzdem gut. Nach einer langen, steilen Abfahrt erreichten wir die Ostküste. Hier ging es etwas flotter voran, aber man musste immer aufpassen, dass man nicht einen der Bachläufe oder entgegenkommende Autos übersah. Bei Eurong wollten wir wieder ins Landesinnere abbiegen um zu unserem Campingplatz zurückzukehren. Beim durchqueren des kleinen Ortes bemerkte ich einen Nissan Patrol mit Waadtländer Nummern. Beim genauen hinsehen sah ich dann noch einen SSRT Aufkleber. Nun wollte ich aber wissen wer die Besitzer sind. Bald stellte sich heraus was dahinter steckte. Daniela und Laurent aus Lausanne waren auf dem Landweg bis Singapore gereist und hatten das Auto von dort verschifft. Der Hammer aber war, dass das Auto das Ex Fahrzeug von Mani und Rosmarie war, welches zuvor den Möris in Kallnach gehört hatte. Nun mit genau diesem Auto war ich anfangs 90er auch schon mal in Tunesien gewesen um eine von Möri’s Touren zu beglieten. Die beiden konnten es auch kaum fassen wie viel Zufall hier wieder mitgespielt hatte. Da ihnen beim Verschiffen das Auto ausgeräumt worden war, hatten sie die meiste Ausrüstung verloren und waren noch nicht wieder voll „campfähig“. Ich lud die beiden daher gerne ein, uns zu unserem Camping zu begleiten und mit und zu essen. Klar dass es dann viel zu plaudern gab. Wir kochten dann alle gemeinsam Spaghetti Marinara mit viel frischen Meeresfrüchten. Das wäre wieder eindeutig zu viel nur für Gav und mich gewesen, denn selbst zu viert gab es Resten. Wir sassen dann noch lange beisammen um zu plaudern und Informationen auszutauschen. Nachdem die beiden sowieso nach Norden zogen, wollten sie Mani und Rosmarie überraschen, indem sie das Bed&Breakfast buchen wollten und dann mit dem Ex Auto auftauchen wollten. Die Gesichter möchte ich dann auch gerne sehen....


12.9.2005

Montag

 

Strecke

Wetter

Km

Central Station-Eurong-Indian Head-Lake Garawongera-Eurong-Central Station

 

Central Station Camping (AUD 8.00)

Schön

 

 

T min 15 C

Tmax 25 C

Total 146 Km

 

Asphalt  Km

Gravel   Km

Track  146 Km

Bew.Mittel 34,8 Km/h

Es hatte die ganze Nacht immer wieder, zum Teil heftig, geregnet. Als wir aber gegen acht Uhr aufstanden, hatte der Himmel aufgeklart und nur vereinzelte Tropfen von den dichtwachsenden Bäumen erinnerte noch daran. Da wir am Sonntag auf das „Cooked Brekkie“ verzichtet hatten, holten wir das Heute nach. Da wir vier Personen waren, machte ich eine Omelette mit Zwiebeln und Speckwürfel drin. Da ich noch immer vom Kaffee hatte welchen mit Ueli mitgebracht hatte, konnten wir den beiden eine doppelte Freunde machen. Bevor wir uns voneinander verabschiedeten, tauschten wir unsere Adressen aus, damit wir uns in der Schweiz mal wieder treffen konnten. Während Daniela und Laurent via Inskip Point die Insel verlassen wollten, gingen Gavin und ich noch einmal auf Entdeckungsreise. Wir fuhren erst mal wieder nach Eurong an den Strand und folgten diesem nördwärts. Als wir so dahin fuhren, tauchte plötzlich ein Flugzeug in geringer Höhe vor uns auf und bevor wir richtig begriffen was passierte, landete es auch schon am Strand. Auf einigen Strandabschnitten entlang der Ostküste von Fraser Island sind Landebahnen eingerichtet, auf welchen auch regelmässig Flugzeuge starten und landen, direkt neben Fischern und Geländewagen. Unseren ersten Halt machten wir beim Eli Creek. Dies ist der grösste aller Flüsse auf der Insel. Kristallklares Wasser strömt aus einem schmalen Tal über den Strand ins Meer. Es fliesst genug Wasser, dass die Kinder sich auf Luftmatratzen auf dem Bach treiben lassen können. Auf einem Holzsteg kann man dem Bach stromaufwärts folgen und dann etwa 100 m weit bis an den Strand treiben lassen. Die Überquerung das Bachs bei Ebbe ist eigentlich kein Problem. Nur wenn man in der Strömung stecken bleiben sollte muss man schnell handeln, ansonsten unterspült es die Räder und bald sitzt man auf dem Chassis auf und niemand kann einem mehr helfen das Auto zu bergen. Nur drei Kilometer weiter trifft man auf das Wrack der Maheno. Dieser Luxusliner war 1935 beim Abschleppen nach Japan in einem Sturm ausser Kontrolle geraten und schliesslich auf Grund gelaufen. Heute sind nur noch kümmerliche, total verrostete Überbleibsel zu sehen. Etwa sechzig Kilometer nach Eurong gelangten wir an der Indian Head, einem vulkanischen Felskopf von welchem man eine schöne Aussicht auf den Strand in beide Richtungen hat. Die letzte Strecke war ich gezwungen gewesen im zweiten Gang zu fahren, weil der Sand zerfahren und weich war. Im kristallklaren Wasser sahen wir unter uns einen grossen Rochen vorbeigleiten. Nördlich das Felsen tummelten sich tausende Fische welche hierher gekommen sind um zu laichen. An dieser Stelle drehten wir wieder um. Die Insel erstreckt sich aber noch weitere 50 Kilometer nach Norden. Mit fast 150 Km Länge und 15 Km mittlerer Breite ist es die grösste Sandinsel der Welt. Beim Happy Valley Resort machten wir noch einmal einen Abstecher ins Landesinnere an den Lake Garawongera. Dieser ist viel weniger besucht als die meisten anderen und auch die Piste um hinzugelangen ist etwas schwieriger zu befahren, da es zum Teil Stufen und Wurzeln im Weg hat welche vorsichtig zu befahren sind. De See selber ist auch ein wenig speziell, da er wegen seiner geringen Tiefe bis weit hinaus mit Schilf bewachsen ist. Wir gelangten durch das Poyungan Valley wieder an die Küste. Der Strand musste nun weit oberhalb der Hochwasserlinie befahren werden, da unterdessen die Flut ihren Höchststand erreicht hatte. Dadurch war man gezwungen im weichen Sand zu fahren, was natürlich viel mehr Leistung erforderte. Der Troopy musste seine Leistungsreserven für einmal einsetzen, ohne dass wir aber je in Schwierigkeiten kamen. Zurück im Camping machte ich uns einen Teller mit Apéro Häppchen welche wir plaudernd am Tisch sitzend genossen. Zum Nachtessen gab es Bratwürste und Steaks, begleitet von Bratkartoffeln und Zwiebelringen. Da auf der ganzen Insel kein Feuer entfacht werden darf, musste ich wohl oder übel in der Bratpfanne grillen. Während ich noch Tagebuch schrieb, hörte ich Gavin durch die Autoscheiben zufrieden vor sich hin schnarchen, um acht Uhr war das.... Er war nun mein dritter Reisebegleiter auf dieser Tour, alle hatten sie etwas gemeinsam: Sie schnarchten wie Motorsägen.     

13.9.2005

Dienstag

 

Strecke

Wetter

Km

Fraser Island-Rainbow Beach-Noosa-Heads-Caloundra-Brisbane

 

Camping bei Stephen Campbell

Schön

 

 

T min 18 C

Tmax 24 C

Total 318 Km

 

Asphalt 206 Km

Gravel   Km

Track  112 Km

Bew.Mittel 57,7 Km/h

Da wir geplant hatten, ziemlich weit dem Strand entlang zu fahren, war es ideal für uns, dass die Ebbe um neun Uhr morgens erreicht war. Speziell die Strecke bis an die Südspitze des Fraser Island kann man nur bei Ebbe befahren. Ansonsten ist man gezwungen, den Inlandtrack zu benutzen. Im Vergleich zum Vortag war nun die Fahrt entlang des Strandes ohne grossen Leistungseinsatz möglich, da man auf dem festen Sand fahren konnte. Etwa auf halbem Weg zum Hook Point sahen wir einen Dingo am Strand welcher ungeniert zwischen den Fischern herumstöberte in der Hoffnung einen Fisch oder wenigstens Abfälle davon zu ergattern. Schon von weitem sahen wir die Fähren zwischen dem Festland und der Insel pendeln. Die Schiffe haben gar keine Einrichtungen am Ufer, sondern legen direkt am Strand an. Die Rampe wir heruntergelassen und man fährt auf das Schiff. Die Überfahrt am Hook Point zum Inskip Point ist nur ein paar Hundert Meter und dauert entsprechend nur wenige Minuten.

Wir blieben auch auf dem Festland am Strand. Nur in Rainbow Beach muss man kurz in den Ort hineinfahren um dann wieder an den Strand zu gelangen. Entlang den farbigen Sandkliffen fuhren wir immer weiter südwärts. Nach etwa 60 Km erricht man den Noosa River. Bis zu diesem Fluss kann man dem Strand bleiben, dann muss man auf die Strasse hochfahren und mit einer Fähre den Fluss überqueren. In Tewentin machten wir einen Zwischenhalt, um das ganze Salz vom Troopy zu waschen. In einer Autowaschanlage spritzte ich den Wagen, vor allem unten, gut ab und erhöhte auch noch gerade den Reifendruck. Da wir genügend Zeit hatten, blieben wir wenn immer möglich an der Küste und fuhren auf Nebenstrassen Richtung Brisbane. Mit Richard, dem Arbeitskollegen den wir besuchen wollten, erlaubten wir uns einen Scherz. Nachdem ich mich Gestern schon telefonisch angemeldet hatte ohne von Gavin zu reden, rief dieser nun an und tat so, wie wenn er auch zufällig in der Gegend wäre. Richard rief anschliessend mich an um mich über den „Zufall“ zu informieren. Wir lachten uns natürlich einen ab im Auto. Als wir dann bei Richard’s Haus vorfuhren war seine Überraschung gross, als er uns beide zusammen aussteigen sah. Als dann auch noch Stephen Campbell eintraf, fuhren wir zu einem nahegelegenen Pub um ein paar Drinks zu nehmen. Natürlich wurde in erster Linie übers Geschäft geredet, das war aber OK, denn so konnte ich mich langsam wieder ans „normale“ Leben gewöhnen. Zum Nachtessen fuhren wir in einen irischen Pub. Es war ein angenehmer Abend und ich freute mich, dass ich Richard noch einmal gesehen hatte, wenn auch er in drei Wochen einen Businesstrip in die Schweiz machen wird und ich ihn dort hoffentlich wieder sehen werde. Stephen bot uns an, bei ihm zu campieren. Wir folgten ihm durch die Vororte zu ihm nach Hause. Er zeigte uns seine gut eingerichtete Werkstatt und dann schauten wir uns noch ein paar Videos an. Gavin konnte seinen Schlafsack in der geräumigen Werkstatt aus, während ich im Auto schlief. 


14.9.2005

Mittwoch

 

Strecke

Wetter

Km

Brisbane-Beaudestert-Border Ranges NP-Casino-Woodburn-Bundjalung NP

 

Woodyhead Camping (AUD 16.00)

Morgens bewölkt dann schön

 

 

T min 11 C

Tmax 25 C

Total 308 Km

 

Asphalt 267 Km

Gravel 16  Km

Track  15 Km

Bew.Mittel 64,5 Km/h

Stephen brachte uns beiden einen Kaffee in die Garage und ein paar Minuten später rief uns seine Frau zum Frühstück. Wir genossen es einmal mehr nicht selber kochen und abwaschen zu müssen und wir bedankten uns bei den beiden auch entsprechend. Wir machten uns nach Süden auf. Noch etwa 1000 Km trennten uns von Sydney und damit auch vom Ende des Trips. Bevor wir den Grossraum Brisbane verliessen, kauften wir noch ein paar Lebensmittel ein und tankten den Troopy so, dass es noch bis Sydney reichte. Dies war dann auch der billigste Diesel des ganzen Trips: AUD 1.13 pro Liter. Nicht nur war die Tankstelle günstig, sondern wir erhielten noch 4 Cents Rabatt mit einem Gutschein von Woolworth und noch einmal 4 Cents Rabatt, da ich mit der Visa Karte zahlte. Bei 200 Liter sparten wir daher etwa AUD 16. Gavin bemerkte, dass er seine Sonnenbrille bei Stephen im Auto vergessen hatte. Als er ihn anrief stellte sich heraus, dass er nur etwa 10 Minuten entfernt war. Wir arrangierten einen Treffpunkt und bald darauf hatte Gav seine „Sunnies“ wieder. Wir hatten beschlossen, nicht via Gold Coast sondern etwas weiter im Landesinnern zu fahren. Über Beaudesert, einer netten kleinen Country Town, fuhren wir an die Grenze zu NSW. Die Strecke führte durch hügeliges Gelände mit vielen Pferdezuchten. Ab der Grenze fährt man durch den Border Ranges National Park. Nach der gerodeten Landschaft zuvor bot der dichte Regenwald eine angenehme Abwechslung. Auf Nebenstrassen gelangten wir bei Woodburn wieder an die Küste. Wir wollten im  Bundjalung National Park übernachten.  Dieser befindet sich nur ein paar Kilometer südlich. Der Park hat zwei Camping Plätze. Diese sind durch einen 10 Km langen Strand getrennt. Nachdem uns der erste nicht so richtig zusagen wollte, fuhren wir dem Strand entlang weiter. Noch einmal musste der Troopy harte Arbeit leisten. Da die Flut schon recht hoch war, waren wir gezwungen, im weichen Sand zu fahren. Erst mussten wir wieder den Luftdruck absenken und dann wühlten wir uns im zweiten Gang durch den Sand. Viel später hätten wir uns nicht auf den Weg machen brauchen, denn bei Flut, so sahen wir später, wird der ganze Strand überspült. Im Woody Head Camping kamen wir gerade noch so unter, bevor er sich komplett füllte. Obschon der Campingplatz recht gross ist, war er fast völlig ausgebucht. Hauptgrund dafür ist, dass die Queenslander Schulferien hatten. Nächste Woche kommt NSW noch dazu, dann wird es an vielen Orten wieder eng werden.

Ein kurzer Spaziergang am Strand gab uns einen Eindruck von der Umgebung. Pelikane schwammen im Wasser und im Campingplatz trafen wir auf eine Familie Watvögel welche ungeniert und ungestört mit ihren Jungen durch dem Camping stöberten. Zum Nachtessen kochte ich Spaghetti Bolognese. Da die kleinste Packung Hackfleisch 400 g gewesen war, gab es mehr als genug Sauce. Mit den Spaghettis hielt ich mich aber diesmal etwas zurück, da wir beide schon spürbar an Gewicht zugenommen hatten. Da wir wieder ein Campfeuer entfachen durften, blieben wir bis gegen 10 Uhr sitzen um zu plaudern.

 

15.9.2005

Donnerstag

 

Strecke

Wetter

Km

Bundjalung NP-Grafton-Armidale-Dangar Falls

 

 

 

Dangar Falls Camping

Leicht bewölkt

 

 

 

T min 11 C

Tmax 25 C (17 C)

Total 295 Km

 

Asphalt 283 Km

Gravel 12 Km

Track   Km

Bew.Mittel 70,4 Km/h

Wir hatten Heute keine allzu lange Etappe vor uns, deshalb nahmen wir es auch gemütlich. Trotzdem waren wir um neun Uhr unterwegs. Bei der nächsten Tankstelle erhöhten wir den Reifendruck, nachdem wir diesen Gestern für die Fahrt dem Strand entlang abgesenkt hatten. In Ulmarra machten wir einen kurzen Stop, da es sich um ein nettes altes Städtchen am breiten Clarence River handelt. Die Haupt-strasse ist gesäumt von alten Häusern, Heute meist Antiquitätenläden. Direkt am Fluss gelegen ist das schöne Hotel, ein grosszügiges altes Gebäuden mit der klassischen Veranda zur Strasse hin.. Der Fluss ist an dieser Stelle sicher gegen 200 m breit und fliesst träge dem nahen Meer entgegen.

In Grafton wählten wir die Strecke durch die Berge nach Armidale. Bis auf 1300 m.ü.M gelangt man auf dieser Strasse. Am Anfang ist die Landschaft noch hügelig und geprägt von der Viehwirtschaft. In den höheren Lagen fährt man dann meist durch dichten Wald mit riesigen Eukalyptus Bäumen. Schliesslich erreicht man ein Hochplateau, wo wieder Landwirtschaft vorherrscht. In Ebor besichtigten wir die Ebor Falls. In zwei Stufen ergiesst sich der Guy Fawkes River über die Plateaukante ins Tal. Der Wind blies unangenehm und da wir unterdessen auf über 1300 m Höhe angelangt waren, war die Temperatur auf nur noch gerade 15 °C gefallen. Über die Hochebene fuhren wir weiter Richtung Armidale und machten einen weiteren Zwischenhalt bei den Wollomombi Falls. Über 260 m tief stürzt das Wasser in einen mächtigen Canyon hinunter. Von verschiedenen Aussichtspunkten aus, kann man die Wasserfälle bestaunen. Ein Blick auf die Karte zeigte auf, dass es südlich von Armidale an den Dangar Falls einen National Park Camping geben soll. Wir entschlossen uns mal hinzufahren und wenn es uns gefallen würde, dort ein letztes Mal auf diesem Trip zu Übernachten. Auf einer guten Gravelroad erreichten wir den National Park und besichtigten erst einmal die Campingmöglichkeit. Es stellte sich heraus, dass der Platz sehr schön angelegt war und eine einfache, aber funktionelle Einrichtung anbot. Wir bauten daher erst mal das Camp auf und gingen zum nahegelegenen Wasserfall. Wiederum erwartete uns ein eindrücklicher Fall, welcher sich in eine tiefe Schlucht ergiesst. Nachdem wir die Umgebung etwas näher erkundet hatten gingen wir zu unserem Camp zurück. Da ich gerade schön Zeit hatte, machte ich mich daran, die hinteren Kotschutzlappen wieder zu montieren. Da die Kunststoffclips zum Teil beschädigt worden waren, musste ich diese durch Schrauben und Muttern ersetzen. Bald waren die Dinger wieder montiert. Als die Sonne hinter den Bäumen langsam verschwand, wurde es wie erwartet bald einmal empfindlich kühl. Gavin entzündete deshalb ein Lagerfeuer. Wir verbrannten erst mal das Holz welches wir seit Queensland auf den Dachträger mitgeschleppt hatten für den Fall, dass es einmal kein Holz zu finden gab. Hier war das aber eigentlich überflüssig, da sogar Feuerholz zur Verfügung gestellt wird. Das schönste aber an der ganzen Sache ist, dass der Camping für einmal kostenlos war. Wir waren nicht überrascht, dass ausser uns niemand den Weg hierher gefunden hatte. Zum Nachtessen kochte ich uns ein Chicken Stir Fry mit viel Gemüse. Dazu gab es einen Tomatensalat, also voll gesund Heute....

Da es so kühl geworden war, stellten wir sicher, dass das Feuer nicht zu klein ausfiel. Wir blieben deshalb bis gegen neun Uhr am Feuer sitzen. Als Versuch stellte ich eine Glasflasche in die Glut und es dauerte nicht lange, bis das Glas zum Schmelzen anfing und schliesslich zu einem teigigen Klumpen zusammenfiel. 


16.9.2005

Freitag

 

Strecke

Wetter

Km

Dangar Falls-Uralla-Walcha-Gloucester-Newcastle-Sydney

Regnerisch

 

 

T min 5 C

Tmax 12 C

Total 491 Km

 

Asphalt 471 Km

Gravel 20  Km

Track   Km

Bew.Mittel 80,2 Km/h

Ein kitschig roter Sonnenaufgang verschönerte unser Aufstehen. Das war dann aber auch der ganze Sonnenschein, den wir am heutigen Tag geniessen konnten. Es war zwar bedeckt und ziemlich frisch, aber wenigstens war es die ganze Nacht trocken geblieben und auch beim Zusammenräumen blieben wir glücklicherweise vom Regen ver-schont. Beim Herausfahren aus dem Campingplatz sahen wir noch eine Gruppe von Kängurus. Schon in der Nacht hatten wir die Tiere immer wieder herumhopsen hören. Nun also sahen wir sie auch noch bei Tageslicht. Über Naturstrassen fuhren wir bis Uralla.  Als wir auf dem Thunderbolts Way Richtung Gloucester unterwegs waren, begann es erst zögerlich, dann aber immer auch wieder etwas stärker zu regnen. Mit den tiefliegenden Wolken und dem bedeckten Himmel hatte die Landschaft etwas gespenstisches. Wir blieben bis etwa dreissig Kilometer vor Gloucester immer etwa auf 1000 bis 1300 m.ü.M und es war nicht verwunderlich, dass die Temperaturen keine zehn Grad erreichten. Dann fiel die Strasse steil ab und nach wenigen Minuten waren wir auf nur noch gerade 200 m. In Gloucester tranken wir in einem der Restaurants einen Kaffee bevor wir uns wieder auf der Weg machten. Bevor wir bei Newcastle auf den Freeway gelangten machten wir noch eine weitere Pause in einem Restaurant, welches ausschliesslich, und daher wohl auch so gute, „Pies“ anbietet. Auch Gavin, einer der auch gern eine feine Pie geniesst, musste zugestehen, dass dies eine der besten war die er je genossen hatte. Obschon der Laden recht gross ist, war Hochbetrieb.

Da der 4x4 Laden „Out of Town 4WD“ quasi am Weg lag, machten wir einen Abstecher um noch ein paar Sachen zu besorgen. Die Firma hatte einen grossen Teil der Umbauten an meinem Troopy vorgenommen und ich wollte ihnen auch mitteilen, dass die Installation der Wasserpumpe und der Schalter des Kompressors mir Schwierigkeiten bereitet haben. Meine Unkosten für die Ersatzpumpe wurde mir ohne Diskussion zurückerstattet und als Ersatz für den Schalter gab man mir ein wasserdichtes Modell. Man bedankte sich für mein Feedback und entschuldigte sich für die Umstände welche ich gehabt hatte. Für den Satz Ersatzstossdämpfer machte man mir zudem einen sehr guten Preis, so dass ich am Ende ganz zufrieden weiterzog. Nun war es noch eine Stunde bis Sydney und das Wetter besserte sich auch nicht mehr. Für mich war das eigentlich ganz OK so, denn wenn das Ferienende verregnet wird, ist es umso leichter wieder zur Arbeit zu gehen. Am Abend waren wir beide bei Annette und Andy in ihrer neuen Wohnung zur Einweihungsparty eingeladen. Nachdem ich im Hotel eingecheckt und eine Dusche genommen hatte, fuhr ich zu beiden hinaus. Es wurde ein netter Abend und es war nach Mitternacht, bis ich wieder in meinem Zimmer angelangt war.

 

Nach fast 25'000 Km endete meine Reise wieder in Sydney. Mein Troopy hat mich dabei nie im Stick gelassen, abgesehen von dem kleinen Schrecken am Ayers Rock, und das obschon die Strecken ganz schön ans Material gehen. Nicht einmal einen Platten musste ich in Kauf nehmen. Der Ausbau des Autos hat bestens funktioniert und wenn ich zurück in der Schweiz bin, werde ich nur ein paar Kleinigkeiten noch verbessern. Bevor der Wagen aber verladen wird, wird ihm noch ein grosser Service verpasst und neue Reifen sollten auch noch montiert werden. Ich selber arbeite noch etwa zwei Wochen und werde dann auch wieder in die Schweiz zurückkehren und meinen neuen Job antreten

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Australien Trip 2005 Teil 7.pdf
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